Die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dessen Form der öffentlichen Rede bedarf trotz einiger Tendenzen „die Vergangenheit ruhen zu lassen“ eigentlich keiner Rechtfertigung. Zum einen gibt es nach wie vor ein Bedürfnis, die Katastrophe in ihren Ursachen und Verlauf u.a. durch Entdämonisierung erklärbar zu machen. Zum anderen leben wir in einer Zeit, in der die politische Atmosphäre mitgeprägt ist, von aufkeimenden rechten Strömungen, die sich u.a. durch den Einzug rechtsradikaler, nationalistischer Parteien in ostdeutsche Landtage widerspiegelt.
Nun füllen Schriften zur Sprache, Propaganda und Rhetorik des Nationalsozialismus im Einzelnen gesamte Bibliotheken. Dennoch will ich mich in dieser Arbeit konkret der Frage widmen, welche Stilmittel der faschistischen Rede überhaupt, wie und warum gewirkt haben. Dazu untersuche ich die Stilmittel der faschistischen Rede anhand der von Joseph Goebbels gehaltenen Sportpalastrede in Berlin 1943.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Der Demagoge: Propagandaminister Dr. Paul Joseph Goebbels
- 3. Rhetorik als Teil des Propagandaapparates des faschistischen Regimes
- 4. Die Konzeption des „totalen Krieges“
- 5. Die Rede im Berliner Sportpalast am 18. Februar 1943
- 5.1. Vorbereitung und Inszenierung
- 5.2. Inhalt und Aufbau
- 6. Rhetorische Mittel der faschistischen Rede
- 6.1. Figuren des Ausdrucks
- 6.2. Figuren der Struktur
- 6.3. Gedankenfiguren
- 7. Tropen
- 7.1. Grenzverschiebungstropen
- 7.2. Sprungtropen
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die rhetorischen Stilmittel der faschistischen Rede am Beispiel der Sportpalastrede von Joseph Goebbels im Jahr 1943. Ziel ist es, aufzuzeigen, welche Stilmittel eingesetzt wurden, wie diese wirkten und welche Intentionen dahinter standen. Die Analyse berücksichtigt sowohl die sprachlichen Figuren als auch die Struktur der Rede und ihren Kontext im nationalsozialistischen Propagandaapparat.
- Analyse der rhetorischen Stilmittel in Goebbels' Sportpalastrede
- Untersuchung der Wirkungsweise der rhetorischen Mittel auf das Publikum
- Erforschung der Intentionen Goebbels' bei der Verwendung der Stilmittel
- Einordnung der Rede in den Kontext des "totalen Krieges"
- Beziehung zwischen Rhetorik und Propaganda im nationalsozialistischen Regime
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung rechtfertigt die Auseinandersetzung mit der Rhetorik des Nationalsozialismus angesichts wieder aufkeimender rechter Strömungen. Sie führt in die Forschungsfrage ein: Welche Stilmittel der faschistischen Rede wirkten und warum? Die Arbeit fokussiert sich auf die Sportpalastrede von Goebbels 1943 und bezieht sich auf bestehende Forschungsliteratur, die die Rede als Inszenierung der Kriegsbegeisterung, auch angesichts der Schwierigkeiten nach der Katastrophe von Stalingrad, interpretiert. Es werden verschiedene Paradigmen der Meinungslenkung im Nationalsozialismus erwähnt, die die Notwendigkeit nationalsozialistischer Interventionen hervorhoben. Die Arbeit kündigt die folgende Analyse der rhetorischen Mittel und die Präsentation eines exemplarischen Stilmittelkatalogs an.
2. Der Demagoge: Propagandaminister Dr. Paul Joseph Goebbels: Dieses Kapitel skizziert die Biographie Goebbels', von seinen Anfängen als Student bis hin zu seiner Position als Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda. Es beleuchtet seinen Werdegang innerhalb der NSDAP, seine Rolle als Chefpropagandist und seine Beziehungen zu Hitler. Der Text deutet auf mögliche Zusammenhänge zwischen Goebbels' körperlicher Behinderung und seinem Machtstreben hin. Seine propagandistischen Ziele umfassten die Gleichschaltung, die "Endlösung der Judenfrage" und die Mobilisierung der Bevölkerung für den Krieg.
Schlüsselwörter
Sportpalastrede, Joseph Goebbels, faschistische Rhetorik, Propaganda, nationalsozialistisches Regime, totaler Krieg, rhetorische Stilmittel, Meinungslenkung, Wirkungsweise, Intention, Demagogie.
Häufig gestellte Fragen zur Analyse der Sportpalastrede von Joseph Goebbels
Was ist der Gegenstand der Analyse?
Die Arbeit analysiert die rhetorischen Stilmittel in Joseph Goebbels' Sportpalastrede vom 18. Februar 1943. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der eingesetzten Mittel, ihrer Wirkung auf das Publikum und der dahinterstehenden Intentionen. Die Analyse betrachtet sprachliche Figuren, die Struktur der Rede und ihren Kontext innerhalb des nationalsozialistischen Propagandaapparates.
Welche Aspekte der Rede werden untersucht?
Die Analyse umfasst die Untersuchung der rhetorischen Stilmittel (Figuren des Ausdrucks, der Struktur und Gedankenfiguren, sowie Tropen wie Grenzverschiebungstropen und Sprungtropen), die Wirkungsweise dieser Mittel auf das Publikum, die Intentionen Goebbels' bei deren Verwendung und die Einordnung der Rede in den Kontext des "totalen Krieges" und der nationalsozialistischen Propaganda.
Wer war Joseph Goebbels?
Das Dokument skizziert Goebbels' Biografie, von seinen Anfängen als Student bis zu seiner Position als Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda. Es beleuchtet seinen Werdegang in der NSDAP, seine Rolle als Chefpropagandist, seine Beziehung zu Hitler und seine propagandistischen Ziele (Gleichschaltung, "Endlösung der Judenfrage", Kriegsmobilisierung).
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Goebbels als Demagoge, Rhetorik als Teil des Propagandaapparates, die Konzeption des "totalen Krieges", die Sportpalastrede (Vorbereitung/Inszenierung und Inhalt/Aufbau), rhetorische Mittel der faschistischen Rede (Figuren des Ausdrucks, der Struktur und Gedankenfiguren), Tropen (Grenzverschiebungstropen und Sprungtropen) und Fazit.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die rhetorischen Stilmittel in Goebbels' Sportpalastrede aufzuzeigen, ihre Wirkungsweise zu untersuchen und die Intentionen dahinter zu ergründen. Sie ordnet die Rede in den Kontext des nationalsozialistischen Propagandaapparates und des "totalen Krieges" ein und beleuchtet den Zusammenhang zwischen Rhetorik und Propaganda im nationalsozialistischen Regime.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Sportpalastrede, Joseph Goebbels, faschistische Rhetorik, Propaganda, nationalsozialistisches Regime, totaler Krieg, rhetorische Stilmittel, Meinungslenkung, Wirkungsweise, Intention, Demagogie.
Welche Forschungsliteratur wird berücksichtigt?
Die Einleitung erwähnt die Berücksichtigung bestehender Forschungsliteratur, die die Sportpalastrede als Inszenierung der Kriegsbegeisterung interpretiert, insbesondere im Kontext der Schwierigkeiten nach der Katastrophe von Stalingrad. Die Arbeit bezieht sich auf verschiedene Paradigmen der Meinungslenkung im Nationalsozialismus.
Wie wird die Einleitung gestaltet?
Die Einleitung begründet die Auseinandersetzung mit der Rhetorik des Nationalsozialismus vor dem Hintergrund wieder aufkeimender rechter Strömungen. Sie formuliert die Forschungsfrage nach den wirkenden Stilmitteln der faschistischen Rede und kündigt die Analyse der rhetorischen Mittel und die Präsentation eines exemplarischen Stilmittelkatalogs an.
- Quote paper
- Ines Rothmeier (Author), 2007, Analyse rhetorischer Stilmittel der faschistischen Rede. Joseph Goebbels Sportpalastrede, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/123216