Diese Arbeit hat sich zum Ziel gesetzt, die ästhetische Dimension des Inzests in "La escuálida familia" zu erklären. DieThese ist, dass hier Geschichte als Familiengeschichte erzählt wird. Der Inzest steht als Chiffre für die gesellschaftliche Gewalterfahrung während der Militärdiktatur. Diese Behauptung werde ich anhand einer Analyse der verschiedenen Inzestmotive und durch den Diskurs des Vaterschafts- und Familienbegriffes im Theaterstück beweisen.
Im ersten Teil werde ich auf den Ursprung von Inzest, Tabu und schließlich dem Inzesttabu eingehen. Dann werde ich die kulturelle Bedeutung des Inzesttabus für die menschliche Gesellschaft anhand der Thesen Claude Lévi-Strauss’ erklären. Im zweiten Teil meiner Arbeit werde ich mich mit der ästhetischen Darstellung der Inzestthematik im Theaterstück beschäftigen, indem ich zunächst die von Lola Arias gewählten Motive aufzeigen und erklären werde. Danach werde ich die Darstellung des Inzests als Chiffre für gesellschaftliche Gewalterfahrungen in Argentinien während der Militärdiktatur diskutieren und dabei auf den Diskurs des Vaterschafts- und Familienbegriffs eingehen und zum Abschluss die Bedeutung des Inzestmotivs für die Darstellung gesellschaftlicher Gewalt diskutieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hauptteil
- Kulturelle Bedeutung des Inzesttabus in der menschlichen Gesellschaft
- Definition zu Inzest, Tabu und Inzesttabu
- Charakter und Bedeutung des Inzesttabus nach Claude Lévi-Strauss
- Ästhetische Darstellung des Inzests in La escuálida familia
- Das Inzestmotiv der Verdunkelung der Welt
- Das Inzestmotiv der utopischen Landschaft
- Sprechende Namen der Charaktere
- Mythisierung des Inzests
- Inzest als Chiffre für gesellschaftliche Gewalterfahrung im Theaterstück
- Diskurs des Vaterschaftsbegriffs
- Diskurs des Familienbegriffs
- Kulturelle Bedeutung des Inzesttabus in der menschlichen Gesellschaft
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die ästhetische Darstellung von Inzest in Lola Arias' Theaterstück "La escuálida familia" und analysiert dessen Bedeutung im Kontext der argentinischen Militärdiktatur. Die Arbeit zielt darauf ab, den Inzest nicht nur als sexuelle Handlung zu betrachten, sondern als Chiffre für gesellschaftliche Gewalterfahrungen zu deuten.
- Kulturelle Bedeutung des Inzesttabus
- Ästhetische Darstellung des Inzests in "La escuálida familia"
- Inzest als Metapher für gesellschaftliche Gewalt
- Diskurs des Vaterschafts- und Familienbegriffs
- Bedeutung des Inzestmotivs für die Darstellung gesellschaftlicher Gewalt
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Inzest als literarisches und künstlerisches Motiv ein und stellt die Relevanz der Thematik im Kontext von Literatur und Theater heraus. Sie benennt "La escuálida familia" von Lola Arias als Untersuchungsgegenstand und skizziert die Forschungsfrage nach der ästhetischen Dimension des Inzests im Stück und dessen Funktion als Chiffre für gesellschaftliche Gewalterfahrungen. Die Arbeit betont, dass Inzest mehr ist als nur eine sexuelle Handlung, sondern ein Reflexionsmittel des Erzählens.
Hauptteil: Kulturelle Bedeutung des Inzesttabus in der menschlichen Gesellschaft: Dieser Abschnitt definiert Inzest, Tabu und Inzesttabu und beleuchtet die kulturelle Bedeutung des Inzestverbots. Es wird auf die rationale Begründung des Verbots aufgrund der Gefahr von Erbkrankheiten eingegangen, aber auch auf den Ursprung des Tabus in jahrhundertealten Moralvorstellungen und religiösen Aspekten. Der Beitrag von Claude Lévi-Strauss zum Verständnis des Inzesttabus wird diskutiert.
Hauptteil: Ästhetische Darstellung des Inzests in La escuálida familia: Dieser Teil der Arbeit analysiert die ästhetische Darstellung des Inzests in Lola Arias’ „La escuálida familia“. Er untersucht verschiedene Inzestmotive im Stück und deren Funktion in der Erzählung. Die Analyse umfasst die sprachliche Gestaltung, die Charaktere und deren Namen, sowie die Mythisierung des Inzests. Durch die Betrachtung dieser Elemente soll die spezifische ästhetische Strategie Arias' verständlich gemacht werden.
Hauptteil: Inzest als Chiffre für gesellschaftliche Gewalterfahrung im Theaterstück: Dieser Abschnitt erörtert die Interpretation des Inzests als Chiffre für die gesellschaftliche Gewalterfahrung während der argentinischen Militärdiktatur. Die Analyse konzentriert sich auf den Diskurs um die Begriffe Vaterschaft und Familie im Stück. Es wird untersucht, wie der Inzest als Symbol für den Bruch gesellschaftlicher Normen und die Traumatisierung durch politische Gewalt fungiert.
Schlüsselwörter
Inzest, Tabu, "La escuálida familia", Lola Arias, Argentinisches Theater, Militärdiktatur, gesellschaftliche Gewalt, Vaterschaft, Familie, ästhetische Darstellung, Chiffre.
Häufig gestellte Fragen zu "La escuálida familia": Ästhetische Darstellung von Inzest und gesellschaftliche Gewalt
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die ästhetische Darstellung von Inzest in Lola Arias' Theaterstück "La escuálida familia" und dessen Bedeutung im Kontext der argentinischen Militärdiktatur. Der Inzest wird dabei nicht nur als sexuelle Handlung, sondern als Chiffre für gesellschaftliche Gewalterfahrungen interpretiert.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die kulturelle Bedeutung des Inzesttabus, die ästhetische Darstellung des Inzests in "La escuálida familia" (einschließlich Motiv-Analyse, sprachlicher Gestaltung, Charaktere und deren Namen, sowie Mythisierung), Inzest als Metapher für gesellschaftliche Gewalt, den Diskurs um die Begriffe Vaterschaft und Familie im Stück und die Bedeutung des Inzestmotivs für die Darstellung gesellschaftlicher Gewalt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, einen Hauptteil und einen Schluss. Der Hauptteil umfasst drei Abschnitte: die kulturelle Bedeutung des Inzesttabus, die ästhetische Darstellung des Inzests in "La escuálida familia" und Inzest als Chiffre für gesellschaftliche Gewalterfahrung im Theaterstück. Die Arbeit enthält zudem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Welche Bedeutung hat das Inzestmotiv im Stück?
Das Inzestmotiv in "La escuálida familia" dient als Chiffre für die gesellschaftliche Gewalterfahrung während der argentinischen Militärdiktatur. Es symbolisiert den Bruch gesellschaftlicher Normen und die Traumatisierung durch politische Gewalt. Die Arbeit untersucht verschiedene Aspekte der ästhetischen Darstellung des Inzests, um diese Funktion zu beleuchten.
Welche Rolle spielt der Diskurs um Vaterschaft und Familie?
Der Diskurs um Vaterschaft und Familie steht im Zentrum der Interpretation des Inzests als Chiffre für gesellschaftliche Gewalt. Die Arbeit analysiert, wie diese Konzepte im Stück dargestellt werden und wie sie mit dem Inzestmotiv in Verbindung stehen.
Wer ist Claude Lévi-Strauss und welche Bedeutung hat er für diese Arbeit?
Claude Lévi-Strauss' Beitrag zum Verständnis des Inzesttabus wird diskutiert, um die kulturelle Bedeutung des Inzestverbots zu beleuchten und den Kontext für die Interpretation des Inzests in "La escuálida familia" zu schaffen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Inzest, Tabu, "La escuálida familia", Lola Arias, Argentinisches Theater, Militärdiktatur, gesellschaftliche Gewalt, Vaterschaft, Familie, ästhetische Darstellung, Chiffre.
Welche Forschungsfrage wird in der Arbeit gestellt?
Die Arbeit untersucht die ästhetische Dimension des Inzests in "La escuálida familia" und dessen Funktion als Chiffre für gesellschaftliche Gewalterfahrungen. Die zentrale Forschungsfrage ist, wie der Inzest im Stück ästhetisch dargestellt wird und welche Bedeutung diese Darstellung im Kontext der argentinischen Militärdiktatur hat.
- Quote paper
- Eva-Maria Dewald (Author), 2003, Die ästhetische Darstellung des Inzests und dessen Bedeutung in Lola Arias’ Theaterstück "La escuálida familia", Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/122824