„Nichts ist der Diskussion würdiger, als wenn eine große Schlacht verloren gegangen ist, deren Verluste sich ins Unfassbare beziffern und die eine Dimension erreichen, daß sie die Existenz des Besiegten aufs Spiel setzen. So ähnlich erging es den Römern nach der Schlacht bei Cannae, 216 v. Chr., während des Zweiten Punischen Krieges, als Hannibal […] die Weltmacht in ihren Grundfesten erschütterte. Über kaum eine Schlacht der Antike ist mehr geschrieben und gerätselt worden wie über diese, und kaum ein anderes Thema hat seit damals das Denken der Strategen stärker beflügelt und Kriegsberichterstattern eine größere Anteilnahme entlockt als das der Kesselschlacht. Die Menschen damals, soweit sie sich als Römer oder deren Bundesgenossen sahen, begannen an sich selbst und ihrer militärischen Überlegenheit zu zweifeln. […] Was waren die Gründe gewesen, die dem Barbaren Hannibal solch überschwänglichen Erfolg verliehen, und wieso kam es trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit zu einem so durchschlagenden Erfolg der Karthager, der Rom fast den Atem stocken und es am Ende, wie durch ein Wunder, doch noch den Sieg davontragen ließ?“ Wie das Zitat bereits deutlich macht, stellte die Schlacht von Cannae 216 v. Chr. einen bedeutenden Einschnitt im 2. Punischen Krieg dar. Ihre Auswirkungen erreichten eine Dimension, die die römischen Bürger nur selten erlebt hatten. Besonders die Frage, weshalb der Marsch auf Rom ausblieb, machte mich neugierig. In dieser Hinsicht reizte mich dieses Thema, aufgrund seiner Einzigartigkeit und weit reichenden Folgen.
Die Arbeit hat das Anliegen, einen Überblick über die Geschehnisse der Schlacht zu geben. Dabei sollen auch militärtaktische Überlegungen, wie die Aufstellungen, Truppenbewegungen und Strategien berücksichtigt und vor allem die Folgen der Schlacht erörtert werden. Und welche Bedeutung hat die Schlacht für die neuzeitliche Geschichte?
Als Quellen dienten mir Polybios mit seiner „Geschichte“ und Livius mit seinem Werk „ab urbe condita“. Für die Kartenausschnitte habe ich den Schlachtenatlas von Kromayer verwendet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Vorgeschichte
- Aufstellung und Taktik
- Verlauf
- Ergebnisse
- Folgen
- Reaktionen in Rom
- Marsch auf Rom
- Situation in Italien
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen umfassenden Überblick über die Schlacht von Cannae im Jahr 216 v. Chr. zu geben. Sie beleuchtet die Vorgeschichte, die militärische Taktik beider Seiten, den Schlachtverlauf und die weitreichenden Folgen für Rom. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Gründen für den römischen Misserfolg und der Frage, warum Hannibal nach seinem Sieg nicht auf Rom marschierte.
- Hannibals militärische Strategie und Taktik
- Die römische Kriegsführung und ihre Schwächen
- Der Verlauf der Schlacht von Cannae
- Die unmittelbaren Folgen der Schlacht für Rom
- Die langfristigen Auswirkungen auf den Zweiten Punischen Krieg
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung betont die Bedeutung der Schlacht von Cannae und die Forschungsfragen, die die Arbeit zu beantworten sucht, insbesondere die Frage nach dem Ausbleiben des Marsches auf Rom nach dem karthagischen Sieg.
Vorgeschichte: Dieses Kapitel beschreibt Hannibals Vormarsch nach Italien und die vorhergehenden Schlachten, die zu seinem Erfolg in Cannae beitrugen. Es wird erläutert, wie Hannibal die Römer in eine Schlacht an einem für ihn günstigen Ort zu locken versuchte.
Aufstellung und Taktik: Hier werden die Aufstellungen der römischen und karthagischen Truppen und ihre jeweiligen Strategien vor der Schlacht analysiert.
Verlauf: Dieses Kapitel beschreibt den Ablauf der Schlacht selbst, ohne jedoch auf Details einzugehen, die zum Verständnis der gesamten Strategie und deren Folgen nicht unerlässlich sind.
Ergebnisse: In diesem Abschnitt werden die unmittelbaren Ergebnisse der Schlacht, wie die hohen römischen Verluste, dargestellt.
Folgen (Kapitel 6.1 - 6.3): Die Reaktionen in Rom auf die Niederlage, die Überlegungen zum Marsch auf Rom und die generelle Situation in Italien nach der Schlacht werden hier beleuchtet.
Schlüsselwörter
Schlacht von Cannae, Zweiter Punischer Krieg, Hannibal, Römische Republik, Militärstrategie, Taktik, römische Niederlage, karthagischer Sieg, Folgen der Schlacht.
- Arbeit zitieren
- Juliane Schadeck (Autor:in), 2008, Die Schlacht von Cannae 216 v. Chr., München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/122565