Michael Quante ordnet sich im Rahmen seiner Habilitationsschrift von 2001 zwischen dem hierarchischen Modell der personalen Autonomie und dem Konzept der Handlungsautonomie ein. Als Leitfaden dieser Schrift vertritt er die These, dass die diachrone Identität menschlicher Personen ein Prinzip der biomedizinischen Ethik ist, welche einerseits bereits die alltägliche ethische Intuition leitet, als auch andererseits eine angemessene biomedizinische Ethik anleiten sollte. In vier Einzelschritten will Quante diese Behauptung begründen: Zunächst beleuchtet er die Persönlichkeit als Aspekt der personalen Identität hinsichtlich ihrer zeitlichen Ausdehnung. Weiterhin soll die evaluative Dimension der Persönlichkeit in ihrer Bedeutung für die personale Identität dargestellt werden. In den Schritten drei und vier geht es schließlich um die Bedeutung der Persönlichkeit für die Autonomie an sich bzw. für den Respekt vor der Autonomie. Dazu nimmt der Autor zum hierarchischen Modell personaler Autonomie wie auch zum Konzept der Handlungsautonomie von Beauchamp, Faden und Childress kritische Stellung. Im Folgenden soll der letzte Schritt nachvollzogen werden. Die Aspekte eins, zwei und drei werden dagegen lediglich zur Verdeutlichung oder Begriffsklärung herangezogen. Anschließend an die Darstellung des Modells und Quantes Einwänden wird kurz die Synthese beider Konzepte vorgestellt, bevor im Fazit kritisch zu Michael Quantes Ausführungen Stellung genommen werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Das Modell der Handlungsautonomie
- 2.1. Das Konzept
- 2.2. Einwände Michael Quantes
- 2.3. Michael Quantes Synthese von personaler Autonomie und der Autonomie der Handlung
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung analysiert Michael Quantes Habilitationsschrift von 2001, welche sich mit dem Verhältnis zwischen personaler und Handlungsautonomie auseinandersetzt. Quante argumentiert für die Bedeutung der diachronen Identität als Prinzip biomedizinischer Ethik. Die Arbeit untersucht die Konzepte der Handlungs- und personalen Autonomie und deren Anwendung in der biomedizinischen Ethik.
- Das Verhältnis zwischen personaler und Handlungsautonomie
- Die Bedeutung der diachronen Identität für die biomedizinische Ethik
- Konzepte von Person, Persönlichkeit und Identität
- Kritik am hierarchischen Modell der personalen Autonomie
- Der Respekt vor Autonomie im Kontext von Persönlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Die Einleitung stellt die Leitthese Quantes vor: die diachrone Identität als Prinzip der biomedizinischen Ethik. Es werden die zentralen Begriffe wie Prinzip, Person, Persönlichkeit und Identität erläutert, inklusive der verschiedenen Verwendungsweisen des Begriffs „Person“ und der Unterscheidung zwischen synchroner und diachroner Identität.
Kapitel 2 (Das Modell der Handlungsautonomie): Dieses Kapitel beschreibt das Konzept der Handlungsautonomie im Vergleich zum Modell der personalen Autonomie. Es werden die Kritikpunkte Quantes an der personalen Autonomie sowie seine Synthese beider Konzepte vorgestellt. Das Kapitel beleuchtet die Definition und Anwendung des Konzepts, einschliesslich der Einwände von Quante und seiner vorgeschlagenen Synthese.
Schlüsselwörter
Personale Autonomie, Handlungsautonomie, diachrone Identität, biomedizinische Ethik, Prinzip, Person, Persönlichkeit, Michael Quante, Selbstbestimmung.
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- Magistra Artium Astrid Lanvermann (Author), 2006, Das Prinzip des Respekts vor Autonomie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/122333