Als am Morgen des 16. Oktober 1962 der amerikanische Präsident John F. Kennedy über die Auswertung zwei Tage alter U-2 Luftaufnahmen informiert wurde, welche die Installation von Raketenbasen und sowjetischen Mittelstreckenraketen auf Kuba bewiesen und damit die vorherigen sowjetischen Beteuerungen, auf Kuba keine Offensivwaffen stationieren zu wollen, als Lügen enttarnten, war der Startschuss zur Kuba-Krise erfolgt. In den folgenden 13 Tagen stand die Welt am Rande eines Atomkrieges.
Für die Weltöffentlichkeit, die am 22. Oktober durch eine Fernsehansprache Kennedys Kenntnis von den Vorgängen in der Karibik erlangte, waren die Ereignisse wohl nicht zuletzt auch deshalb so schockierend, weil sich in den 17 Jahren zuvor eine augenscheinliche Diskrepanz zwischen (ideologischer) Rhetorik und (politischer) Praxis des Kalten Krieges gezeigt hatte: zwar schlugen sowohl die Sowjetunion als auch die USA immer wieder lautstarke Töne im gegenseitigen Umgang an, in den entscheidenden Momenten, so z. B. während den Berlin-Krisen, war jedoch die militärische Konfrontation bislang von beiden Seiten nie auf die Spitze getrieben worden.
Aufgrund der überaus komplexen und vielschichtigen Beschaffenheit der Kuba-Krise können in dieser Hausarbeit nur ausgewählte Aspekte angesprochen und diskutiert werden. Neben einigen, zum grundsätzlichen Verständnis der Krise unerlässlichen, ereignisgeschichtlichen Fakten sollen dabei gerade die für die Politikwissenschaft relevanten Aspekte im Mittelpunkt stehen, so zunächst die Frage nach den politischen Hintergründen der Kuba-Krise (Kapitel 2). Weiterhin soll auf das vermeintliche Krisenmanagement während des Konflikts eingegangen werden (Kapitel 3) oder anders formuliert: mit welchen politischen Mitteln konnte im Angesicht des nuklearen Abgrundes die Katastrophe verhindert werden? Abschließend soll die Frage nach den politischen Folgen der Kuba-Krise bzw. nach deren Einordnung in den Verlauf des Kalten Krieges stehen (Kap. 4).
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zur Vorgeschichte der Krise
- 2.1 Kuba nach 1959
- 2.2 Die „Operation Anadyr“ und ihre Hintergründe
- 3. Verlauf der Kuba-Krise – Krisenbewältigung am Rande des Dritten Weltkrieges
- 3.1 Phase I: 16. bis 21. Oktober
- 3.1.1 Einberufung des ExComm.
- 3.1.2 Amerikanische Handlungsoptionen und der Entschluss zu Seeblockade.
- 3.2 Phase II: 22. bis 28. Oktober
- 3.2.1 Der Beginn der Blockade
- 3.2.2 Das Scheitern der UN-Vermittlungsversuche.
- 3.2.3 Die Beilegung der Krise.
- 4. Die Kuba-Krise als Höhe- und Wendepunkt des Kalten Krieges
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht ausgewählte Aspekte der Kuba-Krise von 1962. Das Hauptziel ist es, die politischen Hintergründe der Krise zu beleuchten, das Krisenmanagement zu analysieren und die politischen Folgen im Kontext des Kalten Krieges einzuordnen. Die Arbeit konzentriert sich auf politikwissenschaftlich relevante Aspekte und vermeidet eine rein ereignisgeschichtliche Darstellung.
- Politische Hintergründe der Kuba-Krise
- Krisenmanagement und die Rolle der beteiligten Akteure
- Die Kuba-Krise als Wendepunkt im Kalten Krieg
- Bewertung der amerikanischen und sowjetischen Strategien
- Analyse des Einflusses der Kuba-Krise auf die internationale Politik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Kuba-Krise als Höhepunkt und Wendepunkt des Kalten Krieges, der die Welt an den Rand eines Atomkriegs brachte. Sie hebt die Diskrepanz zwischen ideologischer Rhetorik und politischer Praxis im Kalten Krieg hervor und kündigt die Schwerpunkte der Arbeit an: die politischen Hintergründe der Krise, das Krisenmanagement und die politischen Folgen.
2. Zur Vorgeschichte der Krise: Dieses Kapitel beleuchtet die Ereignisse nach der kubanischen Revolution 1959, die Annäherung Kubas an die Sowjetunion und die Reaktion der USA. Es beschreibt die gescheiterte Schweinebucht-Invasion, die „Operation Mongoose“ und das wachsende Misstrauen zwischen den USA und Kuba. Der zunehmende Einfluss der UdSSR auf Kuba wird detailliert dargestellt, inklusive der sowjetischen Militärhilfe als Reaktion auf die drohende US-Invasion.
3. Verlauf der Kuba-Krise – Krisenbewältigung am Rande des Dritten Weltkrieges: Dieses Kapitel analysiert den Verlauf der Kuba-Krise in zwei Phasen. Phase I umfasst die Entdeckung der sowjetischen Raketenbasen auf Kuba und die darauf folgenden Beratungen der US-Regierung. Phase II beschreibt den Beginn der Seeblockade, das Scheitern von UN-Vermittlungsversuchen und die schrittweise Deeskalation des Konflikts. Der Fokus liegt auf dem Krisenmanagement und den politischen Entscheidungen der beteiligten Parteien.
4. Die Kuba-Krise als Höhe- und Wendepunkt des Kalten Krieges: Dieses Kapitel bewertet die langfristigen Folgen der Kuba-Krise für den Kalten Krieg. Es wird die Bedeutung des Ereignisses im Kontext der internationalen Beziehungen und die Veränderungen in der Strategie der beiden Supermächte beleuchtet. Der Einfluss der Krise auf das weitere Verhältnis zwischen den USA und der Sowjetunion, sowie deren Auswirkungen auf die globale Politik werden diskutiert.
Schlüsselwörter
Kuba-Krise, Kalter Krieg, John F. Kennedy, Nikita Chruschtschow, Fidel Castro, Operation Anadyr, Seeblockade, Krisenmanagement, Atomkrieg, Supermächte, Internationale Beziehungen, Deeskalation, politische Hintergründe.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Die Kuba-Krise 1962
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit analysiert die Kuba-Krise von 1962 unter politikwissenschaftlichen Aspekten. Der Fokus liegt auf den politischen Hintergründen, dem Krisenmanagement und den langfristigen Folgen für den Kalten Krieg. Ereignisgeschichte steht dabei nicht im Vordergrund.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die politischen Hintergründe der Krise, einschließlich der Ereignisse nach der kubanischen Revolution und der Annäherung Kubas an die Sowjetunion. Sie analysiert das Krisenmanagement der USA und der UdSSR, die Rolle der beteiligten Akteure (Kennedy, Chruschtschow, Castro) und die Bedeutung der Seeblockade. Schließlich werden die langfristigen Folgen der Krise für den Kalten Krieg und die internationale Politik bewertet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es jeweils?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Kapitel 1 (Einleitung) bietet einen Überblick und benennt die Schwerpunkte. Kapitel 2 (Vorgeschichte) beleuchtet die Ereignisse nach 1959 in Kuba, die Annäherung an die UdSSR und die Reaktion der USA. Kapitel 3 (Verlauf der Krise) analysiert die Krise in zwei Phasen, fokussiert auf Krisenmanagement und politische Entscheidungen. Kapitel 4 (Kuba-Krise als Wendepunkt) bewertet die langfristigen Folgen für den Kalten Krieg und die internationale Politik. Kapitel 5 (Fazit und Ausblick) fasst die Ergebnisse zusammen.
Welche konkreten Aspekte des Krisenmanagements werden untersucht?
Die Hausarbeit analysiert das Krisenmanagement beider Supermächte, insbesondere die amerikanischen Handlungsoptionen, den Entschluss zur Seeblockade, die Rolle der UN-Vermittlungsversuche und die schrittweise Deeskalation des Konflikts. Der Fokus liegt auf den politischen Entscheidungen und deren Auswirkungen.
Welche Bedeutung hat die Kuba-Krise nach Ansicht der Arbeit?
Die Hausarbeit betrachtet die Kuba-Krise als Höhe- und Wendepunkt des Kalten Krieges, der die Welt an den Rand eines Atomkriegs brachte. Sie hebt die Bedeutung des Ereignisses für die internationalen Beziehungen und die Veränderungen in der Strategie der Supermächte hervor. Die Krise wird als einflussreiches Ereignis auf die globale Politik bewertet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Kuba-Krise, Kalter Krieg, John F. Kennedy, Nikita Chruschtschow, Fidel Castro, Operation Anadyr, Seeblockade, Krisenmanagement, Atomkrieg, Supermächte, Internationale Beziehungen, Deeskalation, politische Hintergründe.
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- Florian Greiner (Author), 2005, Die Kuba-Krise 1962, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/121301