Diese Hausarbeit gliedert sich in drei Abschnitte. Im ersten Abschnitt soll die Künstlergruppe „Brücke“ und ihre Gründungsmitglieder behandelt werden. Im zweiten Teil wird der Frage nachgegangen, welches die Orte der Künstler in Dresden waren, und welche Bedeutung diese für sie hatten. Abschließend sollen einige ausgewählte Bilder vorgestellt und diskutiert werden. Hinsichtlich der Bedeutung der Dresdenbilder der „Brücke“-Künstler als historische Quellen für die Stadt- und Kulturgeschichte Dresdens, weise ich darauf hin, dass, begreift man Bilder als Text, jegliche Darstellung, ob in geschriebener, gemalter, gezeichneter oder fotografierter Form einen gewissen Grad an Subjektivität besitzt und zunächst interpretiert werden muss. Mit den expressionistischen Bildern der „Brücke“ verhält es sich zunächst nicht anders, als beispielsweise mit den berühmten, Dresdenbildern Bellottos, auch wenn es sich bei ersteren ja um stärker abstrahierte Darstellungen handelt. „Jedes Werk, ob modern oder >>antik<<, ist als Artefakt Rudiment des historischen Prozesses. So ist es auch der Befragung als Quelle zugänglich.“
Die „Brücke“-Bilder, die innerhalb dieser Arbeit betrachtet werden sollen, behandeln hauptsächlich ‚Nebenschauplätze’ Dresdens. Es sind Bilder, in welchen oft jeder Hinweis auf die Stadt fehlt, welche sie abbilden. Meinem Erachten nach galt das eigentliche Interesse der Künstlergruppe vielmehr dem eigenen Lebensraum, der Friedrichstadt, als dem historischen Dresden und seiner barocken Architektur. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum Stand der Forschung
- Die „Brücke“
- Dresden im beginnenden 20. Jahrhundert
- Dresden-Friedrichstadt, das „Topflappenviertel“, Quartier der „Brücke“
- Dresdenbilder der „Brücke“-Künstler
- Frühe Stadtansichten von Heckel und Schmitt-Rottluff
- Ausgewählte Stadtansichten von E. L. Kirchner
- Ahistorische Stadtporträtisten oder Künstler ihrer Zeit?
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Künstlergruppe „Brücke“, ihre Orte in Dresden und deren Bedeutung für die künstlerische Produktion. Die Arbeit analysiert ausgewählte Dresdenbilder der Gruppe und deren Aussagekraft als historische Quellen für die Stadt- und Kunstgeschichte Dresdens. Dabei wird die Frage nach dem Verhältnis zwischen realer Abbildung und künstlerischer Interpretation thematisiert.
- Die Künstlergruppe „Brücke“ und ihre Entstehung
- Die Bedeutung von Dresden-Friedrichstadt als Lebensraum der Künstler
- Analyse ausgewählter Dresdenbilder der „Brücke“-Künstler
- Die Frage nach der historischen Aussagekraft der Bilder
- Der Vergleich zwischen realen Schauplätzen und deren künstlerischer Verarbeitung
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Diese Einleitung beschreibt den Aufbau der Arbeit, der sich in drei Abschnitte gliedert: die Künstlergruppe „Brücke“, ihre Orte in Dresden und die Analyse ausgewählter Bilder. Es wird die Problematik der Interpretation von Bildern als historische Quellen angesprochen, wobei die Subjektivität der Darstellung betont wird. Die Arbeit fokussiert sich auf die Darstellung von „Nebenschauplätzen“ Dresdens in den Werken der „Brücke“, deren Interesse eher dem eigenen Lebensraum in Friedrichstadt als dem historischen Dresden galt. Die Bilder werden nicht als klassische Stadtporträts oder zivilisationskritische Darstellungen interpretiert, sondern als „manifeste Gleichnisse von der gesellschaftlich-zivilisatorischen Wirklichkeit“, die ein Spannungsfeld zwischen realer Abbildung und künstlerischer Verarbeitung zeigen und den Berufswechsel der Künstler von der Architektur zur Kunst ankündigen.
Die „Brücke“: Dieses Kapitel beschreibt die Gründung der Künstlergruppe „Brücke“ am 7. Juni 1905 durch vier Architekturstudenten: Fritz Bleyl, Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner und Karl Schmidt-Rottluff. Ihr Ziel war die Schaffung einer neuen Kunst jenseits akademischer Normen und bürgerlicher Zwänge, die Natur und den Drang des künstlerischen Schaffens unmittelbar ausdrückt. Die enge Freundschaft zwischen Bleyl und Kirchner und deren gemeinsamer Weg zur Kunst durch autodidaktische Versuche, Ausstellungsbesuche und Diskussionen wird hervorgehoben. Der Austritt Bleyls 1907 und der Beitritt weiterer Mitglieder wie Emil Nolde und Max Pechstein werden erwähnt. Das Kapitel betont den Bruch mit der akademischen Tradition und den Wunsch nach künstlerischer Freiheit und direktem Ausdruck.
Dresden im beginnenden 20. Jahrhundert: Dieses Kapitel beschreibt den Kontext, in dem die „Brücke“-Künstler in Dresden lebten und arbeiteten. Es konzentriert sich auf die Bedeutung von Dresden-Friedrichstadt als Quartier der „Brücke“, das als „Topflappenviertel“ bezeichnet wurde. Dieses Kapitel wird tiefer in die soziokulturellen und geografischen Gegebenheiten des Viertels eingehen, um zu beleuchten, wie diese die Künstler und ihre Arbeit beeinflusst haben. Es stellt einen wichtigen Kontext für das Verständnis der künstlerischen Darstellungen der Stadt dar.
Dresdenbilder der „Brücke“-Künstler: Dieser Abschnitt befasst sich mit den spezifischen Darstellungen Dresdens in den Werken der „Brücke“-Künstler. Es wird eine Analyse der frühen Stadtansichten von Heckel und Schmitt-Rottluff und ausgewählter Stadtansichten von Kirchner vorgenommen. Der Abschnitt wird detailliert auf die künstlerischen Techniken, Motive und die Interpretation der Bilder eingehen und die verschiedenen künstlerischen Ansätze und Stile der einzelnen Künstler vergleichen. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Grad der Abstraktion und der Beziehung zwischen realer und künstlerischer Darstellung gewidmet.
Schlüsselwörter
Künstlergruppe Brücke, Dresden, Expressionismus, Stadtansichten, Friedrichstadt, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Historische Bilddokumente, Kunstgeschichte, Bildinterpretation, Quellenkritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Seminararbeit: Die Brücke in Dresden
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Künstlergruppe „Brücke“, ihre Orte in Dresden, insbesondere Dresden-Friedrichstadt, und deren Bedeutung für die künstlerische Produktion. Der Fokus liegt auf der Analyse ausgewählter Dresdenbilder und deren Aussagekraft als historische Quellen für die Stadt- und Kunstgeschichte Dresdens. Dabei wird das Verhältnis zwischen realer Abbildung und künstlerischer Interpretation thematisiert.
Welche Künstler und Themen werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf die Künstlergruppe „Brücke“, insbesondere auf Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff. Es werden deren frühe Stadtansichten analysiert und die Frage nach der historischen Aussagekraft ihrer Bilder diskutiert. Die Bedeutung von Dresden-Friedrichstadt als Lebensraum der Künstler und die soziokulturellen Gegebenheiten des Viertels werden ebenfalls untersucht.
Welche Aspekte der „Brücke“-Bilder werden analysiert?
Die Analyse der Bilder umfasst künstlerische Techniken, Motive, Interpretationsansätze und den Vergleich der Stile der einzelnen Künstler. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Grad der Abstraktion und der Beziehung zwischen realer und künstlerischer Darstellung gewidmet. Die Bilder werden nicht als klassische Stadtporträts interpretiert, sondern als „manifeste Gleichnisse von der gesellschaftlich-zivilisatorischen Wirklichkeit“, die ein Spannungsfeld zwischen Realität und künstlerischer Verarbeitung aufzeigen.
Welche Fragestellung steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Die zentrale Frage ist, inwieweit die Dresdenbilder der „Brücke“ als historische Quellen für die Stadt- und Kunstgeschichte Dresdens herangezogen werden können. Die Arbeit untersucht das Spannungsverhältnis zwischen der realen Abbildung und der künstlerischen Interpretation und hinterfragt die Subjektivität der Darstellung. Der Fokus liegt auf den „Nebenschauplätzen“ Dresdens, die im Gegensatz zu historischen Stadtansichten im Vordergrund stehen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Künstlergruppe „Brücke“, ein Kapitel über Dresden im beginnenden 20. Jahrhundert mit Fokus auf Friedrichstadt, ein Kapitel zur Analyse der Dresdenbilder der „Brücke“-Künstler und ein Literaturverzeichnis. Die Einleitung beschreibt den Aufbau der Arbeit und die Problematik der Interpretation von Bildern als historische Quellen. Die Kapitel behandeln die Entstehung der „Brücke“, den Kontext ihres Wirkens in Dresden, die Analyse ausgewählter Bilder und deren historische Aussagekraft.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Künstlergruppe Brücke, Dresden, Expressionismus, Stadtansichten, Friedrichstadt, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Karl Schmidt-Rottluff, Historische Bilddokumente, Kunstgeschichte, Bildinterpretation, Quellenkritik.
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- Edda Laux (Author), 2007, Die Künstlergruppe "Brücke" und ihre Orte in Dresden, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/120040