Ziel dieser Arbeit ist es, den kulturellen Austausch der Römer und Germanen in einer Zeit zu analysieren, in der durch die Expansion des imperium Romanum ein besonders intensiver Kontakt ermöglicht wurde, dessen Folgen konstitutiv für das moderne Europa waren. Durch das militärische Eindringen in das von germanischen Stämmen bewohnte Gebiet fand ein Kulturtransfer in allen Lebensbereichen statt, da mit den Legionen nicht nur Soldaten, sondern auch Güter, Ideen und Menschen aller Art in das, aus römischer Perspektive, barbarische Land kamen. Da Kultur ein sehr weiter Begriff ist, soll das Hauptaugenmerk dieser Arbeit auf die Teilbereiche Religion, Militär und Alltag gelegt sein.
Festzusetzen gilt es, welche Zeit und welcher Raum der Analyse des Kulturtransfers zugrunde liegen. Beides gestaltet sich schwierig, da zum einen „Germania“ kein festes oder gar staatliches Gefüge war, sondern lediglich ein Konstrukt antiker römischer und griechischer Autoren, das die verschiedenen germanischen gentes im Raum zwischen Rhein und Weichsel, Alpen und Nordsee bezeichnete. Die linksrheinischen Gebiete stellen in Bezug auf den Kulturtransfer ein Problem dar, weil die Bevölkerung in diesem Gebiet sehr heterogen und relativ stark keltisch geprägt war. Daher wird das Hauptaugenmerk auf den rechtsrheinischen und limesnahen Gebieten liegen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Theorie des Kulturtransfers
- 3. Die germanische Kultur vor der Romanisierung
- Die antiken literarischen Quellen
- Religion, Götter und Kult
- Militär, Bewaffnung und Strategie
- Alltag und Lebensweise
- Schlussbemerkungen
- 4. Die Romanisierung der Germanen und kultureller Austausch
- Die germanische Religion bis zum Christentum
- Militärische Entwicklung
- Effekte des kulturellen Kontakts auf den Alltag
- 5. Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den kulturellen Austausch zwischen Römern und Germanen während der Expansion des römischen Imperiums. Der Fokus liegt auf den Auswirkungen des militärischen Eindringens auf Religion, Militärwesen und den Alltag, wobei die räumliche Eingrenzung auf die rechtsrheinischen und limesnahen Gebiete erfolgt. Die Arbeit untersucht, wie die verschiedenen germanischen Stämme die römische Kultur unterschiedlich stark aufnahmen und welche gemeinsamen Nenner sich dennoch feststellen lassen.
- Kultureller Austausch zwischen Römern und Germanen
- Einfluss der römischen Expansion auf germanische Kulturen
- Analyse der kulturellen Rezeption in den Bereichen Religion, Militär und Alltag
- Räumliche und zeitliche Eingrenzung der Untersuchung
- Theorie des Kulturtransfers
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 (Einleitung): Definiert die Zielsetzung der Arbeit, legt die räumliche und zeitliche Eingrenzung fest und skizziert die methodischen Herausforderungen der Analyse des Kulturtransfers zwischen zwei heterogenen Kulturen.
Kapitel 2 (Theorie des Kulturtransfers): Stellt das Konzept des Kulturtransfers nach Peter Burke vor und integriert Ideen der transnationalen Geschichtsschreibung von Shalini Randeria und Sebastian Conrad.
Kapitel 3 (Die germanische Kultur vor der Romanisierung): Beschreibt die germanische Kultur vor dem intensiven Kontakt mit den Römern, berücksichtigt dabei die antiken Quellen (Caesar und Tacitus) und analysiert Aspekte von Religion, Militär und Alltag.
Kapitel 4 (Die Romanisierung der Germanen und kultureller Austausch): Untersucht den kulturellen Austausch im Kontext der Romanisierung, fokussiert auf die Veränderungen in Religion, Militär und Alltag.
Schlüsselwörter
Kulturtransfer, Römisches Reich, Germanen, Romanisierung, Religion, Militär, Alltag, antike Quellen, Caesar, Tacitus, transnationale Geschichtsschreibung.
- Quote paper
- Timo Castens (Author), 2008, Kulturtransfer zwischen Römern und Germanen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/119609