Zunächst wird die Frage, wer in der Forschungspraxis als ExpertIn angesprochen wird, unter Bezugnahme auf den ExpertInnenbegriff nach Schütz, Sprondel, Hitlzer sowie Meuser und Nagel rekapitulierend dargestellt und damit die wissenssoziologische Perspektive auf den Begriff beleuchtet. Außerdem werden die gesellschaftstheoretische und die methodologische Perspektive auf den ExpertInnenbegriff angerissen. In Kapitel zwei erfolgt die Unterscheidung zwischen einer zentralen und einer Randstellung von ExpertInneninterviews (EI) im Forschungsdesign. Innerhalb der zentralen Stellung des EI wird zwischen zwei Untersuchungsanlagen differenziert, die mit jeweils unterschiedlichen Arten von ExpertInnenwissen einhergehen: dem Kontextwissen auf der einen und dem Betriebswissen auf der anderen Seite. Darauf aufbauend sind in Kapitel drei wesentliche Aspekte der Vorüberlegungen im Hinblick auf die Gestaltung des Leitfadens, das Interviewthema, die Auswahl der zu Interviewenden sowie den Feldzugang zu erläutern. Die Herausarbeitung von allgemeinen sowie speziellen Regeln für die interviewende Person während und nach der Erhebung bildet das vierte Kapitel dieser Ausarbeitung. Hier werden mögliche Fehlerquellen und Möglichkeiten, diese zu umgehen, behandelt. In einem letzten Schritt wird sich den Problemen des EI gewidmet (5). Es folgt eine zusammenfassende Schlussbetrachtung (6).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der ExpertInnenbegriff
- Das Forschungsinteresse
- Vorüberlegungen
- Datenerhebung
- Kritik der Methode
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einsatz von ExpertInneninterviews in der empirischen Sozialforschung. Ziel ist es, den ExpertInnenbegriff zu beleuchten, verschiedene Perspektiven darauf zu präsentieren und die methodischen Aspekte von ExpertInneninterviews zu diskutieren. Die Arbeit analysiert die Vor- und Nachteile dieser Methode und beleuchtet mögliche Fehlerquellen.
- Der ExpertInnenbegriff und seine wissenssoziologische, gesellschaftstheoretische und methodologische Perspektiven
- Zentrale und Randstellung von ExpertInneninterviews im Forschungsdesign
- Vorüberlegungen zur Gestaltung von ExpertInneninterviews (Leitfaden, Thema, Auswahl der Interviewten, Feldzugang)
- Regeln für die interviewende Person während und nach der Datenerhebung
- Kritik und Probleme von ExpertInneninterviews
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung begründet die Relevanz von ExpertInneninterviews (EI) in der empirischen Sozialforschung, betont deren Effizienz im Vergleich zu anderen Methoden und hebt die Bedeutung von Expertenwissen in der Wissensgesellschaft hervor. Sie führt in die Thematik ein und skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich auf die verschiedenen Aspekte des ExpertInnenbegriffs, die methodischen Überlegungen und die kritische Auseinandersetzung mit der Methode konzentriert. Der Fokus liegt auf der Rekonstruktion von spezialisiertem Wissen mittels EI, beschrieben als "rekonstruierende Untersuchungen".
Der ExpertInnenbegriff: Dieses Kapitel beleuchtet den ExpertInnenbegriff aus verschiedenen Perspektiven. Es werden die wissenssoziologischen Ansätze von Schütz (der "gut informierte Bürger"), Sprondel ("Verwalter von Sonderwissen") und Hitzler (Unterscheidung Experte/Spezialist) dargestellt und miteinander verglichen. Die Arbeit diskutiert die unterschiedlichen Definitionen von Expertenwissen, einschließlich des impliziten Wissens nach Meuser und Nagel und deren These, dass die Expertenrolle nicht zwingend an Berufspositionen gebunden ist. Es wird herausgestellt, wie die jeweilige Perspektive das Forschungsinteresse und die Auswahl der Interviewpartner beeinflusst.
Schlüsselwörter
ExpertInneninterview, Empirische Sozialforschung, Wissenssoziologie, Expertenwissen, Methodologie, Qualitative Forschung, Forschungsdesign, Implizites Wissen, Relevanzsysteme.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: ExpertInneninterviews in der Empirischen Sozialforschung
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument bietet einen umfassenden Überblick über den Einsatz von ExpertInneninterviews in der empirischen Sozialforschung. Es behandelt den ExpertInnenbegriff aus verschiedenen Perspektiven, diskutiert methodische Aspekte, analysiert Vor- und Nachteile der Methode und beleuchtet mögliche Fehlerquellen.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument umfasst folgende Themen: den ExpertInnenbegriff aus wissenssoziologischer, gesellschaftstheoretischer und methodologischer Sicht; die zentrale und randständige Rolle von ExpertInneninterviews im Forschungsdesign; Vorüberlegungen zur Gestaltung von ExpertInneninterviews (Leitfaden, Thema, Auswahl der Interviewten, Feldzugang); Regeln für die interviewende Person; Kritik und Probleme von ExpertInneninterviews; und eine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument enthält die Kapitel: Einleitung, Der ExpertInnenbegriff, Das Forschungsinteresse, Vorüberlegungen, Datenerhebung, Kritik der Methode und Resümee. Jedes Kapitel wird kurz zusammengefasst.
Wie wird der ExpertInnenbegriff definiert?
Der ExpertInnenbegriff wird aus verschiedenen wissenssoziologischen Ansätzen beleuchtet, inklusive der Perspektiven von Schütz ("gut informierter Bürger"), Sprondel ("Verwalter von Sonderwissen") und Hitzler (Unterscheidung Experte/Spezialist). Die unterschiedlichen Definitionen von Expertenwissen, einschließlich impliziten Wissens nach Meuser und Nagel, werden diskutiert. Die Arbeit betont, dass die Expertenrolle nicht zwingend an Berufspositionen gebunden ist.
Welche methodischen Aspekte werden behandelt?
Das Dokument behandelt methodische Aspekte wie die Vorüberlegungen zur Gestaltung von ExpertInneninterviews (z.B. Leitfadenentwicklung, Themenwahl, Auswahl der Interviewpartner, Feldzugang) und Regeln für die interviewende Person während und nach der Datenerhebung. Es analysiert kritisch die Methode und beleuchtet mögliche Fehlerquellen.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter sind: ExpertInneninterview, Empirische Sozialforschung, Wissenssoziologie, Expertenwissen, Methodologie, Qualitative Forschung, Forschungsdesign, Implizites Wissen, Relevanzsysteme.
Was ist das Ziel des Dokuments?
Das Ziel des Dokuments ist es, den Einsatz von ExpertInneninterviews in der empirischen Sozialforschung zu untersuchen, den ExpertInnenbegriff zu beleuchten, verschiedene Perspektiven darauf zu präsentieren und die methodischen Aspekte von ExpertInneninterviews zu diskutieren. Es analysiert die Vor- und Nachteile dieser Methode und beleuchtet mögliche Fehlerquellen.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für WissenschaftlerInnen und Studierende der Sozialwissenschaften, die sich mit qualitativen Forschungsmethoden und insbesondere mit ExpertInneninterviews befassen. Es bietet eine fundierte Grundlage für die Planung und Durchführung von ExpertInneninterviews und die Interpretation der Ergebnisse.
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- Özge Sakalar (Author), 2019, Referatsausarbeitung zu Experteninterview. Begriff, Datenerhebung und Kritik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1194621