Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Interpretation des sächsischen Taufgelöbnisses und fertigt eine Quellenanalyse an.
Dabei werden auch wichtige Ereignisse im Vorfeld, wie zum Beispiel die Sachsenkriege Karls des Großen, die Zerstörung der Irminsul und die damit verbundene Christianisierung der Sachsen beleuchtet.
Zudem werden auch die Vergeltungsschläge der Sachsen unter der Führung von Widukind, in einem gesonderten Kapitel behandelt. Die Quellenanalyse selbst enthält ein Regest, die innere Quellenkritik, die äußere Quellenkritik und eine angeschlossene Interpretation der Quelle selbst.
Es wird das sogenannte „Sächsische Taufgelöbnis“ als Kernthema behandelt. Dieses ist als eine einzige Handschrift erhalten geblieben und befindet sich im Sammelband „Codex Palatinus Latinus 577“, welcher sich aktuell in den Bibliotheken des Vatikans in Rom befindet. Die Entstehungszeit wird in der Literatur grundsätzlich auf das ausgehende 8. Jahrhundert datiert. Auf jeden Fall muss dieses Schriftstück notwendigerweise im Umfeld beziehungsweise im Zuge der Sachsenkriege Karls des Großen (772 – 804 n. Chr.) entstanden sein.
Da dieses Taufgelöbnis in einen zeitlichen Kontext mit den Sachsenkriegen und den Aufständen der Sachsen zu setzen ist, verlangt dies einige wichtige Akteure dieser Zeit genauer zu betrachten. Wenn von einem sächsischen Widerstand gesprochen wird, dann sollte dies mit der Nennung von Widukind einhergehen.
Vor dem Hintergrund, dass die Sachsen kein einheitliches Volk waren, erscheint die Leistung Widukinds umso bemerkenswerter. Er schaffte es offenbar große Teile dieser heterogenen Sachsen im Widerstand anzuführen und sich selbst als Gesicht des Widerstandes zu etablieren. Zudem verfügte Widukind und die sächsischen Heerführer vermutlich über ein überdurchschnittlich gutes taktisches Geschick. Die Aufstände beziehungsweise Gegenschläge erfolgten nämlich gezielt in der Abwesenheit von Karl. Zum Beispiel während seines erfolglosen und enttäuschenden Spanien-Feldzuges oder während Karl dem Papst in seiner Auseinandersetzung mit den Langobarden Schützenhilfe leisten musste.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die Sachsenkriege
- 2.1 Vergeltungsschläge der Sachsen
- 3. Christianisierung der Sachsen
- 4. Quellenanalyse
- 4.1 Regest
- 4.2 Äußere Quellenkritik
- 4.3 Innere Quellenkritik
- 4.4 Interpretation
- 5. Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht das „Sächsische Taufgelöbnis“, eine im Codex Palatinus Latinus 577 erhaltene Handschrift aus dem ausgehenden 8. Jahrhundert. Ziel ist die Quellenanalyse und Interpretation dieses Dokuments im Kontext der Sachsenkriege Karls des Großen. Die Arbeit beleuchtet die historische Situation, die Akteure und die Bedeutung des Taufgelöbnisses als Zeugnis der damaligen Zeit.
- Das Sächsische Taufgelöbnis als historische Quelle
- Die Sachsenkriege und der Widerstand Widukinds
- Die Christianisierung der Sachsen und die Rolle Karls des Großen
- Quellenkritik und Interpretation des Taufgelöbnisses
- Vergleich mit anderen „Schwertmissionen“ im Mittelalter
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und beschreibt das „Sächsische Taufgelöbnis“ als zentrale Forschungsfrage. Es wird auf die Bedeutung des Dokuments hingewiesen, seine zeitliche Einordnung ins ausgehende 8. Jahrhundert und seinen Kontext innerhalb der Sachsenkriege erläutert. Die Rolle wichtiger Akteure wie Widukind und Einhard wird kurz angerissen, wobei bereits die Problematik der „Schwertmission“ und ihrer Einzigartigkeit thematisiert wird. Die Einleitung schafft so ein solides Fundament für die nachfolgenden Analysen.
2. Die Sachsenkriege: Dieses Kapitel befasst sich umfassend mit den Sachsenkriegen Karls des Großen, wobei betont wird, dass dieser Krieg in der Forschung besondere Aufmerksamkeit erhält. Die umstrittene Verbindung von Gewalt und Missionierung wird erörtert, wobei die gegensätzlichen Perspektiven fränkischer Geschichtsschreiber und moderner Forschung beleuchtet werden. Einhards Darstellung der Gräueltaten auf beiden Seiten wird hervorgehoben, insbesondere die Zerstörung der Irminsul und die Fällung der Donareiche als Beispiele für Provokationen und Vergeltungsaktionen. Das Kapitel etabliert somit den umfassenden historischen Kontext für das Verständnis des Sächsischen Taufgelöbnisses.
2.1 Vergeltungsschläge der Sachsen: Dieser Unterabschnitt beschreibt die sächsischen Gegenwehrmaßnahmen nach anfänglichen fränkischen Erfolgen. Die heterogene Struktur des sächsischen Volkes wird betont, ebenso das taktische Geschick Widukinds, der die sächsischen Aufstände während Karls Abwesenheit organisierte. Der Abschnitt detailliert Plünderungen, Brandschatzungen und Angriffe auf Klöster, einschließlich der Bedrohung des Klosters Fulda, wo das Taufgelöbnis möglicherweise aufbewahrt wurde. Der Spanienfeldzug Karls wird als Beispiel für eine fehlgeschlagene Kampagne dargelegt, welche die sächsische Gegenoffensive ermöglichte.
Schlüsselwörter
Sachsenkriege, Karl der Große, Widukind, Sächsisches Taufgelöbnis, Codex Palatinus Latinus 577, Christianisierung, Quellenkritik, Schwertmission, Irminsul, Einhard, Vita Karoli Magni.
Häufig gestellte Fragen zum Sächsischen Taufgelöbnis
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert das „Sächsische Taufgelöbnis“, eine Handschrift aus dem Codex Palatinus Latinus 577 (aus dem ausgehenden 8. Jahrhundert), im Kontext der Sachsenkriege Karls des Großen. Der Fokus liegt auf der Quellenanalyse und Interpretation des Dokuments.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Sachsenkriege, den Widerstand Widukinds, die Christianisierung der Sachsen unter Karl dem Großen, die Quellenkritik (äußere und innere Quellenkritik, sowie die Interpretation der Quelle) und vergleicht die „Schwertmission“ im Kontext der Sachsenkriege mit anderen „Schwertmissionen“ im Mittelalter. Die Rolle wichtiger Akteure wie Widukind und Einhard wird beleuchtet.
Welche Quellen werden untersucht?
Die Hauptquelle ist das „Sächsische Taufgelöbnis“ im Codex Palatinus Latinus 577. Die Arbeit verwendet zusätzlich fränkische Geschichtsschreibung (z.B. Einhards Vita Karoli Magni) um den historischen Kontext zu beleuchten und führt eine umfassende Quellenkritik durch.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über die Sachsenkriege (inkl. eines Unterkapitels zu den sächsischen Vergeltungsschlägen), ein Kapitel zur Christianisierung der Sachsen, ein Kapitel zur Quellenanalyse und ein Literaturverzeichnis. Die Einleitung stellt das Thema vor und beschreibt die Forschungsfrage. Die Kapitel behandeln den historischen Kontext, die Akteure und die Interpretation des Taufgelöbnisses.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Zielsetzung ist die Quellenanalyse und Interpretation des „Sächsischen Taufgelöbnisses“ als Zeugnis der damaligen Zeit und im Kontext der Sachsenkriege. Die Arbeit untersucht die historische Situation, die beteiligten Akteure und die Bedeutung des Dokuments.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Sachsenkriege, Karl der Große, Widukind, Sächsisches Taufgelöbnis, Codex Palatinus Latinus 577, Christianisierung, Quellenkritik, Schwertmission, Irminsul, Einhard, Vita Karoli Magni.
Was wird in den einzelnen Kapiteln behandelt?
Kapitel 1 (Einleitung): Einführung in das Thema, Vorstellung des „Sächsischen Taufgelöbnisses“, zeitliche Einordnung und Kontextualisierung innerhalb der Sachsenkriege. Kapitel 2 (Die Sachsenkriege): Umfassende Darstellung der Sachsenkriege, Gewalt und Missionierung, gegensätzliche Perspektiven und Einhards Darstellung. Kapitel 2.1 (Vergeltungsschläge der Sachsen): Sächsische Gegenwehr, Widukinds Rolle, Plünderungen und Angriffe auf Klöster. Kapitel 3 (Christianisierung der Sachsen): Behandlung der Christianisierung im Kontext der Sachsenkriege. Kapitel 4 (Quellenanalyse): Detaillierte Quellenkritik (äußere und innere) und Interpretation des Taufgelöbnisses.
- Arbeit zitieren
- Daniel Forster (Autor:in), 2021, Das sächsische Taufgelöbnis. Quellenanalyse und Interpretation, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1192857