In dieser Arbeit soll untersucht werden, wie Hans überhaupt „unters Rad“ gekommen ist, wer dabei eine Rolle spielt und ob sich feststellen lässt, was letztendlich seinen Tod verursacht hat. Ein unglücklicher Selbstmord oder ein Unglück?
Hesse schafft mit Hans Giebenrath einen begabten Schüler, der auf dem Weg zum Erwachsen werden scheitert und durch die Anforderungen der Gesellschaft und der Schule zu Fall kommt. Der Titel „Unterm Rad“ lässt den Leser das tragische Ende schon zu Beginn erahnen. Die Wahl des Titels spielt auf das Motiv des „unters Rad Kommens“ an und bedeutet so viel wie „zugrunde gehen“. Der Tod von Hans Giebenrath spitzt die Kritik am Schulsystem und der Gesellschaft noch weiter zu. Die Geschichte erzählt ebenfalls den scheiternden Prozess der Selbstwerdung durch die Zwänge einer „spießigen irregeleiteten gesellschaftlichen Umwelt“. Der grundlegende dargestellte Gegensatz ist der, dass die Selbstbestimmung des Menschen, die Entfaltung nach seinen eigenen Vorstellungen gehemmt wird, durch die Erziehungsinstitutionen.
Am Ende lässt der Erzähler jedoch offen, ob es sich um ein Unglück oder einen Selbstmord handelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- „Unterm Rad“ als Kritik am Schulsystem und der Gesellschaft
- Die Lehrer
- Der Vater Joseph Giebenrath
- Die Freundschaft zu Hermann Heilner
- Selbstmord oder Unglück?
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Roman „Unterm Rad“ von Hermann Hesse beleuchtet die schwierige Übergangszeit vom Jugendalter zum Erwachsensein in der Zeit des Kaiserreichs. Die Erzählung folgt dem Schicksal von Hans Giebenrath, einem jungen Mann, der durch das autoritäre Schulsystem und die gesellschaftlichen Erwartungen überfordert wird.
- Kritik am Schulsystem und der Gesellschaft
- Die Rolle von Erziehungsinstitutionen bei der Selbstfindung
- Der Druck von Erwartungen und Traditionen
- Der Einfluss von Freundschaft auf die Entwicklung eines jungen Mannes
- Der Gegensatz von individueller Freiheit und gesellschaftlichen Normen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt den Leser in die Geschichte von Hans Giebenrath ein und gibt Einblick in die Intentionen Hesses, die Kritik am Schulsystem und der Gesellschaft seiner Zeit zum Ausdruck zu bringen.
Kapitel 2 analysiert die Kritik am Schulsystem und der Gesellschaft durch die Darstellung der Lehrer, des Vaters und der Freundschaft zu Hermann Heilner. Die Lehrer verkörpern die strengen und autoritären Werte der Zeit, die Schüler zur Unterwerfung und zur bloßen Wissensaneignung zwingen. Der Vater Joseph Giebenrath treibt seinen Sohn mit hohen Erwartungen zu Höchstleistungen an, ohne auf seine Bedürfnisse und seinen seelischen Zustand Rücksicht zu nehmen. Die Freundschaft zu Hermann Heilner, einem Freigeist, der die starren Regeln der Schule nicht ernst nimmt, zeigt Hans eine alternative Lebensweise, die jedoch von den Lehrern abgelehnt und unterbunden wird.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen des Romans sind die Kritik am Schulsystem, die gesellschaftlichen Zwänge, die Selbstfindung und die individuelle Freiheit. Der Text beleuchtet die Folgen des Überdrucks durch Autoritäten und die Gefahr, unter dem Druck von Erwartungen und Normen „unters Rad zu kommen“.
- Quote paper
- Lisa Dubiel (Author), 2019, Was treibt Hans Giebenrath unters Rad? Interpretation zur Hermann Hesses "Unterm Rad" in Bezug auf die im Buch angelegte Schul- und Gesellschaftskritik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1187921