Das Anliegen dieser Arbeit besteht darin, die Bezüge von Albert Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben zu Schopenhauers Ethik herauszuarbeiten. In diesem Zusammenhang gilt es sich näher mit der Deutung Schweitzers der Begriffe Wille zum Leben, Lebensverneinung und Resignation, die dieser aus der Ethik Schopenhauers übernimmt, zu befassen. Dabei wird verdeutlicht, inwieweit die mit diesen Begriffen verbundenen Annahmen von Schweitzer in seiner Ehrfurchtsethik geteilt beziehungsweise im Sinne einer optimistisch-ethischen Weltanschauung modifiziert werden.
Auf die Kritik an Schweitzers Ehrfurchtsethik und die Frage nach ihrer praktischen Umsetzbarkeit soll daher im Rahmen dieser Arbeit nicht näher eingegangen werden. Angesichts der Fragestellung dieser Proseminararbeit ergibt sich die folgende Gliederung. Das zweite Kapitel widmet sich zunächst der Persönlichkeit Albert Schweitzer und richtet seinen Fokus auf die Analyse der Quelle Kultur und Ethik, aus der die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben einer näheren Betrachtung unterzogen werden soll. In einem weiteren Kapitel wird näher auf den Philosophen Arthur Schopenhauer und seine in der Quelle Die Welt als Wille und Vorstellung formulierte Mitleidsethik eingegangen. Die Darstellung der Ethiken beider Philosophen beschränkt sich auf die für diese wesentlichen Aspekte, da eine detaillierte Erläuterung den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
Ebenso wird dabei auf eine Untermauerung einzelner Inhalte durch entsprechende Textstellen aus den Quellen Wert gelegt. Die Kapitel 2 und 3 bilden die notwendige theoretische Grundlage, um in Kapitel 4 die Bezüge zwischen Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben zu Schopenhauers Ethik herauszuarbeiten. Der Schwerpunkt des Kapitels liegt dabei auf Schweitzers Deutung der schopenhauerischen Begriffe Wille zum Leben, Lebensverneinung und Resignation. Abschließend werden in einem Fazit im fünften Kapitel die gewonnenen Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst, die in der Einleitung formulierten Fragen beantwortet sowie ein Bezug zum formulierten Erkenntnisinteresse hergestellt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Albert Schweitzer
- Kurzdarstellung der Biografie
- Betrachtung der Quelle Kultur und Ethik von Schweitzer
- Der Begriff der Ethik
- Die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben
- Arthur Schopenhauer
- Kurzdarstellung der Biografie
- Betrachtung der Quelle Die Welt als Wille und Vorstellung von Schopenhauer
- Die Grunderfahrung des Leidens
- Die Mitleidsethik
- Schweitzers Schopenhauerdeutung
- Allgemeine Bezüge
- Die Deutung ausgewählter Begriffe
- Wille zum Leben
- Lebensverneinung
- Resignation
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Bezüge zwischen Albert Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben und Arthur Schopenhauers Ethik. Ziel ist es, herauszuarbeiten, inwieweit Schweitzer Schopenhauers Grundgedanken und Leitbegriffe für seine eigene Ethik verwendet. Dabei soll insbesondere Schweitzers Deutung der Begriffe „Wille zum Leben“, „Lebensverneinung“ und „Resignation“ untersucht werden.
- Die unterschiedlichen Weltanschauungen von Schweitzer und Schopenhauer
- Die Bedeutung des Leidens in Schopenhauers Philosophie
- Der Begriff der Ehrfurcht vor dem Leben in Schweitzers Ethik
- Schweitzers Deutung von Schopenhauers Begriffen „Wille zum Leben“, „Lebensverneinung“ und „Resignation“
- Die Verbindung von Schweitzers Ethik mit humanitären Idealen
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel widmet sich Albert Schweitzer und analysiert seine Quelle „Kultur und Ethik“, um die Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben näher zu betrachten. Das dritte Kapitel untersucht Arthur Schopenhauer und seine in „Die Welt als Wille und Vorstellung“ formulierte Mitleidsethik. Die Kapitel 2 und 3 bilden die Grundlage für die Analyse der Bezüge zwischen Schweitzers und Schopenhauers Ethik im vierten Kapitel. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf Schweitzers Deutung der schopenhauerischen Begriffe „Wille zum Leben“, „Lebensverneinung“ und „Resignation“.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die ethischen Grundlagen der Kultur, insbesondere auf Albert Schweitzers Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben und ihre Bezüge zu Schopenhauers Philosophie. Wichtige Begriffe sind: „Wille zum Leben“, „Lebensverneinung“, „Resignation“, Mitleidsethik, „unbegrenzte Verantwortung“, „Grundprinzip des Sittlichen“ und „Welt- und Lebensbejahung“.
- Quote paper
- Hanna Rath (Author), 2014, Albert Schweitzers und Arthur Schopenhauers Ethik. Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben, Wille zum Leben, Lebensverneinung und Resignation, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1181213