In dieser Facharbeit im Fach Chemie werden Vor- und Nachteile von Aspirin dargestellt. Ein Versuch wird dabei getätigt, bei dem Aspirin selbst hergestellt wird. Dieses wird dann mit einer Kontrollprobe anhand eines Blutversuches verglichen. Dabei wurde Blut einerseits mit dem selbst hergestelltem und andererseits mit dem Apotheken-Asprin versetzt und die Unterschiede beobachtet. Im Anschluss erfolgt eine Gegenüberstellung mit dem Naturstoff Salicin, welches Vor- und Nachteile zum normalen Aspirin besitzt. Der Schwerpunkt der vorliegenden Facharbeit liegt darin, zu untersuchen, ob Weidenrinde anstatt ASS genutzt werden kann und Vorteile dadurch entstehen.
Dabei werden Unterschiede zum natürlichen Stoff untersucht und verglichen, die entsprechenden Auswirkungen werden beobachtet. Um synthetische ASS und Salicin zu vergleichen, werden Experimente durchgeführt, sodass am Schluss ein Vergleich mit einem Fazit folgt. Dabei wird auf unterschiedliche Punkte wie Quantität, Zeitaufwand, Wirkung und mögliche Folgen und Nebenwirkungen eingegangen. Daraus resultiert das Thema der Arbeit. Zunächst werden allgemeine Aspekte über Aspirin genannt. Daraufhin folgen die Experimente zu dem synthetischen Stoff und zu dem natürlichen Stoff, am Ende werden beide Stoffe verglichen und mit einem Fazit versäht.
Das Ziel ist am Ende herauszufinden, was letztendlich besser für den Körper und zur Behandlung ist, Nachdem in einem Experiment synthetisch Aspirin hergestellt wird und der natürliche Stoff der Weidenrinde gewonnen wird, werden beide miteinander verglichen, indem ein Nachweis durch Eisen(III)Chlorid erfolgt. Zum Abschluss werden Blutproben von einem Tier miteinander verglichen, welche jeweils ein Stoff beinhalten und es wird auf die gerinnungshemmende Wirkung geachtet. Anschließend wird ein Vergleich mit einem darauffolgenden Fazit erstellt. Das Fazit soll informieren, ob ASS oder Salicin benutzt werden sollte und wer dies tun kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort Seite
2. Allgemeines
2.1 Geschichte Seite
2.2 Struktur Seite
2.3 Pharmakologie Seite
3. Experimente
3.1 Synthese von Acetylsalicylsäure Seite
3.2 Weidenrinde Seite
3.3 Nachweis Seite
3.4 Bluttest Seite
4. Vergleich
4.1 Vergleich Seite
4.2 Fazit Seite
5. Literaturangaben Seite
Abbildungsverzeichnis Seite
1. Vorwort
Das Thema Aspirin (ASS) wurde aufgrund eigenen Interesses gewählt. Der Schwerpunkt der vorliegenden Facharbeit liegt darin, zu untersuchen, ob Weidenrinde anstatt ASS genutzt werden kann und Vorteile dadurch entstehen. Dabei werden Unterschiede zum natürlichen Stoff untersucht und verglichen, Die entsprechenden Auswirkungen werden beobachtet. Um synthetische ASS und Salicin zu vergleichen, werden Experimente durchgeführt, sodass am Schluss ein Vergleich mit einem Fazit folgt. Dabei wird auf unterschiedliche Punkte wie Quantität, Zeitaufwand, Wirkung und mögliche Folgen und Nebenwirkungen eingegangen. Daraus resultiert das Thema der Arbeit. Zunächst werden allgemeine Aspekte über Aspirin genannt. Daraufhin folgen die Experimente zu dem synthetischen Stoff und zu dem natürlichen Stoff, am Ende werden beide Stoffe verglichen und mit einem Fazit versäht. Das Ziel ist am Ende herauszufinden, was letztendlich besser für den Körper und zur Behandlung ist, Nachdem in einem Experiment synthetisch Aspirin hergestellt wird und der natürliche Stoff der Weidenrinde gewonnen wird, werden beide miteinander verglichen, indem ein Nachweis durch Eisen(III)Chlorid erfolgt. Zum Abschluss werden Blutproben von einem Tier miteinander verglichen, welche jeweils ein Stoff beinhalten und es wird auf die gerinnungshemmende Wirkung geachtet. Anschließend wird ein Vergleich mit einem darauffolgenden Fazit erstellt. Das Fazit soll informieren, ob ASS oder Salicin benutzt werden sollte und wer dies tun kann.
2. Allgemeines über Aspirin
2.1 Geschichte
Der chemische Name von Aspirin ist Acetylsalicylsäure kurz ASS, ein ähnlicher Arzneistoff wurde schon damals im antiken Griechenland genutzt, dazu wurde Weidenrinde aufgekocht. Das darin enthaltende Salicin wird vom Körper in Salicylsäure umgesetzt und kann so gegen Beschwerden wirken. 1853 wurde zum ersten Mal unreines ASS von Charles Frédéric Gerhart synthetisiert. Einige Jahre später im Jahre 1897 wurde reines ASS von Bayer hergestellt. Der Namensgeber für Aspirin ist Kurt Witthauer, welcher als Oberarzt das Medikament an seinen Patienten mit Erfolg testete und die Produktion antrieb. Der Erfinder von ASS steht in der Diskussion, zwischen Arthur Eichengrün und Felix Hoffmann.1
2.2 Struktur
ASS ist der Name für 2-Acetoxybenzoesäure. Sie besteht aus einer Benzoesäure (aromatische Carbonsäure aus Phenylrest und Carboxygruppe)2 und einem Ester der Essigsäure. Die Salicylsäure reagiert mit protoniertem Essigsäureanhydrid, dabei wird der Wasserstoff der Hydroxygruppe (-OH) durch eine Acetylgruppe ersetzt. ASS ist ein weißes Pulver oder kristallförmig. Der Geruch ist schwach Essigsäure ähnlich. Die Siedetemperatur von ASS liegt bei 136 C°3 und ist gut löslich in Ethanol und Alkalilaugen, doch schlecht löslich in kaltem Wasser aufgrund des Hydrophoben Benzolrings, also ein aromatischer Kohlenwasserstoff.4
2.3 Pharmakologie
Aspirin wirkt durch die Hemmung von der Cyclooxygenase (Cox-1) gerinnungshemmend, mit einer größeren Dosis und Hemmung von Cox-1 und Cox-2 auch schmerzstillend, antirheumatisch, fiebersenkend und entzündungshemmend. Die Funktionsweise von ASS, ist die Hemmung der Prostagladinproduktion (Cox-1 und Cox- 2). Dadurch entsteht die gerinnungshemmende Wirkung. Prostgladine sind Gewebshormone, welche eine oft spezielle Wirkung haben, im Fall von ASS werden diese gehemmt, sodass ein gerinnungshemmender Effekt entsteht.5 Acetylsalicylsäure wird im Magen und Dünndarm schnell aufgenommen, dabei ist die wichtige Substanz Salicylsäure, sie wirkt aktiv im Körper.6 Nebenwirkungen können unterschiedliche Folgen haben, bei Vorerkrankungen wie Asthma können Anfälle aufgrund von Aspirin verursacht werden, häufige Nebenwirkungen jedoch sind in der Regel Übelkeit, Erbrechen, Sodbrennen oder bei regelmäßiger Einnahme Magenblutungen, Schleimhautreizungen und Magengeschwüre. Außerdem können winzige Blutungen im Verdauungsstrakt auftreten. Aspirin wird meistens Oral eingenommen und wirkt bereits in einem Zeitraum von 15 Minuten. Kinder und Jugendlich sollten so gut wie möglich auf ASS verzichten und auf Alternativen zugreifen, da es das tödliche Reye Syndrom auslösen kann.7 ASS ist ab einer Dosis von 10g lebensgefährlich, da dies zu einer Übersäuerung mit Atemlähmung und Bewusstlosigkeit führen kann.78
3.1 Synthese von Acetylsalicylsäure
Im folgenden Experiment wird nach einem Plan von Urs Wuthier eine Apparatur aufgebaut. Darin enthaltene Materialien sind ein Zweihals-Rundkolben, ein Wasserbad, eine Heizplatte, ein Thermometer und ein Rückflusskühler mit entsprechenden Schläuchen. Die benutzte Apparatur weicht von dem Aufbau in der PDF ab, da ein Wasserbad die Temperatur auf einer kontanten Wärme halten kann. Die Chemikalien, die benutzt werden, sind Essigsäureanhydrid, Salicylsäure und ein wenig Schwefelsäure. Im Kolben werden 46 Gramm Salicylsäure und 41 Gramm Essigsäureanhydrid mit 5 Tropfen konzentrierter Schwefelsäure miteinander auf eine Temperatur von 95-105°C erhitzt. Das Gemisch wird 1 % Stunden auf der genannten Temperatur gehalten. Nach der Zeitspanne wird der Kolben aus der Apparatur herausgenommen und das Gemisch wird in eine Schale gegeben, welche in einem Eisbad schwimmt. Nach kurzer Zeit beginnt das Gemisch zu kristallisieren und auszuhärten. Der Stoff in der Schale ist weiß und riecht stark nach Essig. Der Stoff wird zum Trocknen in den Trockenschrank gestellt und verringert dabei den Essiggeruch, jedoch ist nach dem Trocken noch ein Geruch vorhanden.9
Zur Interpretation lässt sich sagen, dass sich aus den Ausgangsmaterialien vermutlich Aspirin gewinnen lässt. Dabei muss in der Apparatur die Salicylsäure ein Wasserstoffatom abgeben und mit einer Acetylgruppe ersetzt werden, also acetyliert werden10 11. Die Acetylgruppe hat die Struktur C0CH311 und setzt sich aus der Carbonyl12 - (C=O) und Methylgruppe13 (-CH3) zusammen. Es entsteht vermutlich Acetylsalicylsäure und der starke Essiggeruch ist aufgrund von vorhandener Essigsäure präsent. Dieser Geruch wirdjedoch durch das Trocknen verringert, sodass man sagen kann, dass weniger Essig nach dem trocknen noch vorhanden ist. Die konzertierte Schwefelsäure wird als Katalysator genutzt und wird somit nicht verbraucht. Weiterhin kann man sagen, dass die typische weiße Farbe und das kristallartige Aussehen zusätzliche Hinweise auf tatsächliches ASS sind. Außerdem wurde der Anleitung nachgegangen und ein in der Datei14 beschreibender Feststoff ist entstanden.15 Im Weiteren muss nun eine Nachweisprobe durchgeführt werden, um zu testen ob ASS vorhanden ist.
3.2 Weidenrinde
Im weiteren Verlauf mit Ziel des Vergleichs, wird Weidenrinde aufgekocht und weiterverarbeitet.
Zu Beginn des Versuchs wurde Weidenrinde von einem Weidenbaum genommen. Die geerntete Masse beträgt 102,04g. Im weiteren Schritt wird die Rinde in einem Becherglas mit Wasser aufgekocht, Das Wasser färbt sich im ersten Teil erst gelb und wird dann immer dunkler Richtung der Farbe Braun. Beim Kochen entsteht sehr viel Schaum, sodass das Becherglas immer wieder geschwenkt wird und von der Hitze genommen wird. Nach dem das Gemisch einige Zeit kocht, wird die Lösung durch ein Filter in ein anderes Becherglas transportiert. Die braune Lösung beinhaltet jetzt noch viel Wasser, welches im letzten Schritt verdampft wird. Das Produkt sitzt fest am Boden des Becherglases und wird in destilliertem Wasser gelöst.
Der effektive Stoff in der Rinde ist Salicin, dieses wird im Verdauungstrakt zu Salicylsäure umgewandelt, welches dann schmerzhemmend, antipyrethisch16 (Fiebersenkend) und antiphlogistisch17 (entzündungshemmend) wirkt18. Salicin ist ein Phenol unter mehreren aus der Weidenrinde18. Phenole sind organische Verbindungen, bei denen eine oder mehrere Hydroxygruppen an einem Benzolring/aromatischer Kohlenwasserstoff (CöHö)19 gebunden sind.20 Da Salicin ein Phenolglucosid ist (Phenol an Glucose gebunden21 ), wird deglucosyliert und dabei entsteht Saliginin, welches dann zu Salicylsäure oxidiert.22 Dies wirkt dann wieder im Körper wie Aspirin und hemmt COX-1 und COX-2. Eine Tagesdosis von 240mg bis 520mg ist empfohlen, um einen Schmerzlindernden Effekt zu erzielen.23 Die Farbe der Rindenlösung könnte aufgrund von Farbstoffen oder anderen Stoffen, so bräunlich gefärbt sein, da in Weidenrinde nur um 4% Salicin enthalten ist.22
3.3 Nachweis
Nachfolgend wird die Nachweisprobe durchgeführt, um mithilfe von Fe(III)Cl vorhandene Präsenz von Salicylsäure zu testen. Zusätzlich ist injedem Reagenzglas 5ml Ethanol vorhanden. Wird reines Aspirin mit einer gelben Fe(III)Cl- Lösung gemischt, so sollte sich kaum ein Farbunterschied bemerken lassen, während reine Slicylsäure eine dunkle violette Farbe herbeiruft. Der Grund dafür ist, dass Salicyläure ein Phenol ist und daher eine Carboxylgruppe an dem Benzolring gebunden hat, ein Wasserstoffatom wird abgespalten und es entsteht ein violetter Farbkomplex, es bildet sich ein Tri-Salicylat-Eis en(III)-Komplex24 25. Bei Ass ist diese Gruppe nicht frei zur Verfügung, da eine Estergruppe (-COOR)24 gebunden ist und es kann sich kein Komplex bilden.25 In dem durchgeführten Versuch ist zu beobachten, dass sich das selbst hergestellte Aspirin in der ersten Kristallisationsstufe sich dunkelviolett gefärbt hat. Die Rinde hat sich bei Zugabe von Fe(III)Cl nur leicht verfärbt. Die reine ASS, welche nicht selber hergestellt wurde, hat sich nur leicht rosa verfärbt und die Salicylsäure hat sich dunkelviolett gefärbt.
Zur Auswertung kann man annehmen, dass in dem selbsthergestellten Aspirin, noch eine gewisse Menge an Salicylsäure vorhanden ist, welche dann zur dunklen Färbung führt. Daraus lässt sich schließen, dass bei der Synthetisierung nicht die ganze Salicylsäure umgesetzt wurde und so ein unreineres Produkt entstanden ist, zusätzlich riecht es nach Essig, so kann man sagen, dass Reste der Stoffe noch vorhanden sind. Die bei der Rinde entstandene Farbveränderung kann mithilfe der Zusammensetzung gedeutet werden, da eine Färbung entstehen könnte, aufgrund der Phenole, welche in der Rinde vorhanden sind und dann eine Bindung mit Fe(III) eingehen könnten und eine Farbe entsteht. In der Rinde sind andere Phenole neben Salicin zusätzlich enthalten26, Phenole können mit Fe(III)Cl nachgewiesen werden, da eine Farbe entsteht27. Bei Aspirin, welches nicht selber hergestellt wurde, bildet sich auch eine leichte Verfärbung wie im Reagenzglas mit der Rinde und dem darin unter anderem enthaltenem Salicin. Die Acetylsalicylsäure verursacht vermutlich eine Färbung, weil sie entweder verunreinigt oder schon so alt ist, dass sie sich in Essigsäure und Salicylsäure aufspaltet. Um dies genauer zu prüfen, kann ein Versuch mit einer ASS-Tablette wiederholt werden. Die mögliche Erklärung für die Färbung ist die Hydrolyse von ASS, dabei wird der Stoff in Essigsäure und Salicylsäure gespalten28, dabei verursacht die Salicylsäure dann die Farbe. Die Salicylsäure färbt sich wie erwartet dunkelviolett, da sich dort der oben genannte Komplex bilden kann. Also lässt sich schließen, dass das selbsthergestellte Aspirin nicht rein Aspirin beinhaltet.
3.4 Bluttest
Im abschließenden Experiment wird die gleiche Menge an ASS, dem selber hergestelltem ASS und die Lösung der Rinde in unterschiedliche Messkolben (50ml) gegeben. Dazu wird auch eine Vergleichsprobe erstellt, in welcher nur Blut enthalten ist und kein zusätzlicher Stoff. Daraufhin wirdjeder Kolben mit 5ml Blut gefüllt und gewartet. Blut gerinnt normalerweise in einem Zeitraum von 3 bis 7 Minuten29, also wird verglichen, wie die Proben auf das Blut wirken.
Zu beobachten ist, dass die Vergleichsprobe nach 5 Minuten und 30 Sekunden dickflüssig und leicht geronnen ist, einige Zeit später ist die Vergleichsprobe ein einziger Blutklumpen. Eine Gerinnung entsteht durch Thrombozyten, welche sich zusammen lagern und ein Pfropf bilden.30 Deutlich zu erkennen ist, dass die Probe mit dem selber hergestelltem Aspirin die Gerinnung nicht verhindert, da diese Probe bereits nach 3 Minuten fest und braun ist. Bei der ASS und der Rinde hat der Gerinnungsprozess länger gedauert als die
Vergleichsprobe, also kann eine gerinnungshemmende Wirkung gesehen werden. Beide Proben liefen mit ungefähr gleicher Geschwindigkeit aus dem Messzylinder. Die Rinde brauchte 7 Sekunden und das Aspirin 9 Sekunden. Hierbei war jedoch die Rindenlösung noch mit ein wenig Wasser vermischt, was zur schnelleren Zeit führen kann. Allgemein wurden 0,6g Wirkstoff genutzt, da ein Wert von 200 mg die
Blutgerinnungshemmung zur Folge hat31 und dementsprechend eine deutlich höhere Dosis genommen wird, um eine gerinnungshemmende Wirkung in jedem Fall sicher zu sehen. Weitere Angaben zu den Stoffen, dessen pH-Wert durch ein pH-Meter gemessen wurden, sind der pH-Wert von dem selbsthergestelltem ASS welcher 3,05 beträgt, dem pH-Wert von ASS welcher 3,5 beträgt und der Rinde, welche ein pH-Wert von 6,5 besitzt. Zu erkennen ist, dass der pH-Wert von Aspirin also im sauren Bereich liegt, während die Rindenlösung eher in Richtung des neutralen Bereichs liegt. Der pH-Wert des Bluts liegt normalerweise zwischen 7,36 und 7,44.32
Gedeutet werden können die Werte in verschiedenen Zusammenhängen, daher, dass in dem selber hergestellten Produkt noch Essigsäure zu riechen ist, könnte dies eine Folge dafür sein, warum vermutlich der Restanteil von Essigsäure die Blutgerinnung eher angetrieben wird, da das Blut nicht wie im Körper die Essigsäure verarbeiten kann, dies wirkt sich dann negativ auf das Blut aus. Also kann gesagt werden, dass vermutlich der Restanteil von Essigsäure in dem Selbsthergestelltem Produkt die Verklumpung beschleunigt. Daher stellt sich die Frage „Was passiert mit reiner Essigsäure in Blut?“ Dies kann in einem anderen Experiment genauer untersucht werden. Die braune Farbe kann durch Oxidation erklärt werden, sodass das Blut an der Luft braun wird. Daher, dass möglicherweise Essigsäure das Blut beeinträchtigt, steigt wohlmöglich auch die Geschwindigkeit der Oxidation an, sodass die Probe braun wird, während die Vergleichsprobe noch rot ist. Da Aspirin die Hemmung der Verklumpung von Thrombozyten herbeiruft, verändert sich die Geschwindigkeit der Gerinnung im Blut und das Blut wird länger flüssig gehalten. Thrombozyten sind winzige Zellkörper welche im Blut schwimmen und bei Verletzungen die Wunde durchs Verklumpen verschließen.33 Da Salicin aus der Rinde erst im Darm zu Salicylalkohol und dann in der Leber zu Salicylsäure reagiert34, sollte eigentlich keine Wirkung im Blut zu erkennen sein, eine mögliche Erklärung für die flüssige Probe, ist das Wasser, welches noch vorhanden war und so das Blut flüssiger gemacht hat, wie vergleichsweise Blut im Alltag mit Wasser abgewaschen werden kann, da erst durch Prozesse im Körper der gewünschte Stoff entsteht. Dies sollte in einem anderen Experiment noch genauer untersucht werden, sodass die geäußerte Aussage lediglich eine Vermutung ist. Also kann dementsprechend geschlussfolgert werden, dass das reine ASS die erwartete Wirkung erzielt und ein unreines Produkt eher die Gerinnung fördert. Außerdem ist das Blut im Zylinder mit der Rinde flüssig geworden, möglicherweise aufgrund des vorhandenen Wassers, da aus Salicin erst durch verschiedene Organe der gewünschte Wirkstoff Salicylsäure entsteht.
4.1 Vergleich
Die nachfolgenden Zeilen beziehen sich nun aufMerkmale, Nutzen, Verträglichkeit und Nebenwirkungen der zu vergleichenden Stoffe.
Aspirin wird schon seit vielen Jahren zur Behandlung von Symptomen wie Schmerzen, Fieber und auch Thrombosen verwendet. Noch viel früher wird Salicin oder eher Weidenrinde genutzt, doch wo liegen die Unterschiede und was gibt es für Auswirkungen?
Zur Herstellung von Aspirin kann man sagen, dass, wie im Experiment gezeigt, der Weg ein relativ langer im Vergleich zu Salicin ist. Dabei muss durchgehend eine Temperatur gehalten werden und im Nachhinein eine Umkristallisation erfolgen, um ein reines Produkt zu erhalten35, doch zu erkennen ist, dass eine große Menge durch die Synthetisierung erzielt wird. Auf der anderen Seite ist Salicin zu erlangen kein langer Prozess. Man kocht Weidenrinde lediglich in Wasser auf und kann so ein Tee daraus machen, da Im Körper die Umwandlung zu Salicylsäure erfolgt, doch die Menge an Salicin ist nicht sehr hoch im Vergleich zum Aspirin, da man gesehen hat, dass bei der Rinde nur der Boden von einem Becherglas sehr dünn beschichtet war und nicht alles daraus Salicin war, also lässt sich sagen, dass man schon Einiges an Tee braucht, um eine Wirkung zu erreichen. Ein Vergleichswert wird von Prof. Dr. med. Sigrun Chrubasik- Hausmann angeführt: „Damals wurde ein Tee aus 24 g Weiderinde zur Fiebersenkung eingesetzt.“36 Eine Tagesdosis von Aspirin kann schneller als Weidenrinde in Form einer Tablette eingenommen werden.
Eine 'weitere wichtige Frage ist, wie Aspirin und Salicin im Körper wirken.
Aspirin wird im Körper aufgenommen und hemmt die Cyclooxygenase 1,2 und die Bildung von Prostagladinen. ASS wird im Magen und Darmtrakt zügig aufgenommen.37 Salicin wird im Darm unter Abspaltung von Glukose zu Salicylalkohol und in der Leber zu Salicylsäure verarbeitet, welche dann die Hemmung der Cyclooxygenase und Prostagladinensynthese zur Folge hat.38 Beide Stoffe erreichen also eine ähnliche Wirkung und Hemmen die gleichen Enzyme.
Im Folgenden werden die Nebenwirkungen und die Verträglichkeit verglichen.
Vergleicht man die Nebenwirkungen von Aspirin und Weidenrinde, findet man bei Aspirin Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Magenblutungen und Magenschleimhautentzündungen.39 Des Weiteren treten Blutungen im Magen und Darmtrakt auf, da Aspirin zum Beispiel die Magenschleimhaut reizt.40 Eine Möglichkeit den Magen- und Darmtrakt zu schützen, kann durch überzogene Tablette gewährleistet werden, welche magensäureresistent sind.41 Dadurch kann zumindest der Magen ein wenig geschützt werden. Aspirin sollte nicht von Personen eingenommen werden, welche unter Leber und Nierenfunktionsstörungen leiden, an Herzinsuffizienz42 oder Asthma leiden, da dort die Bronchien verengende Botenstoffe gefördert werden.43 Die Nebenwirkungen von Weidenrinde sind Magenbeschwerden oder allergische Reaktionen.44 Zusätzlich ist in Verbindung mit anderen Medikamenten Vorsicht geboten, da Wechselwirkungen auftreten können, wie zum Beispiel bei Blutverdünner, hier kann die Blutverdünnung noch weiter angeregt werden.45 Die Personengruppen, welche kein Weidenrindentee zu sich nehmen sollten, sind Schwangere und Stillende, da das pflanzliche Mittel laut Ärzten zum Reye Syndrom führen könnte, welches tödlich verlaufen kann oder Himschäden verursacht.46 Auf der anderen Seite, schädigt Weidenrinde nicht die Magenschleimhaut und verhindert die Thrombozyten Verklumpung nur minimal.47
Im weiteren Verlaufgehl es um die Dosierung.
ASS wird nach Angaben vom Arzt genommen. Hierbei kann ein Jugendlicher höchstens sechs Tabletten ASS mit je 500mg am Tag nehmen, wobei Menschen ab 65 Jahren nur noch maximal 4 Tabletten mit je 500mg zu sich nehmen sollten.48 Die Dosierung von Weidenrinde wird in Gewicht der Rinde geregelt, daher beträgt eine mittlere Tagesdosis ein Gewicht von 6 bis 12g Weidenrinde.49 Weidenrinde enthält 4% Salicin50, also beträgt eine Dosis von 12g Weidenrinde ungefähr 500mg Salicin.
Am Ende wird die Toxizität von ASS und Weidenrinde miteinander verglichen.
Vergiftungen von ASS können schon beim Einhalten der maximalen Tagesdosis von 3g (sechs Tabletten 500mg ASS) hervorkommen. Eine akute Gefahr besteht bei einer Menge von 10g ASS oder 200mg/kg. Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, Störungen des Säure-Base-Haushalt und Atemprobleme.51
Bei Weidenrinde ist noch keine toxische Dosis festgestellt worden. „Bei einem Tierversuch mit Ratten wurde eine 200 fache Dosis verabreicht, doch es fehlen Studien die darüber weiter aufklären“52 Prof. Dr. med. Sigrun Chrubasik-Hausmann.
4.2 Fazit
Im Abschluss der Arbeit kann gesagt werden, dassjedes Mittel seine Vor- und Nachteile besitzt. Aspirin kann, wie im Experiment dargestellt, in einer hohen Quantität hergestellt werden, jedoch wird Aspirin nur in Wasser aufgekocht und kann als Tee konsumiert werden. Schaut man auf die körperlichen Aspekte, so kann man sagen, dass Aspirin im Körper eine große Palette an Nebenwirkung mit sich trägt, während bei Weiderinde überschaubar wenig Nebenwirkungen beobachtet wurden. Zusätzlich ist keine Toxizität genau festgestellt worden, währen ASS eine Grenze besitzt. Des Weiteren führt ASS zu einer Hemmung der Verklumpung von Thrombozyten, während Weidenrinde dies nur in einem geringen Ausmaß tut. So kann abgewogen werden, welcher gewünschte Effekt erzielt werden soll. Will man also eine kleine bis gar keine gerinnungshemmende Wirkung, so kann ein Weidenrindepräparat oder Tee genommen werden. Will man jedoch vorbeugen oder hat einen Schlaganfall oder Thrombose erlitten, so kann ASS genutzt werden. Zu erwähnen ist noch, dass die Weidenrinde die Magenschleimhaut nicht reizt, sodass keine Blutungen oder Geschwüre entstehen. Zusätzlich spiel der Preis eine große Rolle, während der Tee teuer ist (3€ je 100g, eine Tagesdosis = 12g)53 und eine große Menge gebraucht wird sind ASS Tabletten günstig (100 Tabletten je 500mg, 5.50€)54. Schlussendlich wird durch beide Mittel eine ähnliche Wirkung erzielt, daher kann gesagt werden, dass die Weidenrinde für den Menschen weniger Nebenwirkungen bürgt als ASS, jedoch ist es einfacher, eine Tablette zu nehmen, statt jeden Tag genug Tee zu trinken, was vermutlich ASS attraktiver macht.
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35 https://www.swisseduc.ch/chemie/labor/aspirin/docs/aspirin.pdf
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44 https://www.phytodoc.de/heilpflanzen/weide/nebenwirkungen
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46 https://www.medizin-transparent.at/weidenrindentee-alternative-zu-aspirin/ zuletzt geöffnet am 12.4.2021
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51 https://deximed.de/home/klinische-themen/erste-hilfe- notfallmedizin/patienteninformationen/vergiftungen/salicylatvergiftung/ zuletzt geöffnet am 12.4.2021
52 https://www.uniklinik-freiburg.de/fileadmin/mediapool/08 institute/rechtsmedizin/pdf/Akute Schmerzen.pdf, zuletzt geöffnet am 12.4.2021
53 https://www.medpex.de/kraeuter-gewuerze-tees-kraeuter-sonstiges/weidenrinde-geschnitten- pll310229?q=Weidenrinde+Geschnitten+100+Gramm&pn=l&fs=92.43&fp=l&fop=l, zuletzt geöffnet am 12.4.2021
54 https://www.docmorris.de/ass-ratiopharm-500-mg/03416422, zuletzt geöffnet am 12.4.2021
- Quote paper
- Anonymous,, 2021, Aspirin und Salicin (Weidenrinde). Synthese und Experiment zum Vergleich der gerinnungshemmenden Wirkungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1181102