Das Rolandslied des Pfaffen Konrad, welches um etwa 1170 entstanden ist, gehört sicherlich
zu den unbekannteren Epen des 12. und 13. Jahrhunderts1.
Der Regensburger Kleriker schrieb das Werk im Auftrag Heinrichs des Löwen als erste
deutschsprachige Adaption des altfranzösischen „Chansons de Roland“ und es zählt zur
Kreuzzugsdichtung2.
Die Erzählung beschreibt den Kampf zwischen Christen und Heiden, wobei zwei große
Schlachten, welche hauptsächlich durch die Einzelkämpfe bestimmter Charaktere
ausgetragen werden, die Handlung bestimmen.
Kaiser Karl zieht mit seinem Heer nach Saragossa in Spanien um auch die letzten Heiden zu
vernichten beziehungsweise zu bekehren.
Dessen König Marsilie bietet ihm unter einer List an, zum Christentum überzutreten, um so
den Abzug des fränkischen Heeres zu erreichen.
Nach einer Beratung Karls mit seinen Vertrauten, kommen die Christen zu dem Schluss, dass
sie einen Boten senden, der die Pläne Marsilies aufdecken solle.
Roland schlägt Genelun vor, der wiederum auf Rache sinnt und Verrat an seinen Freunden
begeht, indem er plant die Nachhut des Heeres, welche Roland befehligt, zu überfallen,
sobald Karl mit dem Hauptheer abzogen ist.
Der König der Heiden willigt ein und es kommt zur großen Schlacht, in der alle Christen und
fast alle Heiden getötet werden.
Der weitere Verlauf wird im Anschluss der Ausarbeitung genauer dargelegt.
Ebenfalls soll während der Bearbeitung das gegensätzliche Bild der beiden Kriegsparteien
dargestellt und analysiert werden.
Auch die Präsenz Gottes im Kampf, welche direkt mit der Unwirksamkeit der heidnischen
Götzen einhergeht und welche den Christen immer wieder Hilfe zukommen lässt, wird
untersucht werden.
Abschließend soll die Rechtfertigung der Kreuzzüge beschrieben werden, die sich als Gottes
Auftrag verstehen und wodurch die Christen ihr Seelenheil und den Einzug in das
himmlische Reich durch den Märtyrertod erlangen können. Es wird auch hinterfragt werden, ob die Schlacht zwischen Christen und Heiden wohl nur
Hintergrund einer Darstellung des Kampfes zwischen Gott und Teufel ist.
[...]
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- Informationen zur Entstehung des Rolandsliedes, kurze Zusammenfassung der Thematik und Ausblick auf die Fragestellung
- B. Hauptteil
- Die Darstellung und die Rechtfertigung des Krieges im Rolandslied des Pfaffen Konrad
- I. Der Verlauf der beiden großen Schlachten
- a) Der Verrat Geneluns
- b) Die erste Schlacht und Rolands Tod
- c) Die Racheschlacht Karls
- II. Die Darstellung der beiden Kriegsparteien
- a) Die Darstellung der Heiden
- b) Die Darstellung der Christen
- III. Das Wirken Gottes im Kampf
- IV. Die heidnischen Götter und ihre Unwirksamkeit
- V. Die Rechtfertigung des Krieges als Auftrag Gottes.
- I. Der Verlauf der beiden großen Schlachten
- Die Darstellung und die Rechtfertigung des Krieges im Rolandslied des Pfaffen Konrad
- C. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Das Rolandslied des Pfaffen Konrad, geschrieben um 1170, ist eine deutschsprachige Adaption des altfranzösischen „Chansons de Roland“ und zählt zur Kreuzzugsdichtung. Das Werk untersucht die Darstellung und Rechtfertigung des Krieges im Kontext des Kampfes zwischen Christen und Heiden. Es analysiert den Verlauf der beiden großen Schlachten, das gegensätzliche Bild der Kriegsparteien und die Rolle Gottes und der heidnischen Götter im Kampf. Darüber hinaus erforscht es die Rechtfertigung der Kreuzzüge als Gottesauftrag und die Rolle des Märtyrertodes für das Seelenheil der Christen.
- Die Darstellung des Krieges im Rolandslied
- Die Rechtfertigung des Krieges als Gottesauftrag
- Die Rolle von Gottes Wirken im Kampf
- Die Darstellung der Kriegsparteien (Christen und Heiden)
- Die Unwirksamkeit der heidnischen Götter
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung
Die Einleitung stellt das Rolandslied des Pfaffen Konrad als eine Kreuzzugsdichtung vor, die um 1170 im Auftrag Heinrichs des Löwen entstanden ist. Sie fasst die Thematik des Werkes zusammen, die den Kampf zwischen Christen und Heiden im Kontext zweier großer Schlachten beschreibt, und gibt einen Ausblick auf die Fragestellung des Werks.
B. Hauptteil
I. Der Verlauf der beiden großen Schlachten
Dieser Abschnitt analysiert die beiden Schlachten im Rolandslied, wobei der Schwerpunkt auf der ersten Schlacht zwischen den Heeren Rolands und Marsilies liegt. Der Verrat Geneluns, der die Christen in eine Falle lockt, wird als Ausgangspunkt der Schlacht dargestellt. Der Verlauf des Kampfes bis zum Tod Rolands wird beschrieben, und die Rolle von Gottes Wirken und der Unwirksamkeit der Heidengötter im Kampf wird beleuchtet.
II. Die Darstellung der beiden Kriegsparteien
Dieser Teil der Arbeit untersucht das gegensätzliche Bild der beiden Kriegsparteien, der Christen und der Heiden. Es wird analysiert, wie die Charaktere und Handlungen der beiden Seiten im Rolandslied dargestellt werden, um Einblicke in die Wertvorstellungen der jeweiligen Gruppen zu gewinnen.
III. Das Wirken Gottes im Kampf
Dieser Abschnitt untersucht die Rolle Gottes im Kampf und wie er die Christen unterstützt. Es wird die Frage erörtert, ob das Geschehen als ein Kampf zwischen Gott und Teufel zu interpretieren ist.
IV. Die heidnischen Götter und ihre Unwirksamkeit
Dieser Abschnitt analysiert die heidnischen Götter im Rolandslied und stellt ihre Unwirksamkeit im Vergleich zum christlichen Gott dar.
V. Die Rechtfertigung des Krieges als Auftrag Gottes
Dieser Abschnitt untersucht die Rechtfertigung des Krieges im Rolandslied als Auftrag Gottes. Es wird erörtert, wie die Kreuzzüge als ein Weg zum Seelenheil dargestellt werden und wie der Märtyrertod in diesem Kontext eine zentrale Rolle spielt.
Schlüsselwörter
Das Rolandslied des Pfaffen Konrad beschäftigt sich mit den Themen Krieg und Kreuzzüge, Gottesglauben und Heidentum, Heldentum und Opferbereitschaft, Verrat und Treue, Kampf und Märtyrertod. Die Darstellung der beiden großen Schlachten, die Analyse der Charaktere und Handlungen der Kriegsparteien sowie die Untersuchung der Rolle Gottes und der heidnischen Götter im Kampf stehen im Vordergrund des Werks.
- Quote paper
- Christian Lübke (Author), 2008, Die Darstellung und die Rechtfertigung des Krieges im Rolandslied des Pfaffen Konrad, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/118093