Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Stressregulation durch Bewegung und der Frage, wie sich körperliche Aktivität auf den Körper in einer Stresssituation auswirkt. Daraus ergibt sich die Forschungsfrage, ob und inwiefern sportliche Aktivität Stresssymptome des Körpers lindern kann.
Zu Beginn wird der Begriff Stress definiert und erklärt, was unter den Auslösern einer Stressreaktion, den sogenannten Stressoren verstanden wird, um daraufhin die körperlichen und mentalen Folgen von Stress auf den Körper darzulegen. Im Anschluss daran wird untersucht, welcher Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und Stresslinderung besteht.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2 Definition von Stress
3 Stressoren
3.1 Körperliche und mentale Folgen
4 Einflussfaktor Bewegung
5 Fazit
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
In der heutigen Gesellschaft nehmen stressbedingte Krankheiten immer weiter zu und stellen ein großes Risiko für die Gesundheit des Menschen dar. Studien zeigen, dass bereits 80% der Bevölkerung unter Stress und den daraus resultierenden Auswirkungen leidet, die sich bis zu chronischen Erkrankungen ausweiten können.1
Es existieren bereits viele Bewältigungsstrategien, um Stress zu lindern. Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Stressregulation durch Bewegung und die Frage, wie sich körperliche Aktivität auf den Körper in einer Stresssituation auswirkt. Daraus ergibt sich die Forschungsfrage, ob und inwiefern sportliche Aktivität Stresssymptome des Körpers lindern kann.
Zu Beginn wird der Begriff ,,Stress‘‘ definiert und erklärt, was unter den Auslösern einer Stressreaktion, den so genannten Stressoren verstanden wird, um daraufhin die körperlichen und mentalen Folgen von Stress auf den Körper darzulegen. Im Anschluss daran wird das Kapitel 4 zeigen, welcher Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und Stresslinderung besteht. Am Ende der Arbeit wird die gestellte Forschungsfrage beantwortet und das Ergebnis der Arbeit präsentiert.
2 Definition von Stress
Der Begriff ,,Stress‘‘ wird auf unterschiedlichste Weise definiert und im Alltag verwendet, denn es gibt kaum eine Begriffserklärung, die allgemein akzeptiert wird. In dieser Arbeit wird das Wort ,,Stress‘‘ im Sinne von ,,einer allgemeinen Reaktion des Körpers auf Anforderungen‘‘ (Hans Seyle) verwendet und als ,,subjektiv unangenehmer Spannungszustand, der aus der Befürchtung entsteht, eine Situation nicht ausreichend bewältigen zu können‘‘ (Zapf und Semmer) definiert. Allgemein stellt der Körper nach dem Eintreten der Stressreaktion ein Gleichgewichtskonzept her, um die Unter- bzw. Überstimulierung des Organismus anzupassen, wenn es zu einem Ungleichgewicht zwischen dem Anspruch einer Aufgabe und den verfügbaren Bewältigungsmitteln kommt. Es ist wichtig anzumerken, dass ein Ereignis erst dann als stressrelevant bezeichnet wird, wenn es von einer Person als eine stresshafte Situation deklariert wird und gleichzeitig die zur Verfügung stehenden Ressourcen als nicht ausreichend bewertet werden, um die Situation zu lösen. Somit erscheinen diese zum Zeitpunkt als nicht brauchbar.2
3 Stressoren
Eine Stressreaktion im Körper wird durch innere und äußere Reize ausgelöst, die als Stressoren bezeichnet werden. Die Wahrnehmung dieser hängt von den Erfahrungen und Bewältigungsstrategien des Individuums ab. Für die einen bewirkt der Reiz eine Steigerung der Motivation und einen Ansporn zu Höchstleistungen. Dieser so genannte ,,Eustress‘‘ wird als ,,positiver Stress‘‘ bezeichnet, denn er hilft dem Körper seine Aufmerksamkeit und Motivation zu erhöhen, indem zum Beispiel das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet wird. In diesem Fall schadet der Stress dem Körper nicht langfristig. Für die anderen hingegen kann der Reiz als unangenehm oder sogar bedrohlich wahrgenommen werden und zu Langzeitfolgen führen. Dieser ,,negative Stress‘‘ wird als ,,Disstress‘‘ bezeichnet und führt dazu, dass der Mensch sich von dem Stressreiz überfordert und bedroht fühlt. Hierbei kann der Körper keinen Ausgleich herstellen und es erfolgt eine Anspannung des Körpers.3
Auf lange Sicht kann der Disstress in körperlichen und mentalen Folgen enden (siehe Kapitel 3.1).
Typische Stressoren, die dem Menschen begegnen können, sind zum Beispiel kritische Lebensereignisse, wie der Tod, eine Trennung oder der Umzug, sowie traumatische Erlebnisse und Alltagsbelastungen. An dieser Stelle muss aber besonders betont werden, dass die Auswirkungen der genannten Faktoren im Hinblick auf Intensität, Dauer und Vorhersehbarkeit von der individuellen Wahrnehmung des Stresses abhängen.4
3.1 Körperliche und mentale Folgen
Wird der Mensch einer andauernden Stressbelastung ausgesetzt, die immer wiederkehrt oder über einen längeren Zeitraum anhält, zeigen sich im Körper und in der Psyche kurzfristige bis langfristige Folgen, bis hin zu chronischen Erkrankungen, die sich schädigend auf das System auswirken. Kommt es nun zu einem Stressreiz, werden zunächst Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet, um den Körper auf die bevorstehende Situation vorzubereiten.5 Der ganze Organismus befindet sich in einem Aktivierungszustand, in dem sich eine innere Anspannung zeigt. Hierbei werden, aufgrund der Ausschüttung körpereigener Hormone, kurzfristige Folgen wie Nervosität, Angst und Reizbarkeit spürbar.6 Ist der Körper aber längerdauernd in erhöhter Alarmbereitschaft, wird der Körper erschöpft und der Widerstand gegen andere Reize verringert sich, was der Ausgangspunkt vieler Erkrankungen ist.7 Dem Organismus wird nicht mehr genügend Erholungszeit zur Verfügung gestellt und es kommt zu langfristigen Folgen, wie der allgemeinen Beeinträchtigung des Wohlbefindens, zum Beispiel Kopf- und Gliederschmerzen, Einschlafschwierigkeiten und Störungen des Herz-Kreislaufsystems.8 Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Burn-Out oder schwerwiegenden Depressionen.9
4 Einflussfaktor Bewegung
Dass Sport eine gesundheitsstärkende Wirkung auf den menschlichen Körper hat, ist bereits gut belegt. Doch wie genau wirkt sich körperliche Aktivität und Bewegung als stresslindernde Reaktion auf den Organismus aus?
Sport wird von vielen Menschen als ,,bevorzugtes Mittel gegen Stress‘‘10 gewählt, denn es zeigt sich, dass er eine gewisse Ausgleichsfunktion zum Stressabbau im Körper aufweist. Die Stresspufferhypothese von Hans Seyle besagt, dass durch Sport die gesundheitsschädlichen Auswirkungen auf den Körper in einer gewissen Form ,,abgepuffert‘‘ werden können11. Der Körper kann sich durch wiederholte sportliche Belastungen an die Situationen anpassen, um somit die stressregulierenden Körperfunktionen zu aktivieren, indem das autonome Nervensystem und die Hypothalamus-Nebennierenrinden-Achse angeregt werden.12
Aus Perspektive der ressourcenstärkenden Sichtweise werden durch Sport die zur Verfügung stehenden Ressourcen gekräftigt, was zur Folge hat, dass der Mensch die Stresssituation mit einer positiven Einstellung und mit einer günstigen Beurteilung zu bewältigen versucht. Somit erscheint die bevorstehende Anforderung als weniger stressreich und kann besser bewältigt werden. Zu den Mitteln, die durch Bewegung gestärkt werden, zählen die Selbstwirksamkeit und die soziale Unterstützung. Durch die Ausübung einer Sportart in einer Gruppe und die daraus entstehende gegenseitige Hilfe, kommen Gefühle von Ermutigung und Impulse zum Mitmachen auf. Einem Menschen mit gutem Selbstwertgefühl und einem guten sozialen Umfeld fällt es leichter, eine Stresssituation zu bewältigen.[13 ]
Aus Sicht der reaktionsverringernden Wirkweise zeigt sich, dass biologische und psychologische Stressreaktionen abgeschwächt werden, denn die Aktivität führt zu einer Verringerung der stressbedingten Kortisolausschüttung und der Anspannung des Körpers. Infolgedessen weisen trainierte Personen, die regelmäßig Sport ausüben, eine höhere Stressresistenz auf als Personen, die kaum bis keinen Sport betreiben. Das liegt daran, dass der Körper die Stressreize ausgleicht und sich die Herzfrequenz nach der Belastung schneller wieder normalisiert.14 Durch diese Anpassungen ist der Mensch nun auch bei sportfremden Belastungen in der Lage, die Folgen des Stresses abzumildern. Grund dafür ist, dass zum Beispiel die Herzrate erst gar nicht so hoch ansteigt und die Angstreaktion nicht belastend zum Vorschein kommt.15
[...]
1 vgl.(Reinhard Fuchs, 2018)
2 vgl.(Gerber, 2008)
3 vgl.(2021)
4 vgl.(Göttfried, 2018)
5 vgl.(ERG21)
6 vgl.(Stadler, 2006)
7 vgl.(Gerber, 2008)
8 vgl.(Göttfried, 2018)
9 vgl.(ERG211)
10 (Mehrhof, 2013)
11 vgl.(Fuchs, 2018)
12 vgl.(Gerber, 2008)
13 vgl. (Gerber, 2020)
14 vgl.(Gerber, 2008)
15 vgl.(Fuchs, 2018)
- Quote paper
- Anonymous,, 2022, Stressregulation durch Bewegung. Wirkmechanismen sportlicher Aktivität, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1176822