Herodot von Halikarnassos lebte um 484 – um 425 v. Chr. und gilt als der erste
griechische Historiker seiner Zeit. Seine berühmten Historien umfassen neun Bücher
und berichten über die Perserkriege um 700 – um 479 vor Chr. Sein erstes Buch,
das die Grundlage dieser Arbeit sein wird, befasst sich mit der Geschichte der Lyder
und Kroisos und der Unterwerfung Babyloniens, der Massageten und Kleinasiens
durch Kyros` Eroberungszüge in den Jahren um 550 – um 530 v. Chr. Diese Arbeit
befasst sich hauptsächlich mit der Darstellung der Persönlichkeit und dem Weg des
ersten Großreichherrschers zu seiner Macht. Es ist bemerkenswert, dass Kyros in
nur ca. 20 Jahren so viele Gebiete unter seine Herrschaft bringen und seine Macht in
einem Großreich festigen konnte.
Der griechische Geschichtsschreiber Xenophon schildert in seinem Werk „Kyrupädie“
einen Idealherrscher, dass nach dem Vorbild Kyros die Eroberung Asiens bis zu
seinem Tod in Form eines Romans beschreibt. Sein Ruhm und seine Beliebtheit
werden sogar an vielen Stellen der Bibel dargestellt.
Diese Arbeit wird im zweiten Kapitel demzufolge die überragende Persönlichkeit
Kyros` gegenüber seinen besiegten Gegnern darstellen. Auch im zweiten Kapitel
wird Herodots erstes Buch als Grundlage dienen. Um eine umfangreiche
Charakterisierung Kyros darstellen zu können, werden einige Bibelstellen und
Xenophons berühmtes Werk „Kyrupädie“ hinzugezogen.
Im dritten Kapitel dieser Arbeit werden die Eroberungsfeldzüge Kyros dargestellt und
analysiert, die gleichzeitig den Weg zu einer persischen Großmacht einleiten.
Im vierten Kapitel folgt eine inhaltliche Zusammenfassung über die Anfänge des
persischen Imperiums und seines wohl erfolgreichsten und beliebtesten Gründers
Kyros. Vor allem ist es wichtig, dass in diesem Kapitel die militärische Genialität
Kyros, dessen Strategien besonders die Römer nachahmten, und seine
Großzügigkeit (besonders!) gegenüber dem jüdischen Volk, den Griechen,
Babyloniern usw. heraus zu kristallisieren.
Auf den letzten Seiten befindet sich ein alphabetisch geordnetes Literatur- und
Quellenverzeichnis.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Kyros Charakterisierung in der Historiographie
2.1 Kyros bei Herodot (1,95 – 1,122)
2.2 Kyros bei Xenophon
2.3 Kyros im Alten Testament
3. Kyros Eroberungszüge in Asien
3.1 Die Eroberung Mediens
3.2 Die Eroberung Lydiens
3.3 Die Eroberung griechischer Städte in Kleinasien
3.4 Die Eroberung Babyloniens
3.5 Kyros gegen die Massageten
4. Fazit
Literaturverzeichnis
Quellenverzeichnis
1. Einleitung
Herodot von Halikarnassos lebte um 484 – um 425 v. Chr. und gilt als der erste griechische Historiker seiner Zeit. Seine berühmten Historien umfassen neun Bücher und berichten über die Perserkriege um 700 – um 479 vor Chr. Sein erstes Buch, das die Grundlage dieser Arbeit sein wird, befasst sich mit der Geschichte der Lyder und Kroisos und der Unterwerfung Babyloniens, der Massageten und Kleinasiens durch Kyros` Eroberungszüge in den Jahren um 550 – um 530 v. Chr. Diese Arbeit befasst sich hauptsächlich mit der Darstellung der Persönlichkeit und dem Weg des ersten Großreichherrschers zu seiner Macht. Es ist bemerkenswert, dass Kyros in nur ca. 20 Jahren so viele Gebiete unter seine Herrschaft bringen und seine Macht in einem Großreich festigen konnte.
Der griechische Geschichtsschreiber Xenophon schildert in seinem Werk „Kyrupädie“ einen Idealherrscher, dass nach dem Vorbild Kyros die Eroberung Asiens bis zu seinem Tod in Form eines Romans beschreibt. Sein Ruhm und seine Beliebtheit werden sogar an vielen Stellen der Bibel dargestellt.
Diese Arbeit wird im zweiten Kapitel demzufolge die überragende Persönlichkeit Kyros` gegenüber seinen besiegten Gegnern darstellen. Auch im zweiten Kapitel wird Herodots erstes Buch als Grundlage dienen. Um eine umfangreiche Charakterisierung Kyros darstellen zu können, werden einige Bibelstellen und Xenophons berühmtes Werk „Kyrupädie“ hinzugezogen.
Im dritten Kapitel dieser Arbeit werden die Eroberungsfeldzüge Kyros dargestellt und analysiert, die gleichzeitig den Weg zu einer persischen Großmacht einleiten.
Im vierten Kapitel folgt eine inhaltliche Zusammenfassung über die Anfänge des persischen Imperiums und seines wohl erfolgreichsten und beliebtesten Gründers Kyros. Vor allem ist es wichtig, dass in diesem Kapitel die militärische Genialität Kyros, dessen Strategien besonders die Römer nachahmten, und seine Großzügigkeit (besonders!) gegenüber dem jüdischen Volk, den Griechen, Babyloniern usw. heraus zu kristallisieren.
Auf den letzten Seiten befindet sich ein alphabetisch geordnetes Literatur- und Quellenverzeichnis.
2. Kyros Charakterisierung in der Historiographie
Kyros der Große wird in der Historiographie mehrfach erwähnt bzw. ausführlich über sein Leben berichtet. Aischylos (um 525 v. Chr. – um 456 v. Chr.), ein griechischer Tragödiendichter, beschreibt Kyros als einen friedliebenden Herrscher, dem Gott so gesonnen ist. Für den griechischen Philosoph Aristoteles ist Kyros der Befreier und Wohltäter der Völker. Er spielt auf die Rebellion der Meder gegen ihren eigenen König und die Befreiung der Juden aus der Sklaverei der Babylonier an.[1] Die Befreiung der Juden aus der Sklaverei hat im Alten Testament eine besonders wichtige Bedeutung, auf die später noch eingegangen wird.
2.1 Kyros bei Herodot (1,95 – 1,122)
Herodot lebte ca. 100 Jahre nach Kyros und überliefert somit die zeitnächste Darstellung. Seine Erzählung beginnt mit der Geburt und endet mit dem Tod des Herrschers bei der Schlacht gegen die Massageten. Er bietet dem Leser eine komplette Darstellung seines Lebenslaufes. Herodot zufolge ist Kyros der Sohn des persischen Königs Kambyses I. und der Tochter des Mederkönigs Mandane. Mit ihm werden zwei mächtige Königsdynastien miteinander verbunden, die der Archaiminäden und der Meder[2]. Sein Großvater, der Mederkönig Astyages, führt bereits nach der Geburt seines Enkels eine Intrige durch, er erteilt den Mordbefehl an ihm. Kyros überlebt diesen Mordkomplott seines Großvaters, denn niemand führt diesen Befehl aus, stattdessen wird er von einem Rinderhirten und seiner Frau mit der Identität eines Sklavenjungen in den Bergen großgezogen[3]. Bereits nach zehn Jahren wird die Wahrheit über Kyros eigentlicher Herkunft gelüftet. Während eines Spiels wird Kyros von anderen Kindern zum König bestimmt. Mit zehn Jahren weiß er genau wie er sich als König verhalten muss. Er teilt Befehle aus, übergibt anderen Kindern Aufgaben, die sie als königliche Diener erfüllen sollen, bei Missachtung seiner Befehle reagiert er mit Bestrafung und körperlicher Züchtigung[4]. Nachdem er für diese untypische Spielweise dem Mederkönig Rechenschaft abliefern soll, sagt Kyros: „Die Kinder aus dem Dorf, [...], machten mich im Spiel zum König. Ich schien ihnen dafür am geeignetsten zu sein.“[5] Sein Großvater erkennt ihn wieder, denn „[...] die Eigentümlichkeit seiner Gesichtszüge schien seinen eigenen zu ähneln, [...] und der Zeitpunkt seiner Aussetzung schien zum Alter des Kindes zu passen.“[6]
In den folgenden Jahren lebt Kyros bei seinen leiblichen Eltern. Bereits in jungen Jahren lässt sich Kyros von einem engeren Verwandten zu einem Feldzug gegen die Meder überreden, denn die Meder wollen Astyages absetzen und unter einem neuen und humanen König weiterleben. Kyros nimmt Medien ein und entmachtet seinen Großvater. Der Einzug nach Medien leitet den weiteren Verlauf seiner Eroberungszüge ein und machte den Weg zur Gründung des ersten Weltreiches frei. Nachdem Kyros den Mederkönig entmachtete, handelte er untypisch für einen König. Astyages war zwar ein Kriegsgefangener, „Kyros aber fügte dem Astyages kein weiteres Leid mehr zu und nahm ihn bei sich auf, bis er starb.“[7] Auch gegen seinen Herausforderer Kroisos handelt Kyros auf eine ähnliche Weise. Bereits mit der Entmachtung seines Großvaters handelt Kyros für einen Herrschen untypisch, denn er lässt er ihn als seinen persönlichen Berater weiterleben, weil er erkannte, „[...] dass Kroisos ein gottgeliebter und tüchtiger Mann war[...] und behandelte ihn mit großer Rücksicht; er selbst und alle seine Begleiter blickten voll Bewunderung auf ihn.“[8] Kyros Toleranz gegenüber anderen Volksgruppen wird ganz besonders gegenüber den Lydern deutlich, nachdem er die Aufstände der Lyder beendet hatte. Statt sie zu versklaven, änderte er ihre Lebensgewohnheiten und schaffte ein friedvolles Leben zwischen Persern und den Lydern.[9]
Als Kyros einen Feldzug gegen die Massageten vorbereitet, obwohl er ausdrücklich von der Herrscherin Tomyris davor gewarnt wurde, berichtet Herodot über seine letzten Tage. Kyros ist nicht aufzuhalten, denn „[...] er glaubte mehr als ein Mensch zu sein -, dann auch das Glück, das er in den Kriegen gehabt hatte. Denn gegen welches Volk auch immer Kyros einen Feldzug unternahm, es konnte ihm nicht entrinnen.“[10] Während eines Beratungsgesprächs zwischen Kyros und Kroisos, also noch vor dem Angriff gegen die Massageten, wird deutlich, dass Kyros einen fatalen Fahler begehen und dieser Feldzug seinen Tod einleiten wird.
„Meine schlimmen Leiden sind mir Lehre geworden. Wenn du glaubst unsterblich zu sein und eben ein solches Heer zu befehligen, dann dürfte es keinen Wert haben, dir meine Meinung kundzutun. Wenn du aber erkannt hast, dass auch du nur ein Mensch bist und über andere Menschen gebietest, dann begreife zunächst, dass es in menschlichen Angelegenheiten einen Kreislauf gibt und dass er, in ständiger Bewegung, nicht zulässt, dass immer dieselben Glück haben.“[11]
Er hinterlässt seinem Sohn und Nachfolger Kambyses II. ein festgefügtes und gutverwaltetes Reich.
[...]
[1] Vgl. Hinz, Walter: Darius und die Perser,S.85.
[2] Vgl. Herodotus: Historien, Abschnitt: 108.
[3] Vgl. ebd., 1,113.
[4] Vgl. ebd., 1,114.
[5] Ebd., 1,115.
[6] Ebd., 1,116.
[7] Ebd., 1,130 .
[8] Ebd., 1,87.
[9] Vgl. ebd., 1,155.
[10] Ebd., 1,204.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in diesem Text über Kyros?
Dieser Text ist eine umfassende Sprachvorschau, die den Titel, das Inhaltsverzeichnis, die Ziele und die wichtigsten Themen, Kapitelzusammenfassungen und Schlüsselwörter enthält. Er befasst sich mit der Persönlichkeit und dem Aufstieg des ersten Großreichherrschers Kyros. Die Arbeit konzentriert sich auf Darstellungen von Herodot, Xenophon und dem Alten Testament.
Was sind die Hauptquellen für die Charakterisierung von Kyros in diesem Text?
Die Hauptquellen sind Herodots Historien (insbesondere Buch 1), Xenophons Kyrupädie und das Alte Testament.
Welche Eroberungszüge von Kyros werden in diesem Text behandelt?
Der Text erwähnt die Eroberung Mediens, Lydiens, griechischer Städte in Kleinasien, Babyloniens und den Feldzug gegen die Massageten.
Wie wird Kyros bei Herodot dargestellt?
Herodot beschreibt Kyros von seiner Geburt bis zu seinem Tod. Er stellt ihn als Sohn des persischen Königs Kambyses I. und der Tochter des Mederkönigs Mandane dar. Herodot schildert auch Kyros' Umgang mit besiegten Gegnern wie Astyages und Kroisos, und betont seine Toleranz gegenüber anderen Völkern.
Welche Bedeutung hat Kyros im Alten Testament?
Kyros' Rolle bei der Befreiung der Juden aus der babylonischen Sklaverei wird im Alten Testament als besonders wichtig hervorgehoben.
Was ist die Bedeutung von Xenophons Werk "Kyrupädie" im Kontext dieses Textes?
Xenophons "Kyrupädie" wird als Roman erwähnt, der einen Idealherrscher nach dem Vorbild Kyros schildert und dessen Eroberung Asiens bis zu seinem Tod beschreibt.
Welche Schwerpunkte werden im dritten und vierten Kapitel der Arbeit gesetzt?
Das dritte Kapitel konzentriert sich auf die Darstellung und Analyse der Eroberungsfeldzüge von Kyros. Das vierte Kapitel fasst die Anfänge des persischen Reiches und die Rolle von Kyros zusammen, wobei seine militärische Genialität und Großzügigkeit gegenüber verschiedenen Völkern hervorgehoben werden.
Welche Rolle spielt Kroisos in der Geschichte des Kyros?
Kroisos war der König der Lyder und Kyros' Herausforderer. Nach seiner Gefangennahme behandelte Kyros ihn mit Respekt und machte ihn zu seinem persönlichen Berater.
Welche Bedeutung hat die Warnung der Herrscherin Tomyris?
Die Warnung der Herrscherin Tomyris vor dem Feldzug gegen die Massageten deutet auf Kyros' bevorstehenden Tod hin und unterstreicht, dass er trotz seines Erfolgs nicht unbesiegbar ist.
Was ist das Fazit der Arbeit über Kyros?
Das Fazit fasst die Anfänge des persischen Imperiums und die militärische Genialität, Strategien und Großzügigkeit von Kyros zusammen.
- Quote paper
- Özlem Duranöz (Author), 2008, Kyros I. Eroberer und Herrscher eines Weltreiches - Eine Darstellung von Herodot, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/117074