Wir kennen Freizeit als etwas extrem Individuelles und Freies. Aber sind wir in unseren Entscheidungen wirklich so frei, wie wir es denken, oder wirkt doch die „Macht der Gesellschaft“ auf uns ein? Sind wir doch am Ende nur Teil eines Kollektivs und nicht so individuell in unseren Entscheidungen, wie wir meinen? Émile Durkheim untersuchte dies anhand anderer Beispiele. Er schreibt: „Die Soziologie beschäftigt sich mit sozialen Tatsachen“. Kann man über diese sozialen Tatsachen etwas Äußerliches, einen Zwang oder eine Pflicht sehen, die auf die Individuen einwirkt? Durkheim untersuchte auf dieser Grundlage vermeintlich individuelle Entscheidungen wie den Selbstmord, die Namensgebung der eigenen Kinder oder auch das Fahrstuhlfahren. All diese vermeintlich sehr individuellen Entscheidungen sind laut seiner Forschung stark beeinflusst von der Gesellschaft. Diese sozialen Tatsachen sind das kollektive Wirken der Gesellschaft. Aber ist die Freizeit und die Entscheidung, wie ich meine Freizeit gestalte, auch so abhängig von der „Macht der Gesellschaft“? Gibt es eine „Ordnung der Gesellschaft“? Von wem oder was werden die einzelnen Individuen beeinflusst?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsdefinition „Freizeit“
- 2.1 Was ist Freizeit?
- 2.2 Historische Entwicklung
- 3. Die Freizeitwissenschaft
- 3.1 Überblick über Freizeitwissenschaften
- 3.2 Beispiele der Freizeitwissenschaft im 21. Jahrhundert
- 4. Ordnung der Freizeit
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Begriff der Freizeit soziologisch. Ziel ist es, die vermeintliche Ordnung und Struktur der Freizeit zu beleuchten und die Frage zu untersuchen, inwieweit individuelle Freizeitgestaltung von gesellschaftlichen Einflüssen geprägt ist. Die Arbeit greift dabei auf verschiedene soziologische Perspektiven zurück.
- Definition und historische Entwicklung des Freizeitbegriffs
- Die Rolle der Freizeitwissenschaft in der Erforschung von Freizeitverhalten
- Der Einfluss gesellschaftlicher Faktoren auf die Freizeitgestaltung
- Konzepte der sozialen Ordnung im Kontext von Freizeitaktivitäten
- Subjektive Interpretation und Bedeutung von Freizeit
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die zentrale Frage nach der Ordnung der Freizeit. Ausgehend von der aktuellen Situation während der Corona-Pandemie, in der viele Menschen mit ungewollter Freizeit konfrontiert waren, wird die Problematik der subjektiven Wahrnehmung und Gestaltung von Freizeit aufgeworfen. Es wird die Frage gestellt, inwieweit die vermeintlich freie und individuelle Freizeitgestaltung tatsächlich von gesellschaftlichen Einflüssen bestimmt ist und warum eine soziologische Betrachtung der Freizeit sinnvoll ist. Die Arbeit von Émile Durkheim und sein Konzept der "sozialen Tatsachen" wird als Ausgangspunkt für die Untersuchung herangezogen.
2. Begriffsdefinition „Freizeit“: Dieses Kapitel befasst sich eingehend mit der Definition des Begriffs „Freizeit“. Es wird die Schwierigkeit einer eindeutigen Definition herausgestellt, da der Begriff subjektiv interpretiert werden kann. Der Duden wird als Referenz herangezogen, gefolgt von einer Diskussion der historischen Entwicklung des Begriffs. Die unterschiedlichen Bewertungen von Freizeit in der Antike (als erstrebenswertes Ziel) und im frühen Christentum (als Restzeit nach der Arbeit und dem Gebet) werden kontrastiert. Die verschiedenen Versuche, Freizeit von Arbeit abzugrenzen, und die damit verbundenen Schwierigkeiten werden erläutert, wobei die Problematik der Subjektivität der Bewertung von Handlungen als notwendig oder freiwillig im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Freizeit, Soziologie, Freizeitwissenschaft, Gesellschaftlicher Einfluss, Individuum, Soziale Ordnung, Historische Entwicklung, Arbeit, Erholung, Subjektivität.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Soziologische Betrachtung der Freizeit
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Begriff der Freizeit aus soziologischer Perspektive. Im Fokus steht die Frage nach der vermeintlichen Ordnung und Struktur von Freizeit und dem Einfluss gesellschaftlicher Faktoren auf die individuelle Freizeitgestaltung.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und historische Entwicklung des Freizeitbegriffs, die Rolle der Freizeitwissenschaft, den Einfluss gesellschaftlicher Faktoren auf die Freizeitgestaltung, Konzepte der sozialen Ordnung im Kontext von Freizeitaktivitäten und die subjektive Interpretation und Bedeutung von Freizeit. Sie bezieht sich dabei auf verschiedene soziologische Perspektiven und das Werk von Émile Durkheim.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Begriffsdefinition „Freizeit“ (mit Unterkapiteln zu Definition und historischer Entwicklung), Die Freizeitwissenschaft (mit Unterkapiteln zum Überblick und Beispielen im 21. Jahrhundert), Ordnung der Freizeit und Fazit.
Wie wird der Begriff „Freizeit“ definiert?
Die Hausarbeit betont die Schwierigkeit einer eindeutigen Definition von „Freizeit“ aufgrund ihrer subjektiven Interpretierbarkeit. Es wird auf den Duden verwiesen und die historische Entwicklung des Begriffs, von der Antike bis zum frühen Christentum, beleuchtet. Die Abgrenzung von Freizeit und Arbeit sowie die damit verbundenen Probleme werden diskutiert.
Welche Rolle spielt die Freizeitwissenschaft?
Die Hausarbeit untersucht die Rolle der Freizeitwissenschaft bei der Erforschung von Freizeitverhalten und liefert Beispiele aus dem 21. Jahrhundert. Der Überblick über die Freizeitwissenschaft dient als Kontext für die soziologische Analyse.
Wie wird der Einfluss gesellschaftlicher Faktoren auf die Freizeitgestaltung betrachtet?
Die Hausarbeit analysiert, inwieweit die scheinbar freie und individuelle Freizeitgestaltung tatsächlich von gesellschaftlichen Einflüssen geprägt ist. Sie untersucht Konzepte der sozialen Ordnung im Kontext von Freizeitaktivitäten und die subjektive Interpretation von Freizeit.
Welche Schlüsselwörter kennzeichnen die Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Freizeit, Soziologie, Freizeitwissenschaft, Gesellschaftlicher Einfluss, Individuum, Soziale Ordnung, Historische Entwicklung, Arbeit, Erholung, Subjektivität.
Wie wird die Einleitung gestaltet?
Die Einleitung führt in die Thematik ein, stellt die zentrale Forschungsfrage nach der Ordnung der Freizeit und beleuchtet die Problematik der subjektiven Wahrnehmung und Gestaltung von Freizeit anhand der Corona-Pandemie. Sie begründet die soziologische Betrachtungsweise und bezieht sich auf Émile Durkheims Konzept der „sozialen Tatsachen“.
Welche Bedeutung hat das Kapitel zur Begriffsdefinition „Freizeit“?
Das Kapitel zur Begriffsdefinition bildet die Grundlage der Arbeit, indem es die Schwierigkeiten einer eindeutigen Definition von Freizeit aufzeigt und die historische Entwicklung des Begriffs beleuchtet, um ein differenziertes Verständnis für den weiteren Verlauf der Arbeit zu schaffen.
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- Pauline Fritz (Author), 2021, Gibt es eine Ordnung der Freizeit? Annäherung an die Soziologie der Freizeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1157673