Die abnehmerorientierte Zielvorstellung vieler Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahren erheblich gewandelt. Stand noch vor einiger Zeit die Gewinnung von Kunden eindeutig im Vordergrund der Marketingstrategien, so rückt seit geraumer Zeit die langfristige Bindung der vorhandenen Kunden in das Zentrum der Marketingstrategien. In zahlreichen Branchen zeigen sich diese Veränderungen durch Realisation von Kundenclubs, Kundenzeitschriften, Kundenkarten oder attraktiven Bonussystemen.“
Auch im Stadtmarketing ist diese Entwicklung erkennbar. Der Einzelhandel ist einem steigenden Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Vor allem durch die wachsende Anzahl außerstädtischer Einkaufszentren und Fachmärkte kommt es zu Kaufkraftverlusten in der Innenstadt. Die bessere Informationsbasis der Konsumenten - insbesondere durch die neuen Medien - führt zu steigender Markt- und Preistransparenz, was oftmals in einen Preiskrieg mündet. Das aktuelle Marketing ist daher durch eine neue Form der Kundenorientierung geprägt. Ziel ist nicht mehr nur der schlichte Verkauf und die kurzfristige Erzielung von Umsatz, sondern der langfristige Aufbau von Vertrauen und Kundenzufriedenheit durch differenzierte, individuell zugeschnittene Leistungsbündel, die dem Kunden einen signifikanten Mehrwert bescheren. Seit dem Wegfall des Rabattgesetzes haben bereits viele Einzelhändler Maßnahmen ergriffen, indem sie 2Kundenbindungsinstrumente entwickelt und implementiert haben. Oft wurde dabei auf die Kundenkarte mit Rabattfunktion als ein besonders effizientes Instrument gesetzt. Deshalb planen viele Stadtmarketingvereine gemeinsam mit ihren Kaufmannschaften die Einführung einer Städte-Bonus Card, mit denen die Kunden in möglichst vielen Geschäften der Stadt Rabatte sammeln können. Es ist jedoch wichtig zu sagen, dass solch ein Konzept als Insellösung nicht den gewünschten Erfolg bringen wird. Vielmehr ist ein umfangreiches Kundenbindungssystem erforderlich. Der entscheidende Vorteil von Bonus Card Programmen ist die zu erwartende Kaufkraftbindung des innerstädtischen Einzelhandels gegenüber großen außerstädtischen Einkaufszentren. Zudem erhält man eine Stärkung der Wirtschaftskraft der gesamten Stadt und die Steigerung der Attraktivität der Innenstadt.
Inhaltsverzeichnis
- I Allgemeiner Teil
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung und Zielsetzung
- 1.2 Aufbau und Methodik
- 2 Trends im Marketing
- 2.1 Vom Transaktions- zum Relationshipmarketing
- 2.2 Erfolgreiche Beziehungen durch Dialog-Marketing
- 3 Modernes Marketing setzt auf Kundenbindung
- 3.1 Historie und Grundlagen
- 3.2 Entstehungsweise der Kundenbindung
- 3.3 Nutzen der Kundenbindung
- 3.4 Die Wirkungskette der Kundenbindung
- 3.5 Instrumente des Kundenbindungsmanagements
- 4 Die Kundenkarte als effizientes Marketinginstrument
- 4.1 Definition der Kundenkarte
- 4.2 Abgrenzung Kundenkarte und Bonus Card
- 4.3 Ziele einer Kundenkarte
- 4.4 Funktionen einer Kundenkarte
- 4.5 Verbreitung der Kundenkarte
- 4.6 Beispiel eines erfolgreichen Kundenbindungssystems: Douglas Card
- 5 Kundenbindung im Stadtmarketing
- 5.1 Definition und Ziele des Stadtmarketings
- 5.2 Gründe für Kundenbindungssysteme im Stadtmarketing
- 1 Einleitung
- II Kritische Bestandsaufnahme und Analyse von Bonus Cards
- 6 Bonus Cards in Deutschland
- 6.1 Das Konzept Duderstadt
- 6.1.1 Beschreibung des Projektes
- 6.1.2 Organisationsform
- 6.1.3 Technische Aspekte
- 6.1.4 Kommunikationskonzept
- 6.1.5 Datenauswertungen
- 6.1.6 Ergebnisübersicht
- 6.2 Empirische Untersuchung zum Status Quo von Kundenkarten
- 6.2.1 Beschreibung der Untersuchung
- 6.2.2 Ergebnisse der Untersuchung
- 6.2.3 Interpretation der Ergebnisse
- 6.1 Das Konzept Duderstadt
- 6 Bonus Cards in Deutschland
- III Entwicklung eines innovativen Modells
- 7 Modell der Bonus Card „Visionell“
- 7.1 Ausgangslage
- 7.2 Produkteigenschaften „Visionell“
- 7.3 Die Vorteile des Systems
- 7.3.1 Vorteile für den Stadtmarketingverein/ Werbekreis
- 7.3.2 Vorteile für den Handel
- 7.3.3 Vorteile für die Kunden
- 7.4 Kosten der Bonus Card
- 7.4.1 Vorgabe der Rahmenbedingungen des Beispiels
- 7.4.2 Kostenvergleichsmatrix
- 7.4.3 Gegenüberstellung der drei Varianten
- 7.5 Kriterien einer erfolgreichen Einführung von „Visionell“
- 7.5.1 Distribution
- 7.5.2 Kommunikation
- 7 Modell der Bonus Card „Visionell“
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Kundenkarte als Instrument der Kundenbindung im Stadtmarketing. Ziel ist es, die Bedeutung von Kundenbindung im Einzelhandel im Kontext des wachsenden Wettbewerbsdrucks zu beleuchten und ein innovatives Modell für eine Bonus Card zu entwickeln. Die Arbeit analysiert bestehende Systeme und deren Stärken und Schwächen.
- Kundenbindung im Einzelhandel und Stadtmarketing
- Analyse von Bonus Card Systemen
- Entwicklung eines innovativen Bonus Card Modells
- Bewertung der Wirtschaftlichkeit des Modells
- Kriterien für eine erfolgreiche Implementierung
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Kundenbindung im Kontext des veränderten Marketingverständnisses ein. Sie beschreibt die Herausforderungen des Einzelhandels durch wachsenden Wettbewerb und steigende Markttransparenz und betont die zunehmende Bedeutung langfristiger Kundenbeziehungen. Der Fokus liegt auf der Kundenkarte als Mittel zur Kundenbindung im Stadtmarketing, was die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit definiert.
2 Trends im Marketing: Dieses Kapitel beleuchtet den Wandel vom transaktionsorientierten zum beziehungsorientierten Marketing. Es diskutiert die Bedeutung von Dialogmarketing für den Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen und legt den Grundstein für das Verständnis der Kundenbindung als zentralen Aspekt des modernen Marketings.
3 Modernes Marketing setzt auf Kundenbindung: Das Kapitel behandelt die Geschichte und Grundlagen der Kundenbindung, analysiert deren Entstehungsweise und beschreibt detailliert den Nutzen und die Wirkungskette. Es werden verschiedene Instrumente des Kundenbindungsmanagements vorgestellt, um den Kontext der Kundenkarte zu verdeutlichen.
4 Die Kundenkarte als effizientes Marketinginstrument: Dieses Kapitel definiert die Kundenkarte, grenzt sie von Bonus Cards ab und beschreibt deren Ziele und Funktionen. Es untersucht die Verbreitung von Kundenkarten und analysiert ein erfolgreiches Beispiel – die Douglas Card – um Best-Practice-Beispiele hervorzuheben.
5 Kundenbindung im Stadtmarketing: Dieses Kapitel definiert Stadtmarketing und dessen Ziele. Es untersucht die Gründe für den Einsatz von Kundenbindungssystemen im Stadtmarketing und deren Bedeutung für den lokalen Einzelhandel.
6 Bonus Cards in Deutschland: Dieses Kapitel beinhaltet eine kritische Analyse bestehender Bonus Card Systeme in Deutschland, insbesondere des Konzepts Duderstadt. Es präsentiert Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Status Quo von Kundenkarten, inklusive der Interpretation dieser Ergebnisse. Hier werden verschiedene Aspekte wie die Organisation, technische Umsetzung und das Kommunikationskonzept analysiert.
7 Modell der Bonus Card „Visionell“: Dieses Kapitel beschreibt ein innovatives Modell einer Bonus Card, welches die Ergebnisse der vorherigen Kapitel berücksichtigt. Es präsentiert die Produkteigenschaften, Vorteile für verschiedene Akteure (Stadtmarketingverein, Handel, Kunden), und eine detaillierte Kostenanalyse, inklusive eines Kostenvergleichs verschiedener Varianten.
Schlüsselwörter
Kundenbindung, Stadtmarketing, Kundenkarte, Bonus Card, Relationshipmarketing, Dialogmarketing, Wettbewerbsdruck, Kundenbindungsmanagement, Empirische Untersuchung, Innovatives Modell, Kostenanalyse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Diplomarbeit: Kundenkarte als Instrument der Kundenbindung im Stadtmarketing
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Diese Diplomarbeit untersucht die Kundenkarte als Instrument der Kundenbindung im Stadtmarketing. Sie analysiert bestehende Systeme, deren Stärken und Schwächen und entwickelt ein innovatives Modell für eine Bonus Card.
Welche Ziele werden in der Arbeit verfolgt?
Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung von Kundenbindung im Einzelhandel angesichts wachsenden Wettbewerbsdrucks und zielt darauf ab, ein innovatives Bonus Card Modell zu entwickeln. Die Wirtschaftlichkeit des Modells und die Kriterien für eine erfolgreiche Implementierung werden ebenfalls bewertet.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunkte: Kundenbindung im Einzelhandel und Stadtmarketing, Analyse von Bonus Card Systemen, Entwicklung eines innovativen Bonus Card Modells, Bewertung der Wirtschaftlichkeit des Modells und Kriterien für eine erfolgreiche Implementierung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in drei Hauptteile: Ein allgemeiner Teil mit Einführung, Marketingtrends und Kundenbindung, ein Teil zur kritischen Bestandsaufnahme und Analyse von Bonus Cards in Deutschland (inkl. einer empirischen Untersuchung), und ein Teil zur Entwicklung eines innovativen Bonus Card Modells ("Visionell").
Was wird im Kapitel "Trends im Marketing" behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt den Wandel vom transaktionsorientierten zum beziehungsorientierten Marketing und die Bedeutung des Dialogmarketings für den Aufbau langfristiger Kundenbeziehungen.
Was wird im Kapitel "Modernes Marketing setzt auf Kundenbindung" behandelt?
Hier werden Geschichte und Grundlagen der Kundenbindung, deren Nutzen und Wirkungskette sowie verschiedene Instrumente des Kundenbindungsmanagements erläutert.
Was wird im Kapitel "Die Kundenkarte als effizientes Marketinginstrument" behandelt?
Dieses Kapitel definiert die Kundenkarte, grenzt sie von Bonus Cards ab und beschreibt deren Ziele, Funktionen und Verbreitung. Es analysiert auch ein erfolgreiches Beispiel: die Douglas Card.
Was wird im Kapitel "Kundenbindung im Stadtmarketing" behandelt?
Dieses Kapitel definiert Stadtmarketing und dessen Ziele und untersucht die Gründe für den Einsatz von Kundenbindungssystemen im Stadtmarketing.
Was wird im Kapitel "Bonus Cards in Deutschland" behandelt?
Dieses Kapitel analysiert kritisch bestehende Bonus Card Systeme in Deutschland, insbesondere das Konzept Duderstadt, und präsentiert Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zum Status Quo von Kundenkarten.
Was wird im Kapitel "Modell der Bonus Card „Visionell“" behandelt?
Dieses Kapitel beschreibt ein innovatives Bonus Card Modell ("Visionell"), seine Produkteigenschaften, Vorteile für verschiedene Akteure (Stadtmarketingverein, Handel, Kunden) und eine detaillierte Kostenanalyse.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Kundenbindung, Stadtmarketing, Kundenkarte, Bonus Card, Relationshipmarketing, Dialogmarketing, Wettbewerbsdruck, Kundenbindungsmanagement, Empirische Untersuchung, Innovatives Modell, Kostenanalyse.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit folgt einer klaren Struktur mit Einleitung, Hauptteil (inkl. Literaturrecherche und empirischer Untersuchung) und Schlussfolgerung, welche ein innovatives Modell vorstellt und dessen Implementierung evaluiert.
- Quote paper
- Verena Kremer (Author), 2003, Die Kundenkarte als Kundenbindungsinstrument im Stadtmarketing, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/11541