Diskriminierung am Arbeitsplatz ist heutzutage weiterhin ein internationales Problem, welches bereits im Bewerbungsprozess auftreten kann. In zahlreichen Nationen ist es üblich, dass bei Zusendung der Bewerbungsunterlagen ein Anschreiben und/oder Lebenslauf zugesendet wird, sodass persönliche Daten wie beispielsweise das Alter, Geburtsort, Geschlecht o. Ä., preisgegeben werden. Die individuell offengelegten Kriterien bieten ausgiebig Spielraum für Benachteiligung vor der tatsächlichen Einstellung. Individuen, die über Personalentscheidungen bestimmen, können somit bereits bei dem Öffnen der Bewerbung bewusst oder unterbewusst diskriminierend handeln.
Gegenstand dieser Hausarbeit ist Diskriminierung auf dem Arbeitsmarkt. Dabei steht explizit das anonymisierte Bewerbungsverfahren im Fokus. Durch die Allgegenwärtigkeit von Diskriminierung im Bewerbungsprozess ist es von hoher Bedeutung eine neutrale Sichtweise auf Bewerbungen zu schaffen. Nur so kann gewährleistet werden, dass im gesamten Bewerbungsprozess die Auswahl von Bewerber*innen ausschließlich nach den jeweiligen Qualifikationen sowie Referenzen getroffen wird. Besonders gesellschaftliche Minderheitsgruppen können unter den Folgen von Diskriminierung im Bewerbungsverfahren leiden.
Das Ziel dieser Facharbeit ist es, den aktuellen internationalen Stand und die Wirkungen anonymisierter Bewerbungen herauszufinden sowie zu diskutieren. Es soll untersucht werden, ob eine anonymisierte Bewerbung zu mehr Chancengleichheit im Einstellungsverfahren führen kann.
Als erstes werden in Kapitel 1 drei Diskriminierungstheorien vorgestellt, um einen groben Überblick zu erhalten, warum und wie Menschen diskriminierend handeln. In Kapitel 2 wird das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz dokumentiert, um die rechtliche Grundlage in Deutschland zu erfassen. Im internationalen Vergleich werden Erfahrungen und Erkenntnisse in Bezug auf anonymisierter Bewerbungspraktiken verschiedener Länder zusammengeführt. Die Arbeit endet mit der Formulierung eines Fazits.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Diskriminierungstheorien
- Statistische Diskriminierung
- Theorie der sozialen Identität
- Das Präferenzmodell
- Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz
- Internationaler Vergleich
- Schweden
- Belgien
- Vereinigte Staaten von Amerika
- Frankreich
- Deutschland
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den aktuellen internationalen Stand und die Auswirkungen anonymisierter Bewerbungsverfahren auf die Chancengleichheit im Einstellungsprozess. Ziel ist es zu ergründen, ob anonymisierte Bewerbungen zu einer Steigerung der Chancengleichheit beitragen können.
- Diskriminierungstheorien und deren Relevanz im Bewerbungsprozess
- Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) und seine Rolle im Kampf gegen Diskriminierung
- Internationaler Vergleich anonymisierter Bewerbungspraktiken
- Der Einfluss anonymisierter Bewerbungen auf die Chancengleichheit
- Bewertung der Wirksamkeit anonymisierter Bewerbungsverfahren
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Diskriminierung im Bewerbungsprozess ein und betont die Bedeutung anonymisierter Bewerbungsverfahren zur Schaffung einer neutralen Bewerberauswahl, die allein auf Qualifikationen und Referenzen basiert. Sie erläutert den Fokus der Arbeit auf die Untersuchung des internationalen Stands und der Auswirkungen anonymisierter Bewerbungen auf die Chancengleichheit und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Diskriminierungstheorien: Dieses Kapitel präsentiert drei relevante Diskriminierungstheorien: die statistische Diskriminierung, die Theorie der sozialen Identität und das Präferenzmodell. Es erklärt, wie diese Theorien erklären, warum und wie Diskriminierung im Bewerbungsprozess auftreten kann, indem sie auf fehlende Informationen, soziale Identität und Präferenzen von Entscheidungsträgern verweisen. Die Kapitel unterstreichen, wie subjektive Einschätzungen und Vorurteile die Auswahlentscheidungen beeinflussen können, selbst unbewusst.
Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz: Dieses Kapitel beschreibt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) in Deutschland und seine präventiven Maßnahmen zum Schutz vor Diskriminierung. Es beleuchtet die rechtliche Grundlage zur Verhinderung und Beseitigung von Benachteiligung aufgrund verschiedener Merkmale wie Rasse, ethnische Herkunft, Religion, sexuelle Identität, Behinderung, Geschlecht und Alter. Der Kontext der Einführung des AGGs als Reaktion auf Vertragsverletzungen gegenüber EU-Richtlinien wird ebenfalls hervorgehoben.
Internationaler Vergleich: Der internationale Vergleich beleuchtet Erfahrungen und Erkenntnisse verschiedener Länder (Schweden, Belgien, USA, Frankreich und Deutschland) bezüglich anonymisierter Bewerbungspraktiken. Er analysiert die unterschiedlichen Ansätze und ihre Auswirkungen auf die Chancengleichheit. Dieser Vergleich soll Aufschluss über die Effektivität und Herausforderungen anonymisierter Bewerbungsverfahren in verschiedenen kulturellen und rechtlichen Kontexten geben.
Schlüsselwörter
Anonymisierte Bewerbungen, Chancengleichheit, Diskriminierung, Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG), statistische Diskriminierung, soziale Identität, Präferenzmodell, internationaler Vergleich, Bewerbungsprozess, Arbeitsmarkt.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Anonymisierte Bewerbungsverfahren und Chancengleichheit
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht den aktuellen internationalen Stand und die Auswirkungen anonymisierter Bewerbungsverfahren auf die Chancengleichheit im Einstellungsprozess. Das Hauptziel ist es zu ergründen, ob anonymisierte Bewerbungen zu einer Steigerung der Chancengleichheit beitragen.
Welche Diskriminierungstheorien werden behandelt?
Die Arbeit behandelt drei relevante Diskriminierungstheorien: die statistische Diskriminierung, die Theorie der sozialen Identität und das Präferenzmodell. Diese Theorien erklären, wie und warum Diskriminierung im Bewerbungsprozess auftreten kann, indem sie auf fehlende Informationen, soziale Identität und Präferenzen der Entscheidungsträger verweisen.
Welche Rolle spielt das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG)?
Das Kapitel zum AGG beschreibt das deutsche Gesetz und seine präventiven Maßnahmen gegen Diskriminierung. Es beleuchtet die rechtliche Grundlage zur Verhinderung und Beseitigung von Benachteiligung aufgrund verschiedener Merkmale (Rasse, ethnische Herkunft, Religion, sexuelle Identität, Behinderung, Geschlecht, Alter) und den Kontext seiner Einführung als Reaktion auf Vertragsverletzungen gegenüber EU-Richtlinien.
Welche Länder werden im internationalen Vergleich betrachtet?
Der internationale Vergleich analysiert Erfahrungen und Erkenntnisse aus Schweden, Belgien, den Vereinigten Staaten von Amerika, Frankreich und Deutschland bezüglich anonymisierter Bewerbungspraktiken, ihrer Ansätze und Auswirkungen auf die Chancengleichheit in verschiedenen kulturellen und rechtlichen Kontexten.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit umfasst eine Einleitung, Kapitel zu Diskriminierungstheorien, dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz, einen internationalen Vergleich und ein Fazit. Sie enthält außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zielsetzung mit Themenschwerpunkten, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was sind die wichtigsten Schlüsselwörter?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Anonymisierte Bewerbungen, Chancengleichheit, Diskriminierung, Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz (AGG), statistische Diskriminierung, soziale Identität, Präferenzmodell, internationaler Vergleich, Bewerbungsprozess, Arbeitsmarkt.
Welche Kapitelzusammenfassungen werden angeboten?
Es werden Zusammenfassungen der Einleitung (Einführung in das Thema und die Forschungsfrage), der Kapitel zu Diskriminierungstheorien (Erläuterung der drei Theorien), dem AGG (Beschreibung des Gesetzes und seiner Bedeutung), und des internationalen Vergleichs (Analyse verschiedener Länder und ihrer Erfahrungen) bereitgestellt.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, den aktuellen internationalen Stand und die Auswirkungen anonymisierter Bewerbungsverfahren auf die Chancengleichheit im Einstellungsprozess zu untersuchen und zu ergründen, ob diese Verfahren zu einer Steigerung der Chancengleichheit beitragen.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Anonymisierte Bewerbungen. Der Weg zur Chancengleichheit im Bewerbungsprozess?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1153973