Keine andere Sportart hat es bisher geschafft, Deutschland vier Wochen lang so zu dominieren, wie es der Fußball bei der letztjährigen Weltmeisterschaft getan hat. Es gab kaum einen gesellschaftlichen Bereich, der nicht von diesem Spektakel infiziert war.
Auch wenn es sich bei der Weltmeisterschaft um einen zeitlich begrenzten Ausnahmezustand handelte, lässt sich daran dennoch ablesen, welche Begeisterung diesem Sport entgegen gebracht wird und welchen Stellenwert diesem in unserer Gesellschaft beigemessen wird.
Auch außerhalb von Welt- und Europameisterschaften hat der Sport mangelnde gesellschaftliche Beachtung keineswegs zu beklagen. Woche für Woche strömen Hunderttausende in die Fußballarenen, um an diesem Ereignis teilzunehmen. Als der VFB Stuttgart in diesem Jahr Deutscher Meister wurde, legte der kollektive Freudentaumel die gesamte Innenstadt Stuttgarts für einen Nachmittag lahm.
Es kann wohl unbestritten behauptet werden, dass Fußball der populärste Sport in diesem Lande ist. Wirft man einen nüchternen Blick auf den Fußball, so wird schnell deutlich, dass trotz der großen Begeisterung, dieser Sport auch seine Schattenseiten hat. Einige davon treten regelmäßig in den Medien in Erscheinung. Gewöhnlich handelt es sich hierbei um gewalttätige Ausschreitungen und rassistische, nationalistische und antisemitische Zuschauerhandlungen. Daher haftet den Fußballfans in der öffentlichen Wahrnehmung auch ein negativer Ruf an.
Ob dieses Urteil in Anbetracht einer solch heterogenen Masse berechtigt ist oder nicht, soll nicht Gegenstand dieser Arbeit sein. Das Untersuchungsinteresse beschäftigt sich vielmehr um die folgende Frage:
Existieren im Fußball als Zuschauersport Faktoren, die Gewalt und Rechtsextremismus strukturell fördern?
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Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1. DAS UNTERSUCHUNGSOBJEKT FUBBALL
- 1.1. Von der Entstehung des Fußball
- 1.2. Die Kommerzialisierung des Sports
- 1.2.1. Der Fußball aus vergangenen Zeiten
- 1.2.2. Der Weg der Kommerzialisierung
- 1.3. Die Fankultur
- 2. RECHTSEXTREMISMUS UND GEWALT IM FUBBALL
- 2.1. Rechtsextremismus
- 2.2. Gewalt
- 3. THEORIEN & ERKLÄRUNGSANSÄTZE
- 3.1. Die Entwertungsthese von Heitmeyer und Peter
- 3.2. Die Zivilisationstheorie von Elias und die Bedeutung von Freizeitbeschäftigungen
- 3.2.1. Die Zivilisationstheorie von Elias
- 3.2.2. Die Bedeutung von Freizeitbeschäftigungen im Kontext der Zivilisationstheorie
- 3.3 Das Schwellenmodell von Granovetter
- 4. DIE ZU BEGUTACHTENDEN FAKTOREN
- 4.1. Der Kern des Fußballs
- 4.1.1. Die Relevanz des Sports in Bezug auf Gewalt
- 4.1.2. Die Relevanz des Sports in Bezug auf Rechtsextremismus
- 4.2. Der Aspekt der Fankultur
- 4.2.1. Die Fankultur und Gewalt – eine unzertrennliche Symbiose?
- 4.2.2. Die Bedeutung der Fankultur für Rechtsextremismus in den Stadien
- 4.3. Kommerzialisierung
- 4.3.1. Der Einfluss der Individualisierung auf Rechtsextremismus und Gewalt
- 4.3.2. Räume, Spieler und der Erfolg
- 4.1. Der Kern des Fußballs
- 4,5. FAZIT
- LITERATURVERZEICHNIS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Frage, ob im Fußball als Zuschauersport Faktoren existieren, die Gewalt und Rechtsextremismus strukturell fördern. Die Arbeit analysiert den Profifußball in Deutschland und untersucht dabei die Faktoren „das Spiel“, „die organisierte Form der Fankultur“ und „die Kommerzialisierung“.
- Die Entstehung und Entwicklung des Fußballs
- Die Rolle der Fankultur im Kontext von Gewalt und Rechtsextremismus
- Der Einfluss der Kommerzialisierung auf das Fußballgeschehen
- Theorien und Erklärungsansätze für Gewalt und Rechtsextremismus im Fußball
- Die Relevanz des Fußballs als gesellschaftliches Phänomen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Thema und stellt die Forschungsfrage sowie die methodische Vorgehensweise dar. Im ersten Kapitel wird das Untersuchungsobjekt Fußball beleuchtet, beginnend mit seiner Entstehung in England und der Entwicklung bis in die Gegenwart. Die Kommerzialisierung des Sports und die Fankultur werden ebenfalls behandelt. Das zweite Kapitel widmet sich den Phänomenen Rechtsextremismus und Gewalt im Fußballalltag. Im dritten Kapitel werden drei Theorien vorgestellt, die zur Erklärung von Gewalt und Rechtsextremismus im Fußball beitragen können: die Entwertungsthese von Heitmeyer und Peter, die Zivilisationstheorie von Elias und das Schwellenmodell von Granovetter. Das vierte Kapitel untersucht die drei genannten Faktoren – das Spiel, die Fankultur und die Kommerzialisierung – im Hinblick auf ihre Relevanz für Gewalt und Rechtsextremismus im Fußball.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Fußball als Zuschauersport, Gewalt, Rechtsextremismus, Fankultur, Kommerzialisierung, Zivilisationstheorie, Entwertungsthese, Schwellenmodell, Profifußball, Deutschland.
- Quote paper
- Uwe Albrecht (Author), 2007, Faktoren der Förderung von Gewalt und Rechtsextremismus im Fußball als Zuschauersport, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/114725