Ziel dieser Arbeit ist es, Projektmanagement aus dem Blickwinkel der Systemtheorie zu betrachten.
Hierzu soll untersucht werden, inwiefern sich mit den Erkenntnissen aus Dörners "Tanaland"-Experiment Probleme im Projektmanagement bzw. das Scheitern von Projekten erklären lassen. Im Detail soll beantwortet werden: welche die wichtigsten Strategiefehler waren, die Dörner nachweisen konnte und wie sich diese Erkenntnisse auf ein Beispielprojekt, das des Elbphilharmonie-Baus, übertragen lassen.
Weltweit sprengen 90 % der Großprojekte ihre ursprünglich geplanten Kosten um ein Vielfaches und verfehlen Termine teils um Jahre, ergab eine Analyse von über 1.000 Großprojekten. In Deutschland stiegen die Kosten um durchschnittlich 73 %. Dies brachte eine weitere Studie hervor, die über 170 Infrastrukturprojekte analysierten. Warum sind Großprojekte schwer zu managen?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Relevanz der Systemtheorie für moderne Großprojekte
- 1.1 Die Herausforderung „Großprojekt“ und der Bau der Elbphilharmonie
- 1.2 Problemstellung und Ziel dieser Arbeit
- 1.3 Aufbau der Arbeit
- 2. Theoretische Grundlagen der Systemtheorie
- 2.1 Komplexität und Dynamik
- 2.2 Systeme
- 2.3 Systemtheorie
- 3. Systemtheoretische Perspektive: Experiment & Realität
- 3.1 Die Mikrowelt Tanaland – das Modell
- 3.2 Die Erkenntnisse aus dem Tanaland-Experiment
- 3.3 Tanaland-Erkenntnisse angewandt auf das Projekt Elbphilharmonie
- 4. Fazit
- 4.1 Nötige Projektmanagerkompetenzen, um komplexe Situationen zu bewältigen
- 4.2 Empfehlungen für zukünftige Projekte
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Ursachen des Scheiterns von Großprojekten anhand einer systemtheoretischen Perspektive. Sie nutzt das Tanaland-Experiment als Modell, um die Erkenntnisse auf den realen Fall des Baus der Elbphilharmonie anzuwenden. Ziel ist es, die Herausforderungen des Projektmanagements in komplexen Situationen zu beleuchten und Empfehlungen für zukünftige Projekte abzuleiten.
- Systemtheoretische Analyse von Großprojekten
- Anwendung des Tanaland-Experiments als Modell
- Fallstudie: Bau der Elbphilharmonie
- Komplexität und Dynamik in Großprojekten
- Nötige Kompetenzen für Projektmanager
Zusammenfassung der Kapitel
1. Relevanz der Systemtheorie für moderne Großprojekte: Dieses Kapitel führt in die Thematik ein und beleuchtet die hohe Scheiterquote von Großprojekten weltweit, exemplifiziert am Beispiel der Elbphilharmonie. Es werden die erheblichen Kosten- und Zeitüberschreitungen dargestellt und die unzureichende Wirkung etablierter Projektmanagementmethoden in komplexen Umgebungen kritisiert. Die Arbeit begründet die Notwendigkeit eines systemtheoretischen Ansatzes, um die vernetzten Zusammenhänge in Großprojekten besser zu verstehen und zu managen. Die unzureichende Berücksichtigung komplexer Wechselwirkungen wird als Hauptgrund für das Scheitern vieler Großvorhaben identifiziert, was die Notwendigkeit eines systemischen Denkansatzes unterstreicht.
2. Theoretische Grundlagen der Systemtheorie: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Systemtheorie dar. Es werden die Konzepte von Komplexität und Dynamik in Systemen erläutert und die Prinzipien der Systemtheorie als Ansatz zur Beschreibung und Analyse komplexer Zusammenhänge vorgestellt. Die Kapitel beschreibt die relevanten systemtheoretischen Konzepte, die im weiteren Verlauf der Arbeit zur Analyse des Elbphilharmonie-Projekts und des Tanaland-Experiments angewendet werden. Der Fokus liegt auf dem Verständnis von Wechselwirkungen und emergenten Eigenschaften in komplexen Systemen.
3. Systemtheoretische Perspektive: Experiment & Realität: Dieses Kapitel verbindet Theorie und Praxis. Es stellt das Tanaland-Experiment als Modell für komplexe Systeme vor und erläutert die daraus gewonnenen Erkenntnisse. Anschließend werden diese Erkenntnisse auf den Bau der Elbphilharmonie angewendet, um die Ursachen des Scheiterns aus systemtheoretischer Sicht zu analysieren. Der Vergleich zwischen dem simulierten Modell und der realen Situation verdeutlicht die Komplexität und Dynamik von Großprojekten und die Herausforderungen für das Projektmanagement. Konkrete Beispiele aus beiden Kontexten werden gegenübergestellt und analysiert.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: Systemtheoretische Analyse von Großprojekten am Beispiel der Elbphilharmonie
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Ursachen des Scheiterns von Großprojekten anhand einer systemtheoretischen Perspektive. Sie nutzt das Tanaland-Experiment als Modell, um die Erkenntnisse auf den realen Fall des Baus der Elbphilharmonie anzuwenden. Ziel ist es, die Herausforderungen des Projektmanagements in komplexen Situationen zu beleuchten und Empfehlungen für zukünftige Projekte abzuleiten.
Welche Methoden werden verwendet?
Die Arbeit verwendet einen systemtheoretischen Ansatz zur Analyse des Baus der Elbphilharmonie. Das Tanaland-Experiment dient als Modell zur Veranschaulichung komplexer Systeme und deren Dynamik. Die Erkenntnisse aus dem Modell werden auf den realen Fall angewendet und verglichen.
Was sind die zentralen Ergebnisse?
Die Arbeit zeigt auf, dass das Scheitern von Großprojekten oft auf die unzureichende Berücksichtigung komplexer Wechselwirkungen zurückzuführen ist. Ein systemtheoretischer Ansatz ermöglicht ein besseres Verständnis dieser Zusammenhänge und hilft, die Herausforderungen des Projektmanagements in komplexen Situationen zu bewältigen. Die Arbeit liefert konkrete Empfehlungen für zukünftige Projekte, um Scheitern zu vermeiden.
Welche Rolle spielt das Tanaland-Experiment?
Das Tanaland-Experiment dient als vereinfachtes Modell für komplexe Systeme. Es ermöglicht die Beobachtung und Analyse von Wechselwirkungen und emergenten Eigenschaften in einem kontrollierten Umfeld. Die Erkenntnisse aus dem Experiment werden auf den komplexen Fall des Elbphilharmonie-Baus übertragen, um die Ursachen des Scheiterns besser zu verstehen.
Welche konkreten Beispiele werden analysiert?
Die Arbeit analysiert den Bau der Elbphilharmonie als Fallbeispiel für ein Großprojekt, das von erheblichen Kosten- und Zeitüberschreitungen betroffen war. Der Vergleich mit den Erkenntnissen aus dem Tanaland-Experiment verdeutlicht die Herausforderungen des Projektmanagements in komplexen Situationen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit betont die Notwendigkeit eines systemischen Denkens im Projektmanagement von Großprojekten. Es werden konkrete Empfehlungen für zukünftige Projekte formuliert, die sich auf die Verbesserung der Kompetenzen von Projektmanagern und die Berücksichtigung komplexer Wechselwirkungen konzentrieren.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit umfasst folgende Kapitel: 1. Relevanz der Systemtheorie für moderne Großprojekte; 2. Theoretische Grundlagen der Systemtheorie; 3. Systemtheoretische Perspektive: Experiment & Realität; 4. Fazit.
Welche Schlüsselbegriffe werden behandelt?
Schlüsselbegriffe sind: Systemtheorie, Komplexität, Dynamik, Großprojekte, Projektmanagement, Elbphilharmonie, Tanaland-Experiment, Wechselwirkungen, emergente Eigenschaften.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für Studierende, Wissenschaftler und Praktiker im Bereich Projektmanagement, insbesondere im Kontext von komplexen Großprojekten. Sie bietet einen wertvollen Einblick in die systemtheoretischen Grundlagen und deren Anwendung in der Praxis.
- Quote paper
- Hendrikje Lyhs (Author), 2021, Ursachen des Scheiterns von Großprojekten. Anwendung der Erkenntnisse aus dem Tanaland-Experiment am Beispiel des Bauprojekts der Elbphilharmonie, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1146319