Im Folgenden soll ein Modell der Gesundheitspsychologie näher untersucht werden. Dabei handelt es sich um das Health- Belief- Modell (HBM). Auf Deutsch bedeutet dies soviel wie Modell des Gesundheitsglaubens. Es wurde 1982 von Becker entwickelt und gehört heute noch zu dem glaubwürdigsten Modellen der Gesundheitspsychologie.
Bevor eine genaue Erklärung zu dem Modell folgt soll dies schematisch dargestellt werden. [...] Nach dieser schematischen Darstellung kann das HBM erklärt und dargestellt werden. Dieses Modell stammt ursprünglich aus den USA und wurde dort entwickelt, weil die Teilnehmer an medizinischen Vorsorgemaßnahmen für zu gering erachtet wurden. Die Intervention war also, dass die amerikanischen Bürger an medizinischen Vorsorgemaßnahmen mehr teilnehmen sollten (vgl. Schwenkmezger 1994, 106). Darauf hin erstellten die Sozialpsychologen Hochbaum, Kegeles, Leventhal und Rosenstock das HBM. In diesem Modell wird den kognitiven Variablen eine wichtige Bedeutung bei dem Zustandekommen von präventiven Maßnahmen zu gewiesen (vgl. Schwenkmezger 1994, 106).
Wie schon angedeutet steht das Gesundheitsverhalten bei diesem Modell im Vordergrund. Es betrifft dabei nicht nur das Gesundheitsverhalten in Form von präventiven Maßnahmen, sondern vielmehr auch das Verhalten bei bereits ausgebrochenen Krankheiten. Dabei wird davon ausgegangen, dass die subjektiv wahrgenommen Bedrohungen der Krankheit das Gesundheitsverhalten beeinflussen. Die Erscheinungen der Krankheiten bestimmen also das Gesundheitsverhalten, dies kann natürlich auf positive und negative Erscheinungen der Krankheit zurückgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Erläuterungen zum Health Belief Modell
- Grundlagen des Gesundheitsmodells
- Andere Modelle auf Basis des HBM
- Eigene und negative Aspekte des Modell
- Themenorientierte Diskussion über einen möglichen Praxisbezug des Modells
- Aspekte der Krankheit Epilepsie
- Zusammenhang Sport und Epilepsie
- Anwendbarkeit des Modells in diesem Bezug
- Beziehungsgefüge zwischen Epileptikern und Gesundheitsbewusstsein
- Über den Einsatz des Modells bei präventiven Maßnahmen
- Gesundheitsfördernde Maßnahmen im Bezug auf psychosoziale Faktoren
- Gesundheitsfördernde Maßnahmen im Bezug auf lebensverbessernde Faktoren
- Abschließende Argumente und positive Werte des Modells
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Belegarbeit befasst sich mit dem Health Belief Modell (HBM) und dessen Anwendung im Kontext sporttherapeutischer Maßnahmen. Ziel ist es, das Modell im Detail zu erläutern, seine Stärken und Schwächen zu analysieren und seine Anwendbarkeit in der Praxis zu diskutieren. Dabei wird der Fokus auf die Krankheit Epilepsie und den Zusammenhang zwischen Sport und Epilepsie gelegt.
- Das Health Belief Modell und seine Grundlagen
- Die Anwendung des HBM in der Praxis
- Die Krankheit Epilepsie und ihre Auswirkungen auf das Gesundheitsverhalten
- Der Zusammenhang zwischen Sport und Epilepsie
- Sporttherapeutische Interventionen im Kontext des HBM
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Arbeit widmet sich der Erläuterung des Health Belief Modells (HBM). Es werden die Grundlagen des Modells, seine Entstehung und seine wichtigsten Komponenten vorgestellt. Dabei wird auch auf die Bedeutung der individuellen Wahrnehmung und der Wahrscheinlichkeit des Handelns eingegangen. Das Kapitel beleuchtet die verschiedenen Faktoren, die das Gesundheitsverhalten beeinflussen, wie z.B. die wahrgenommene Anfälligkeit für eine Krankheit, die wahrgenommene Schwere und Bedrohlichkeit der Krankheit sowie die Kosten und Nutzen einer gesundheitsbezogenen Verhaltensweise. Darüber hinaus werden die Grenzen des Modells und seine Anwendbarkeit in verschiedenen Bereichen des Gesundheitsverhaltens diskutiert.
Das zweite Kapitel befasst sich mit den eigenen und negativen Aspekten des HBM. Es werden die Kritikpunkte am Modell aufgezeigt und die Grenzen seiner Anwendbarkeit in der Praxis diskutiert. Dabei wird auch auf die Gefahr der Übervereinfachung komplexer Gesundheitsverhaltensweisen hingewiesen. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung der individuellen Faktoren und die Schwierigkeit, diese in einem Modell vollständig zu erfassen.
Das dritte Kapitel widmet sich der Themenorientierten Diskussion über einen möglichen Praxisbezug des Modells. Es werden die Aspekte der Krankheit Epilepsie und der Zusammenhang zwischen Sport und Epilepsie beleuchtet. Dabei wird auf die besonderen Herausforderungen und Chancen im Umgang mit Epilepsie eingegangen. Das Kapitel stellt die Frage, wie das HBM in der Praxis zur Förderung des Gesundheitsverhaltens von Menschen mit Epilepsie eingesetzt werden kann.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Anwendbarkeit des Modells in diesem Bezug. Es werden die Beziehungsgefüge zwischen Epileptikern und Gesundheitsbewusstsein, der Einsatz des Modells bei präventiven Maßnahmen sowie gesundheitsfördernde Maßnahmen im Bezug auf psychosoziale und lebensverbessernde Faktoren diskutiert. Das Kapitel zeigt auf, wie das HBM zur Entwicklung von effektiven Interventionen im Bereich der Sporttherapie für Menschen mit Epilepsie eingesetzt werden kann.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das Health Belief Modell, Gesundheitspsychologie, Sporttherapie, Epilepsie, Gesundheitsverhalten, Prävention, psychosoziale Faktoren, lebensverbessernde Faktoren, Interventionen, Gesundheitsförderung.
- Quote paper
- Thorsten Reichelt (Author), 2003, Schwerpunktbezogene Diskussion über das „Health Belief Modell“ im Bezug auf sporttherapeutische Konsequenzen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/114427