Welche Auswirkungen Katastrophen auf Gesellschaft, Kultur und Wirtschaft haben können sind kein Geheimnis. Erst vor kurzem konnte jeder am Bildschirm und in den Zeitungen verfolgen, wie eine Tsunami große Teile der Küstenregionen Südostasiens dem Erdboden gleichgemacht hat. 175.000 Menschen fanden in den Fluten den Tod.
Die sozioökonomischen Auswirkungen einer solchen Katastrophe lassen sich schwer abschätzen, sind jedoch sicherlich gravierend, nicht nur für die Überlebenden, sondern auch für kommende Generationen. Ein Autor trieb es sogar so weit, von einem „event with something of the characteristic of a low-level nuclear attack“ zu sprechen.
Das Ziel dieser Seminararbeit ist es, aufgrund einer historischen Betrachtung der Großen Hungersnot in Irland von 1845 bis 18501 die Veränderungen in der demografischen Struktur der irischen Bevölkerung durch den Einfluss einer Katastrophe zu beschreiben die bis heute noch in den Gedanken der Einwohner des Landes und der Auswanderer festsitzt und die dazu geführt hat, dass sich eine Bevölkerung über den halben Globus verstreut hat.
Die Great Famine wird in Irland auch heute noch immer wieder thematisiert. Sie ist, auch nach knapp 150 Jahren, ein Markstein der irischen sowie der Weltgeschichte. In den Gaeltacht-Gebieten in denen die irische Landessprache noch gesprochen wird, aber auch in der Literatur, spricht man auch häufig von An Gorta Mor,
dem „Großen Hunger“ oder The Great Hunger. Die Gründe für ihr Auftreten sind immer noch strittig, ihre Konsequenzen bedeutend, welches Land auch immer die daraufhin folgende irische Diaspora erreichte. Genauso wie es die Südostasische Tsunami für kommende Generationen sein wird.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Vorgehensweise
- 2. Besonderheiten der Great Famine
- 3. Die demografische Struktur Irlands heute
- 4. Die demografische Struktur Irlands vor der Großen Hungersnot, 1820 bis 1840
- 5. Die Große Hungersnot 1846 bis 1851
- 5.1. Ursachen
- 5.1.1. Versuch einer Erklärung nach dem Bevölkerungsgesetz von Malthus
- 5.2. Maßnahmen gegen den Hunger
- 5.2.1. Nahrungsimporte und -exporte
- 5.2.2. Gesetze und Gesetzesänderungen
- 5.2.3. Arbeitshäuser
- 5.2.4. Armenküchen
- 5.2.5. Spenden
- 6. Veränderungen der demografischen Struktur nach der Great Famine
- 6.1. Natürliche Bevölkerungsbewegung
- 6.2. Fertilität
- 6.3. Mortalität
- 6.3.1. Natürliche Mortalität
- 6.3.1.1. Erhöhte Mortalität aufgrund von Verhungern
- 6.3.1.2. Erhöhte Mortalität aufgrund von Seuchen
- 6.4. Zusammensetzunge der Bevölkerung
- 6.4.1. Alter
- 6.4.2. Geschlecht
- 6.5. Migration
- 6.5.1. International Emigration
- 7. Auswirkungen auf die Ökonomie
- 8. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Große Hungersnot in Irland (1846-1851) und deren langfristige Auswirkungen auf die demografische Struktur Irlands. Ziel ist es, die Besonderheiten dieser Katastrophe im Vergleich zu anderen Hungersnöten zu beleuchten und die Veränderungen in der Bevölkerung – Mortalität, Fertilität, Migration – zu analysieren.
- Die Einzigartigkeit der Great Famine im Vergleich zu anderen historischen Hungersnöten.
- Die demografische Struktur Irlands vor, während und nach der Hungersnot.
- Die Ursachen der Hungersnot und die getroffenen Maßnahmen zur Hungerbekämpfung.
- Die Auswirkungen der Massenmigration auf die irische Bevölkerung.
- Der langfristige Einfluss der Hungersnot auf die irische Wirtschaft und Gesellschaft.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Großen Hungersnot in Irland ein und skizziert den methodischen Ansatz der Arbeit. Sie stellt die Bedeutung der Great Famine als historisches Ereignis heraus, dessen Auswirkungen bis heute spürbar sind, und betont die Notwendigkeit einer detaillierten Betrachtung ihrer demografischen Konsequenzen. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Veränderungen der irischen Bevölkerung aufgrund dieser Katastrophe und ihrer globalen Auswirkung durch die Auswanderung.
2. Besonderheiten der Great Famine: Dieses Kapitel vergleicht die Great Famine mit anderen Hungersnöten weltweit. Es hebt die außergewöhnliche Bevölkerungsreduktion in Irland hervor, die im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung deutlich größer ausfiel als bei vergleichbaren Ereignissen. Die massive und dauerhafte Auswanderungswelle, im Gegensatz zu temporären Flüchtlingsbewegungen bei anderen Hungersnöten, wird als weiteres charakteristisches Merkmal herausgestellt. Der anhaltende negative Einfluss auf die irische Wirtschaft und Bevölkerung über Jahrzehnte hinweg wird ebenfalls betont, im Gegensatz zu einer typischerweise schnelleren Erholung nach Hungersnöten. Schließlich wird der Zeitpunkt und Ort der Katastrophe als bemerkenswert hervorgehoben, da sie eine entwickelte Nation der westlichen Welt betraf.
Schlüsselwörter
Große Hungersnot, Irland, Demografie, Bevölkerung, Mortalität, Fertilität, Migration, Auswanderung, sozioökonomische Auswirkungen, Malthus, Great Famine, An Gorta Mór.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Die Große Hungersnot in Irland
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit untersucht die Große Hungersnot in Irland (1846-1851) und ihre langfristigen demografischen und sozioökonomischen Auswirkungen. Der Fokus liegt auf der Analyse der Veränderungen in der irischen Bevölkerung (Mortalität, Fertilität, Migration) und dem Vergleich mit anderen Hungersnöten.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Die Einzigartigkeit der Great Famine, die demografische Struktur Irlands vor, während und nach der Hungersnot, die Ursachen der Hungersnot und die Maßnahmen zur Hungerbekämpfung, die Auswirkungen der Massenmigration und der langfristige Einfluss auf die irische Wirtschaft und Gesellschaft. Es wird auch der Bevölkerungsgesetz von Malthus im Kontext der Hungersnot diskutiert.
Wie ist die Seminararbeit aufgebaut?
Die Arbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung (mit Beschreibung der Vorgehensweise), Besonderheiten der Great Famine im Vergleich zu anderen Hungersnöten, die demografische Struktur Irlands vor und nach der Hungersnot, die Hungersnot selbst (Ursachen, Maßnahmen), Veränderungen der demografischen Struktur nach der Hungersnot (natürliche Bevölkerungsbewegung, Fertilität, Mortalität, Migration), Auswirkungen auf die Ökonomie und schließlich ein Fazit. Jedes Kapitel wird detailliert behandelt und analysiert verschiedene Aspekte der Hungersnot und deren Folgen.
Welche Methoden werden in der Arbeit verwendet?
Die Methode wird in der Einleitung beschrieben. Die Arbeit verwendet eine vergleichende Analyse, um die Great Famine mit anderen Hungersnöten zu vergleichen und ihre Besonderheiten hervorzuheben. Weiterhin wird eine detaillierte Analyse der demografischen Daten verwendet, um die Veränderungen in der irischen Bevölkerung zu quantifizieren und zu interpretieren.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Seminararbeit am besten?
Schlüsselwörter sind: Große Hungersnot, Irland, Demografie, Bevölkerung, Mortalität, Fertilität, Migration, Auswanderung, sozioökonomische Auswirkungen, Malthus, Great Famine, An Gorta Mór.
Welche Zielsetzung verfolgt die Seminararbeit?
Ziel der Seminararbeit ist es, die Besonderheiten der Großen Hungersnot in Irland zu beleuchten und die langfristigen Auswirkungen auf die demografische Struktur Irlands zu analysieren. Es soll gezeigt werden, wie diese Katastrophe die irische Bevölkerung nachhaltig geprägt hat.
Wie werden die Ursachen der Großen Hungersnot in der Arbeit behandelt?
Die Ursachen der Hungersnot werden in einem eigenen Kapitel untersucht. Es wird unter anderem auf den Kartoffelfäule und möglicherweise auch auf den Bevölkerungsdruck im Kontext des Malthusianischen Gesetzes eingegangen. Die Arbeit analysiert auch die verschiedenen politischen und sozialen Maßnahmen oder das Fehlen solcher, die ergriffen wurden, um der Krise zu begegnen.
Welche Auswirkungen hatte die Große Hungersnot auf die irische Bevölkerung?
Die Arbeit analysiert detailliert die Auswirkungen auf die irische Bevölkerung, insbesondere die Veränderungen der Mortalität, Fertilität und Migration. Die massive Auswanderung als Folge der Hungersnot wird besonders hervorgehoben und deren langfristige Konsequenzen für Irland diskutiert.
Welche Rolle spielt die Migration in der Seminararbeit?
Die Massenmigration als Folge der Hungersnot ist ein zentraler Aspekt der Arbeit. Es wird untersucht, wie viele Menschen Irland verließen, wohin sie auswanderten und welche langfristigen Folgen diese Auswanderung für Irland hatte. Die internationale Emigration wird dabei besonders betrachtet.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Seminararbeit?
Das Fazit fasst die wichtigsten Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewertet die Bedeutung der Großen Hungersnot für die irische Geschichte und Gesellschaft. Es werden die langfristigen Folgen für die demografische Struktur und die Wirtschaft Irlands hervorgehoben.
- Quote paper
- Dipl.-Soz. Univ. Michael Nürnberger (Author), 2005, Eine historische Betrachtung der Großen Hungersnot 1846 - 1851 und ihres Einflusses auf die demografische Struktur Irlands, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/113510