Die Arbeit widmet sich der Darstellung des Autors in der Gegenwartsliteratur. Kaum eine andere Größe ist für den alltäglichen Umgang mit Literatur für uns entscheidender. Der Autor ist bei der Literaturrezeption, bei Romanen, wissenschaftlichen Schriften und auch szenischen Texten eine der für uns entscheidendsten zu bestimmenden Größen.
In der literaturwissenschaftlichen Praxis wird ein nahezu selbstverständlicher Umgang mit dem Autor gepflegt, in der Literaturtheorie sieht es dagegen anders aus. Hier wird der Autor als Verstehensnorm in Frage gestellt und durch vielerlei Herangehensweisen neu bestimmt. Die Frage, ob wir einen Autor für das Verstehen von Texten benötigen, wird durch Methoden des Autorkonzeptes behandelt. Der Leser kann dadurch neue und vielseitigere Sichtweisen auf Werke erhalten, wodurch sich neue Erkenntnisse und Sinnkonstrukte bei der Interpretation erarbeiten lassen.
Die Fragestellung meiner Arbeit richtet sich hierbei vor allem auf den Autor als Verstehensnorm seiner Texte: Ist die detaillierte Kenntnis von Motivation und Intention des Autors nötig, um sein Werk zu verstehen oder kann der Text als emanzipiertes Werk mit dem Leser kommunizieren? Durch verschiedene Autorkonzepte will ich die Perspektive, die sich auf den Text eröffnet, analysieren und erläutern, um festzustellen, ob diese dadurch variiert. Ziel soll hierbei sein, durch die Methoden der verschiedenen Konzepte vielfältigere Sichtweisen und neue Interpretationsmöglichkeiten des Textes offenzulegen. Im Besonderen will ich die Präsenz des Autors in seinen Zeilen offenlegen, um die Kommunikation mit dem Leser zu verdeutlichen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Positionen und Erkenntnisinteressen zum Verhältnis von Autor, Leser & Text
- Textinterpretation durch Bezugnahme auf den empirischen Autor
- Textinterpretation in Bezugnahme auf den literarischen Text (Ausschluss des Autors)
- Der Leser konstituiert den Autor
- Instanz des Erzählers
- Das Autorkonzept
- Analyse durch verschiedene Autorkonzepte
- Analyse des Erzählers
- Analyse ohne biographische Daten
- Analyse durch biographische Daten
- Wie unterscheidet sich die Perspektive auf den Roman bei Anwendung unterschiedlicher theoretischer Methoden in Bezug auf das Autorkonzept?
- Erzähler und implizierter Autor
- Der Leser konstituiert den Autor
- Biographische Methode
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Darstellung des Autors in der Gegenwartsliteratur und analysiert, inwieweit die Kenntnis der Autorenintention für das Textverständnis notwendig ist. Sie hinterfragt die Rolle des Autors als Verstehensnorm und beleuchtet verschiedene Autorkonzepte. Die Analyse von Thomas Melles Roman „Die Welt im Rücken“ dient als Fallbeispiel, um die Auswirkungen unterschiedlicher methodischer Ansätze auf die Textinterpretation aufzuzeigen.
- Der Autor als Verstehensnorm
- Verschiedene Autorkonzepte und ihre methodischen Ansätze
- Die Rolle des Erzählers in der Textinterpretation
- Der Einfluss biographischer Daten auf die Textanalyse
- Die Perspektive des Lesers im Umgang mit dem literarischen Text
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses einführende Kapitel skizziert die zentrale Fragestellung der Arbeit: die Bedeutung des Autors für das Verständnis eines literarischen Werkes. Es wird die Relevanz des Autors für Literaturrezeption, Textinterpretation und den literarischen Markt herausgestellt. Gleichzeitig wird die Ambivalenz der Rolle des Autors in der Literaturtheorie betont, wobei die Frage nach der Notwendigkeit des Autors als Verstehensnorm im Mittelpunkt steht. Der Roman „Die Welt im Rücken“ von Thomas Melle wird als Untersuchungsgegenstand eingeführt, seine autobiographische Natur wird als besonders relevant für die Anwendung verschiedener Autorkonzepte hervorgehoben.
2. Positionen und Erkenntnisinteressen zum Verhältnis von Autor, Leser & Text: Dieses Kapitel beschreibt drei verschiedene Herangehensweisen an die Textinterpretation: 1. die Einbeziehung des empirischen Autors (biographische Methode), 2. die Fokussierung auf den literarischen Text unter Ausschluss des realen Autors, und 3. die Betonung der Leserrolle in der Textkonstitution. Es werden die jeweiligen Stärken und Schwächen dieser Ansätze diskutiert und die unterschiedlichen Erkenntnisinteressen beleuchtet. Die Kapitel unterteilen sich in die detailliertere Erläuterung der drei genannten Herangehensweisen.
Schlüsselwörter
Autorkonzept, Textinterpretation, Gegenwartsliteratur, Thomas Melle, „Die Welt im Rücken“, biographische Methode, Erzähler, Leserrolle, Literaturtheorie, Interpretationsmethoden.
Häufig gestellte Fragen zu "Analyse des Autorkonzepts in Thomas Melles 'Die Welt im Rücken'"
Was ist das zentrale Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung des Autors für das Verständnis eines literarischen Werkes, insbesondere in der Gegenwartsliteratur. Sie analysiert, inwieweit die Kenntnis der Autorenintention für das Textverständnis notwendig ist und hinterfragt die Rolle des Autors als Verstehensnorm. Thomas Melles Roman „Die Welt im Rücken“ dient als Fallbeispiel.
Welche verschiedenen Autorkonzepte werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet drei verschiedene Herangehensweisen an die Textinterpretation: 1. die Einbeziehung des empirischen Autors (biographische Methode), 2. die Fokussierung auf den literarischen Text unter Ausschluss des realen Autors, und 3. die Betonung der Leserrolle in der Textkonstitution. Die jeweiligen Stärken und Schwächen dieser Ansätze werden diskutiert.
Welche Rolle spielt der Erzähler in der Analyse?
Die Rolle des Erzählers in der Textinterpretation wird als wichtiger Aspekt der Analyse betrachtet und im Zusammenhang mit den verschiedenen Autorkonzepten untersucht. Die Unterscheidung zwischen Erzähler und implizitem Autor wird thematisiert.
Wie beeinflusst die biographische Methode die Textanalyse?
Die Arbeit untersucht den Einfluss biographischer Daten auf die Textanalyse und diskutiert die Vor- und Nachteile der biographischen Methode im Kontext der Textinterpretation. Die autobiographische Natur von Melles Roman wird dabei als besonders relevant hervorgehoben.
Welche Bedeutung hat die Leserrolle im Umgang mit dem Text?
Die Perspektive des Lesers und dessen Rolle in der Konstitution des Textes wird als ein wichtiges Element der Textinterpretation betrachtet. Die Arbeit beleuchtet, wie der Leser den Autor mitkonstituiert.
Welche Methoden werden zur Analyse verwendet?
Die Arbeit verwendet verschiedene methodische Ansätze zur Textanalyse, die im Zusammenhang mit unterschiedlichen Autorkonzepten stehen. Dies umfasst die biographische Methode, die Analyse des Erzählers und die Berücksichtigung der Leserperspektive.
Wie unterscheidet sich die Perspektive auf den Roman bei Anwendung unterschiedlicher theoretischer Methoden?
Die Arbeit zeigt auf, wie sich die Interpretation von "Die Welt im Rücken" je nach angewendetem Autorkonzept und methodischem Ansatz deutlich unterscheidet. Die Ergebnisse verdeutlichen die Ambivalenz der Rolle des Autors in der Literaturtheorie.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den verschiedenen Positionen und Erkenntnisinteressen im Verhältnis von Autor, Leser und Text, ein Kapitel zur Instanz des Erzählers, ein Kapitel zum Autorkonzept, ein Kapitel zur Analyse durch verschiedene Autorkonzepte und ein Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Autorkonzept, Textinterpretation, Gegenwartsliteratur, Thomas Melle, „Die Welt im Rücken“, biographische Methode, Erzähler, Leserrolle, Literaturtheorie, Interpretationsmethoden.
- Quote paper
- Nadja Usova (Author), 2017, Autorkonzepte in der Gegenwartsliteratur, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1131012