Mittels der Rauschmittel wird versucht, der sozialen Wirklichkeit zu entfliehen, indem eine eigene Realität, eine Traumwelt aufgebaut wird. Wäre es anderen Menschen objektiv möglich, einen Blick in diese irreale geschaffene Welt der Suchtkranken zu werfen und dadurch ihre Vorstellung der Realität besser verstehen und nachvollziehen zu können, so wäre es möglicherweise einfacher, dem abhängigen Menschen zu helfen, seiner unechten Welt zu entfliehen. So wäre es vielleicht realisierbar, ihn dabei zu unterstützten, die von ihm erwünschte Realität in der sozialen Wirklichkeit ohne Drogen aufzubauen, anstelle mit Hilfe von Rauschmitteln in eine andere entfliehen zu müssen. Die vorliegende Arbeit hat sich aus diesem Grund zum Ziel gemacht, anhand einer durchgeführten Fallanalyse der Frage nachzugehen, wie diese Realitätsvorstellung von drogenabhängigen Menschen aussieht. Bei dem verwendeten Textmaterial handelt es sich um ein biografisches Interview. Die Befragung fand im Mai 2005 in einem Drogenhilfezentrum in Mainz statt. Diese Einrichtung bietet Menschen mit Drogen¬problemen eine vierwöchige Übernachtungsmöglichkeit und Beratungsgespräche an.
Das Interview wurde dort von einer Mitarbeiterin vorgenommen. Befragt wurde eine männliche drogenabhängige Person von 45 Jahren, welche die Einrichtung für einige Zeit aufgesucht hatte.
Die Analyse dieses Protokolls wird im Folgenden mittels des objektiv-hermeneutischen Verfahrens vorgenommen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Strukturanalyse des Interviews
- Analyse der Interviewfrage
- Analyse der Antwort
- Kurzüberprüfung der Fallstrukturhypothese
- Analyse einer neuen Textsequenz
- Bestätigung der Fallstrukturhypothese
- Analyse einer weiteren Textstelle
- Bestätigung der Fallstrukturhypothese
- Bestätigung der Fallstrukturhypothese
- Widerlegung der Fallstrukturhypothese
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert ein biografisches Interview mit einer drogenabhängigen Person, um die Realitätsvorstellung suchtkranker Menschen zu verstehen. Die Analyse zielt darauf ab, die zugrundeliegenden Lebensumstände und die subjektive Wahrnehmung der Realität im Kontext von Drogenabhängigkeit zu beleuchten. Das methodische Vorgehen basiert auf dem objektiv-hermeneutischen Verfahren.
- Realitätsvorstellung Drogenabhängiger
- Analyse der Interviewstruktur und -sprache
- Einfluss von Lebensumständen auf Drogenabhängigkeit
- Anwendung des objektiv-hermeneutischen Verfahrens
- Interpretation der Interviewaussagen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung präsentiert die Problematik der Drogenabhängigkeit in der EU und Deutschland, beleuchtet die hohe Zahl Betroffener, insbesondere Jugendlicher, und erwähnt die Bemühungen der EU im Kampf gegen Drogenmissbrauch. Sie führt die Notwendigkeit einer besseren Unterstützung für Abhängige aus und begründet damit die Notwendigkeit der vorliegenden Fallanalyse zur Erforschung der Realitätsvorstellung Drogenabhängiger.
Strukturanalyse des Interviews: Dieses Kapitel analysiert die Struktur und Formulierungen des Interviews. Es untersucht die Wirkung der Interviewfrage auf den Interviewten und interpretiert die verwendete Sprache, insbesondere die Anrede und die Wortwahl, hinsichtlich der Machtverhältnisse und der emotionalen Färbung des Gesprächs. Die Analyse beleuchtet den Einfluss der Sprache auf die Darstellung der Realitätsvorstellung des Interviewten.
Kurzüberprüfung der Fallstrukturhypothese: Diese Sektion untersucht vorläufig die Hypothese über die Struktur des Interviews und die Realitätsvorstellung des Interviewten im Licht der bisherigen Analyse. Sie bildet eine Brücke zur weiteren Analyse im nächsten Kapitel.
Analyse einer neuen Textsequenz: Dieses Kapitel vertieft die Analyse des Interviews, indem es weitere Textstellen untersucht und die initial aufgestellte Hypothese prüft. Es fokussiert auf spezifische Abschnitte des Interviews, um die interpretativen Ansätze zu konkretisieren und die zuvor gemachten Beobachtungen zu untermauern oder zu revidieren. Detaillierte Analysen einzelner Aussagen werden vorgenommen, um das Gesamtbild der Realitätsvorstellung des Interviewten zu vervollständigen.
Widerlegung der Fallstrukturhypothese: Dieses Kapitel bewertet die Gültigkeit der anfänglichen Hypothese, die im Verlauf der Analyse geprüft wurde. Es erklärt, warum die ursprüngliche Annahme widerlegt wurde oder inwiefern sie modifiziert werden muss. Die Diskussion möglicher Gründe für die Widerlegung der Hypothese sowie die Implikationen dieser Erkenntnis für das Verständnis der Realitätsvorstellung von Drogenabhängigen stehen hier im Mittelpunkt.
Schlüsselwörter
Drogenabhängigkeit, Realitätsvorstellung, biografisches Interview, objektiv-hermeneutisches Verfahren, Fallanalyse, Sucht, Lebensumstände, Interviewanalyse, Sprache, Machtverhältnisse.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse eines biografischen Interviews mit einer drogenabhängigen Person
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert ein biografisches Interview mit einer drogenabhängigen Person, um die Realitätsvorstellung suchtkranker Menschen zu verstehen und die zugrundeliegenden Lebensumstände und die subjektive Wahrnehmung der Realität im Kontext von Drogenabhängigkeit zu beleuchten. Die methodische Grundlage bildet das objektiv-hermeneutische Verfahren.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Realitätsvorstellung Drogenabhängiger, die Analyse der Interviewstruktur und -sprache, den Einfluss von Lebensumständen auf die Drogenabhängigkeit, die Anwendung des objektiv-hermeneutischen Verfahrens und die Interpretation der Interviewaussagen.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, eine Strukturanalyse des Interviews (inkl. Analyse der Interviewfrage und der Antwort), eine Kurzüberprüfung der Fallstrukturhypothese, eine Analyse einer neuen Textsequenz (mit Bestätigung/Widerlegung der Hypothese und detaillierter Analyse weiterer Textstellen), und eine Widerlegung der Fallstrukturhypothese (mit Diskussion möglicher Gründe und Implikationen).
Wie wird die Struktur des Interviews analysiert?
Die Strukturanalyse des Interviews untersucht die Wirkung der Interviewfrage auf den Interviewten und interpretiert die verwendete Sprache (Anrede, Wortwahl) hinsichtlich der Machtverhältnisse und der emotionalen Färbung. Der Einfluss der Sprache auf die Darstellung der Realitätsvorstellung des Interviewten wird beleuchtet.
Welche Rolle spielt die Fallstrukturhypothese?
Die Fallstrukturhypothese wird in der Arbeit zunächst aufgestellt, im Verlauf der Analyse geprüft und entweder bestätigt, modifiziert oder widerlegt. Die Widerlegung oder Modifikation wird ausführlich diskutiert, inklusive der Begründung und der Implikationen für das Verständnis der Realitätsvorstellung von Drogenabhängigen.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet das objektiv-hermeneutische Verfahren als methodische Grundlage für die Analyse des biografischen Interviews.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Drogenabhängigkeit, Realitätsvorstellung, biografisches Interview, objektiv-hermeneutisches Verfahren, Fallanalyse, Sucht, Lebensumstände, Interviewanalyse, Sprache, Machtverhältnisse.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung präsentiert die Problematik der Drogenabhängigkeit in der EU und Deutschland, beleuchtet die hohe Zahl Betroffener, insbesondere Jugendlicher, erwähnt die Bemühungen der EU im Kampf gegen Drogenmissbrauch und begründet die Notwendigkeit der vorliegenden Fallanalyse zur Erforschung der Realitätsvorstellung Drogenabhängiger.
Was ist das Ziel der Zusammenfassung der Kapitel?
Die Zusammenfassung der Kapitel bietet eine prägnante Übersicht über den Inhalt jedes Kapitels und die dort behandelten Aspekte der Analyse, um den Lesefluss und das Verständnis zu erleichtern.
- Arbeit zitieren
- Olga Herbel (Autor:in), 2007, Objektiv-hermeneutische Sequenzanalyse: Interview mit einem Drogenabhängigen , München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/113070