Was hat die individuelle und selbsterzählte Lebensgeschichte eines einzelnen Menschen mit der Funktion und den Strukturen der gesamten Gesellschaft zu tun? Diese Frage lässt sich hier sicherlich nicht vollständig beantworten. Versucht man jedoch die Komplexität der Gesellschaft zu verstehen, kann man sich zunächst die rekonstruierte Biographie eines Gesellschaftsmitgliedes zunutze machen, indem das Individuum biographisch respektive autobiographisch in Bezug zur Gesellschaft gesetzt wird. Wie aber gelange ich an die Lebensgeschichte eines mir unbekannten Menschen und womit kann ich sie für die Sozialforschung verwertbar aufbereiten? Dieser Fragestellung gehe ich in dieser Hausarbeitarbeit nach und beschreibe eingehend, wie eine individuelle Biographie erstellt und ausgewertet werden kann. Zu Beginn der Arbeit stelle ich die Methode des narrativ biographischen Interviews vor und gehe kurz auf die Entstehung sowie die allgemeinen methodischen Grundlagen ein. Schwerpunktmäßig befasse ich mich mit der praktischen Interviewführung und den darin enthaltenen Besonderheiten. Dabei wird jeder einzelne Schritt der Forschungsmethode ausführlich dargestellt und erläutert. Anschließend komme ich zur Auswertung und Analyse des Interviews. Hierbei gehe ich speziell auf das von Gabriele Rosenthal weiterentwickelte Verfahren ein, da es in der mir vorliegenden Literatur die aktuellste Form der Analyse darstellt. Dieses sehr komplexe Verfahren stelle ich in den einzelnen Arbeitsschritten kurz dar. Abschließend versuche ich auf drei unterschiedliche Ebenen Parallelen von der qualitativen Forschungsmethode des narrativ biographischen Interviews zur praktischen Sozialen Arbeit herzustellen, um damit die Praxisrelevanz für zukünftige Sozialarbeiter aufzuzeigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Grundlagen
- 2.1 Historischer Hintergrund
- 2.2 Rahmenbedingungen
- 3 Aufbau und Ablauf
- 3.1 Erzählforderung
- 3.2 Haupterzählung
- 3.3 Nachfrageteil
- 3.3.1 Immanente Nachfragen
- 3.3.2 Externe Nachfragen
- 3.4 Interviewabschluss
- 4 Biographische Fallrekonstruktion
- 4.1 Transkription und Anonymisierung
- 4.2 Analyseverfahren
- 5 Möglichkeiten für die Soziale Arbeit
- 6 Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Methode des narrativ-biographischen Interviews und ihre Anwendbarkeit in der Sozialen Arbeit. Ziel ist es, die Methode detailliert vorzustellen, von ihren historischen Wurzeln über die praktische Durchführung bis hin zur Auswertung. Die Praxisrelevanz für zukünftige Sozialarbeiter wird anhand von Parallelen zur Sozialen Arbeit aufgezeigt.
- Das narrativ-biographische Interview als qualitative Forschungsmethode
- Der Ablauf und die Besonderheiten der Interviewführung
- Das Analyseverfahren nach Gabriele Rosenthal
- Die Relevanz des narrativen Interviews für die Soziale Arbeit
- Verbindung zwischen individueller Lebensgeschichte und gesellschaftlichen Strukturen
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung stellt die zentrale Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen individueller Lebensgeschichte und gesellschaftlichen Strukturen. Sie begründet die Wahl des narrativ-biographischen Interviews als Methode zur Erforschung dieser Thematik und skizziert den Aufbau der Arbeit. Der Fokus liegt auf der Beschreibung der Methode und ihrer Auswertung sowie der Darstellung ihrer Praxisrelevanz für die Soziale Arbeit.
2 Grundlagen: Dieses Kapitel beleuchtet den historischen Hintergrund des narrativen Interviews, beginnend mit Fritz Schütze und seinen Einflüssen aus der amerikanischen Soziologie (Alfred Schütz, George Herbert Mead). Es beschreibt die Weiterentwicklung der Methode durch Gabriele Rosenthal und Wolfram Fischer-Rosenthal im Bereich der biographischen Fallanalyse. Weiterhin werden die Rahmenbedingungen für die Anwendung des narrativ-biographischen Interviews erläutert, wie die Notwendigkeit der persönlichen Beteiligung des Interviewten und den Prozesscharakter des zu untersuchenden sozialen Phänomens. Das Kapitel betont die Unangemessenheit der Methode für die Erforschung statischer oder routinierter Handlungsabläufe.
Schlüsselwörter
Narrativ-biographisches Interview, Qualitative Sozialforschung, Biographie, Lebensgeschichte, Sozialarbeit, Methode, Interviewführung, Auswertung, Fallrekonstruktion, Gabriele Rosenthal, Fritz Schütze.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Narrativ-biographisches Interview in der Sozialen Arbeit
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Methode des narrativ-biographischen Interviews und ihre Anwendbarkeit in der Sozialen Arbeit. Sie beschreibt die Methode detailliert, von ihren historischen Wurzeln über die praktische Durchführung bis hin zur Auswertung, und zeigt ihre Praxisrelevanz für zukünftige Sozialarbeiter auf. Ein zentraler Fokus liegt auf dem Zusammenhang zwischen individueller Lebensgeschichte und gesellschaftlichen Strukturen.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: Das narrativ-biographische Interview als qualitative Forschungsmethode; den Ablauf und die Besonderheiten der Interviewführung; das Analyseverfahren nach Gabriele Rosenthal; die Relevanz des narrativen Interviews für die Soziale Arbeit; und die Verbindung zwischen individueller Lebensgeschichte und gesellschaftlichen Strukturen. Sie umfasst außerdem einen historischen Überblick und die Rahmenbedingungen für die Anwendung der Methode.
Wie ist die Hausarbeit aufgebaut?
Die Hausarbeit ist in mehrere Kapitel gegliedert: Einleitung, Grundlagen (historischer Hintergrund und Rahmenbedingungen), Aufbau und Ablauf des Interviews (Erzählforderung, Haupterzählung, Nachfrageteil, Interviewabschluss), Biographische Fallrekonstruktion (Transkription, Anonymisierung und Analyseverfahren), Möglichkeiten für die Soziale Arbeit und Schlussfolgerungen. Jedes Kapitel wird im Inhaltsverzeichnis detailliert aufgeführt.
Welche Methode steht im Mittelpunkt der Arbeit?
Im Mittelpunkt steht das narrativ-biographische Interview als qualitative Forschungsmethode. Die Arbeit beschreibt detailliert den Ablauf des Interviews, von der Erzählforderung bis zum Abschluss, und erläutert das Analyseverfahren nach Gabriele Rosenthal. Die Unangemessenheit der Methode für statische oder routinierte Handlungsabläufe wird ebenfalls betont.
Welche Bedeutung hat Gabriele Rosenthal für die Arbeit?
Gabriele Rosenthal und Wolfram Fischer-Rosenthal spielen eine wichtige Rolle, da ihre Weiterentwicklung der Methode im Bereich der biographischen Fallanalyse im Fokus steht. Das Analyseverfahren nach Gabriele Rosenthal wird explizit beschrieben und als wichtiger Bestandteil der Auswertung des narrativ-biographischen Interviews dargestellt.
Wer sind die wichtigsten theoretischen Bezugspunkte?
Die Arbeit bezieht sich auf Fritz Schütze und dessen Einflüsse aus der amerikanischen Soziologie (Alfred Schütz, George Herbert Mead). Die Weiterentwicklung der Methode durch Gabriele Rosenthal und Wolfram Fischer-Rosenthal wird ebenfalls hervorgehoben.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Narrativ-biographisches Interview, Qualitative Sozialforschung, Biographie, Lebensgeschichte, Soziale Arbeit, Methode, Interviewführung, Auswertung, Fallrekonstruktion, Gabriele Rosenthal, Fritz Schütze.
Für wen ist diese Hausarbeit relevant?
Diese Hausarbeit ist relevant für Studierende der Sozialen Arbeit, Qualitative Sozialforschung und alle, die sich für qualitative Forschungsmethoden und biographische Forschung interessieren. Sie bietet einen umfassenden Einblick in das narrativ-biographische Interview und seine Anwendung in der Praxis.
- Quote paper
- Stephan Krause (Author), 2008, Das narrativ biographische Interview, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/112003