In den Menschenrechtsdialogen der Vereinten Nat und anderen Organisationen wie z.B. EU mit den islamischen Ländern3 wird oft vom Dialog mit dem Islam gesprochen, welcher nicht auf der gleichen Ebene zu diskutieren ist. Dass Widersprüche zwischen dem Islam und den Menschenrechten oder, differenzierter gesehen, zwischen der Schari’at und den Menschenrechten bestehen, ist sowohl den Säkularen, den Kritikern als auch den westlichen Menschenrechtsverteidigenden klar. Die Kunst besteht darin, im Dialog einen Konsens zu finden, damit diese Uneinigkeiten in den Menschenrechtsdefinitionen beseitigt werden können. Trotzdem oder gleichzeitig dürfen die Grundsätze der Menschenrechte nicht beliebig verzerrt werden. Einerseits ist es schwierig, das Menschenrechtsdenken im Islam und in den islamisch geprägten Ländern zu fördern und angemessen vorzugehen, andererseits bestehen Möglichkeiten, diesen Prozess einzuleiten. In dieser Arbeit werde ich zunächst die Menschenrechte und die Rolle der Schari’at im Islam diskutieren und anschliessend die Schwierigkeiten oder Möglichkeiten der Akzeptanz der Universalität der Menschenrechte im Hinblick auf die Schari’at aufzeigen. Im 3. Kapitel beschreibe ich die unterschiedlichen Definitionen der Menschenrechte. Im 4. und 5. Kapitel werden nach einem historischen Rückblick auf den Islam und die Schari’at die Argumente oder Gegenargumente der westlichen und islamisch geprägten Länder zur Universalität der Menschenrechte dargestellt. Es geht mir dabei nicht darum, die bestehenden Theorien zu verifizieren oder zu falsifizieren, sondern die verschiedenen Argumentationen über islamische und internationale Menschenrechte anzuschauen, kritisch zu diskutieren und im 6. Kapitel in einem Dialogkonsens zusammenzuführen. Mein Ziel ist es, die Rolle der Schari’at für die Durchsetzung der Menschenrechte und deren Folgen für den Dialogkonsens zu erkennen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Was sind die Menschenrechte?
- Historischer Rückblick auf den Islam und die Schari'at
- Die Quelle der Schari'at
- Wissenschaftliche Erklärungen zur Quelle und zur Rolle der Schari'at
- Die Schwierigkeiten und Möglichkeiten im Islam in Bezug auf die Akzeptanz der internationalen Menschenrechte
- Sind die Menschenrechte universal?
- Die allgemeinen Erklärungen der Menschenrechte im Islam vom 19. Sep. 1981 und die Kairoer Erklärung vom 5. Aug. 1990
- Die Kritik der islamischen Länder an den westlichen Ländern in Hinsicht auf die Menschenrechte
- Westliche Argumentationen zur Universalität
- Annäherung der Menschenrechte und der Schari'at
- Der Menschenrechtsdialog als ein Konsens
- Dialog zwischen den internationalen Menschenrechtsorganisationen und den islamischen Ländern
- Ist die Schari'at reformierbar?
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Universalität der Menschenrechte im Kontext des Islam und der Rolle der Scharia. Ziel ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Vereinbarkeit von internationalen Menschenrechten und islamischen Rechtsvorstellungen zu beleuchten und den Menschenrechtsdialog als Weg zum Konsens zu analysieren.
- Die Definition und historische Entwicklung der Menschenrechte
- Die Quellen und Interpretation der Scharia
- Die Kritikpunkte der islamischen Welt an westlichen Menschenrechtsansätzen
- Möglichkeiten des Dialogs und der Annäherung zwischen Menschenrechten und Scharia
- Die Rolle internationaler Menschenrechtsorganisationen
Zusammenfassung der Kapitel
Vorwort: Das Vorwort thematisiert die Komplexität des Themas Menschenrechte und wirft grundlegende Fragen nach deren Universalität und der Verletzung dieser Rechte in verschiedenen Ländern auf. Es wird die Problematik der Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie die Rechte von Minderheiten und Homosexuellen angesprochen und die Notwendigkeit einer differenzierten Auseinandersetzung mit der Thematik betont. Der Autor hebt die problematische mediale Darstellung des Islam im Kontext von Terrorismus hervor und plädiert für eine differenzierte Betrachtung jenseits von Pauschalisierungen.
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert die zentralen Fragestellungen der Arbeit. Sie benennt die Universalität der Menschenrechte als Kernproblematik und positioniert den Islam und die Scharia als wichtige Bezugspunkte. Sie legt den Fokus auf den notwendigen Dialog zwischen verschiedenen Kulturen und Rechtstraditionen zur Förderung des Verständnisses und der Einhaltung der Menschenrechte. Der 11. September wird als Ereignis genannt, das die Debatte geprägt hat, aber nicht als alleinige Ursache für Menschenrechtsverletzungen.
Was sind die Menschenrechte?: Dieses Kapitel bietet eine fundierte Einführung in das Konzept der Menschenrechte, beleuchtet deren historische Entwicklung und internationale Anerkennung. Es setzt den Grundstein für die weitere Auseinandersetzung mit der Frage ihrer Universalität im Kontext des Islam und der Scharia. Es diskutiert vermutlich verschiedene Definitionen und Perspektiven auf Menschenrechte und deren Geltungsanspruch.
Historischer Rückblick auf den Islam und die Schari'at: Dieses Kapitel untersucht die geschichtliche Entwicklung des Islam und die Rolle der Scharia. Es analysiert die Quellen der Scharia, ihre verschiedenen Interpretationen und die Herausforderungen ihrer Anwendung in der modernen Welt. Es wird die Problematik der Akzeptanz der internationalen Menschenrechte im Kontext der islamischen Tradition und Rechtsprechung eingehend diskutiert.
Sind die Menschenrechte universal?: Dieses Kapitel analysiert die Debatte um die Universalität der Menschenrechte im Kontext des Islam. Es untersucht die Kritik der islamischen Länder an westlichen Menschenrechtsansätzen und die westlichen Argumentationen zur Universalität. Es wird ein Vergleich verschiedener Erklärungen und Ansätze zur Annäherung von Menschenrechten und Scharia vorgenommen. Es analysiert vermutlich die Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam.
Der Menschenrechtsdialog als ein Konsens: Dieses Kapitel beleuchtet den Menschenrechtsdialog als Weg zum Konsens zwischen internationalen Organisationen und islamischen Ländern. Es erörtert die Möglichkeiten und Herausforderungen eines solchen Dialogs und diskutiert kritisch die Reformierbarkeit der Scharia. Es wird die Bedeutung von Kooperation und konstruktiver Kommunikation für die Durchsetzung der Menschenrechte in islamischen Ländern hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Menschenrechte, Islam, Scharia, Universalität, Menschenrechtsdialog, Internationale Menschenrechtsorganisationen, Reformierbarkeit der Scharia, Kairoer Erklärung, Westliche Argumentationen, Islamische Kritik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Menschenrechte im Islam und die Rolle der Scharia"
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht die Universalität der Menschenrechte im Kontext des Islam und der Scharia. Sie beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten der Vereinbarkeit von internationalen Menschenrechten und islamischen Rechtsvorstellungen und analysiert den Menschenrechtsdialog als Weg zum Konsens. Die Arbeit beinhaltet ein Vorwort, eine Einleitung, Kapitel zu den Menschenrechten im Allgemeinen, einem historischen Rückblick auf Islam und Scharia, der Universalität der Menschenrechte, dem Menschenrechtsdialog und schliesslich ein Fazit und Ausblick.
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und historische Entwicklung der Menschenrechte, die Quellen und Interpretation der Scharia, die Kritikpunkte der islamischen Welt an westlichen Menschenrechtsansätzen, Möglichkeiten des Dialogs und der Annäherung zwischen Menschenrechten und Scharia, und die Rolle internationaler Menschenrechtsorganisationen. Die Kairoer Erklärung und die Kritik islamischer Länder an westlichen Ländern werden ebenfalls analysiert.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit und worum geht es in jedem Kapitel?
Die Seminararbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Vorwort (Einführung in die Thematik und deren Komplexität), Einleitung (Problemstellung und Forschungsfrage), "Was sind die Menschenrechte?" (Definition und historische Entwicklung), "Historischer Rückblick auf den Islam und die Scharia" (Quellen, Interpretationen und Herausforderungen), "Sind die Menschenrechte universal?" (Debatte um Universalität, Kritik und westliche Argumentationen), "Der Menschenrechtsdialog als ein Konsens" (Dialogmöglichkeiten, Reformierbarkeit der Scharia) und schliesslich Fazit und Ausblick.
Was ist die Zielsetzung der Seminararbeit?
Die Zielsetzung ist es, die Herausforderungen und Möglichkeiten der Vereinbarkeit von internationalen Menschenrechten und islamischen Rechtsvorstellungen zu beleuchten und den Menschenrechtsdialog als Weg zum Konsens zu analysieren. Die Universalität der Menschenrechte im Kontext des Islam und die Rolle der Scharia stehen im Mittelpunkt.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Seminararbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Menschenrechte, Islam, Scharia, Universalität, Menschenrechtsdialog, Internationale Menschenrechtsorganisationen, Reformierbarkeit der Scharia, Kairoer Erklärung, Westliche Argumentationen, Islamische Kritik.
Wie wird die Problematik der Vereinbarkeit von Menschenrechten und Scharia dargestellt?
Die Arbeit untersucht kritisch die Herausforderungen und Möglichkeiten der Vereinbarkeit. Sie analysiert sowohl die Kritikpunkte der islamischen Welt an westlichen Menschenrechtsansätzen als auch die westlichen Argumentationen zur Universalität. Der Fokus liegt auf dem Dialog und der Suche nach Konsens.
Welche Rolle spielt der Menschenrechtsdialog in der Seminararbeit?
Der Menschenrechtsdialog wird als wichtiger Weg zum Konsens zwischen internationalen Organisationen und islamischen Ländern dargestellt. Die Arbeit erörtert die Möglichkeiten und Herausforderungen eines solchen Dialogs und diskutiert die Bedeutung von Kooperation und konstruktiver Kommunikation.
Wird die Reformierbarkeit der Scharia diskutiert?
Ja, die Reformierbarkeit der Scharia wird als wichtiger Aspekt im Kontext des Menschenrechtsdialogs diskutiert. Die Arbeit untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen einer solchen Reform.
Welche Bedeutung haben die Kairoer Erklärung und westliche Argumentationen?
Die Kairoer Erklärung wird als ein wichtiger Bezugspunkt in der Diskussion um die Universalität der Menschenrechte im Islam analysiert. Die Arbeit vergleicht verschiedene Erklärungen und Ansätze und setzt sie in Relation zu den westlichen Argumentationen zur Universalität der Menschenrechte.
- Quote paper
- Prof. Social Manager M.A. Morris Setudegan (Author), 2004, Universalität der Menschenrechte im Islam und die Rolle der Schari’at, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/111108