Über die Kriminalität, Gewaltverhalten, Gewaltbereitschaft usw. von Kindern und Jugendlichen kursieren vielfältige zum Teil sehr unterschiedliche Meinungen in der deutschen Bevölkerung. Diese Meinungen beginnen mit der Globalaussage, Kinder und Jugendliche sind zunehmend gewaltbereit und gefährlich, ganz besonders die Ausländer und enden mit der Behauptung, die Eltern, Schule, Lehrer, ja die ganze Gesellschaft hätte bei der Erziehung der Kinder versagt.
Diese Ausführung ist nicht der richtige Rahmen, diese Aussagen zu bewerten oder zu widerlegen. Vielmehr soll hier vorgestellt werden, welche Möglichkeiten zur Vorbeugung und Vermeidung von Straftaten von Kindern und Jugendlichen eingesetzt werden oder auch in Zukunft eingesetzt werden können.
Der grundsätzliche Rahmen der Prävention besteht aus der intensiven Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen, namentlich der Pädagogik und der Polizei. Der pädagogische Teil der Präventionsarbeit wird oftmals durch verschiedene Fachleute, wie z.B. Pädagogen, Sozialarbeiter und -pädagogen sowie auch den Erziehern und Lehrern übernommen. Wichtig ist hierbei, dass alle Mitarbeiter über den notwendigen theoretischen und methodischen Hintergrund und das Fachwissen verfügen.
Im Praxiseinsatz findet diese Präventionsarbeit im wesentlichen in Lebensmittelpunkten der Jugendlichen, in Schulen oder anderen Jugendeinrichtungen statt. Im Detail werde ich später auf die pädagogische Arbeit in diesem Arbeitsfeld eingehen.
Aber auch die grundsätzliche Diskussion, ob die Repression, also die Strafverfolgung und Bestrafung eines jugendlichen Straftäters, sinnvoll ist, oder ob bei Jugendlichen die Ergreifung präventiver Maßnahmen sinnvoller ist sollte an dieser Stelle kurz angeschnitten werden.
Das Tätigkeitsfeld der Kriminalprävention ist sehr umfangreich und wird durch viele verschiedene Institutionen und Träger mit unterschiedlichen Zielen angeboten, dass es schon daher sehr interessant zu erkennen werden dürfte, mit welchen Zielen, Methoden und Überzeugungen die verschiedenen "Fachleute" mit ihrem Arbeitsfeld umgehen. Es erscheint schon jetzt einleuchtend, dass ein Polizist andere methodische Ansätze und auch andere Ziele als ein Sozialarbeiter verfolgt. Aber verstehen auch die beiden hier exemplarisch gewählten Institutionen das gleiche unter dem Begriff Jugendkriminalität ? Welche Ansätze und Ziele verfolgen Juristen, wenn sie sich mit Kriminalprävention beschäftigen? [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen Kinder- und Jugenddelinquenz
- Kriminologische und juristische Grundlagen
- Kriminologische Definition
- Aktuelle Zahlen zur Jugendkriminalität
- Methodische Ansätze zur Prävention
- Sozialpolitische kriminalpräventive Ansätze
- Sozialarbeiterische Methoden
- Polizeiliche Maßnahmen
- Zusammenwirken aller beteiligten Institutionen
- Erfahrungsberichte
- Schlussfolgerung
- Was ist sinnvoller: Prävention oder Repression
- Literaturverzeichnis
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz. Ziel ist es, verschiedene Ansätze zur Vermeidung von Straftaten von Kindern und Jugendlichen aufzuzeigen und deren Effektivität zu beleuchten. Dabei werden sowohl die pädagogischen als auch die polizeilichen Aspekte der Präventionsarbeit beleuchtet.
- Definitionen und unterschiedliche Perspektiven auf Kinder- und Jugenddelinquenz
- Methodische Ansätze zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz
- Die Rolle der Polizei und der sozialen Einrichtungen in der Kriminalprävention
- Zusammenwirken von Institutionen und der Bedarf an interdisziplinärer Zusammenarbeit
- Die Diskussion um Prävention versus Repression
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die Thematik der Kinder- und Jugenddelinquenz im Kontext der gesellschaftlichen Debatte über Gewaltbereitschaft dar. Sie betont die Bedeutung von präventiven Maßnahmen und skizziert den Rahmen der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Pädagogik und Polizei.
Definitionen Kinder- und Jugenddelinquenz
Dieses Kapitel untersucht die Definition von Kinder- und Jugenddelinquenz aus kriminologischer und juristischer Sicht. Es beleuchtet die unterschiedlichen Perspektiven und die rechtlichen Grundlagen, die die Arbeit der Polizei und der Justiz bestimmen.
Methodische Ansätze zur Prävention
Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene methodische Ansätze zur Prävention von Kinder- und Jugenddelinquenz. Es werden sozialpolitische Ansätze, sozialarbeiterische Methoden und polizeiliche Maßnahmen vorgestellt. Besonderes Augenmerk liegt auf dem Zusammenwirken aller beteiligten Institutionen und dem Austausch von Erfahrungen.
Schlüsselwörter
Kinder- und Jugenddelinquenz, Kriminalprävention, Pädagogik, Polizei, Sozialarbeit, methodische Ansätze, Sozialpolitik, Repression, Prävention, interdisziplinäre Zusammenarbeit
- Arbeit zitieren
- Götz Barkey (Autor:in), 2001, Präventionsmaßnahmen zur Kinder- und Jugenddelinquenz, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/11095