Ohne Erkenntnis leitendes Interesse und ohne theoretisches handlungsorientiertes Wissen wird es für Plegekräfte immer schwieriger, den Alltag zu bewältigen.
Das mag Hildegard Peplau ebenfalls so ergangen sein, als sie zu ihrer Zeit bereits ahnte, dass die vielen Alltagskonzepte und -rezepte in baldiger Zukunft nicht mehr ausreichend sein würden.
1949 konzipierte sie ein Pflegemodell, das niemand publizieren wollte. Dabei war das Peplausche Interaktionsmodell seiner Zeit voraus und ist besonders für die Pflege in der Psychiatrie noch heute oder aber gerade wieder, entsprechend angepasst an die heutigen Bedürfnisse von Patienten und Pflegenden, hervorragend für eine Beziehungspflege geeignet.
Der Autor geht der Entwicklung von Pflegetheorien nach, deren Entstehung und Einteilung und versucht einen argumentativen Zugang zu einer theoretisch begründbaren Pflege für die alltägliche Praxis.
Da die Psych-PV, ein Personalbemessungs-Instrument mit klarer Aufgabenbeschreibung und -abgrenzung Spielräume auch für die Pflege eröffnet, sollten diese in Zukunft genutzt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist eine Pflegetheorie?
- Einteilung der Pflegetheorien
- Bedürfnismodelle
- Interaktionsmodelle
- Pflegeergebnismodelle
- Das Pflegemodell von Peplau
- Biographischer Einblick vor einem naturwissenschaftlich geprägten historisch-sozialen Kontext
- Peplaus psychologische Annahmen über Bedürfnisse und Ängste des Menschen
- Wer ist Sullivan?
- Wer ist Horney?
- Die vier Phasen der interpersonalen Beziehung
- Die Phase der Orientierung
- Die Phase der Identifikation
- Die Phase der Nutzung
- Die Phase der Ablösung
- Pflege als Wachstums- und Reifungsprozeß
- Die Pflegeperson im Rollenwechsel
- Das Pflegebündnis
- Die Phasen der Interaktion und der Pflegeprozeß
- Die Bedeutung des Peplau-Modells für die psychiatrische Pflege
- Die Psych-PV
- Die juristische Basis
- Der Auftrag an das multiprofessionelle Team
- Die Regelaufgaben der Pflege
- Ist die Pflegetheorie von Peplau mit der Psych-PV vereinbar?
- Fazit und kritische Bewertung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob das Pflegemodell von Hildegard Peplau mit der Psychiatrie-Personalverordnung (Psych-PV) vereinbar ist. Der Autor möchte zunächst eine allgemeine Einführung in den Begriff der Pflegetheorie und die verschiedenen Modellarten geben. Im Anschluss soll das Peplau-Modell in seiner historischen und psychologischen Bedeutung beleuchtet werden. Darüber hinaus soll die Relevanz des Modells für die psychiatrische Pflege und seine Kompatibilität mit den Anforderungen der Psych-PV untersucht werden.
- Definition und Einteilung von Pflegetheorien
- Das Pflegemodell von Hildegard Peplau und seine theoretischen Grundlagen
- Die Bedeutung von Peplaus Theorie für die psychiatrische Pflege
- Die Psych-PV und ihre Auswirkungen auf die Pflegepraxis
- Kompatibilität des Peplau-Modells mit der Psych-PV
Zusammenfassung der Kapitel
- Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und definiert den Begriff der Pflegetheorie, indem es verschiedene Modellarten und die historische Entwicklung der Pflegetheorie beleuchtet.
- Kapitel 2 beschreibt das Pflegemodell von Hildegard Peplau. Dabei werden Peplaus biographischer Hintergrund und ihre psychologischen Annahmen über die Bedürfnisse und Ängste des Menschen behandelt. Außerdem werden die vier Phasen der interpersonalen Beziehung, die Peplau in ihrem Modell beschreibt, dargestellt.
- In Kapitel 3 wird die Relevanz des Peplau-Modells für die psychiatrische Pflege hervorgehoben. Außerdem wird die Psychiatrie-Personalverordnung (Psych-PV) in ihrer juristischen Basis und ihren Auswirkungen auf die Pflegepraxis vorgestellt.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Schlüsselbegriffen Pflegetheorie, Pflegemodell, Interaktionsmodell, Hildegard Peplau, Psychiatrie-Personalverordnung (Psych-PV), psychiatrische Pflege und Beziehung zwischen Pflegeperson und zu Pflegendem.
- Quote paper
- Dipl.-Pflegew. (FH) Peter Harms (Author), 2001, Pflegetheorien. Entstehung - Einteilung - Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1087