"Kein deutsches Herrschergeschlecht nahm ein Ende wie die Staufer, in Armut, in Bedrängnis, in Not, im Kerker, auf dem Schafott, am Galgen und auf dem Scheiterhaufen."
So lautet, kurz gefasst, die Bilanz von Decker-Hauff. In der Tat ist von keinem der Söhne Friedrichs II. das Grab bekannt. Sein Vater, Heinrich VI. starb als 32jähriger an einer Malariainfektion und gleiches widerfuhr seinem Sohn Konrad IV. kurz nachdem er sich nach Italien aufmachte, um das Erbe seines Vaters anzutreten. Der Tod Heinrichs VI. eröffnete den deutschen Thronstreit, und das Ableben Konrads IV. war der Auftakt zu einem päpstlichen Vernichtungskampf gegen die Staufer, der durch die Schlachten bei Benevent und Tagliacozzo entschieden wurde.
Was waren die Gründe für diesen Vernichtungskrieg der Päpste gegen die Staufer? Wie den Ottonen wurde auch den Staufern Italien zum Verhängnis. Friedrich II. hatte Kraft des römisch-deutschen Kaisertums die Ansprüche der Staufer auf Italien hergeleitet. Nach dem Scheitern der Staufer erhob kein römisch-deutscher Herrscher mehr Ansprüche auf Süditalien und Sizilien. Sizilien und Süditalien verabschiedeten sich gleichsam aus der deutschen Geschichte, handelten sich jedoch neue Fremdherrschaften ein, die bis zum Risorgimento reichen sollten. Zwischen Nord- und Süditalien etablierte sich der Riegel des Kirchenstaates, welcher durch entsprechende Garantien und dem unwiderruflichen Verzicht auf die Herrschaftsrechte im Königreich Sizilien Rudolfs von Habsburg unter Papst Gregor X. seine endgültige Gestalt erhielt.
Bald nach dem Tod Friedrichs II. kam die Legende auf, dass er nicht gestorben sei, sondern als Kaiser der Endzeit zurückkehren würde. Dachte man in Sizilien, er sei in den Ätna entrückt, so bildete sich in Deutschland der Glaube, dass der thüringische Kyffhäuser der Ort sei, von dem er wiederkehren würde, um das römische Reich zu erneuern. Erst in späterer Zeit sollte in der Sage Friedrich Barbarossa an seine Stelle treten und sich in die Reihe jener sagenumwobenen Herrschergestalten einfinden, welche das Reich erneuern sollten.
Der Hauptteil hat, beginnend beim Tod Heinrichs VI. und endend beim Tod seines Sohnes Friedrich II., die Politik Friedrichs II. zum Inhalt. Gleichfalls betrachtet werden seine Söhne Heinrich (VII.), Konrad IV. und Enz(i)o.
Den Abschluss bildet das Kapitel über das Schicksal der letzten Staufer, in dem Konradin und Manfred behandelt, sowie Heinrich (Carl-Otto) und Friedrich von Antiochia kurz angerissen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Friedrich II.
- Die Entwicklungen nach dem Tod Heinrichs VI.
- Vom König von Sizilien zum Kaiser
- Konsolidierung des (Staufer-) Reichs und Kaiserkrönung
- Eine tragische Figur: Heinrich (VII.)
- Konrad IV.
- Enz(i)o
- Der „Endkampf“ Friedrichs II. mit dem Papsttum
- Das Konzil von Lyon und der Tod Friedrichs II.
- Das Schicksal der letzten Staufer
- Konradin und Manfred
- Die „wirklich letzten“ Staufer
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht das Ende der Stauferdynastie, beginnend mit dem Tod Heinrichs VI. und endend mit dem Tod Friedrichs II. Die Arbeit analysiert die politischen Ereignisse und die Schlüsselfiguren dieser Epoche, um die Gründe für den Untergang der Staufer zu verstehen.
- Der Tod Heinrichs VI. und der Beginn des Thronstreits
- Die Politik Friedrichs II. und sein Konflikt mit dem Papsttum
- Das Schicksal der Söhne Friedrichs II.: Heinrich VII., Konrad IV. und Enzio
- Der Kampf der Päpste gegen die Staufer und dessen Folgen
- Das Erbe der Staufer und der Verlust Süditaliens
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert den dramatischen Untergang der Stauferdynastie, deren Mitglieder auf vielfältige Weise starben – in Armut, Gefangenschaft, auf dem Schafott oder durch Hinrichtung. Sie stellt die zentralen Fragen nach den Ursachen des Vernichtungskrieges der Päpste gegen die Staufer und die Rolle Italiens in ihrem Untergang. Der Fokus liegt auf der politischen Geschichte, beginnend mit dem Tod Heinrichs VI. und dem damit einsetzenden Thronstreit bis zum Tod Friedrichs II. Die Arbeit beinhaltet eine Analyse der Politik Friedrichs II. und seiner Söhne, sowie der Folgen für die Staufer und das Heilige Römische Reich.
Friedrich II.: Dieses Kapitel beleuchtet die Herrschaft Friedrichs II., beginnend mit den Entwicklungen nach dem Tod seines Vaters Heinrich VI. Es beschreibt seinen Aufstieg zum Kaiser, die Konsolidierung des Reiches und seine tragischen Beziehungen zu seinen Söhnen Heinrich (VII.), Konrad IV. und Enzio. Ein zentraler Aspekt ist der anhaltende Konflikt mit dem Papsttum, der einen wichtigen Faktor für den Untergang der Staufer darstellt. Das Kapitel beschreibt den "Endkampf" mit dem Papsttum und endet mit dem Tod Friedrichs II. auf dem Konzil von Lyon. Der Abschnitt analysiert Friedrichs II. Herrschaft in ihren komplexen politischen und religiösen Facetten und unterstreicht die Bedeutung der italienischen Frage für den weiteren Verlauf der Staufergeschichte.
Das Schicksal der letzten Staufer: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Schicksal der letzten Staufer nach dem Tod Friedrichs II. Es konzentriert sich auf Konradin und Manfred, sowie auf die weniger bekannten letzten Mitglieder der Familie, Heinrich (Carl-Otto) und Friedrich von Antiochia. Das Kapitel beschreibt die letzten Versuche, die Macht der Staufer zu erhalten, und den endgültigen Verlust ihres Einflusses in Italien und dem Heiligen Römischen Reich. Die Zusammenfassung des Kapitels betont das vollständige Aussterben der Staufer und die langfristigen Folgen für die politische Landschaft Europas.
Schlüsselwörter
Staufer, Friedrich II., Heinrich VI., Konrad IV., Enzio, Papsttum, Italien, Kaiserreich, Thronstreit, Vernichtungskrieg, Süditalien, Sizilien, Konzil von Lyon, Konradin, Manfred.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Das Ende der Staufer
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit untersucht das Ende der Stauferdynastie, beginnend mit dem Tod Heinrichs VI. und endend mit dem Tod Friedrichs II. Der Fokus liegt auf der Analyse der politischen Ereignisse und Schlüsselfiguren dieser Epoche, um die Gründe für den Untergang der Staufer zu verstehen.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt den Tod Heinrichs VI. und den daraus resultierenden Thronstreit, die Politik Friedrichs II. und seinen Konflikt mit dem Papsttum, das Schicksal seiner Söhne (Heinrich VII., Konrad IV. und Enzio), den Kampf der Päpste gegen die Staufer und dessen Folgen, sowie das Erbe der Staufer und den Verlust Süditaliens.
Welche Personen spielen eine zentrale Rolle in der Arbeit?
Zentrale Figuren sind Friedrich II., Heinrich VI., Konrad IV., Enzio, sowie die Päpste der damaligen Zeit. Das Schicksal der letzten Staufer, Konradin und Manfred, wird ebenfalls ausführlich behandelt.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel über Friedrich II., ein Kapitel über das Schicksal der letzten Staufer und eine Zusammenfassung. Die Einleitung skizziert den Untergang der Staufer und stellt zentrale Fragen. Das Kapitel über Friedrich II. beleuchtet seine Herrschaft, seinen Konflikt mit dem Papsttum und seinen Tod. Das Kapitel über die letzten Staufer konzentriert sich auf Konradin und Manfred und das Aussterben der Dynastie.
Was sind die zentralen Schlussfolgerungen der Arbeit?
Die Arbeit analysiert die komplexen politischen und religiösen Faktoren, die zum Untergang der Staufer führten, wobei der Konflikt mit dem Papsttum und die italienische Frage als entscheidende Elemente hervorgehoben werden. Die Arbeit zeigt das vollständige Aussterben der Staufer und die langfristigen Folgen für die politische Landschaft Europas auf.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Staufer, Friedrich II., Heinrich VI., Konrad IV., Enzio, Papsttum, Italien, Kaiserreich, Thronstreit, Vernichtungskrieg, Süditalien, Sizilien, Konzil von Lyon, Konradin, Manfred.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse der Stauferzeit.
- Arbeit zitieren
- Christian Schamberger (Autor:in), 2002, Das Ende der Staufer, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/10857