Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Hauptteil
2.1. Entstehung des Völkerbundes
2.2. Wilsons 14 Punkte
2.3. Warum war die USA nie Mitglied?
2.4. Organisation des Völkerbundes
2.5. Ziele des Völkerbundes
2.6. Ende des Völkerbundes
3. Zusammenfassung
4. Worterklärung
5. Quellenangaben
1. Einleitung:
In diesem Referat geht es um den Völkerbund und die 14 Punkte von Woodrow Wilson. Dabei soll neben der Geschichte des Völkerbundes und der Erläuterung der 14 Punkte besonders auf die Ziele und Hintergedanken des Völkerbundes eingegangen werden. Ein weiterer Punkt sind die inneren Strukturen und Organe des Völkerbundes und die Mitgliedsstaaten, welche sich während der gesamten Bestehenszeit von 26 Jahren ständig geändert haben. Zu dem letzten Punkt ist eine Tabelle mit Eintritten und Austritten beigelegt.
2.1 Entstehung des Völkerbundes:
Woodrow Wilson, der damalige Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika veröffentlichte am 8. Januar 1918 sein als ,,Die 14 Punkte" bekannt gewordenes Friedensprogramm. Dieses Friedensprogramm wird als der Anstoß zur Gründung des Völkerbundes angesehen. Besonders deutlich wird sein Gedanke an solch eine Organisation im letzten, den 14. Punkt:
,,14. Ein allgemeiner Verband der Nationen muss gegründet werden mit besonderen Verträgen zum Zweck gegenseitiger Bürgschaften für die politische Unabhängigkeit und die territoriale Unverletzbarkeit der kleinen sowohl wie der großen Staaten."
Diese Forderung nach einer internationalen Gemeinschaft konnte auf der im Januar 1919 beginnenden Pariser Friedenskonferenz erfolgreich umgesetzt werden. 32 Nationen nahmen an dieser Konferenz teil. Die Mittelmächte1 wurden allerdings nicht zur Konferenz zugelassen. Ansonsten traf der "Rat der Vier" die wichtigsten Entscheidungen, in dem die Regierungschefs von Großbritannien(David Lloyd George), Frankreich(Georges Clemenceau), Italien(Vittorio Orla ndo) sowie der amerikanische Präsident Woodrow Wilson vertreten waren.
Die Satzung für den neuen Völkerbund, die insgesamt aus 26 Artikeln bestand wurde am 28. April 1919 durch die Vollversammlung der Versailler Friedenskonferenz angenommen. Am 28. Juni 1919, also zwei Monate nach Annahme der Satzung, erfolgte dann die Unterzeichnung der Satzung durch die Gründerstaaten, die gleichzeitig auch Unterzeichnerstaaten des Friedensvertrags waren.
Die Satzung des Völkerbunds wurde somit Bestandteil des Versailler Vertrags, genauer gesagt waren die ersten 26 Artikel des Versailler Vertrags und der Satzung des Völkerbundes identisch.
Durch die Zustimmung der Länder zum Versailler Vertrag und gleichzeitig zur Gründung des Völkerbundes konnte gewährleistet werden, dass Sieger- als auch Verliererstaaten auf dem Grundsatz einer friedlichen internationalen Beziehung zusammenleben konnten. Zu den Mitgliedern zählten alle Siegermächte des Krieges bis auf Amerika(Siehe 2.4). Außerdem kamen noch 13 neutrale Staaten hinzu. Während Österreich dem Völkerbund 1920 beitreten durfte, blieb dem Deutschen Reich als ebenfalls besiegtem Land der Zugang zum Völkerbund vorerst verwehrt.
Erst 1926 konnte es dank der Verständigungspolitik von Außenminister Gustav Stresemann die Mitgliedschaft mit ständigem Sitz im Völkerbundrat(siehe 2.4) antreten. Am 10 Januar 1920 nahm der Völkerbund offiziell zum ersten mal die Arbeit in Genf, dem Sitz des Völkerbundes, auf. Die erste Völkerbundsversammlung erfolgte im November 1920.
2.2 Wilsons 14 Punkte
Wilsons Friedensprogramm bestand grundlegend aus drei Teilen.
In seine Punkten 1 - 5 wollte er die Beziehungen zwischen den Staaten verbessern indem er eine frei Diplomatie mit Einbeziehung der Öffentlichkeit forderte. Ebenfalls zählte zu den Punkten die Freiheit der Schiffart außerhalb der territorialen Gewässer, die Garantie eines Rüstungsabbaus auf den niedrigst möglichen Grad, die Aufhebung aller Wirtschaftlichen Schranken zwischen den Staaten sowie eine Unparteiische Ordnung aller kolonialen Ansprüche.
In den Punkten 6 - 13 will er wieder Ordnung in die Staaten bringen die durch den Krieg Nachteile erhalten haben. Dazu zählt die Räumung des Gesamten russischen Gebietes, die Wiederherstellung der uneingeschränkten Souveränität Belgiens, die Befreiung des französischen Gebietes, die Gewährung eine autonomen Entwicklung Österreich - Ungarns, die Räumung Rumäniens, Serbiens und Montenegros, die Gewehrleistung einer gesicherten Souveränität und autonomen Entwicklung für den türkischen Teil des Ottomanischen Reiches sowie die Errichtung eines unabhängigen polnischen Staates mit freiem Zugang zum Meer. In seinem letzten Punkt spricht Wilson die Gründung eines Völkerbundes direkt an(siehe 2.1).
2.3 Warum war die USA nicht dabei?
Der amerikanische Präsident Wilson war natürlich für einen Eintritt der USA in den Völkerbund, allerdings gelang es ihm nicht, die im Kongress dafür nötige 2/3Mehrheit für einen Beitritt der USA, zu bekommen. Wilsons Gegner stützten sich dabei auf der Behauptung, dass bei einem Eintritt der USA in den Bund, Europa mehr Einfluss auf die USA bekommen würden.
Außerdem wurde befürchtet, dass durch das Recht des Völkerbunds bei Verstößen eines Landes gemeinsam gegen dieses Land vorzugehen sich dann auch die USA dem Willen des Völkerbundes zu beugen hätte und so die Souveränität der Vereinigten Staaten von Amerika nicht mehr gewährleistet wäre.
Dazu kam noch, dass viele Amerikaner enttäuscht darüber waren, dass Wilson auf den Pariser Friedenskongressen so viele seiner 14 Punkte nicht durchsetzen konnte. Deshalb gab man dem Völkerbund auch keine großen Chancen. Zuletzt war Wilson zu dieser Zeit bereits schwer krank und deshalb auch in seinen Reden extrem eingeschränkt. Er war schwer enttäuscht davon, dass sein Land dem Völkerbund nicht beitrat und starb am 3. Februar 1920 in Washington DC.
2.4 Organisation des Völkerbundes
Zum einen gab es die Völkerbundsversammlung oder auch Generalversammlung genannt, die einmal pro Jahr tagte. Sie bestand aus den Vertretern der Bundesmitglieder. Jedes dieser Mitglied hatte eine Stimme.
Daneben gab es noch den Völkerbundsrat, der mehrmals jährlich tagt.
Er ist heute zu Vergleichen mit dem Weltsicherheitsrat in New York. Der Völkerbundsrat bestand zu einem aus vier bis sechs ständigen Mitgliedern: Vertreter aus Großbritannien, Frankreich, Italien und Japan später ab 1926 auch aus Deutschland. Nach dem Austritt Deutschlands 33 fiel dessen Sitz an die UdSSR.
Zusätzlich saßen im Völkerbundsrat aber auch noch vier Vertreter nichtständige Mitgliedern die jeweils eine Stimme hatten. Die nichtständigen Mitglieder wurden von der Völkerbundsversammlung gewählt. Der Völkerbundsrat musste ebenfalls seine Beschlüsse einstimmig fassen. Sowohl beim Völkerbundsrat als auch bei der Völkerbundsversammlung musste sich streitende Parteien der Stimme enthalten.
Obwohl beide Organe eigentlich für die gleichen Dinge, wie Vermittlung und Streitschlichtung zuständig waren, konnte der Völkerbundsrat eine stärkere politische Tätigkeit ausüben. Beide Organe wurden unterstützt durch das Ständige Generalsekretariat mit einem Generalsekretär.
Der Generalsekretär und dessen Mitarbeiterstab leiteten die Sekretariatsgeschäfte des Rates und der Bundesversammlung und führte den Geschäftsbetrieb zwischen den Tagungen der beiden Organe weiter. Neben den drei Hauptorganen verfügte der Völkerbund über einige Hilfsorgane für ständige und vorübergehende Aufgaben. Ständige Ausschüsse (Kommissionen) gab es z.B. zur Rüstungskontrolle. Dieser Aufbau des Völkerbundes wurde in seiner Satzung fest vorgeschrieben und musste eingehalten werden.
2.5 Ziele des Völkerbundes:
Der Leitgedanke und gleichzeitig wichtigste Aufgabe des Völkerbundes war die Erhaltung und Sicherung des Friedens.
Dies sollte die ,,kollektive Sicherheit" erreichen, indem durch Zusammenhalt der Bundmitgliedstaaten ein Abschreckungswirkung verursacht wurde und niemand sich mehr getraut hat eines der Mitgliedstaaten anzugreifen. Außerdem bemühte man sich, zum Teil mit Erfolg, um die friedliche Lösung von Konflikten.
So konnte z. B. der Streit zwischen Finnland und Schweden über die Åland-Inseln und die Auseinandersetzung zwischen Griechenland und Bulgarien über ihre gemeinsame Grenze friedlich geschlichtet werden. Die Großmächte allerdings zogen es vor, ihre Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen wie z.B. die Besetzung des Ruhrgebiets durch Frankreich und die Besetzung Korfus durch Italien. Beide 1923, geschahen am Völkerbund vorbei.
2.6 Ende des Völkerbundes:
Mit beginn des 2. Weltkrieges war Ende mit dem Völkerbund. Zum Kriegsbeginn waren von 63 Mitgliedstaaten nur noch 46 zurückgeblieben. 14 Staaten, darunter Deutschland, traten aus dem Völkerbund aus, zwei wurden annektiert2 und einer ausgeschlossen. Nach Ausbruch des Krieges existierte der Völkerbund offiziell noch 7 Jahre konnte aber keinen Einfluss mehr ausüben. 1946 wurde er dann durch die Gründung Nachfolgerorganisation, der Vereinigten Nationen, aufgelöst.
3. Zusammenfassung:
Der Völkerbund war ein internationales Staatenbündnis zur Sicherung des Weltfriedens nach dem ersten Weltkrieg.
Die ersten Gedanken an solch einem Bündnis formulierte der amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson in seinen 14 Punkten und legte damit den Grundstein, der am 10 Januar 1920 zur Bildung des Völkerbund führte. Der Völkerbund bestand von 1920 bis 1946 und hatte seinen Sitz in Genf.
Die erste Sitzung an der Vertreter von 42 Staaten teilnahmen, fand am 15. November 1920 in Genf statt. Am 8. April 1946 tagte der Völkerbund zum letzten Mal und übertrug auf dieser Sitzung seine Aufgaben den Vereinten Bis Nationen. Während der 26 Jahre seines Bestehens gehörten dem Völkerbund insgesamt 63 Staaten an.
4. Worterklärung:
5. Quellenangaben:
Internet:
URL: www.dhm.de
www.wissen.de
www.voelkerbund.de
www.woodrowwilson.org
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
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1 Mittelmächte: Deutschland und Österreich-Ungarn, dann auch deren Verbündete, die Türkei und Bulgarien, im 1. Weltkrieg.
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in diesem Dokument über den Völkerbund?
Dieses Dokument ist ein Referat über den Völkerbund und die 14 Punkte von Woodrow Wilson. Es behandelt die Geschichte des Völkerbundes, die Erläuterung der 14 Punkte, die Ziele und Hintergedanken des Völkerbundes, seine inneren Strukturen und Organe sowie die Mitgliedsstaaten.
Was waren Wilsons 14 Punkte?
Wilsons 14 Punkte waren ein Friedensprogramm, das auf eine freie Diplomatie, Freiheit der Schifffahrt, Rüstungsabbau, Aufhebung wirtschaftlicher Schranken, eine Ordnung kolonialer Ansprüche sowie die Wiederherstellung der Souveränität und Autonomie verschiedener Staaten abzielte. Der letzte Punkt forderte die Gründung eines allgemeinen Verbandes der Nationen.
Warum traten die USA dem Völkerbund nicht bei?
Obwohl Präsident Wilson für einen Beitritt war, erhielt er nicht die notwendige Mehrheit im Kongress. Befürchtungen waren, dass Europa mehr Einfluss auf die USA bekommen würde und die Souveränität der USA durch die Verpflichtungen des Völkerbundes eingeschränkt würde. Zudem waren viele Amerikaner enttäuscht, dass Wilson viele seiner 14 Punkte auf den Pariser Friedenskonferenzen nicht durchsetzen konnte.
Wie war der Völkerbund organisiert?
Der Völkerbund bestand aus der Völkerbundsversammlung (Generalversammlung) und dem Völkerbundsrat. Die Völkerbundsversammlung tagte einmal jährlich und bestand aus Vertretern aller Mitgliedsstaaten. Der Völkerbundsrat tagte mehrmals jährlich und bestand aus ständigen (Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan, später Deutschland und UdSSR) und nichtständigen Mitgliedern. Ein Generalsekretariat unterstützte beide Organe.
Welche Ziele verfolgte der Völkerbund?
Das Hauptziel des Völkerbundes war die Erhaltung und Sicherung des Friedens durch "kollektive Sicherheit". Dies sollte durch Zusammenhalt der Mitgliedsstaaten eine abschreckende Wirkung entfalten und Konflikte friedlich lösen.
Warum scheiterte der Völkerbund?
Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs verlor der Völkerbund seine Bedeutung. Viele Staaten traten aus, wurden annektiert oder ausgeschlossen. Obwohl er offiziell noch bis 1946 existierte, konnte er keinen Einfluss mehr ausüben und wurde durch die Vereinten Nationen ersetzt.
Was war die Rolle der Pariser Friedenskonferenz bei der Gründung des Völkerbundes?
Die Pariser Friedenskonferenz, die im Januar 1919 begann, spielte eine entscheidende Rolle. Dort wurde die Satzung für den Völkerbund verabschiedet und in den Versailler Vertrag integriert. Die Siegermächte des Ersten Weltkriegs nahmen teil, und die Beschlüsse wurden hauptsächlich vom "Rat der Vier" (Großbritannien, Frankreich, Italien, USA) gefasst.
Welche Staaten waren Gründungsmitglieder des Völkerbundes?
Zu den Gründungsmitgliedern zählten die Siegermächte des Ersten Weltkriegs (mit Ausnahme der USA) sowie 13 neutrale Staaten. Deutschland wurde erst 1926 aufgenommen.
Was geschah mit den Konflikten, die während der Existenz des Völkerbundes auftraten?
Der Völkerbund konnte einige Konflikte friedlich schlichten, wie z.B. den Streit zwischen Finnland und Schweden um die Åland-Inseln. Jedoch zogen es Großmächte oft vor, ihre Angelegenheiten selbst zu regeln, wie die Besetzung des Ruhrgebiets durch Frankreich.
Was geschah nach der Auflösung des Völkerbundes?
Nach der Auflösung des Völkerbundes im Jahr 1946 wurden seine Aufgaben den Vereinten Nationen (UN) übertragen, die als Nachfolgeorganisation gegründet wurden.
- Quote paper
- Michael Kozielski (Author), 2002, Völkerbund und Wilsons 14 Punkte, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/106801