Friedrich Schiller wurde von den jeweiligen politischen Richtungen entweder als revolutionärer oder aber als antirevolutionärer Dichter und Denker vereinnahmt. So galt er der Bewegung des Vormärz sowie der marxistischen Arbeiterbewegung als einer ihrer Vordenker. Bürgerlich-Konservative sahen in ihm dagegen einen Gegner von Revolutionen. Besonders im 19. Jahrhundert wurde Schiller von Nationalisten vereinnahmt und für deren Propagandazwecke zum Nationaldichter deutscher Einheit instrumentalisiert. Während die Beurteilung der Französischen Revolution bei seinen zeitgenössischen Kollegen wie Goethe (ablehnende Haltung), Georg Forster (leidenschaftlicher Befürworter), Klopstock, Wieland, Herder, Hegel, Schelling oder Hölderlin (deren anfängliche Euphorie einer späteren Skepsis und Ablehnung gewichen war) im Gros ziemlich sicher einzuschätzen ist, liegt die eindeutige Meinung Friedrich Schillers nicht so leicht auf der Hand.
Wie also stand Schiller wirklich zu revolutionärer Politik? Aufgrund seiner Sturm und Drang-Dramen der 1780er Jahre, in denen er Absolutismus und Fürstentyrannei anprangert und die Menschenrechte einfordert, wird meistens geschlußfolgert, dass Schiller die Französische Revolution enthusiastisch begrüsst habe. Hat er demnach die Französische Revolution mit seinen Dramen wie "Die Räuber", "Die Verschwörung des Fiesco zu Genua", "Don Carlos" oder "Kabale und Liebe" geradezu herbeigeschrieben? Wie beurteilt der Dichter die Revolution während sie sich ereignet, wie aus der Distanz späterer Jahre?
Dieses Buch möchte die Haltung des Dichters zur Französischen Revolution darstellen und dabei beantworten, wie Schiller die französischen Umwälzungen beurteilt hat, was für Schlüsse er aus dem Revolutionsverlauf gezogen und schließlich: Welchen Einfluß dieses Ereignis auf sein literarisches und philosophisches Werk gehabt hat. Schillers Äußerungen zur Französischen Revolution sind sehr spärlich. In einigen Briefen an seine Freunde hat er sich direkt dazu geäußert. Davon abgesehen gibt es nur indirekte Stellungnahmen und Anspielungen in seinen Dramen und seiner Lyrik, jedoch keine essayistische noch literarische Arbeit, die sich mit der Französischen Revolution auseinandersetzt.
Um die Fragen zu beantworten, wird in diesem Buch in zwei Schritten vorgegangen: Einerseits die Betrachtung der Äußerungen Schillers in seinen Briefen und Essays, andererseits das Auffinden möglicher Tendenzen oder direkter Stellungnahmen in seinen Gedichten und Dramen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der junge Schiller vor der Revolution: Sturm und Drang
- Äußerungen zur Französischen Revolution in Briefen und Essays
- Schillers' Antwort auf die Französische Revolution: Die ästhetische Erziehung des Menschen
- Einfluß und Verarbeitung der Französischen Revolution in Schillers' literarischem Werk: Lyrik und Drama
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht Friedrich Schillers Haltung zur Französischen Revolution. Ziel ist es, Schillers Beurteilung der französischen Umwälzungen, seine daraus gezogenen Schlüsse und den Einfluss des Ereignisses auf sein literarisches und philosophisches Werk zu beleuchten. Die Analyse stützt sich auf Schillers Briefe, Essays und seine literarischen Werke.
- Schillers frühe Werke und ihre Kritik am Absolutismus
- Schillers direkte und indirekte Äußerungen zur Revolution
- Der Einfluss der Revolution auf Schillers Dramen und Lyrik
- Schillers Geschichtsverständnis und seine Sicht auf Revolutionen
- Die Entwicklung von Schillers Haltung zur Revolution im Laufe seines Lebens
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beleuchtet die divergierenden Interpretationen von Schillers Haltung zur Französischen Revolution, von revolutionär bis antirevolutionär. Sie stellt die Forschungsfrage nach Schillers tatsächlicher Position und skizziert die methodische Vorgehensweise der Arbeit, die sowohl direkte Äußerungen Schillers als auch indirekte Hinweise in seinen Werken analysieren wird.
Der junge Schiller vor der Revolution: Sturm und Drang: Dieses Kapitel analysiert Schillers frühe Dramen ("Die Räuber", "Fiesco", "Kabale und Liebe") als vehementen Protest gegen Tyrannei und leidenschaftliche Verteidigung des Humanismus und der individuellen Freiheit. Die Werke werden als Kritik an der württembergischen Herrschaft Karl Eugens gedeutet und als Ausdruck von Schillers Grundthematik des Konflikts zwischen Verstand und Trieb. Der Einfluss von Rousseau, der Aufklärung und anderer philosophischer Strömungen auf Schillers Frühwerk wird hervorgehoben. Die Kapitel zeigt Parallelen zwischen Schillers frühen Werken und den Zielen der Französischen Revolution auf.
Äußerungen zur Französischen Revolution in Briefen und Essays: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext und muss aufgrund der gegebenen Informationen rekonstruiert werden. Dieses Kapitel würde Schillers explizite Kommentare und Ansichten zur Französischen Revolution in seinen Briefen und Essays untersuchen und analysieren. Die Analyse würde die direkten Äußerungen zu den Ereignissen sowie deren Kontextualisierung betrachten.)
Schillers' Antwort auf die Französische Revolution: Die ästhetische Erziehung des Menschen: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext und muss aufgrund der gegebenen Informationen rekonstruiert werden. Dieses Kapitel würde Schillers "Die ästhetische Erziehung des Menschen" im Kontext der Französischen Revolution untersuchen. Die Analyse würde die zentralen Argumente des Werkes beleuchten und untersuchen, inwiefern sie als Reaktion auf die Revolution verstanden werden können.)
Einfluß und Verarbeitung der Französischen Revolution in Schillers' literarischem Werk: Lyrik und Drama: (Kapitelzusammenfassung fehlt im Ausgangstext und muss aufgrund der gegebenen Informationen rekonstruiert werden. Dieses Kapitel würde untersuchen, wie die Französische Revolution Schillers spätere literarische Werke beeinflusste. Die Analyse würde die Thematisierung revolutionärer Ideen in seinen Dramen und Gedichten untersuchen.)
Schlüsselwörter
Friedrich Schiller, Französische Revolution, Sturm und Drang, Absolutismus, Humanismus, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, "Die Räuber", "Kabale und Liebe", Ästhetische Erziehung des Menschen, Revolution, Tyrannei, Aufklärung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Friedrich Schillers Haltung zur Französischen Revolution
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht Friedrich Schillers Haltung und Reaktion auf die Französische Revolution. Sie beleuchtet seine Beurteilung der Ereignisse, die daraus gezogenen Schlüsse und den Einfluss der Revolution auf sein literarisches und philosophisches Werk.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die Analyse basiert auf Schillers Briefen, Essays und seinen literarischen Werken, darunter Dramen und Gedichte.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt Schillers frühe Werke und deren Kritik am Absolutismus, seine direkten und indirekten Äußerungen zur Revolution, den Einfluss der Revolution auf seine Dramen und Lyrik, sein Geschichtsverständnis und seine Sicht auf Revolutionen sowie die Entwicklung seiner Haltung zur Revolution im Laufe seines Lebens.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in Kapitel gegliedert, beginnend mit einer Einleitung, die divergierende Interpretationen von Schillers Haltung beleuchtet. Es folgen Kapitel zu Schillers Frühwerk im Kontext des Sturm und Drang, zu seinen expliziten Äußerungen in Briefen und Essays, zur "Ästhetischen Erziehung des Menschen" als Antwort auf die Revolution, und zum Einfluss der Revolution auf seine spätere Lyrik und Dramen. Die Arbeit schließt mit einem Fazit.
Wie wird Schillers Frühwerk im Kontext der Revolution betrachtet?
Schillers frühe Dramen ("Die Räuber", "Fiesco", "Kabale und Liebe") werden als vehementer Protest gegen Tyrannei und leidenschaftliche Verteidigung des Humanismus und der individuellen Freiheit interpretiert. Sie werden als Kritik an der württembergischen Herrschaft und als Ausdruck des Konflikts zwischen Verstand und Trieb gedeutet, wobei Parallelen zu den Zielen der Französischen Revolution aufgezeigt werden.
Wie werden Schillers direkte Äußerungen zur Revolution analysiert?
Die Arbeit untersucht Schillers explizite Kommentare und Ansichten zur Französischen Revolution in seinen Briefen und Essays, wobei der Kontext dieser Äußerungen berücksichtigt wird. (Details fehlen im Ausgangstext, können aber anhand der Analyse der anderen Kapitel rekonstruiert werden).
Welche Rolle spielt "Die ästhetische Erziehung des Menschen"?
Die Arbeit untersucht Schillers "Die ästhetische Erziehung des Menschen" im Kontext der Französischen Revolution und beleuchtet die zentralen Argumente des Werkes und inwieweit es als Reaktion auf die Revolution verstanden werden kann. (Details fehlen im Ausgangstext, können aber anhand der Analyse der anderen Kapitel rekonstruiert werden).
Wie wird der Einfluss der Revolution auf Schillers spätere Werke dargestellt?
Die Arbeit analysiert, wie die Französische Revolution Schillers spätere Dramen und Gedichte beeinflusste, und untersucht die Thematisierung revolutionärer Ideen in seinen Werken. (Details fehlen im Ausgangstext, können aber anhand der Analyse der anderen Kapitel rekonstruiert werden).
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Friedrich Schiller, Französische Revolution, Sturm und Drang, Absolutismus, Humanismus, Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, "Die Räuber", "Kabale und Liebe", Ästhetische Erziehung des Menschen, Revolution, Tyrannei, Aufklärung.
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- Kulturwissenschaftler M.A. Adrian Flasche (Author), 1997, Friedrich Schillers Haltung zur Französischen Revolution, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/10664