In einer Zeit des Umbruchs und wachsender Nationalismen schuf Otto von Bismarck ein komplexes System von Bündnissen, das das Deutsche Reich zur dominierenden Macht in Europa erhob und gleichzeitig den Frieden sicherte – ein fragiles Gleichgewicht, das auf Misstrauen und Kalkül basierte. Tauchen Sie ein in die Welt der Geheimdiplomatie, in der Bismarcks „Kissinger Diktat“ die Grundlage für ein Netz aus Verträgen und Abkommen bildete, darunter das Dreikaiserabkommen, der Zweibund und der Dreibund. Diese Verträge, geprägt von komplexen Klauseln und geheimen Zusatzprotokollen, zielten darauf ab, Frankreich zu isolieren, Russland in Schach zu halten und Österreich-Ungarn an das Reich zu binden. Erfahren Sie, wie Bismarck die Balkankrise durch den Berliner Kongress zu entschärfen versuchte und wie seine Kolonialpolitik die Spannungen mit Großbritannien verschärfte. Doch war Bismarcks System wirklich ein Garant für den Frieden, oder trug es bereits den Keim des späteren Weltkriegs in sich? Diese Analyse beleuchtet die politischen Belastungen und Widersprüche des Bismarckschen Bündnissystems und würdigt gleichzeitig seine Leistungen als Staatsmann, der das Deutsche Reich formte und Europa für zwei Jahrzehnte stabilisierte. Eine Neubetrachtung seiner komplexen Außenpolitik zeigt, wie seine Entscheidungen die europäische Landkarte nachhaltig prägten und den Weg für das 20. Jahrhundert ebneten. Entdecken Sie die Hintergründe des Rückversicherungsvertrags, der Mittelmeerentente und der folgenschweren Nichtverlängerung von Bündnissen, die letztlich zur Isolation des Deutschen Reiches und zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs führten. Diese fesselnde Darstellung bietet einen tiefen Einblick in die Machtspiele und strategischen Überlegungen eines der bedeutendsten Staatsmänner der Geschichte, dessen Erbe bis heute nachwirkt. Verfolgen Sie die Einigungskriege, von den Auseinandersetzungen mit Dänemark und Österreich bis hin zum Deutsch-Französischen Krieg, und verstehen Sie, wie Bismarck den deutschen Nationalstolz instrumentalisierte, um seine politischen Ziele zu erreichen. Eine essentielle Lektüre für alle, die sich für deutsche Geschichte, europäische Diplomatie und die Ursachen des Ersten Weltkriegs interessieren.
Gliederung:
1. Bismarcks politischer Aufstieg - Hauptziele
2. Außenpolitik des neuen Reiches unter Bismarck
2.1. Wechselwirkung Außenpolitik - Innenpolitik: Einigungskriege
2.1.1. Deutsch-dänischer Krieg
2.1.2. Deutsch-österreichischer (auch Deutsch-deutscher) Krieg
2.1.3. Deutsch-französischer Krieg
2.2. Bündnissystem Bismarcks
2.2.1. Kissinger Diktat
2.2.2. Dreikaiserabkommen
2.2.3. Berliner Kongress
2.2.4. Zweibund
2.2.5. Dreikaiserbündnis
2.2.6. Dreikaiservertrag
2.2.7. Dreibund
2.2.8. Mittelmeer Entente
2.2.9. Rückversicherungsvertrag
2.2.10. Kolonialpolitik
3. Wertung
3.1. politische Belastungen des Bündnissystems
3.2. Bismarcks Leistungen als Staatsmann
4. Quellenverzeichnis
Politischer Aufstieg:
-1847-48 - Preuß. Landtag
-1851 - preuß. Gesandter BT
-23/09/62 - preuß. Ministerpräsident + Außenminister
-1867 - Bundeskanzler dt. Bund
-1871 - Reichskanzler DR
Hauptziele:
-Schaffung Einheitsstaat
-beruhigtes Europa - Frieden
Einigungskriege:
1. dt-dän. Krieg (1864)
-SH in Perso.union Preußen und Dänemark
-dän. Ansprüche
-dt. Bund gg. Dänemark
-gemeinsame Verwaltung SH
2. dt.öster. Krieg (1866)
-S an P, H an ÖU
-Stützpunkte und Truppen in H - Provokation
-Aufrüstung ÖU - Krieg
-Königratz - Böhmen
-rasch, da ÖU + Balkan
-keine Gebietsabtretungen & Rep.zahlungen (gg. König)
-aber: Austritt aus dt. Bund
-Teilung (Ndt. Bund (1867), süddt. Staaten, ÖU)
3. dt.frz. Krieg
-Emser Depesche
-Sedan
-Abtretung Elsass-Lotringen, Metz
-5 Mrd. Franc, 3 Jahre
-Teilbesetzungen bis Zahlungsende
-Schürung dt. Nationalstolz
-DR Grundlage für Schutz vor Frankreich
-Bayern sehr abgeneigt, aber Königsverschuldung
B. frz. Haß bewusst → Bündnisse
Zielsetzung - Kissinger Diktat (1877) - späte Verfassung
-5 Hpt.pkt:
1. Schaffung gemeinsamer Konflikt und Interessen von ÖU & R nach Osten - Frieden
2. Russlands Stellung im Orient so beeinflussen, dass DR benötigt wird
3.GB - R status quo
4. Loslösung GB von F
5.antidt. Bestrebungen in ÖU & R beseitigen
Hauptziel:
-pol. Gesamtsituation, wo Großmächte abhängig von DR sind & von antidt. Bündnissen abgehalten werden
-Isolation Frankreichs
Dreikaiserabkommen - 1873
-DR + R + ÖU
-Zusammenhalt im Kriegsfall
-erstmals vertragl. Gesicherte Isolation F.s
-1876 - beendet (Spannungen ÖU - R)
Balkankrise:
-Zerfall osman. Reich
-ÖU für Fortbestand, R für Einzelstaaten (größerer pol. Einfluß)
-Bismarck schlichtet durch Konsensfindung:
→ ÖU neutral bei Krieg R-Türkei
→ geringe Aufspaltung (Bulgarien, Albanien, Rumänien)
-Krieg - Frieden San Stefano
→ Montenegro, Serbien, Rumänien unabhängig
→ Bulgarien groß & unter russ. Einfluß
-GB & ÖU gg. Aufteilung
-kein Krieg, da internat. Konferenz → Berliner Kongreß
Berliner Kongreß - 1878
-R, GB, I, ÖU, DR & Türkei vollberechtigt
-Balkanstaaten eingeschränktes Stimmrecht
Ergebnis:
-Bulgarien verkleinert
-Bosnien Herzegowina ÖU Verwaltung
-Serbien, Montenegro & Rumänien unabhängig → Konflikt bleibt - R (benachteiligt, isoliert)
→ dt-russ Verhältnis schlecht (Berl. Kongeß, Schutzzölle)
→ Zweibund
Zweibund - 07/10/79
-ÖU - Absicherung vor R
-Art. 1:
→ Angriff R - milit. Unterstützung
→ Friedenssicherung
-Art. 2:
→ Anfriff anderer Großmacht - Neutralität
→ Unterstützung R - Art.1
-Art. 3:
→ 5 Jahre
→ 1 Jahr vor Ablauf Treffen falls Änderung - kein Treffen 3 Jahre
-Art. 4:
→ Geheim
→ 3. Macht wenn Zustimmung, R Pflicht, wenn Aufrüstung Art. 5:
→ ratifiziert innerhalb 14 Tage
Dreikaiserbündnis 18/06/81
-DR + ÖU + R
-Voraussetzung günstig - R Isolation Ende
-Art. 1:
→ Angriff 4. Macht - Neutralität, Krieg gg. Türkei mit Absprache
-Art. 2:
→ R respektiert öster. Interessen d. Berl. Kongresses
→ Veränderung Status quo bzgl. Türkei nur mit Absprache, Akzeptanz Zusatzp.
-Art. 3:
→ Schließung Bosporusstraße + Dardanellen
→ Sicherstellung, dass Türkei durchsetzt
→ wenn nicht, „Änderung des dortigen Status Quo“
-Art. 4:
→ 3 Jahre
-Art. 5:
→ Geheimhaltung
-Art. 6:
→ Dreikaiserabkommen ersetzt
Zusatzprotokoll:
-1: → ÖU Recht Bosnien & Herzeg. Zu annektieren
-2: → Besetzung O.Rumelien schadet Frieden
-3: → Reunion Bulgarien & O.Rumelien i.O.
-4: → Stationierung von Repräsentanten für Probleme, falls nicht Regierung
-5: → Protokoll selbe Gültigkeit wie Vertrag
Dreikaiservertrag - 05/1882
-Ergänzung 3.K.Bündnis - keine Bündnisse gg. einen der Bündnispartner
-engere pol. & wirtschaftl. Zusammenarbeit
-Verteidigung - Neutralität → Unterstützung
-Neutralität bei Angriff
Dreibund - 20/05/1882
-DR +ÖU + I + Rumänien (1883)
-Art. 1:
→ Nichtangriffspakt, keine Allianz gg. Bündnispartner
→ pol. Wirtschaftl. Zusammenarbeit
-Art. 2:
→ Hilfe, wenn eine der Parteien ohne Provokation von F angegriffen
-Art. 3:
→ Hilfe, 2 Großmächte-Angriff
-Art. 4:
→ Angriffsfall (provoziert) Neutralität Option auf Kriegseintritt
-Art. 5:
→ keine Aufrüstung, Friedensschließung oder Verträge ohne mutual Zustimmung
-Art. 6:
→ Geheim
-Art. 7:
→ 5 Jahre
-Art. 8:
→ Ratifizierung innerhalb von 3 Wochen
-Ergänzung: 3Bund für I nicht gültig im GB-Fall (1887)
Mittelmeer Entente - 1887
-von B. initiiert
-GB + ÖU + I + Spanien
-Neutralität
-geheim
-Aufrechterhalung Status Quo im Mittelmeer
Rüchversicherungsvertrag - 18/06/87
-DR + R
-Ersatz, falls 3.K.Vertrag nicht verlängert
-DR neutral bei ÖU-Angriff auf R
-R neutral bei F-Angriff auf DR
-DR bestätigt R Bulgarien & Zugang schwarzes Meer
-3 Jahre (1890 nicht verlängert)
-geheim
Kolonialisierung
-B skeptisch
-1883 kolonialpol. Spannungen DR - GB
→ SW-Afrika + Togo (1884)
→ Kamerun, Ostafrika, Nord-Neuguinea (KW-Land), Bismarckarchipel (1885)
-durch KW2 stark vorangetrieben
Wertung
-Belastungen:
-Staatsmann:
→ Hpt.ziel (dt. Einigung, Isolation F.s) erreicht → DR wurde Großmacht
→ sicherte Frieden in knapp 20 Jahren Herrschaft
→ Elsaß-Lotringen
→ durch ein fehlendes Bündnis gesamte System zerstört
-Bedeutung:
→ kaum entlassen, Neue Kurs → Isolation DR
→ Hpt.verantwortlicher Isolierung F:
-1894 - 2Bund F - R
-1902 - Fr. Italien
-1904 - Entente Cordiale (GB - F)
-1907 - Triple Entente (GB - F - R)
Handout - Außenpolitik Bismarck
Hauptziele:
- Schaffung eines deutschen Einheitsstaats unter preußischer Führung
- endgültiges Status Quo in Europa (Status Quo = Erhaltung des Bestehenden)
Einigungskriege:
1. Deutsch-dänischer Krieg (1864)
- Schleswig-Holstein wurde in Personalunion von Preußen und Dänemark regiert
- nachdem Dänemark alleinige Ansprüche erhob, kämpfte Dt. Bund gg. Dänemark
- Dt. Bund gewann → Österreich verwaltete Holstein, Preußen Schleswig
2. Deutsch-österreichischer Krieg (1866)
- Preußen verlangte Stützpunkte Holstein und entsandte Truppen → Provokation
- Aufrüstung Österreichs
- Schlacht bei Königratz → rascher Sieg Preußens, da Österreich am Balkan Konflikt hatte
- Ergebnis: Österreichs Austritt aus dem Dt. Bund
3. Deutsch-französischer Krieg
- Auslöser: Emser Depesche
- Siegesschlacht bei Sedan
- Ergebnis: -Abtretung Elsass-Lotringen, Metz
-5 Mrd. Franc, 3 Jahre
-Teilbesetzungen bis Zahlungsende
Dreikaiserabkommen - 1873
- DR + R + ÖU
- Zusammenhalt im Kriegsfall
- erstmals vertraglich gesicherte Isolation Frankreichs
- 1876 - aufgrund von Spannungen (Balkankrise) zw. ÖU und R nicht verlängert
Balkankrise:
Ausgangspunkt: Zerfall des osmanischen Reiches
- ÖU war für Fortbestand, R für Einzelstaaten, zwecks größerem pol. Einfluß
- Bismarck schlichtet durch Konsensfindung:
→ ÖU neutral bei Krieg zw. R und der Türkei
→ geringe Aufspaltung, nur Bulgarien, Albanien und Rumänien unabhängig Folge: Krieg zw. R und der Türkei
Ergebnis: Frieden von San Stefano
→ Montenegro, Serbien und Rumänien unabhängig
→ großer bulgarischer Staat unter russischem Einfluß
- GB & ÖU waren entschieden gegen diese Aufteilung
- Krieg durch internationale Konferenz verhindert → Berliner Kongreß
Berliner Kongreß - 1878
- R, GB, I, ÖU, DR & Türkei vollberechtigt
- Balkanstaaten eingeschränktes Stimmrecht
Ergebnis:
- Bulgarien verkleinert
- Bosnien Herzegowina unter Verwaltung von ÖU
- Serbien, Montenegro & Rumänien unabhängig
→ Konflikt bleibt bestehen, da R benachteiligt und europäisch isoliert wurde
→ Deutsch-russisches Verhältnis verschlechtert → Zweibund
Zweibund - 07/10/1879
- DR + ÖU
- Hauptzweck: Absicherung vor Rußland
- Inhalt:
a) gegenseitige militärische Unterstützung bei russischem Angriff
b) Neutralität bei Angriff einer anderen Großmacht
c) Laufzeit: 5 Jahre
d) geheimer Vertrag
Dreikaiserbündnis 18/06/81
- DR + ÖU + R
- günstige Voraussetzung da R ein Ende der Isolation suchte
- Inhalt:
a) Neutralität bei einem Angriff einer vierten Macht
b) R respektiert österreichische Interessen des Berliner Kongresses
c) Veränderung des Status Quo im Mittelmeer nur mit Absprache
e) Schließung der Bosporusstraße und der Dardanellen f ) Laufzeit: 3 Jahre
g) geheimer Vertrag
Dreikaiservertrag - 05/1882
Ergänzung des Dreikaiserbündnisses:
- keine Bündnisse gg. einen der Bündnispartner
- engere politische & wirtschaftliche Zusammenarbeit
- Neutralität wurde durch militärische Unterstützung im Verteidigungsfall ersetzt
- Neutralität sollte im Angriffsfall gewahrt werden
Dreibund - 20/05/1882
- DR +ÖU + I + Rumänien (ab1883)
- Inhalt:
a) Nichtangriffspakt - keine Allianz gegen Bündnispartner
b) politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit
c) militärische Unterstützung im Falle eines unprovozierten französischen Angriffs
d) militärische Unterstützung im Falle eines Kriegs zw. zwei Großmächten und einer der Bündnispartner
e) Bewahrung der Neutralität im Angriffsfall (provoziert) - Option auf Kriegseintritt
f ) keine Aufrüstung, Friedensschließung oder Vertragsschließung ohne Zustimmung
g) geheimer Vertrag
h) Laufzeit: 5 Jahre
Mittelmeer Entente - 1887
- GB + ÖU + I + Spanien
- Neutralität bei Angriffen durch andere Staaten
- geheimer Vertrag
Ziel: Aufrechterhaltung des Status Quos im Mittelmeer
Rückversicherungsvertrag - 18/06/87
- DR + R
- von Bismarck als Ersatz für Dreikaiservertrag gedacht
- Inhalt:
a) DR verhält sich neutral bei Angriff von ÖU auf R
b) R verhält sich neutral Angriff Frankreichs auf DR
c) DR sichert R Bulgarien & Zugang zum Schwarzen Meer zu
d) Laufzeit: 3 Jahre
e) geheimer Vertrag
Kolonialisierung
- Bismarck hatte eine eher skeptische Haltung zur Kolonialpolitik
-1883 - trotzdem kolonialpolitische Spannungen zw. DR und GB Ergebnis:
a) Kolonialisierung von Südwestafrika und Togo (1884)
b) Kolonialisierung von Kamerun, Ostafrika, Nord-Neuguinea, Bismarckarchipel (1885)
c) später wesentlich durch Kaiser Wilhelm II vorangetrieben
Wertung
- Belastungen:
a) bei provoziertem Angriff Österreichs auf Russland Bruch eines Bündnisses
-Staatsmann:
→ Hauptziel Bismarcks (dt. Einigung, Isolation Frankreichs) erreicht
→ DR wurde Großmacht
→ sicherte Frieden in knapp 20 Jahren Herrschaft
→ Elsass-Lotringen
→ durch ein fehlendes Bündnis gesamte System zerstört
Legende:
DR - Deutsches Reich, GB - Großbritannien, I - Italien, ÖU - Österreich-Ungarn, R - Russland
Bündnissystem in Europa bis 1890
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Bündnissystem in Europa nach 1890
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Johannes Meller, 12/1 20/05/02
Referat - Bismarcksche Außenpolitik
Quellenangabe
Kissinger Diktat (dt.): -http://www.deutsche-schutzgebiete.de/kissinger_diktat.htm
Zweibund - Originalvertrag (engl.): -http://www.lib.byu.edu/~rdh/wwi/1914m/allyahg.html
Dreikaiserbündnis - Originalvertrag (engl.): -http://www.yale.edu/lawweb/avalon/empleagu.htm
Dreikaiserbündnis - Zusatzprotokoll (engl.): -http://www.yale.edu/lawweb/avalon/empleagu.htm
Dreibund - Originalvertrag (engl.): -http://www.lib.byu.edu/~rdh/wwi/1914m/tripally.html
Rückversicherungsvertrag DR + R - Zusammenfassung (dt.): -http://www.psm-data.de/unterricht/bismarck/Bismarck.ppt
Mittelmeerentente GB + ÖU + I - Zusammenfassung (dt.): -http://www.psm-data.de/unterricht/bismarck/Bismarck.ppt
Bündnisse von 1870 bis 1914 - Zusammenfassung (dt.): -http://nibis.ni.schule.de/~rs-leer/gesch/ge0029.htm
Häufig gestellte Fragen
Was sind Bismarcks Hauptziele im politischen Aufstieg?
Bismarcks Hauptziele waren die Schaffung eines deutschen Einheitsstaates und die Sicherstellung eines friedlichen Europas.
Welche Einigungskriege gab es unter Bismarck?
Die Einigungskriege umfassten den Deutsch-Dänischen Krieg (1864), den Deutsch-Österreichischen Krieg (1866) und den Deutsch-Französischen Krieg (1870-1871).
Was war das Kissinger Diktat?
Das Kissinger Diktat (1877) war eine Art Verfassung für Bismarcks Außenpolitik. Es enthielt fünf Hauptpunkte, die darauf abzielten, die Großmächte von Deutschland abhängig zu machen und antideutsche Bündnisse zu verhindern, insbesondere die Isolation Frankreichs.
Was beinhaltete das Dreikaiserabkommen von 1873?
Das Dreikaiserabkommen von 1873 zwischen Deutschland, Russland und Österreich-Ungarn zielte auf Zusammenhalt im Kriegsfall und die vertraglich gesicherte Isolation Frankreichs ab. Es wurde 1876 aufgrund von Spannungen zwischen Österreich-Ungarn und Russland beendet.
Was geschah auf dem Berliner Kongress von 1878?
Der Berliner Kongress 1878 war eine internationale Konferenz, die die Balkankrise nach dem Russisch-Türkischen Krieg beilegen sollte. Bulgarien wurde verkleinert, Bosnien-Herzegowina kam unter österreichisch-ungarische Verwaltung, und Serbien, Montenegro und Rumänien wurden unabhängig. Russland fühlte sich benachteiligt.
Was regelte der Zweibund von 1879?
Der Zweibund von 1879 zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn diente der Absicherung vor Russland. Er beinhaltete militärische Unterstützung im Falle eines russischen Angriffs und Neutralität bei Angriffen anderer Großmächte.
Was war das Dreikaiserbündnis von 1881?
Das Dreikaiserbündnis von 1881 zwischen Deutschland, Österreich-Ungarn und Russland sah Neutralität bei Angriffen einer vierten Macht vor. Russland respektierte die österreichischen Interessen des Berliner Kongresses. Die Schließung der Bosporusstraße und der Dardanellen wurde geregelt.
Was war der Dreibund von 1882?
Der Dreibund von 1882 umfasste Deutschland, Österreich-Ungarn und Italien. Er war ein Nichtangriffspakt und sah politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit vor. Im Falle eines unprovozierten französischen Angriffs oder eines Krieges zwischen zwei Großmächten und einem Bündnispartner war militärische Unterstützung vorgesehen.
Was war die Mittelmeer-Entente von 1887?
Die Mittelmeer-Entente von 1887 umfasste Großbritannien, Österreich-Ungarn, Italien und Spanien. Sie sicherte Neutralität bei Angriffen durch andere Staaten und diente der Aufrechterhaltung des Status quo im Mittelmeer.
Was beinhaltete der Rückversicherungsvertrag von 1887?
Der Rückversicherungsvertrag von 1887 zwischen Deutschland und Russland sicherte deutsche Neutralität bei einem österreichischen Angriff auf Russland und russische Neutralität bei einem französischen Angriff auf Deutschland zu. Deutschland bestätigte die russischen Interessen in Bulgarien und den Zugang zum Schwarzen Meer. Er wurde 1890 nicht verlängert.
Wie stand Bismarck zur Kolonialisierung?
Bismarck hatte eine eher skeptische Haltung zur Kolonialpolitik. Trotzdem kam es 1883 zu kolonialpolitischen Spannungen zwischen Deutschland und Großbritannien, was zur Kolonialisierung von Südwestafrika, Togo, Kamerun, Ostafrika, Nord-Neuguinea und dem Bismarckarchipel führte.
Wie wird Bismarcks Leistung als Staatsmann bewertet?
Bismarcks Hauptziele (deutsche Einigung, Isolation Frankreichs) wurden erreicht, und das Deutsche Reich wurde zur Großmacht. Er sicherte den Frieden in Europa für knapp 20 Jahre. Allerdings wurde sein Bündnissystem durch ein fehlendes Bündnis zerstört.
- Quote paper
- Johannes Meller (Author), 2002, Außenpolitik Bismarck - Vortrag, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/106582