Mit der langjährigen Entstehung der Kreolsprachen auf den Plantagen und später auch in den Städten, lassen sich Sprachen erkennen, dessen Entstehungserklärung aufgrund ihrer vielfältigen historisch-soziologischen Einflüsse und Sprachkontakten zu einer schwierigen Aufgabe geworden ist. Beispielsweise gibt es Kreolsprachen, die nie in Kontakt miteinandergetreten sind und trotzdem strukturelle Ähnlichkeiten aufweisen.
Um diesem Phänomen auf den Grund zu gehen, haben Linguisten einige Entstehungstheorien ausgearbeitet. Unter anderem entstand die "Language Bioprogram Hypothesis", vertreten von dem Sprachwissenschaftler Derek Bickerton.
Bickertons These über das Bioprogramm sorgte bei der Veröffentlichung des Buches „Roots of Languages“ 1981 nicht nur in der Kreolistik für viel Aufsehen und Diskussion, sondern auch in der Spracherwerbsforschung. Der doch sehr konträre Lösungsansatz Bickerton’s für die Ähnlichkeiten der Kreolsprachen wirkt in seiner Radikalität interessant und birgt darüber hinaus einige Fragen und rege Diskussionspunkte.
In der folgenden Arbeit werden die gängigsten Entstehungstheorien für Kreolsprachen kurz erläutert sowie die Hauptthesen der umstrittenen Theorie Bickerton's dargestellt, um im Anschluss zu diskutieren wie plausibel seine Theorie für die Erklärung von sprachlichen Ähnlichkeiten zwischen Kreolsprachen sein kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1. Monogenese Theorie
1.2. Polygenese Theorie
1.3. Universalien Theorie
2. Bickerton’s Bioprogramm Hypothese
2.1. Hauptaussagen
2.2. Vorbemerkungen
3. Diskussion
3.1. Diagnostisches Potential
3.2. Neue Erklärungsansätze
3.3. Der Kreol-Begriff
4. Schlussbemerkung
5. Literaturverzeichnis
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- Mariam Hassan (Author), 2020, Das Sprachbioprogramm und Kreolsprachen, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1064767