Kein anderer theoretischer Ansatz hat in der Sozialpsychologie soviel Aufmerksamkeit gefunden, wie die Attributionstheorie. Im Zentrum der attributionstheoretischen Überlegungen steht die zentrale Frage, wie die Prozesse beschaffen sind, aufgrund derer uns die alltägliche Umgebung verstehbar, kontrollierbar und vorhersagbar erscheint. Attribution ist mit dem Begriff der Ursachenzuschreibung gleichzusetzen.
Die Verwendung attributionspsychologischer Konzepte findet in beinahe sämtlichen Problembereichen der Psychologie Platz.
Hier sollen nur einige Beispiele aufgezählt werden: Leistungsmotivation, Sport, Werbung, Arbeitslosigkeit, Partnerschaftskonflikte, Wahlverhalten, Entscheidungsverhalten, Depressionen, Drogenmißbrauch, Attraktivität, u.a.
Die Anwendung der Attributionsforschung erfolgt jedoch in diesen Bereichen und Problemstellungen nur auf jene Teilbereiche dieser Einzelthematiken, wenn die Erklärung von Handlungen oder Ereignissen aus der Perspektive der an diesen Prozessen Beteiligten untersucht werden.
Sie beschäftigt sich also nicht mit der Erklärung von Ereignissen jeder Art, sondern mit Prozessen der Ursachenzuschreibung zum eigenen Verhalten und dem Verhalten anderer Personen sowie den Ergebnissen von Verhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gegenstand und allgemeine Orientierung der Theorie
- Funktion von Attributionen
- Theoretische Ansätze
- Fritz Heider
- Jones & Davis
- George Kelley
- Fehler und Verzerrungen im Attributionsprozess
- Der fundamentale Attributionsfehler
- Actor-Observer-Differences
- self-serving-bias
- Attributionen und Motivation
- Attributionen und Zufriedenheit in Beziehungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Attributionstheorie und deren Bedeutung in der Sozialpsychologie. Sie untersucht die Prozesse der Ursachenzuschreibung im Hinblick auf das eigene Verhalten und das Verhalten anderer Personen. Die Arbeit zeigt auf, wie Attributionen unser Verstehen und Handeln in sozialen Situationen beeinflussen.
- Prozesse der Ursachenzuschreibung
- Theoretische Ansätze zur Attribution
- Fehler und Verzerrungen im Attributionsprozess
- Bedeutung von Attributionen für Motivation und Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Einleitung stellt die Attributionstheorie als ein zentrales Konzept in der Sozialpsychologie vor. Sie erläutert die grundlegende Frage, wie wir unsere Umwelt verstehen und kontrollieren, indem wir Ereignisse und Verhalten auf bestimmte Ursachen zurückführen. Die Arbeit verdeutlicht die vielfältigen Anwendungsbereiche der Attributionstheorie in der Psychologie.
2. Gegenstand und allgemeine Orientierung der Theorie
Dieses Kapitel beschreibt den Gegenstand der Attributionstheorie und ihren Fokus auf die Prozesse der Informationsaufnahme und -verarbeitung, die zu Ursachenzuschreibungen führen. Es wird betont, dass Attributionen einen Einfluss auf unser Erleben und Verhalten haben können.
3. Funktion von Attributionen
Das Kapitel geht der Frage nach, warum Menschen nach Ursachen von Ereignissen suchen. Es wird dargelegt, dass Attributionen Ordnung in unsere Informationswelt bringen, Vorhersagen ermöglichen und uns Kontrolle über unsere Umwelt verschaffen.
4. Theoretische Ansätze
Dieses Kapitel präsentiert verschiedene theoretische Ansätze zur Attribution, unter anderem von Fritz Heider, Jones & Davis und George Kelley.
5. Fehler und Verzerrungen im Attributionsprozess
Dieses Kapitel behandelt verschiedene Fehler und Verzerrungen, die im Attributionsprozess auftreten können, wie den fundamentalen Attributionsfehler, Actor-Observer-Differences und den self-serving-bias.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind Attribution, Ursachenzuschreibung, soziales Verhalten, Informationsverarbeitung, Fehler, Verzerrung, Motivation, Beziehungen.
- Quote paper
- Katharina Niehoff (Author), Constanze Kleinert (Author), 2001, Attributionstheorien und -forschung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/10621