Stellen Sie sich vor, Sie könnten die Grenzen des Wissens sprengen und die tiefsten Geheimnisse des Universums ergründen – zu welchem Preis wären Sie bereit? Die Historia von D. Johann Fausten, ein faszinierendes Volksbuch aus dem 16. Jahrhundert, entführt Sie in die zwiespältige Welt des Doctor Faustus, eines brillanten Gelehrten, der sein unstillbares Verlangen nach Erkenntnis über alles stellt. Geboren als einfacher Bauernsohn und aufgewachsen in Wittenberg, erlangt Faustus zwar den Doktortitel in Theologie, wendet sich aber bald von den Fesseln des christlichen Glaubens ab. Getrieben von unbändigem Wissensdurst, verschreibt er sich der Magie und Schwarzkunst und erlangt bald den Ruf eines gefürchteten Zauberers und Astrologen. Doch sein Streben nach Macht und Erkenntnis führt ihn in einen verhängnisvollen Pakt mit dem Teufel, verkörpert durch den diabolischen Mephistophiles. Im Tausch für 24 Jahre unbegrenzter Macht und die Erfüllung all seiner Wünsche verschreibt Faustus seine Seele der Hölle. Angetrieben von Mephistophiles reist Faust durch die Welt, verblüfft Kaiser und Könige mit seinen magischen Fähigkeiten, amüsiert sich mit Studenten bei ausschweifenden Festen und zeugt sogar einen Sohn mit der wunderschönen Helena, die er aus der Geisterwelt beschworen hat. Doch die Zeit verrinnt unaufhaltsam, und mit jedem Tag rückt der unausweichliche Preis für seinen Pakt näher. Wird Faustus seine Seele retten können, oder wird er für seine Hybris für alle Ewigkeit in der Hölle schmoren? Tauchen Sie ein in diese packende Geschichte über Ehrgeiz, Verzweiflung und die dunkle Seite der menschlichen Natur – ein zeitloses Meisterwerk, das Generationen von Lesern und Dichter wie Goethe inspiriert hat und die Frage nach dem Wert von Wissen und Macht aufwirft. Entdecken Sie die Ursprünge der Faust-Legende und erleben Sie eine Reise durch die Welt der Magie, des Teufels und der menschlichen Seele, die Sie so schnell nicht vergessen werden. Ein Muss für alle Liebhaber klassischer Literatur, dunkler Fantasien und philosophischer Fragen über Gut und Böse. Lassen Sie sich von der Historia von D. Johann Fausten in ihren Bann ziehen!
Historia von D. Johann Fausten (Volksbuch)
Das Volksbuch beinhaltet eine Anzahl von Geschichten die der Buchdrucker Johann Spies gesammelt hat, und die das Leben des Zauberers und
Schwarzkünstlers Dr. Johann Faustus beschreiben.
Dies ist das Titelblatt der 1. Auflage:
Historia von Dr. Johann Fausten dem weitbeschreyten Zauberer und Schwarzkünstler Wie er sich gegen dem Teufel auf einen benannte Zeit verschrieben, Was er hierzwischen für
seltzame Abenteuer gesehen, selbs angerichtet und getrieben, bis er endlich seinen wohl verdienten Lohn empfangen. Mehrerteils aus seinen eigenen hinterlassenen Schriften, allen hochtragenden , fürwitzigen und gottlosen Menschen zum schrecklichen Beispiel, abscheulichen Exempel und treuherziger Warnung zusammengezogen und in den Druck verfertiget. Jacobi 4
Seit Gott underthÄnig, wiederstehet dem Teuffel, so fleuhet er von euch.
Der Buchdrucker veröffentlichte die erste Auflage 1587 in Frankfurt am Main.
In den weiteren Jahren wurden noch weitere 27 Kapitel hinzugefügt, so dass die 4. Auflage 1599 insgesamt 96 Kapitel umfasste.
INHALT
In diesem Buch geht es, wie der Titel schon sagt, um Doctor Johann Faustus.
Er wird als Bauernsohn in Rod bei Weimar geboren und wächst dann bei seinem Cousin in Wittenberg auf, dessen Erbe er dann später antritt, da sein Cousin keine Kinder hatte.
Er geht dort auch zur Schule und studiert später Theologie, beschließt das Studium dann auch als „Doctor Theologiae“.
Er wendet sich aber schon während des Studiums dem christlichen Glauben ab, und verfolgt das Studium eher widerspenstig.
Danach widmet er sich aber, auf Grund seiner Wissbegierde der Zauberei, nennt sich schließlich auch Doctor Medicinae, Astrologus, Mathematicus und Arzt. Anfangs wandte er sogar seine Fähigkeiten noch zum Guten an.
Trotz seiner guten Kenntnisse über die Aussagen der Bibel, lässt er sich aber dann mit dem Teufel ein. Er beschwört ihn im Wald, und schließt schließlich einen Pakt mit dem Geist Mephistophiles.
Faust stellt die Forderungen dass Mephistophiles ihm die Eigenschaften der Geister verschaffen soll, ihm untertänig und gehorsam sein soll und stets verfügbar.
Mephistophiles stellt Faust die Bedingungen dass er nach 24 Jahren sein Eigentum wird, dass er Feind aller Christen und des Christlichen Glaubens sein soll, sich nicht bekehren lassen darf, und diesen Vertrag mit seinem Blut unterzeichnen solle, was Faust dann auch tat.
So steht ihm dann auch Mephisto für all seine Wünsche zur Seite, und beantwortet Faust viele Fragen über die Hölle, den Himmel und die Beschaffenheit der Welt.
Er führt ihn über die ganze Welt zu verschiedensten Höfen, an denen Faust dann auch seine von Mephisto gegebenen Fähigkeiten den Kaisern und Königen beweisen kann.
Er gewinnt auch immer mehr gefallen daran fremde Leute mit der Zauberei zu ärgern.
Mit seinen Studenten und Freunden, macht er aber auch manche lustige Trinkgelage und Feiern.
Faustus ist auch in der Lage Geister zu rufen die dann in Gestalt historischer Persönlichkeiten auftreten. So ruft er z.B. Alexander den Großen samt Frau, und die griechischen Götter zu sich.
Darunter auch Helena, in die sich Faustus schließlich verliebt und mit ihr dann einen Sohn zeugt, dessen Name Justus Faustus ist. Die beiden verschwinden aber wieder als Faust dann stirbt.
Sein Erbe erhält sein Famulus Wagner, der ihm all die Jahre zur Seite stand, Faust beauftragt ihn dann auch seine Geschichte nach seinem Tod nieder zu schreiben.
Nach genau 24 Jahren stirbt dann Faust in der Nacht, unter schaurigen Umständen, und seine Seele kommt in die Hölle.
BEZUG ZU GOETHES FAUST
Jetzt wird ich mich auf den Goethes Faust beziehen.
Zuerst einmal fällt sicher auf dass die Hauptcharaktere den gleichen Namen tragen. Bei Goethe Heinrich Faust und im Volksbuch Johann Faustus.
Beide studierten Theologie, aber beide nicht mit sehr großer Begeisterung, was bei Goethe gleich am Anfang zu Ausdruck kommt, als es heißt.
„Habe nun, ach! Philosophie, Juristerei und Medizin, Und leider auch Theologie Durchaus studiert, mit heißem Bemühen,...(usw.)“
Sie beide wenden sich dann der Zauberei zu, um ihr Wissen auszubauen und wollen „alle Gründ im Himmel und auf der Erden erforschen“ (S.8) wie es im Volksbuch heißt, oder bei Goethe „was die Welt im Innersten zusammenhält“ (Z. 383). Deshalb wenden sich dann beide auch an den Teufel.
Ein Unterschied besteht hier aber dann in der Art der Pakte die eingegangen werden, im Volksbuch ist die Seele von Faustus schon sicher dem Teufel verschrieben, bei Goethe aber durch die List Faust’s nicht. Auch hat Goethes Faust nicht die Fähigkeiten eines Geistes erlangt.
Bei dem Geist Mephistophiles, sind auch Parallelen zu erkennen, außer dem Namen, tritt er auch ab und zu als Hund auf.
Und auch hat Faust in beiden Fällen einen Diener namens Wagner.
Im weiteren Verlauf zeigt sich dass Goethe nicht die ganze Geschichte einfach abgeschrieben hat, sondern nur immer Teile daraus entnommen hat.
So hat er zwar die Idee, absolutes Wissen erlangen zu wollen, in die
Gelehrtentragödie übertragen, aber Faust doch etwas andere Eigenschaften gegeben und den Konflikt von Wagner und Faust eingebunden.
Goethe hat auch bestimmt für die Szene in „Auerbachs Keller in Leipzig“ vom Volksbuch Anreize bekommen.
So gibt es im Volksbuch viele Kapitel in denen Faust von Freunden eingeladen wird oder selbst Freunde und Studenten zu einem Fest einlädt. Dabei wird dann auch immer stark getrunken und gegessen.
Hier kommt die Szene vor in der Faust mit einem Bohrer Löcher in den Tisch macht und danach der gewünschte Wein daraus fließt.
Auch veranlasst Faust dass die Besucher sich gegenseitig mit den Messern die Nase abschneiden wollen.
Was Mephisto auch in Goethes „Auerbachs Keller“ verursacht.
Der Standort für den Keller, nämlich Leipzig, muss auch nicht zufällig sein, denn viele Handlungen im Volksbuch spielen u.a. in Leipzig.
Für die Szene Hexenküche gab das Volksbuch Goethe anscheinend auch ein paar Ideen.
So zaubert Faust im Volksbuch einem Mann ein schöneres Gesicht damit dieser seiner Angebeteten besser gefällt, wie die Hexe bei Goethes Faust in jünger Macht, damit er attraktiver wird.
Und auch die Schwärmereien die die Studenten beim Anblick der griechischen Göttin Helena bekommen erinnern ein wenig an die Szene mit dem Spiegel in dem Faust die Frau erscheint.
Im Gegensatz zur Gelehrtentragödie Goethes, stammt die Hauptidee für die Gretchentragödie nicht aus dem Volksbuch.Es sind aber trotzdem ein paar Parallelen zu erkennen.
So will Faust im Volksbuch anfänglich die Göttin Helena nur als „Schlafweib“, aus dem entwickelt sich aber dann eine echte Liebe.
Die gleiche Entwicklung ist auch bei Goethes Faust mit Gretchen sichtbar.
Im Volksbuch unternimmt Faust auch einen Rettungsversuch. Er will nämlich einen befreundeten Grafen, der durch sein Verschulden in das Gefängnis kam, wieder befreien. Was ihm dann auch gelingt.
In Goethes Faust, misslingt aber die vergleichbare Rettung Gretchens.
Das Buch ist in der Zeit der Reformation und der Renaissance entstanden so verwundert es auch nicht dass Faust im Volksbuch nicht gerade von großen Reuegefühlen geplagt wird, und auch die Gnade Gottes bleibt aus.
Deshalb kommt es dann auch am Ende zu dem tragischen Tod Faustens.
Quellen:
Häufig gestellte Fragen
Worum geht es in der Historia von D. Johann Fausten (Volksbuch)?
Das Volksbuch handelt vom Leben des Zauberers und Schwarzkünstlers Dr. Johann Faustus. Es beschreibt seinen Pakt mit dem Teufel, seine Abenteuer und sein tragisches Ende.
Wer ist Johann Faustus im Volksbuch?
Johann Faustus ist ein Bauernsohn, der in Rod bei Weimar geboren wurde und später in Wittenberg Theologie studiert. Er wendet sich jedoch der Zauberei zu und schließt einen Pakt mit dem Teufel.
Was ist der Pakt zwischen Faustus und dem Teufel?
Faustus verlangt von Mephistophiles, dem Teufel, dass er ihm die Eigenschaften der Geister verschafft und ihm gehorsam dient. Im Gegenzug verschreibt sich Faustus nach 24 Jahren dem Teufel und wird sein Eigentum.
Was macht Faustus mit seinen Fähigkeiten?
Faustus reist mit Hilfe von Mephistophiles durch die Welt, beweist seine Fähigkeiten an verschiedenen Höfen und ärgert Leute mit Zauberei. Er ruft auch Geister historischer Persönlichkeiten herbei.
Was geschieht mit Faustus am Ende?
Nach 24 Jahren stirbt Faustus unter schaurigen Umständen, und seine Seele kommt in die Hölle.
Welche Bezüge gibt es zu Goethes Faust?
Es gibt mehrere Parallelen zwischen dem Volksbuch und Goethes Faust, darunter die Namen der Hauptfiguren, ihr Interesse an Theologie und Zauberei sowie die Figur des Mephistophiles. Goethe hat sich jedoch nur Teile des Volksbuchs entnommen und die Geschichte weiterentwickelt.
Welche Gemeinsamkeiten gibt es zwischen den Pakten mit dem Teufel in beiden Werken?
Beide Faustfiguren wenden sich an den Teufel, um ihr Wissen zu erweitern. Allerdings ist Faustus im Volksbuch seine Seele sicher dem Teufel verschrieben, während Goethes Faust durch eine List vielleicht die Hölle vermeiden kann.
Welche Rolle spielt Wagner in den Geschichten?
Sowohl Faust im Volksbuch als auch Goethes Faust haben einen Diener namens Wagner.
Gibt es Parallelen zu "Auerbachs Keller" in Goethes Faust?
Goethe hat sich für die Szene in "Auerbachs Keller in Leipzig" möglicherweise vom Volksbuch inspirieren lassen, in dem Faust oft Freunde und Studenten zu Trinkgelagen einlädt.
Gibt es Parallelen zu Gretchen in Goethes Faust?
Im Volksbuch gibt es eine ähnliche Entwicklung wie die Liebesbeziehung zwischen Faust und Helena wie in Goethes Faust zwischen Faust und Gretchen zu beobachten.
Warum stirbt Faustus am Ende?
Da das Buch in der Zeit der Reformation und der Renaissance entstanden ist, wird Faustus nicht von Reuegefühlen geplagt, und die Gnade Gottes bleibt aus, was zu seinem tragischen Tod führt.
- Arbeit zitieren
- Johannes Haseitl (Autor:in), 2002, Fausten, D. Johann - Historia, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/105619