Erklärung
Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen als die angegebenen Hilfsmittel verwendet habe.
Insbesondere versichere ich, dass ich alle wörtlichen und sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht habe.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Der Autor des Buches „Der Mann im Feuer“, Willi Fährmann, wurde am 18. Dezember 1929 in Duisburg geboren. Die Zeit des 2. Weltkrieges erlebte er folglich als Junge bzw. Jugendlicher. 1953 begann er nach einem Studium an den Pädagogischen Hochschulen in Oberhausen und Münster seine Stelle als Lehrer. Die Bücher, die von ihm erschienen sind, behandeln vorwiegend religiöse Themen oder sind Romane für Jugendliche und junge Erwachsene.
Sein Jugendroman „Der Mann im Feuer“ stand 1990 auf der Auswahlliste für den Wolgast - Preis. Er spielt 1932 im Lippischen bzw. im Ruhrgebiet. Die Hauptperson in diesem Buch ist Christian Fink, ein 16 - jähriger Junge, der ein uneheliches Kind ist. Dies ist für ihn oft ein Problem.
Eine weitere besondere Rolle spielt Christians leiblicher Vater, Edmund Corbes, der Zieglermeister ist. An ihm will Christian sich rächen, da er Lena, Christians Mutter, großes Leid zugefügt hat.
Auch Martin Hellmann, ein guter Freund von Christians Mutter, ist nicht ganz unwichtig in dem Roman. Er arbeitet als Ziegler bei Corbes und überredet Christian, mit ihm zu ziehen.
Vom Thema her geht es in dem Roman hauptsächlich um den 16 - jährigen Christian, der als uneheliches Kind aus der Enge des Dorfes fliehen will. Dies tut er, indem er mit einer Gruppe lippischer Ziegler ins Ruhrgebiet zieht. Der Roman erzählt von Christians Problemen in seiner Jugend im Dorf, von den Problemen mit seinem Vater und von den gesellschaftlichen Problemen. Genauer eingegangen wird hierbei auf die politische Lage in Deutschland, auf Konflikte zwischen den einzelnen Parteien und auf Konflikte in der Gruppe der Ziegler, die durch verschiedene politischen Ansichten entstehen.
Beim Lesen des Romans gibt es keine Schwierigkeiten, da der Text einfach formuliert ist. Allerdings kann es beim Verstehen des Inhalts Probleme geben, wenn man die geschichtlichen Hintergründe nicht kennt. Dann kann man das Interesse an dem Buch schnell verlieren.
Das Buch beginnt im Jahr 1932. Christian Fink, 16 Jahre alt, wird von der Dorfjugend nicht akzeptiert und als Bastard ( “Bastard“ schrieen sie „ Mistkerl“1 ) bezeichnet. Auch mit seinem Vater hat er ziemliche Probleme ( „Heute hat der Papa den Christian wenigstens nicht geschlagen“2 ) Er wohnt mit seinen Eltern und seiner Schwester Anna,die 15 Jahre alt ist, auf einem Gestüt in der Nähe von Paderborn, da seine Mutter Lena ebenso wie der Vater Robert auf diesem als Stallknecht angestellt ist. Die Familie verdient nicht sehr viel Geld; durch die Weltwirtschaftskrise ist das Einkommen noch geringer geworden.
Von einem guten Freund der Familie, Martin Hellmann, bekommt Christian ein verlockendes Angebot. Er soll mit einer Gruppe Lippischer Ziegler, der Martin Hellmann angehört, mit ins Ruhrgebiet ziehen. Nachdem er von seiner Mutter erfährt, dass er das „Ergebnis“ eines „One- night- stand“ ist, steht für ihn fest, mit Hellmann mitzuziehen. Noch bevor sie sich gemeinsam auf den Weg ins Ruhrgebiet machen, bekommt Christian durch Zufall ein Gespräch zwischen Hellmann und seiner Frau Linda mit. In diesem erfährt er, dass der Zieglermeister der Kampagne, Edmund Corbes, sein leiblicher Vater ist. Er beschließt, sich an ihm zu rächen, da Corbes durch Christians Zeugung Lena viel Leid zugefügt hat. Auf Grund der Rachegedanken fällt Christian der Abschied von dem preußischen Gestüt nicht sehr schwer. In seiner neuen Heimat Duisburg findet er sich relativ gut zurecht. Die Ziegler haben am Anfang allerdings Probleme, sich wieder einzuleben, da die Arbeitsbedingungen härter sind als in den vorigen Jahren. Es fehlt überall an Geld. Christians Aufgabe ist es, als erster Karrenmann den Lehm von der Laderampe zum Mischwerk zu befördern. Da die sonst vorhandene Lokomobile nicht mehr funktioniert, muss er die se Arbeit per Hand verrichten, was für ihn alles andere als einfach ist. Aber dank der Hilfe der anderen Ziegler gewöhnt er sich schnell an die neuen Lebensbedingungen. Nach einigen Wochen als Ziegler bekommt Christian Besuch von seiner Schwester Anna, der es zu Hause zu langweilig geworden ist und die nun als Köchin aushelfen soll, da die alte Köchin die Ziegler verlassen hat. Allerdings gibt es nach einigen Wochen Probleme, da Anna, um Geld zu sparen, das Gemüse bei anderen Leuten aus den Gärten klaut. Dies erfahren jedoch nur Corbes und Christian, und da es Anna leid tut, ist die Sache damit erledigt.
Die Tochter des Ziegeleibesitzers hat es Christian besonders angetan. Sie besitzt zwei Pferde und deswegen fühlt Christian sich gleich an seine Heimat auf dem Gestüt erinnert. Nachdem er das eine Pferd, das schon zum Schlachter sollte, geheilt hat, ist der Besitzer der Ziegelei bereit, den Zieglern das Pferd zum Ziehen der Loren bereitzustellen, was eine große Arbeitserleichterung darstellt. Dafür müssen allerdings zwei Arbeiter, die aus Duisburg kommen, entlassen werden, was für sie in der Zeit der großen Arbeitslosigkeit ziemlich hart ist.
Ein Problem in der Kampagne ist die Politik, da die politischen Meinungen um 1932 so verschieden sind. Ein Teil der Zie gler gehört zur KPD oder SPD, der andere zu den Nationalsozialisten und wieder andere verhalten sich neutral. Im allgemeinen ist es den Zieglern relativ egal, wer welcher Partei gehört, aber hin und wieder bricht wegen der politischen Meinungsverschiedenheiten ein Streit aus. ( „Wer fängt denn immer an mit den Schlägereien? Das seid doch ihr von der KPD!“3 ) Christian hält sich aus den politischen Dingen weitgehend heraus. Er verbringt seine Abende lieber mit anderen Jugendlichen, die er in Duisburg kennengelernt hat, im Jugendheim. Dort kommt er auch seinem katholischen Glauben wieder etwas näher, da die Jugendlichen ihre Abende zum Teil beim Pastor verbringen. Auch unternimmt er mit seiner Gemeindegruppe Fahrten in die Umgebung. Bei einer dieser Fahrten trifft er den Pastor aus seinem Heimatdorf wieder und erfährt auf diesem Weg Neuigkeiten über seine Mutter und seinen Vater.
Kurz vor Ende der Kampagne stirbt einer von den Zieglern an Diphtherie und Hellmann muss wegen einer Lungenentzündung ins Krankenhaus. Für die Ziegler bedeutet dies mehr Arbeit. Corbes will die Arbeiter betrügen, indem er die Uhr verstellt und alle so länger arbeiten müssen. Christian kommt dahinter und so schmiedet er weiter Rachepläne gegen Corbes.
Für Christian hat der Ausfall von Hellmann eine gute Seite. Er darf als Brenner auf den Ofen, da er schon häufig bei der Arbeit zugeguckt hat. Die Ziegler sind allerdings nicht nur erfreut; einige sind eifersüchtig, weil Christian gleich bei seiner ersten Kampagne auf den Ofen darf. Da jedoch Christians Schwester die alte Lokomobile repariert hat sind schließlich alle damit. einverstanden Am Ende der Kampagne erfährt Christian durch Zufall, dass die Ziegelei in die Luft gesprengt werden soll. Der Besitzer der Ziegelei steht kurz vor dem Konkurs und will mit der Sprengung Versicherungsbetrug begehen. Daher kommt Christian die Idee, diese günstige Gelegenheit zu nutzen, um Corbes zu töten und seine Taten zu rächen. Als Christian seinen Plan ausführen will, siegt doch sein schlechtes Gewissen. In letzter Minute rettet er sich mit Corbes ins Quartier.
Nach dieser Aktion erkennt Corbes Christian als seinen Sohn an. Er übergibt ihm ein Schreiben, in dem er sich verpflichtet, Christian den Besuch der Zieglerschule zu ermöglichen. Corbes will die Kosten der Ausbildung übernehmen und darüber ist Christian überglücklich. Seine Rachegedanken lösen sich dadurch auf.
Anna bekommt am Ende des Romans noch eine Ausbildungsstelle als Ingenieurin zugesichert. Da Christians Kampagne beendet ist, fahren die beiden Geschwister zufrieden in ihr Heimatdorf Kirchwüsten zurück.
Der Roman ist meistens aus der Sicht Christians geschrieben, allerdings nicht in der „Ich - Form“. Der Erzähler kennt Christians Gefühle, seine Gedanken und sein Handeln. „Christian traute sich nicht, Anna den Brief an diesem Tag zu geben.“4 Manchmal werden einzelne Passagen auch nur objektiv erzählt. „Lena arbeitete während der Kriegszeit, als die Männer auf dem Gestüt rar waren, oft mit Fink in den Ställen“5. Eine Einteilung in Kapitel sucht man in dem Roman vergeblich; auch ein Inhaltsverzeichnis gibt es nicht. Dies ist nicht so günstig, denn wenn man eine bestimmte Stelle sucht, muss man immer das gesamte Buch durchblättern. Anstelle von Kapiteln gibt es immer wieder größere Absätze.
Das Buch „Der Mann im Feuer“ von Willi Fährmann hat auf jeden Fall meine Erwartungen erfüllt. Ich kann es als ein gutes und sinnvolles Buch bezeichnen, da es abwechslungsreich geschrieben ist. Dies liegt unter anderem daran, dass der Autor Christians persönliches Schicksal im sozialen Umfeld des Dorfes und der Großstadt darstellt. Auch die Geschehnisse der Zeitgeschichte werden gut in den Roman eingebunden. Das Interesse an geschichtlichen Ereignissen kann so geweckt werden. Was das Buch für mich noch interessant macht ist die Tatsache, dass der Anfang in der Nähe von Paderborn spielt. Allerdings ist dies für die Handlung des Romans nicht von Bedeutung.
Den Jugendroman kann ich auf alle Fälle weiterempfehlen, da er sich gut liest und auch interessant ist. Allerdings sollte der Leser die geschichtlichen Hintergründe und Zusammenhänge kennen, z.B. die Namen und die Bedeutungen der Parteien. Ansonsten kann das Buch schnell uninteressant werden, da man nur die reine Handlung verfolgen kann. Daher ist meiner Meinung nach die Altersempfehlung auf dem Buch von 13 Jahren zu niedrig angesetzt, da in dem Alter wohl kaum einer die Hintergründe der Zeit kennt.
Exposé
Willi Fährmann
Der Mann im Feuer
Was möchte ich untersuchen?
- Den gesellschaftlichen Hintergrund der Zeit
- Das Leben der Hauptperson
- Die familiären Probleme der Hauptperson
Was möchte ich dabei erreichen?
- Nachvollziehen der Zeitgeschehnisse
- Verstehen seines Handelns
Wie möchte ich das Ziel erreichen?
- Inhaltsangabe des Buches
- Untersuchung des Textes auf sprachliche Mittel, zum Beispiel Textart, Erzählperspektive, etc.
Welche Materialien habe ich gesichtet?
- Das Buch: Willi Fährmann, Der Mann im Feuer, Arena Taschebuch 1997
- Homepage des Autors: www.abakus-musik.de/wifa_vita.htm
- Homepage über Wolgast - Preisträger: www.aol-verlag.de/ajum/ausgezei.htm
[...]
1 Willi Fährmann, Der Mann im Feuer, Würzburg, Arena Verlag 1991, Seite 5
2 Willi Fährmann, Der Mann im Feuer, Würzburg, Arena Verlag 1991, Seite 14
3 Willi Fährmann, Der Mann im Feuer, Würzburg, Arena Verlag 1991, Seite 196
4 Willi Fährmann, Der Mann im Feuer, Würzburg, Arena - Verlag, 1991, S. 334
Häufig gestellte Fragen zu "Der Mann im Feuer"
Worum geht es in der Erklärung am Anfang des Textes?
Die Erklärung ist eine Versicherung des Autors, dass er die vorliegende Arbeit selbstständig verfasst und keine fremde Hilfe in Anspruch genommen hat. Er versichert auch, dass alle Übernahmen aus anderen Werken als solche kenntlich gemacht wurden.
Wer ist Willi Fährmann, der Autor von "Der Mann im Feuer"?
Willi Fährmann wurde am 18. Dezember 1929 in Duisburg geboren. Er erlebte den 2. Weltkrieg als Junge bzw. Jugendlicher. Nach seinem Studium wurde er Lehrer. Seine Bücher behandeln oft religiöse Themen oder sind Romane für Jugendliche und junge Erwachsene.
Wann und wo spielt der Roman "Der Mann im Feuer"?
Der Roman spielt 1932 im Lippischen bzw. im Ruhrgebiet.
Wer sind die Hauptfiguren in "Der Mann im Feuer"?
Die Hauptperson ist Christian Fink, ein 16-jähriger Junge. Eine weitere wichtige Rolle spielt Edmunds Corbes, Christians leiblicher Vater, der Zieglermeister ist. Auch Martin Hellmann, ein Freund von Christians Mutter, ist von Bedeutung.
Worum geht es thematisch in dem Roman?
Der Roman handelt von dem 16-jährigen Christian, der als uneheliches Kind aus der Enge des Dorfes fliehen will und mit einer Gruppe lippischer Ziegler ins Ruhrgebiet zieht. Es geht um seine Probleme in der Jugend, mit seinem Vater und um gesellschaftliche Probleme, insbesondere die politische Lage in Deutschland und Konflikte zwischen den Parteien und innerhalb der Zieglergruppe.
Wie wird der Schreibstil des Romans beschrieben?
Der Text ist einfach formuliert, aber das Verständnis des Inhalts kann schwierig sein, wenn man die geschichtlichen Hintergründe nicht kennt.
Was sind die Hauptereignisse der Geschichte?
Christian wird im Dorf nicht akzeptiert. Er zieht mit Martin Hellmann ins Ruhrgebiet und erfährt, dass der Zieglermeister Edmund Corbes sein Vater ist. Er schmiedet Rachepläne. Im Ruhrgebiet erlebt er die harte Arbeit der Ziegler und politische Spannungen. Am Ende rettet er Corbes vor einem Anschlag und wird von ihm als Sohn anerkannt.
Wie ist die Erzählperspektive in dem Roman?
Der Roman ist meistens aus der Sicht Christians geschrieben, aber nicht in der Ich-Form. Der Erzähler kennt Christians Gefühle, Gedanken und Handlungen. Es gibt auch objektive Passagen. Der Roman ist nicht in Kapitel unterteilt.
Wie bewertet der Verfasser des Exposés den Roman?
Der Verfasser bewertet das Buch positiv, da es abwechslungsreich geschrieben ist und Christians persönliches Schicksal im sozialen Umfeld darstellt. Er empfiehlt es weiter, weist aber darauf hin, dass Kenntnisse der geschichtlichen Hintergründe wichtig sind.
Welche Ziele verfolgt das Exposé?
Das Exposé möchte den gesellschaftlichen Hintergrund der Zeit untersuchen, das Leben der Hauptperson und ihre familiären Probleme nachvollziehen und ihr Handeln verstehen.
Welche Materialien wurden für das Exposé gesichtet?
Das Buch "Der Mann im Feuer", die Homepage des Autors und eine Homepage über Wolgast-Preisträger.
- Quote paper
- Anna Lena Müller (Author), 2001, Fährmann, Willi - Der Mann im Feuer, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/105279