In dieser Hausarbeit soll die Frage geklärt werden, was das Ereignishafte an "Gehen" ist. Dazu ist es zunächst interessant, noch einmal die wichtigsten Punkte zum Thema "Ereignis", "Ereignishaftigkeit" und "Ereignislosigkeit" zusammen zu fassen. Ein weiterer Punkt in dieser Hausarbeit ist der, der Grenzüberschreitung. Findet bei "Gehen" eine Derartige statt? Und was hat es mit dem Begriff des Augenblicks zu tun?
Weiterhin soll sich in dieser Hausarbeit mit den sprachlichen Besonderheiten von "Gehen" beschäftigt werden. Warum ist das Werk lesenswert bzw. warum sollte man Bernhards Texte lesen? Zu den sprachlichen Besonderheiten zählt auch die Beschäftigung mit der Erzählsituation in diesem Werk. Und auch das Thema der Künstlichkeit von Bernhards Texten soll hier Eingang finden.
Eine Inhaltsangabe, wie es sonst bei Interpretationen literarischer Texte üblich ist, ist hier vergebens. Auch eine Analyse zum Aufbau oder der Struktur ist hier weniger voranbringend, denn gerade dadurch, dass eine deutlich erkennbare Struktur zerstört wird, kann Bernhard seinen Text auch in der ihm wesentlichen Eigenschaft strukturieren. Was im Umkehrschluss bedeutet, dass der Text nicht durch eine Strukturanalyse entschlüssel- bzw. analysierbar ist. Außerdem soll die Verbindung Bernhards und dem Werk „Gehen“ zum Theater ergründet werden. Welche eventuellen Parallelen oder gar Rückschlüsse sind hier zu finden? Abschließend soll auch ein kleiner Einblick in die historische Vergangenheit und Verbindung zu Österreich geklärt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist ein Ereignis? (in Abgrenzung zur Ereignislosigkeit)
- Was ist das Ereignishafte an diesem (ereignislosen) Text?
- Grenzüberschreitung oder Augenblick?
- Vom Gehen, Denken und Sprechen...
- Monolog vs. Gespräch – Wer kommt zu Wort? Wer sagt was?
- Der Vergleich von „Gehen“ mit einem Theaterstück
- Das Thema der Künstlichkeit
- Sprachliche Besonderheiten
- Von der (historisch bedingten) Schwierigkeit beim Lesen von „Gehen“
- Schluss/Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert Thomas Bernhards Werk „Gehen“, das im Jahr 1971 erschien. Das Ziel ist es, die Funktionsweise des Textes zu verstehen und zu untersuchen, was „Gehen“ zu einem ereignishaften Werk macht, obwohl es oberflächlich betrachtet ereignislos erscheint.
- Definition des Ereignisbegriffs und seine Anwendung auf Bernhards Werk
- Analyse der Grenzüberschreitung und des Augenblicks im Text
- Untersuchung der sprachlichen Besonderheiten und Erzählsituation
- Das Thema der Künstlichkeit in Bernhards Texten
- Vergleich von „Gehen“ mit einem Theaterstück
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung stellt das Werk „Gehen“ vor und erläutert die zentrale Fragestellung der Hausarbeit. Sie legt die Schwerpunkte der Analyse fest und beleuchtet die Schwierigkeiten beim Lesen und Interpretieren von „Gehen“.
- Was ist ein Ereignis? (in Abgrenzung zur Ereignislosigkeit): Dieses Kapitel untersucht den Begriff des Ereignisses aus verschiedenen Perspektiven. Es greift Lotmans Theorie zur narrativen Einheit auf und diskutiert die Rolle von Grenzüberschreitung und Ordnung in Texten. Außerdem wird die Auffassung von Zanetti zum Ereignis als „Eräugnis“ vorgestellt.
- Was ist das Ereignishafte an diesem (ereignislosen) Text?: Anhand der vorangegangenen Definitionen des Ereignisbegriffs wird in diesem Kapitel versucht, die Frage zu beantworten, ob es in „Gehen“ Ereignisse im eigentlichen Sinn gibt. Die Analyse konzentriert sich auf die sprachlichen Besonderheiten und die narrative Struktur des Textes.
- Grenzüberschreitung oder Augenblick?: Dieses Kapitel untersucht, ob in „Gehen“ eine Grenzüberschreitung im Sinne Lotmans stattfindet. Es beschäftigt sich mit dem Begriff des Augenblicks und seiner Bedeutung für das Verständnis von Ereignissen im Text.
- Vom Gehen, Denken und Sprechen...: Dieser Abschnitt widmet sich der Analyse der sprachlichen Gestaltung von „Gehen“. Es werden die Besonderheiten des Monologs und des Gesprächs im Text untersucht und die Frage gestellt, wer die Erzählstimme repräsentiert.
- Der Vergleich von „Gehen“ mit einem Theaterstück: Hier werden mögliche Parallelen zwischen „Gehen“ und dem Theater untersucht. Es wird analysiert, inwiefern das Werk theatralische Elemente aufweist und ob es Rückschlüsse auf Bernhards Intentionen gibt.
- Das Thema der Künstlichkeit: Dieses Kapitel untersucht die Künstlichkeit als ein zentrales Thema in Bernhards Texten. Es wird analysiert, wie die Künstlichkeit in „Gehen“ dargestellt wird und welche Auswirkungen sie auf die Rezeption des Textes hat.
- Sprachliche Besonderheiten: Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der sprachlichen Gestaltung von „Gehen“. Es werden die Besonderheiten der Sprache, der Syntax und des Stils analysiert, die den Text kennzeichnen.
- Von der (historisch bedingten) Schwierigkeit beim Lesen von „Gehen“.: Dieses Kapitel untersucht die Schwierigkeiten, die beim Lesen von „Gehen“ auftreten können. Es wird auf den historischen Kontext des Werkes Bezug genommen und versucht, die Herausforderungen der Rezeption zu erklären.
Schlüsselwörter
Die Analyse von „Gehen“ fokussiert auf die Themen Ereignis, Ereignislosigkeit, Grenzüberschreitung, Augenblick, Monolog, Gespräch, Künstlichkeit, Sprache und Historizität. Die Arbeit untersucht, wie diese Konzepte in Bernhards Text zusammenspielen und das Werk zu einem komplexen und vielschichtigen literarischen Objekt machen.
- Quote paper
- Rebecca Petros (Author), 2020, "Gehen" von Thomas Bernhard. Was ist das Ereignishafte an Thomas Bernhards (ereignislosen) Werk "Gehen"?, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1040737