Was trieb Franz Marc an, die akademische Malerei hinter sich zu lassen und sich einer revolutionären neuen Kunst zuzuwenden? Diese Biografie enthüllt das Leben und die künstlerische Entwicklung eines der bedeutendsten deutschen Expressionisten, von seiner frühen Kindheit und dem anfänglichen Wunsch, Pfarrer zu werden, bis hin zur Entdeckung seiner wahren Berufung als Maler. Tauchen Sie ein in Marcs prägende Jahre in München, seine ersten Begegnungen mit dem Impressionismus in Paris und die tiefgreifenden seelischen Krisen, die seine Kunst maßgeblich beeinflussten. Erleben Sie seine Reisen, insbesondere den Aufenthalt in Griechenland, die ihn sowohl menschlich als auch künstlerisch prägten. Verfolgen Sie die komplexen Beziehungen zu Frauen, die sein Leben kreuzten, von der gescheiterten Verbindung mit Annette von Eckardt bis zur komplizierten Ehe mit Marie Schnür und schließlich zur erfüllenden Partnerschaft mit Maria Franck. Entdecken Sie, wie Marc, beeinflusst von van Gogh und Gauguin, seinen eigenen unverwechselbaren Stil entwickelte, der durch die Darstellung von Tieren in leuchtenden Farben und symbolträchtigen Formen gekennzeichnet ist. Begleiten Sie ihn auf seinem Weg zur Gründung des "Blauen Reiters" zusammen mit Kandinsky und anderen Avantgarde-Künstlern, einem Zusammenschluss, der die Kunstwelt nachhaltig verändern sollte. Diese Biographie zeichnet ein umfassendes Bild von Franz Marc, dem Menschen und Künstler, und beleuchtet die Triebkräfte hinter seinem Schaffen, seine Auseinandersetzung mit der Tradition und sein Streben nach einer neuen, spirituellen Kunst. Eine fesselnde Lektüre für alle, die sich für Expressionismus, Kunstgeschichte und die Lebenswege außergewöhnlicher Künstlerpersönlichkeiten interessieren. Erfahren Sie mehr über seine Inspiration, seine Technik und seinen unermüdlichen Drang, die Welt durch die Augen der Tiere zu sehen und diese Vision auf die Leinwand zu bringen. Lassen Sie sich von Marcs intensiver Suche nach Wahrheit und Schönheit in einer zunehmend industrialisierten Welt berühren und entdecken Sie die zeitlose Relevanz seiner Kunst für die heutige Zeit. Eine Reise in das Herz der Moderne, die den Leser mit neuen Augen sehen lässt. Diese Biografie ist nicht nur eine Darstellung seines Lebens, sondern auch eine tiefgründige Analyse seiner künstlerischen Vision und seines Vermächtnisses für zukünftige Generationen.
FRANZ MORITZ WILHELM MARC
* 08. Februar 1880 in München
Vater: Wilhelm Eduard Marc; Beruf: Maler und Jurist; katholisch [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] protestantisch Mutter. Sophie Marc, geb. Maurice; Französin, die in der Schweiz aufwächst; calvinistisch Bruder: Paul, der 3 Jahre älter ist
Kindheit und “Berufswahl”
Kindheit: Konfirmandenunterricht bei Pfarrer Otto Schlier, der ihn stark beeinflusst 1897: Beschluss, Pfarrer zu werden
1898: Studium der Philologie, um Gymnasialprofessor zu werden
1899: Einschreibung an der Philosophischen Fakultät an der Ludwig- Maximilian Universität in München;
Vor Studienbeginn: Ableistung eines einjährigen Militärdienstes, bei dem er zum ersten Mal mit Pferden in Kontakt kommt und seinen endgültigen Berufswunsch erkennt: Maler
Malstudium
Herbst 1900: Einschreibung an der Münchner Akademie; Schüler von Wilhelm von Dietz und Gabriel Hackl (Kandinsky und Klee waren ebenfalls zum gleichen Zeitpunkt Studenten an der LMU)
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] traditionelle, wirklichkeitsnahe und -getreue Malweise
(“Moorhütten im Dachauer Moos” , 1902)
Sommer 1902: erste Reise auf die Staffelalm, oberhalb von Kochel
Erste Parisreise
Sommer 1903: Marc erhält eine Einladung von seinem Studienkamerad Friedrich Lauer, ihn in Paris zu besuchen;
Marc ist von Paris begeistert (“überwältigende Stadt, v.a. für Künstler” )
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] erstmaliger Kontakt mit dem französischen Impressionismus, gotischer Architektur, außereuropäischer Kunst und Werken von Courbet und Delacroix (Kauf erster japanischer Holzschnitte, die die Ostasiatica- Sammlung beginnen
zurück in M. : verlässt Marc die Akademie und findet in der Kaulbachstraße in Schwabing sein erstes Atelier
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Aufgabe der akademischen Malweise (“Indersdorf”, 1904)
Seelische Krise
Herbst 1905: Bekanntschaft mit Marie Schnür (Lehrerin am Münchner Künstlerin- Verein) und Maria Franck ( lehrte an derselben Institution)
Bekanntschaft mit dem französischen Tiermaler Jean Bloé Niestlé
Ende 1905: Trennung von der Malerin Kopistin Annette von Eckardt (verheiratet;2 Kinder )
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Marc stürzt in tiefe depressive Melancholie (“Der tote Spatz”, 1905)
Griechenlandreise
April 1906: Marc begleitet seinen Bruder Paul nach Griechenland, wo sie in Klöstern auf dem Berg Athos für ca. drei Wochen verweilen;
Marc beschäftigt sich zwischenzeitlich mit der wissenschaftlichen Untersuchung alter Handschriften
Diese Reise sei “.. eine kuriose Mischung von Komik und Staunen, von Ironie und Ergriffenheit, von Genuss und Entbehrung jeder Art.”
Mai- Oktober : Aufenthalt in Kochel, wo ihn Marie und Maria besuchen
(“ZweiFrauen am Berg”,1906)
Scheinehe
März 1907: Heirat mit Marie Schnür, die ein uneheliches Kind in die (Schein-) Ehe bringt, welches sie nach dem Gesetz hätte weggeben müssen
Zweite Parisreise
Noch am selben Abend der Hochzeit reist Marc für gut eine Woche nach Paris
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Faszination von Werken VanGoghs Gauguins (“Frau im Wind am
Meer”,1907)
Rückkehr, Malstudium Scheid ung
1907: Rückzug nach ins Kloster in Indersdorf 1908: Scheidung
Marie wirft Marc Ehebruch vor und verhindert so für einige Jahre die Vermählung von Marc mit Maria Franck
Maria und Marc verbringen den Sommer in Lenggries
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Plein-airmalerei (erste Baum- Pferdestudien) (“Lärchenbäumchen”,1908) Sommer 1909: in Sindelsdorf (Oberbayern), in das er im April 1910 mit Maria übersiedelt
Malkurse und Vermittlung von Antiquitäten sichern den Lebensunterhalt; Kunsthandlungen Brakl und Thannhauser kaufen einige wenige Werke
Dezember ‘09: [Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] Ausstellung VanGoghs (“Rehe in der Dämmerung”;
“Katzen auf rotem Tuch”, jeweils 1909)
Erste Berührung mit dem “Blauen Reiter”
Januar 1910: Im selben Jahr findet in der Galerie Brakl, Marcs erste Ausstellung statt, die ihm im die Bekanntschaft mit Auguste Macke (später, der beste Freund) und dessen Vetter Helmuth sowie mit dem Berliner Sammler und Fabrikant Bernhard Koehler jun.
verschafft; jener lässt Bilder von Marc an seinen Vater in Berlin senden, der sich daraufhin mit Marc arrangiert: M. erhält monatlich eine Summe von 200 Mark, dafür möchte aber Bernhard Koehler sen. die Hälfte seiner Werke
(Anfang einer Sammlung, die bis auf zwei Werke, die im WKII verbrannten, im Lenbachhaus zu sehen ist)
[Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten] finanzielle Sicherheit; Konzentration auf das Malen
(“Akt mit Katze”, 1910)
Die Neue Künstlervereinigung München (1909 gegründet) Sept. 1910: Besuch der zweiten Ausstellung der NKVM
Marc verfasst eine leidenschaftliche Verteidigung ,die neben den öffentlichen negativen Rezensionen, später in einer Broschüre der NKVM veröffentlicht wird
Daraufhin entsteht ein reger Briefwechsel zwischen Marc und Adolf Erbslöh Neujahr: Marc lernt bei Alexej von Jawlensky in Murnau, Gabriele Münter, Marianne von
Werefkin und Wassily Kandinsky kennen
Februar 1911: Durch seine feste Mitgliedschaft in der NKVM (3. Vorsitzender), fühlt er sich den Künstlern näher, die gegen die alte akademische Kunst, aber ohne gemeinsame
Plattform, agieren; daher gibt es innerhalb der Vereinigung Meinungs- verschiedenheiten, die diese in zwei Gruppen aufspalteten:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Mai 1911: Marc zweite Ausstellung in der Galerie Thannhauser Heirat mit Maria Franck in London
Beschäftigung mit Kunst außereuropäischer Völker
Sommer ‘11: Idee eines umfassenden Almanachs zur momentanen Kunstsituation
Dez. 1911: Kandinsky, Kubin, Marc und Gabriele Münter treten aus der Vereinigung aus
Häufig gestellte Fragen
Wer ist Franz Moritz Wilhelm Marc?
Franz Moritz Wilhelm Marc war ein Maler, geboren am 8. Februar 1880 in München. Sein Vater war Wilhelm Eduard Marc, ebenfalls Maler und Jurist, und seine Mutter Sophie Marc, geb. Maurice, war Französin.
Was sind wichtige Ereignisse in Marcs Kindheit und Jugend?
Marc besuchte den Konfirmandenunterricht bei Pfarrer Otto Schlier, der ihn stark beeinflusste. 1897 beschloss er, Pfarrer zu werden, und 1898 begann er ein Studium der Philologie. 1899 schrieb er sich an der Philosophischen Fakultät der Ludwig-Maximilian Universität in München ein. Vor seinem Studium leistete er einen einjährigen Militärdienst, wo er erstmals mit Pferden in Kontakt kam und seinen Berufswunsch als Maler erkannte.
Wo studierte Marc Malerei?
Im Herbst 1900 schrieb sich Marc an der Münchner Akademie ein und war Schüler von Wilhelm von Dietz und Gabriel Hackl.
Welche Reisen unternahm Marc?
Marc reiste im Sommer 1902 erstmals auf die Staffelalm oberhalb von Kochel. Im Sommer 1903 besuchte er Paris auf Einladung seines Studienkameraden Friedrich Lauer. Im April 1906 begleitete er seinen Bruder Paul nach Griechenland.
Mit wem war Marc verheiratet?
Marc heiratete im März 1907 Marie Schnür, was eine Scheinehe war. Später heiratete er Maria Franck in London.
Wie kam Marc zum "Blauen Reiter"?
Im Januar 1910 fand Marcs erste Ausstellung in der Galerie Brakl statt, bei der er Auguste Macke und andere Künstler kennenlernte. Er lernte bei Alexej von Jawlensky in Murnau Gabriele Münter, Marianne von Werefkin und Wassily Kandinsky kennen. Im Dezember 1911 traten Kandinsky, Kubin, Marc und Gabriele Münter aus der Neuen Künstlervereinigung München aus.
Welche finanziellen Vereinbarungen hatte Marc?
Der Berliner Sammler und Fabrikant Bernhard Koehler jun. arrangierte, dass sein Vater, Bernhard Koehler sen., Marc monatlich 200 Mark zahlte. Im Gegenzug erhielt Bernhard Koehler sen. die Hälfte von Marcs Werken.
Was ist die Neue Künstlervereinigung München?
Die Neue Künstlervereinigung München (NKVM) wurde 1909 gegründet. Marc besuchte im September 1910 die zweite Ausstellung der NKVM und verfasste eine leidenschaftliche Verteidigung, die in einer Broschüre der NKVM veröffentlicht wurde.
Welche Werke werden in dem Text erwähnt?
Es werden folgende Werke erwähnt: "Moorhütten im Dachauer Moos" (1902), "Indersdorf" (1904), "Der tote Spatz" (1905), "Zwei Frauen am Berg" (1906), "Frau im Wind am Meer" (1907), "Lärchenbäumchen" (1908), "Rehe in der Dämmerung" (1909), "Katzen auf rotem Tuch" (1909), "Akt mit Katze" (1910), "Rehe im Schnee" (1911), "Die gelbe Kuh" (1911).
- Quote paper
- Janine Rohde (Author), 2001, Die Biographie des Künstlers Franz Marc, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/103659