Die Arbeit beleuchtet verschiedene Kopfbedeckungen im späten Mittelalter und ihre Funktionen. Jedes Kapitel beginnt mit einer kurzen Einleitung bezüglich der geschichtlichen, modischen Entwicklung in dem jeweils betrachteten Jahrhundert, um das nötige Wissen für die darauffolgende Erörterung der für das Jahrhundert wichtigsten Kopfbedeckung zu geben. Grundfunktionen der Mode sind Schutz, Distinktion und Schmuck. Sie bilden das Grundgerüst der Kleidung und sind deshalb als anthropologische Konstanten zu beschreiben. Zudem sind sie somit auch die Basis der vorliegenden Arbeit, welche sich mit den Funktionen und dem Aussehen der späten mittelalterlichen Kopfbedeckungen Gebende, Gugel, Hörnerhaube und Kapuze auseinandersetzt, und dabei der Versuch unternommen wird, auch gesellschaftliche Entwicklungen zu beleuchten und deren Einfluss auf die Form der Kopfbedeckungen zu erörtern.
Im dritten Kapitel werden zunächst eingehend die Anfänge der Mode des späten Mittelalters im 12. und 13. Jahrhundert und die Suggestion der Kirche auf die Kopfbedeckungen analysiert, sodass danach das Gebende in seiner Form und Funktion als Erkennungssymbol der verheirateten Frau gedeutet wird. Das vierte Kapitel befasst sich mit den Ein-flüssen der Mode im 14. Jahrhundert, der entstehenden Emanzipation des Bürgertums und dem beginnenden Zerfall der ständischen Gesellschaft. Anhand der bemerkenswerten Entwicklung der Gugel von einem Kleidungsstück der Bauern zu einer Kopfbedeckung des Adels soll diese Problematik, aber auch die Rolle der Kapuze erläutert werden. Abschließend wird im fünften Kapitel die wichtige Rolle der Hörnerhaube als Wiedererkennungsmerkmal der burgundischen Mode analysiert. Hierfür wird zunächst die Rolle und Entwicklung der burgundischen Mode im 15. Jahrhundert beleuchtet und anschließend werden Hennin und ins-besondere die Hörnerhaube in ihrer Form begründet und in Bezug zu der Spaltung der Gesellschaft gesetzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Persönliche Reflexion der Veranstaltung MDG 1
- 1.1 Schönheitsideale
- 1.2 Antike (Griechenland)
- 1.3 Antike (Rom)
- 1.4 Mittelalter
- 1.5 Neuzeit, Renaissance und spanische Mode
- 1.6 Barock, Rokoko bis zur Französischen Revolution
- 2. Einleitung
- 3. Das Gebende als Progression des Schleiers
- 3.1 Anfänge der Mode und Geschichte des Schleiers
- 3.2 Der Einfluss der Kirche auf Kopfbedeckungen
- 3.3 Die Form des Gebendes
- 4. Der kurzweilige Aufschwung der Gugel
- 4.1 Die Entwicklung der Mode im 14. Jahrhundert
- 4.2 Die Kapuze als Komponente der Gugel
- 4.3 Die Geschichte der Gugel
- 5. Die Hörnerhaube - eine extravagante Abwandlung des Hennins
- 5.1 Die Bedeutung der burgundischen Mode für das 15. Jahrhundert
- 5.2 Die Entstehung der Hörnerhaube aus dem Hennin
- 6. Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Kopfbedeckungen Gebende, Gugel, Hörnerhaube und Kapuze des späten Mittelalters und deren Funktionen im gesellschaftlichen Kontext. Sie analysiert die Entwicklung der Mode in verschiedenen Jahrhunderten und beleuchtet den Einfluss gesellschaftlicher Faktoren auf die Form und Bedeutung dieser Kopfbedeckungen.
- Entwicklung der Kopfbedeckungen im späten Mittelalter
- Soziokulturelle Einflüsse auf die Mode
- Funktionen von Kopfbedeckungen (Schutz, Scham, Schmuck)
- Vergleich verschiedener Kopfbedeckungen und ihrer Entwicklung
- Bedeutung der Mode für die Darstellung des sozialen Status
Zusammenfassung der Kapitel
1. Persönliche Reflexion der Veranstaltung MDG 1: Dieses Kapitel bietet einen persönlichen Rückblick auf die Vorlesungsreihe "Mode- und Designgeschichte", beginnend mit einer Diskussion über Schönheitsideale, die sich über verschiedene Epochen hinweg entwickelt haben, von der Antike bis zur Moderne. Es werden unterschiedliche Kulturen und ihre Einflüsse auf ästhetische Konzepte beleuchtet, und die Exkursion zum Museum Angewandte Kunst in Frankfurt wird erwähnt, mit dem Fokus auf Michelle Elies experimentellem Umgang mit Mode und ihrer Ablehnung konventioneller Schönheitsstandards.
2. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik ein und benennt die drei Grundfunktionen von Kleidung – Schutz, Distinktion und Schmuck – als anthropologische Konstanten, basierend auf dem Werk von Jan Keupp. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Funktionen und des Aussehens der Kopfbedeckungen Gebende, Gugel, Hörnerhaube und Kapuze im späten Mittelalter, sowie auf den Einfluss gesellschaftlicher Entwicklungen auf deren Gestaltung.
3. Das Gebende als Progression des Schleiers: Dieses Kapitel untersucht das Gebende als Weiterentwicklung des Schleiers. Es beleuchtet die Anfänge der Mode und die Geschichte des Schleiers, den Einfluss der Kirche auf Kopfbedeckungen und analysiert die Form des Gebendes im Kontext der damaligen Mode und Gesellschaft. Es wird die Entwicklung des Schleiers von einem rein praktischen Schutz bis hin zu einem modischen Accessoire betrachtet.
4. Der kurzweilige Aufschwung der Gugel: Dieses Kapitel widmet sich der Gugel, die im 14. Jahrhundert an Bedeutung gewann. Es untersucht die Entwicklung der Mode in diesem Jahrhundert, die Rolle der Kapuze als Komponente der Gugel und die Geschichte der Gugel im Allgemeinen. Die Analyse fokussiert auf die Gründe für den Aufstieg und den späteren Niedergang der Gugel als modisches Kleidungsstück. Es werden Veränderungen in der Gesellschaft und deren Auswirkungen auf die Mode beleuchtet.
5. Die Hörnerhaube - eine extravagante Abwandlung des Hennins: Dieses Kapitel behandelt die extravagante Hörnerhaube, die eine Abwandlung des Hennins darstellt. Es untersucht die Bedeutung der burgundischen Mode im 15. Jahrhundert und die Entstehung der Hörnerhaube aus dem Hennin. Der Fokus liegt auf der Entwicklung und den Besonderheiten der Hörnerhaube als Ausdruck von Mode und gesellschaftlichem Status in der damaligen Zeit. Die Analyse berücksichtigt regionale Einflüsse und die Verbreitung der Mode.
Schlüsselwörter
Mittelalter, Kopfbedeckungen, Modegeschichte, Gebende, Gugel, Hörnerhaube, Kapuze, gesellschaftliche Entwicklungen, soziale Statussymbole, Textilien, Kleidungsphilosophie, Schönheitsideale.
Häufig gestellte Fragen zur Mode- und Designgeschichte des späten Mittelalters
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht Kopfbedeckungen des späten Mittelalters, insbesondere die Gebende, die Gugel, die Hörnerhaube und die Kapuze. Sie analysiert deren Entwicklung, Funktionen im gesellschaftlichen Kontext und den Einfluss gesellschaftlicher Faktoren auf deren Form und Bedeutung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in sechs Kapitel: 1. Persönliche Reflexion der Veranstaltung MDG 1 (mit Fokus auf Schönheitsideale durch die Geschichte); 2. Einleitung (Einführung in die Thematik und anthropologische Konstanten von Kleidung); 3. Das Gebende als Progression des Schleiers; 4. Der kurzweilige Aufschwung der Gugel; 5. Die Hörnerhaube - eine extravagante Abwandlung des Hennins; und 6. Schlussbetrachtung.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung von Kopfbedeckungen im späten Mittelalter, die soziokulturellen Einflüsse auf die Mode, die Funktionen dieser Kopfbedeckungen (Schutz, Scham, Schmuck), den Vergleich verschiedener Kopfbedeckungen und deren Entwicklung, sowie die Bedeutung der Mode für die Darstellung des sozialen Status.
Welche konkreten Kopfbedeckungen werden behandelt?
Die Arbeit konzentriert sich auf vier Kopfbedeckungen: die Gebende, die Gugel, die Hörnerhaube und die Kapuze. Die jeweiligen Kapitel untersuchen die Geschichte, Entwicklung und Bedeutung jeder einzelnen Kopfbedeckung.
Wie werden die Kopfbedeckungen im Kontext der gesellschaftlichen Entwicklungen betrachtet?
Die Arbeit analysiert den Einfluss gesellschaftlicher Faktoren auf die Form und Bedeutung der Kopfbedeckungen. Es wird untersucht, wie sich Veränderungen in der Gesellschaft auf die Mode und die Gestaltung der Kopfbedeckungen auswirkten (z.B. der Einfluss der Kirche, regionale Einflüsse, die Bedeutung der burgundischen Mode).
Welche Rolle spielen Schönheitsideale in der Arbeit?
Das erste Kapitel bietet eine persönliche Reflexion, die mit einer Diskussion über Schönheitsideale beginnt, die sich über verschiedene Epochen hinweg entwickelt haben. Dies dient als breiterer Kontext für die spätere, detailliertere Analyse der Kopfbedeckungen im Mittelalter.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Mittelalter, Kopfbedeckungen, Modegeschichte, Gebende, Gugel, Hörnerhaube, Kapuze, gesellschaftliche Entwicklungen, soziale Statussymbole, Textilien, Kleidungsphilosophie, Schönheitsideale.
Welche Funktionen von Kleidung werden thematisiert?
Die Arbeit basiert auf dem Werk von Jan Keupp und nennt drei Grundfunktionen von Kleidung: Schutz, Distinktion und Schmuck.
- Arbeit zitieren
- Fabian Mages (Autor:in), 2021, Kopfbedeckungen im späten Mittelalter und ihre Funktionen. Gebende, Gugel, Hörnerhaube und Kapuze, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1033524