Was geschah, als die Welt aus den Fugen geriet und die Kunst sich neu erfand? Diese fesselnde Reise durch die Epochen des Dadaismus, der Neuen Sachlichkeit, des Surrealismus, der abstrakten Malerei, des Neokonstruktivismus und des Neuen Realismus enthüllt, wie Künstler auf die Turbulenzen des 20. Jahrhunderts reagierten. Von den anarchischen Manifestationen des Dada, der die bürgerliche Kunstordnung mit Spott überwand, bis zur schonungslosen Spiegelung der Realität in der Neuen Sachlichkeit, die Kriegsleiden und soziale Ungleichheit ins Zentrum rückte, entfaltet sich ein Panorama künstlerischer Rebellion. Tauchen Sie ein in die Traumwelten des Surrealismus, wo das Unterbewusstsein die Leinwand eroberte, und erleben Sie die radikale Abstraktion, die nach dem Zweiten Weltkrieg eine neue Weltsprache suchte. Entdecken Sie die kühnen Experimente des Neokonstruktivismus mit Farbe und Form, die die Grenzen der Wahrnehmung verschoben, und lassen Sie sich vom Neuen Realismus provozieren, der die banale Alltagswelt zur Kunst erhob. Diese Epochen der Kunstgeschichte sind geprägt von dem unaufhaltsamen Drang, Konventionen zu brechen, neue Ausdrucksformen zu finden und die Rolle der Kunst in einer sich wandelnden Welt neu zu definieren. Eine Zeitreise durch die Avantgarde, die nicht nur die Kunst, sondern auch unser Verständnis von Realität und Gesellschaft für immer veränderte. Ein Muss für Kunstliebhaber, Studierende und alle, die sich für die kulturellen Strömungen des 20. Jahrhunderts interessieren. Erleben Sie, wie Künstler die Welt neu interpretierten und damit den Weg für zukünftige Generationen ebneten, indem sie Konventionen in Frage stellten und die Grenzen des künstlerisch Machbaren immer wieder neu ausloteten, um eine tiefere Auseinandersetzung mit der menschlichen Existenz und den gesellschaftlichen Herausforderungen anzuregen. Es ist eine Geschichte von Mut, Innovation und dem unerschütterlichen Glauben an die Kraft der Kunst, die Leser jeden Alters begeistern wird. Begleiten Sie uns auf dieser aufregenden Entdeckungsreise und erleben Sie die faszinierende Entwicklung der modernen Kunst hautnah.
DADAISMUS [1916-1923]
Geschichtlicher Hintergrund:
- 1918 Ende des 1. Weltkrieges
- Ausrufung der Weimarer Republik
- literarisch-künstl. Bewegung
- begründet durch junge Gruppe von Dichtern und Malern
Charakteristika:
- Dadaismus wollte Kunst durch Antikunst ersetzen und mit allen (aner-) bekannten Werten brechen
- Dadaismus=Antwort auf eine aus den Fugen geratene Welt mit einer fragwürdig gewordenen Kultur
- Motto: "Protest gegen die Dummheit und Eitelkeit des Menschens" -Provokation, Irritation, Absurdität, Irrationalität
- Ausdrucksmittel:
- Versuch, durch Grenzüberschreitung in jeder Hinsicht, die herkömmlichen Kunstmaßstäbe lächerlich zu machen
- Durch Verwendung sinnloser Satzbrocken
- Lärmmusik
- Collagen (Photomontagen) aus beliebigen z.B. Zeitungsschnipseln Materialien
- Bruitistische Konzerte, Lautgedichte, absurde Textgedichte, aus Alltagsgegenständen entworfene Kostümierungen der Akteure (all diese Veranstaltungen waren die Urform der Happenings)
- Ready-mades=Fertigteile zum Kunstobjekt erhoben z.B. Vorderrad eines Fahrrades
Vertreter:
- Kurt Schwitters
- Marcel Duchamps
NEUE SACHLICHKEIT [1922-1933]
Geschichtl. Hintergrund:
- Eine erstarrte, reaktionäre Gesellschaft in der Weimarer Zeit/Hungerjahre
- 1923 Hitlers Marsch auf die Feldherrnhalle in München
- um 1922 entstandene künstl. Richtung in Dtld.
- 2 unterschiedl. Richtungen : Neue Sachlichkeit und Verismus
Charakteristika:
- Hauptanliegen war eine detailgetreue, sachliche Darstellung/ Erfassung der Wirklichkeit
- Die expressionistischen Ideale, ihr Erlösungspathos und der Ich-kult wichen einem prosaischen, auch zynischen Blick auf die Wirklichkeit
1. Neue Sachlichkeit
- Idyllische, neoklassizistische Ausrichtung, die alle Gesellschaftskonflikte aussparte (goldene 20-iger)
2. Verismus ( lat. Veritas=Wahrheit)
- Sozialkritische Tendenz
- Extrem naturalistische Darstellungen, auch des Hässlichen
- Motive: Kriegskrüppel, Prostituierte, Bettler, Kriegsgewinnler
- Ausdrucksweise: -fast fotografisch genaue Bildsprache gepaart mit eigentümlicher Kühle wirkten bei aller Realistik verfremdet u. fern wirkend, durch in sich geschlossene Farbflächen mit metallischer Schärfe kontuiert=klare Formen mit glatter Oberfläche und somit eigener Präsenz
Vertreter:
- Otto Dix
- George Grosz
- Christian Schad
SURREALISMUS [1924-1945]
Geschichtl. Hintergrund :
- Nach dem 1. WK aus dem Dadaismus entstandene Kunst- und Literaturrichtung
- Zunächst enge Bindung an das dadaistische Prinzip des Unlogischen, des Irrationalen und Zufälligen
- Entstehungsland=Frankreich, ,,sur" (frz.) ,,Über "wirklichkeit, weist auf die Bedeutung des Surrealen auf die Kunst hin
- Abspaltung vom Dadaismus um 1920
Charakteristika:
- Beeinflusst durch neue Erkenntnisse in der Psychoanalyse (S. Freud), verwerteten die Surrealisten in ihren Werken Traum- und Rauscherlebnisse als Quelle künstl. Eingebung (Verzicht auf Verstandeskontrolle)
- Durch Grenzauflösung zw. dem Realen und der Unwirklichkeit stellten sie Dinge in traumhaft absurde Verbindungen und phantastische Verzerrungen gleichsam naturgetreu dar
- Grundeinstellung dieser Künstler: die Existenz einer verdrängten Erfahrungswelt, die es in Traumbildern, halluzinatorischen Erscheinungen und bildlichen Suggestionen darzustellen galt ,,Ich glaube an die künftige Auflösung der beiden scheinbar gegensätzlichen Zustände von Traum und Wirklichkeit, in einer Art absoluter- wenn man so will-Überwirklichkeit" [André Breton]
- Motive/Umsetzung:
- banale Alltagsgegenstände in neuen, unwirklich anmutenden Zusammenhängen
- spannungsgeladene, irritierende Bildwelten, die wie ans Tageslicht gezerrte Traumvisionen in einer Zeichen- und Chiffrensprache, anmuten
- auch abstrakte Formen kamen vor
Vertreter:
- Salvador Dali
- Joan Miro
- Max Ernst
Abstrakte Malerei [1945-1960] Geschichtl. Hintergrund:
- 1945 Ende 2.WK (Abwurf der 1. Atombombe)
- Nachkriegsordnung-Spaltung der Welt in sozialistische und kapitalistische ,,Lager"
- Orientierungslosigkeit der europ. Malerei (viele Avantgardisten waren emigriert)
- Abstraktion als Weltsprache und Suche neuer Ausdrucksformen, dadurch Entstehung vieler verschiedener Stile und Richtungen:
- Abstrakter Expressionismus
1. Tachismus
2. Informel
3. Action Painting
- Geometrische Abstraktion (parallel zum abstrakten Expressionismus) Charakteristika [allgemein]:
- Abstrakte Malerei-unverbindlich und offen, somit keine Auseinandersetzung mit Kriegsfolgen bzw. Elend (Angst vor Vergleich mit NS-Kunst bzw. sozialist. Realismus)
- Wurzeln der Abstraktion sind bereits im Expressionismus, dem Bauhaus, dem Konstruktivismus und dem Surrealismus zu finden
- Anders als die Künstler des ersten Weltkrieges wollten sie keine neuen Utopien und Werte schaffen
- Anliegen bzw. Problembehandlung=ungeschminkt, ohne jegliche traditionelle Abbildfunktion, Kunst sollte für sich sprechen bzw. als individuelles Ausdrucksmittel fungieren
- Einzig die Subjektivität des Künstlers wurde gültiges Maß
1. franz.: ,,Tachismus" (Taché=Fleck): z.B. Georges Mathieu
2. abgewandelter dt. Stil:,,informell" (ohne abbildliche Form) :z.B. Willi Baumeister
- Umsetzung:
- Farbauftrag in kontrollierter Aktion, aber auch zufallsbestimmt
- ohne harmonische Relationen und inszenierter Gewichtsverteilung
3. Action Painting (Aktionsmalerei): (z.B. Jackson Pollock)
- extremste Ausbildung des abstrakten Expressionismus
- keine Vorhersage über Endprodukt möglich, und somit auch keine Bedeutung im Sinne einer Fiktion, gleich Darstellung und Aussage
- Aussage soll Betrachter in sich selbst suchen bzw. das Bild lediglich als Protokoll oder Dokument einer Aktion bzw. eines Arbeitsprozesses ansehen
- Geometrische Abstraktion: (z.B. Barnett Newman)
- Hierbei werden die individuelle Stimmung des Künstlers (individuelle Handschrift) und der Entstehungsprozess völlig zurückgeschraubt
- Arbeiten mit glatten klaren Farbflächen, wobei der Farbe eine große Bedeutung zukommt
- Einziges Anliegen: Konfrontation des Betrachters mit dem Werk ohne jegliche Gegenständlichkeit
NEOKONSTRUKTIVISMUS [1955-1975]
- Entwickelte sich aus der geometrischen Abstraktion
- Besondere Stile waren:
1. OP Art
2. Colour Field Painting
3. Hard Edge
Charakteristika:
- Hier wurde die Farbe bewusst eingesetzt, als physikalisches Phänomen, deren Wirkung experimentell erprobbar und somit einsetzbar ist
- Gestaltungsgrundlagen waren die unmittelbare Verwendung von Fläche, Linie, Volumen, Raum und Farbe
- Darum sind die Bilder, deren einziger Gegenstand die Farbe ist, trotz aller Ungegenständlichkeit sehr konkret
1. OP Art: (z.B. Viktor Vasarely)
- gezielte Untersuchung von Farb- u. Formeffekten, basierend auf Erforschung optischer Reizeffekte (siehe Impressionismus)
- durch harmonierende und konstruierende Wechselwirkungen der Farben und Formen wurde im statischen Bild Bewegung erzeugt, z.B. sogenannte Flimmerbilder
- nahmen großen Einfluss auf Dekor- und Designgestaltung
2. Colour-Field Painting: (z.B. Josef Albers)
- Hauptaufgabe: analytische Farbuntersuchungen, Farbe war kein ,,Begleitumstand", sondern eigentliches Ziel
- Umsetzung: autonome Farbe in vielfältigen Wechselbeziehungen,
Ziel: Kommunikation durch Farbe
3. Hard Edge: (z.B. Frank Stella)
- Farbe ebenfalls im Zentrum des Interesses
- Intention: entfallen einer tieferen Bedeutungs- und Interpretationsebene, Bild kein Kunstobjekt, sondern anfassbare Wirklichkeit, somit mehr Objekt Teil des realen Raums
NEUER REALISMUS [1958-1975]
Geschichtl. Hintergrund:
- 1959 Verschärfung des Ost-West-Konfliktes (Raketendrohungen zw. USA und UdSSR) durch Castros Sieg in Cuba; bis 1962 Höhepunkt des Kalten Krieges
- 1961 Berliner Mauer
- Vietnamkrieg bis 1968
- 1966-68 weltweite Studentenunruhen, als Protest gegen den Krieg
- allgemein eine Zeit der Emanzipation und Neudefinierung, somit auch in der Kunst, die völlig neue, der Gesellschaftsentwicklung angepasste, Wirkungskreise und Ausdrucksmittel suchte:
1. Nouveau Rèalisme
2. Pop Art
3. Photorealismus
Charakteristika :
- ähnlich objekthaften Charakter, wie z.B. beim Hard Edge-Stil, weist auch die Kunst in den 60-iger Jahren auf, doch war man auf der Suche nach einem neuen Realitätsprinzip mit größtmöglicher Wirklichkeitsverbundenheit und damit einhergehender Breitenwirkung
- deshalb verstärkt Verzicht auf das gemalte Bild, da es Illusion und Fiktion ist bzw. der Bildraum nur malerisch definiert wird
- somit verstärkte Integration der Kunst in das Leben , durch Verwendung neuer Ausdrucksformen (Einbeziehung aller Wahrnehmungsformen des Menschen)
1. Nouveau Rèalisme (auch Neo-Dadaismus), z.B. Yves Klein, Nikki de St. Phalle
- Extreme Steigerung der Ungegenständlichkeit
- Gratwanderung zwischen Welt der Kunst und der realen Dingwelt
- Ablehnung herkömmlicher Bildentstehung:
- Integration realer Alltagsgegenstände, z.B. Schwämme in das Bildgefüge (Combine Paintings)
- Anstelle von Pinseln als Gestaltungsmittel dienten menschliche Modelle und deren Aktionen nach Anleitung des Künstlers, z.B. Wälzen bemalter Modelle auf einer Großleinwand (Happening)
- Umsetzung neuer Raumkonzepte, keine gemalte Räumlichkeit sondern durch z.B. Schlitze in der Leinwand real hervorgerufener Bildraum, oder Gestaltung des Kunstwerkes als großräumige Installation, somit Teil der tatsächlich vorhandenen Umwelt (Environment)
- Keine Aufdeckung tieferer Wahrheiten durch ungewohnte Zusammenstellungen sondern lediglich Darstellung des wirklichen Leben, Betrachter war gefordert, Zusammenhänge selbst zu erkennen
2. Pop Art, z.B. Endie Warhol
- Unterschied zwischen Kunstwerk und Gebrauchsgegenstand tendiert gegen Null
- Bedienung populärer Massenkunst durch Nutzung der Konsumwelt als Motiv der Kunst
- Integration der medialen Bilderfluten (Wirtschaftswunder - Werbung) in die eigenen Arbeiten, so z.B. Coca-Cola-Büchsen, Waschmittelpackungen, Comic-Bildchen, Marylin Monroe
- Siebdruck als favorisiertes Medium, da problemloses und zugleich variables Vervielfältigungsverfahren
3. Photorealismus/Hyperrealismus, z.B. Gerhard Richter
- Gegenposition zur konsumverherrlichenden Pop Art
- Ähnlich wie Künstler der Neuen Sachlichkeit wollten auch die Photorealisten durch die Schärfe und Brillianz in ihren Bildern (naturgetreue Wiedergabe) das Abgebildete hinterfragen
- Kritik an der selbstgefälligen Wohlstandgesellschaft
- Umsetzung: mit Hilfe von Diaprojektoren auf eine Leinwand kopierte Photographien
- In Folge gab es viele weitere künstlerische Formen:
- Minimalisten - nüchterne Rauminstallation mit geometrischen Körpern
- Konzeptkünstler - Reduzierung der Kunst auf das Konzept des Kunstwerkes, nur gedankliche Anregung ohne wirkliche Realisierung des Kunstwerkes
- Auch Photographie oder die jungen Medien, wie Video und Computer, reizten zu neuen experimentellen Kunstformen
Häufig gestellte Fragen
Was ist Dadaismus und wann entstand er?
Dadaismus war eine literarisch-künstlerische Bewegung, die von einer jungen Gruppe von Dichtern und Malern gegründet wurde. Sie entstand zwischen 1916 und 1923.
Was waren die Hauptcharakteristika des Dadaismus?
Der Dadaismus wollte Kunst durch Antikunst ersetzen und mit allen anerkannten Werten brechen. Er war eine Antwort auf eine aus den Fugen geratene Welt mit einer fragwürdig gewordenen Kultur. Sein Motto war "Protest gegen die Dummheit und Eitelkeit des Menschen". Er nutzte Provokation, Irritation, Absurdität und Irrationalität als Ausdrucksmittel.
Welche Ausdrucksmittel wurden im Dadaismus verwendet?
Zu den Ausdrucksmitteln gehörten Grenzüberschreitungen, sinnlose Satzbrocken, Lärmmusik, Collagen aus Zeitungsschnipseln und Materialien, bruitistische Konzerte, Lautgedichte, absurde Textgedichte, Kostümierungen aus Alltagsgegenständen und Ready-mades (Fertigteile, die zu Kunstobjekten erhoben wurden).
Wer waren die wichtigsten Vertreter des Dadaismus?
Wichtige Vertreter des Dadaismus waren Kurt Schwitters und Marcel Duchamps.
Was ist die Neue Sachlichkeit und wann entstand sie?
Die Neue Sachlichkeit war eine künstlerische Richtung, die um 1922 in Deutschland entstand und bis 1933 andauerte. Es gab zwei unterschiedliche Richtungen: Neue Sachlichkeit und Verismus.
Was waren die Hauptcharakteristika der Neuen Sachlichkeit?
Das Hauptanliegen war eine detailgetreue, sachliche Darstellung und Erfassung der Wirklichkeit. Die expressionistischen Ideale wichen einem prosaischen, zynischen Blick auf die Wirklichkeit. Die Neue Sachlichkeit umfasste eine idyllische, neoklassizistische Ausrichtung, während der Verismus eine sozialkritische Tendenz mit extrem naturalistischen Darstellungen des Hässlichen beinhaltete.
Welche Motive wurden im Verismus dargestellt?
Motive des Verismus waren Kriegskrüppel, Prostituierte, Bettler und Kriegsgewinnler.
Wer waren die wichtigsten Vertreter der Neuen Sachlichkeit?
Wichtige Vertreter der Neuen Sachlichkeit waren Otto Dix, George Grosz und Christian Schad.
Was ist Surrealismus und wann entstand er?
Der Surrealismus war eine Kunst- und Literaturrichtung, die nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Dadaismus entstand. Er entstand in Frankreich (,,sur" = ,,Über"wirklichkeit) und spaltete sich um 1920 vom Dadaismus ab.
Was waren die Hauptcharakteristika des Surrealismus?
Der Surrealismus war beeinflusst durch neue Erkenntnisse in der Psychoanalyse (S. Freud) und verwertete Traum- und Rauscherlebnisse als Quelle künstlerischer Eingebung. Er stellte Dinge in traumhaft absurde Verbindungen und phantastische Verzerrungen dar. Er strebte nach der Auflösung der Gegensätze von Traum und Wirklichkeit in einer Art absoluter Überwirklichkeit.
Welche Motive wurden im Surrealismus verwendet?
Motive waren banale Alltagsgegenstände in neuen, unwirklich anmutenden Zusammenhängen sowie spannungsgeladene, irritierende Bildwelten, die wie Traumvisionen anmuteten. Auch abstrakte Formen kamen vor.
Wer waren die wichtigsten Vertreter des Surrealismus?
Wichtige Vertreter des Surrealismus waren Salvador Dali, Joan Miro und Max Ernst.
Was ist Abstrakte Malerei und wann entstand sie?
Die abstrakte Malerei entstand zwischen 1945 und 1960, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Es gab verschiedene Stile und Richtungen wie abstrakter Expressionismus (Tachismus, Informel, Action Painting) und geometrische Abstraktion.
Was waren die Hauptcharakteristika der abstrakten Malerei?
Die abstrakte Malerei war unverbindlich und offen und verzichtete auf die Auseinandersetzung mit Kriegsfolgen. Sie war ein individuelles Ausdrucksmittel, bei dem die Subjektivität des Künstlers das gültige Maß war.
Was sind Tachismus, Informel und Action Painting?
Tachismus ist ein französischer Stil (Taché=Fleck), Informel ein abgewandelter deutscher Stil (ohne abbildliche Form), und Action Painting ist die extremste Ausbildung des abstrakten Expressionismus.
Was ist Geometrische Abstraktion?
Bei der Geometrischen Abstraktion werden die individuelle Stimmung des Künstlers und der Entstehungsprozess zurückgeschraubt. Es wird mit glatten, klaren Farbflächen gearbeitet, wobei der Farbe eine große Bedeutung zukommt.
Was ist Neokonstruktivismus und wann entstand er?
Der Neokonstruktivismus entwickelte sich zwischen 1955 und 1975 aus der geometrischen Abstraktion. Besondere Stile waren OP Art, Colour Field Painting und Hard Edge.
Was waren die Hauptcharakteristika des Neokonstruktivismus?
Die Farbe wurde bewusst als physikalisches Phänomen eingesetzt, deren Wirkung experimentell erprobbar war. Gestaltungsgrundlagen waren die unmittelbare Verwendung von Fläche, Linie, Volumen, Raum und Farbe. Die Bilder waren trotz aller Ungegenständlichkeit sehr konkret.
Was sind OP Art, Colour Field Painting und Hard Edge?
OP Art untersucht Farb- und Formeffekte basierend auf optischen Reizeffekten. Colour Field Painting beschäftigt sich mit analytischen Farbuntersuchungen. Hard Edge verzichtet auf eine tiefere Bedeutungsebene und betrachtet das Bild als anfassbare Wirklichkeit.
Was ist Neuer Realismus und wann entstand er?
Der Neue Realismus entstand zwischen 1958 und 1975. In diese Zeit fallen unter anderem der Ost-West-Konflikt, der Bau der Berliner Mauer und der Vietnamkrieg. Es suchte neue, der Gesellschaftsentwicklung angepasste Wirkungskreise und Ausdrucksmittel:
Was waren die Hauptcharakteristika des Neuen Realismus?
Der Neue Realismus suchte nach einem neuen Realitätsprinzip mit größtmöglicher Wirklichkeitsverbundenheit und Breitenwirkung. Es wurde verstärkt auf das gemalte Bild verzichtet und die Kunst in das Leben integriert, durch Verwendung neuer Ausdrucksformen (Einbeziehung aller Wahrnehmungsformen des Menschen).
Was sind Nouveau Réalisme, Pop Art und Photorealismus?
Nouveau Réalisme (auch Neo-Dadaismus) steigert die Ungegenständlichkeit extrem. Pop Art bedient sich populärer Massenkunst durch Nutzung der Konsumwelt. Photorealismus (oder Hyperrealismus) hinterfragt das Abgebildete durch Schärfe und Brillianz und kritisiert die selbstgefällige Wohlstandsgesellschaft.
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- Melanie Wilkens (Autor:in), 2000, Neuzeit: Die Moderne - Kunstströmungen in der Malerei, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/103097