Fast 35 Jahre nach dem Erscheinen von Ulrich Becks Werk "Risikogesellschaft" rezensiert diese Arbeit das Werk und seine Thesen durch die Brille der aktuellen Gegenwart. Dazu wird zunächst ein inhaltlicher Überblick über das Werk gegeben, daran anschließend erfolgt eine Einbettung in den soziologischen Theoriediskurs. Abschließend wird das Werk hinsichtlich seiner Wirkung und Aktualität gewürdigt.
Mit seinem 1986 erschienenen Werk "Risikogesellschaft: Auf dem Weg in eine andere Moderne" hat Beck eine soziologische Gegenwartsanalyse der kapitalistischen Gesellschaft im Deutschland des späten 20. Jahrhunderts vorgelegt. Becks Werk erschien fast zeitgleich mit der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 und liest sich seit dem Reaktorunglück – laut Vorwort des Autors – "wie eine platte Beschreibung der Gegenwart".
Jedoch wurde das Werk in seiner Rezeption gerade nicht als platt bewertet, sondern der Begriff Risikogesellschaft avancierte über die Grenzen der Soziologie hinweg zu einem geflügelten Wort der Gegenwartsbeschreibung. Ulrich Beck war seit und durch Erscheinen dieses Werks ein Akteur der wissenschaftlichen sowie der öffentlich-politischen Sphäre, in der er in diversen Funktionen mitwirkte. Beck stellte so einen wichtigen Vertreter und Kommunikator der öffentlichen Soziologie dar.
Inhaltsverzeichnis
- Der Soziologe Ulrich Beck
- Die moderne Gesellschaft als Risikogesellschaft
- Einordnung des Werks in den soziologischen Theoriediskurs
- Kritische Beurteilung des Werks
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Rezension von Ulrich Becks "Risikogesellschaft: Auf dem Weg in eine andere Moderne" analysiert das Werk im Kontext der aktuellen Gesellschaft. Sie beleuchtet die zentralen Thesen des Buches und ordnet diese in den soziologischen Diskurs ein. Darüber hinaus wird die Wirkung und Aktualität des Werks in Bezug auf die heutige Zeit gewürdigt.
- Die These eines sozialen Wandels der modernen Gesellschaft im ausgehenden 20. Jahrhundert
- Die Analyse der Risikogesellschaft als Ergebnis eines Prozesses reflexiver Modernisierung
- Die Folgen der Risikogesellschaft auf die Vergesellschaftungsformen der Gegenwart
- Die Rolle von Wissenschaft und Politik in der Risikogesellschaft
- Die Bedeutung der Individualisierung in der reflexiven Moderne
Zusammenfassung der Kapitel
Der erste Teil des Buches, "Auf dem zivilisatorischen Vulkan: Die Konturen der Risikogesellschaft", zeichnet den Wandel der modernen Gesellschaft hin zur Risikogesellschaft nach. Der zweite Teil, "Individualisierung sozialer Ungleichheit - Zur Enttraditionalisierung der industriegesellschaftlichen Lebensformen", analysiert die Folgen der Risikogesellschaft auf den Vergesellschaftungsmodus. Der dritte Teil, "Generalisierung von Wissenschaft und Politik", behandelt die Entgrenzung und Nebenfolgen der Risikoproduktion der politischen und wissenschaftlichen Sphären.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte des Werks sind Risikogesellschaft, reflexive Modernisierung, Individualisierung, soziale Ungleichheit, globalisierung, Wissenschaft, Politik und gesellschaftlicher Wandel. Die Arbeit analysiert die Entstehung und die Folgen der Risikogesellschaft, die sich durch die Produktion neuartiger, globaler Risiken auszeichnet, die nicht mehr lokal begrenzt sind. Der Autor untersucht den Einfluss dieser Risiken auf die Vergesellschaftungsformen der Gegenwart, die durch Individualisierung und Pluralisierung geprägt sind.
- Arbeit zitieren
- Anna Mimikri (Autor:in), 2020, Rezension von Ulrich Becks Werk "Risikogesellschaft: Auf dem Weg in eine andere Moderne", München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1027278