Westernreiten
Vorwort
Unsere Ehemalige Nachbarin war auch eine leidenschaftliche Westernreiterin. Ich habe ihr sehr oft zugeschaut, und durfte auch mehrmals selber auf dem Pferd reiten, von da an war ich schon begeistert, aber als ich dann aus der ,,Western City Dasing" (Augsburg) wieder kam war ich ein richtiger Westernfreak, weil auch das Pferd beim Westernreiten Pferd sein darf, nicht so wie beim Englischem, wo dem Pferd sozusagen der Willen aufgezogen wird.
Die Geschichte vom Westernreiten/ wie es entstand
Die Geschichte vom Westernreiten beginnt in der Zeit der Eroberung des amerikanischen Kontinents durch die spanischen Konquistadoren (spanische und portugiesischen Eroberer von Süd-Mittel und zum Teil Nord Amerika, die nach der Entdeckung Amerikas, die nach der Entdeckung Amerikas die Eingeborenen unterwarfen und spanischen bzw. Portugieschen Herrschaft errichteten). Gold und Silber waren der Hauptgrund, warum die Spanier in den heutigen Südwesten der Vereinigten Staaten kamen. Als Mitbringsel brachten sie Kriegsausrüstung, lebendes Vieh und Pferde. In der Folge blieben die spanischen Missionare zurück um die Urbevölkerung zum katholischen Glauben zu bekehren.
Das Pferd war eigentlich ein Meilenstein für die gesamte Entwicklung und Besiedlung Amerikas, denn nur mit dem Pferd war es möglich, den scheinbar endlosen unbesiedelten amerikanischen Kontinent zu überwinden. Mit den Pferden wurde auch der spanische Reitstil in den eroberten Gebieten gepflegt. Dieser ist die auch die Grundlage für das heutige Westernreiten.
Die mitgebrachten Pferde wuchsen wie die Rinder in völliger Freiheit auf und bildeten die Grundbestände der wild lebenden Mustangherden. Nur die allerbesten Tiere wurden aus den Herden abgesondert und zugeritten. Das Land und Leben dort machten es notwendig beritten zu sein. So pflegten die Spanier auch die alte Reitkultur der Rancheros und Vaqueros. Aus den spanischen Sätteln und Gebissen entwickelten sich die kalifornischen Gebisse und Westernsättel.
So nach und nach mischten sich Spanier mit Engländern und Franzosen, alle brachten Teile aus ihren Reitweisen mit und so entwickelte sich die Westernreiterei, wie sie heute noch in Amerika gebräuchlich ist.
Die besten Pferderassen zum Westernreiten
Die beliebtesten Westernpferde sind die Quarter Horses (ursprünglich Hirtenpferde, veredelten Abkömmling des Mustangs deut. = quarter of a mile) und die Appaloosas. Für unsere Verhältnisse sind sie ziemlich klein. Sie haben meist weniger als 1,60 m Stockmaß. Aber auch Fjordpferde, Isländer, eine Araberstute oder ein Trakenerhengst werden oft zum Einsatz von Westernpferden gebracht. Typisch für ein Westernpferd ist auch, dass sie meist breite Hüften haben. Eigentlich ist es egal, ob das Pferd groß oder klein ist, hauptsache es hat viel Talent, da das Pferd immer mitdenken muss, weil der Reiter nur die allernötigsten Hilfen gibt. Und noch viel, viel wichtiger ist es, DASS PFERD UND REITER EIN GUTES VERHÄLTNIS ZUEINANDER HABEN!!!!!!
Das Zubehör
Bei den Gebissen und Kopfstücken gibt es eine riesen Auswahl. Die meisten - vor allem alle Arten von Kandaren - gehören unbedingt NUR in Hände von Könnern, sonst kann man viel kaputtmachen. Der Hauptunterschied zu den Englischen Trensen ist die großmögliche Kopffreiheit. Das heißt es gibt keinen Nasenriemen und kein Sperrhalfter. Manche Trensen - z.b. die Einohrzäumung hat nicht einmal einen Kehlriemen
Und jetzt zum Sattel: Westernsättel wiegen 2x-3x soviel wie ein Englisch-Sattel, aber das Gewicht verteilt sich viel großzügiger auf dem Pferderücken, sie sind für lange Strecken und für eine lange Tagestour gemacht. Auch Westernsättel gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, je nach Zweck. Die einzelnen Modelle unterscheiden sich vor allem durch die Gabel (fork) und das Horn. Diese sind je nachdem, ob der Sattel fürs Rindertreiben (cutting) oder für die Western-Dressur (reining) gebaut wurde - niedrig, hoch, groß oder klein. Unter dem Sattel muss unbedingt eine Satteldecke, das sogenannte Pad, das so wichtig wie bei uns die Unterhose. Wenn das Pad richtig unter dem Sattel liegt, kann man sogar ohne Sattelgurt Reiten.
Zum Englischem
Ein lockerer, entspannter Reiter, ein lockeres aufmerksames Pferd, das bei durchhängendem Zügel trotzdem auf jede noch so kleinste Hilfe reagiert? Ein Pferd das nicht bei jedem knisternden Blatt Papier erschrocken zur Seite springt? Es gibt Pferde, die man nur mit Halsring über eine Wippe reiten kann oder mit denen ein gestreckter Galopp ohne Sattel möglich ist. Klingt das nicht wie ein kleines Wunder? Man darf aber nicht vergessen, dass es ein weiter, harter Weg bis dahin ist. Genau wie beim Englisch-Reiten. Wenn die Harmonie zwischen Pferd und Reiter stimmt, dann kann auch ein Englisch-Reiter all die oben beschriebenen Dinge zeigen. Könner gibt es in beiden Disziplinen. Egal für welche Reitweise man sich entscheidet, jede Technik muss geübt werden. Es ist noch kein guter Westernreiter vom Himmel gefallen. Aber sehr viele schlechte vom Pferd.
n Der größte Unterschied zum Englisch-Reiten sind die Intervalle: Beim Englisch- Reiten hat man eine ständige Anlehnung an das Pferd. Du treibst fortwährend mit Kreuz, Schenkel und Zügeln. Westernreiten ist Intervallreiten, d.h., man gibt ein Signal, wenn man etwas neues vom Pferd möchte. Beim Englisch-Reiten ist das Ziel, dass dein Pferd ständig auf dich hört und nur tut, was du vorgibst. Beim Westernreiten ist es genau umgekehrt: Hier verlangst du, dass dein Pferd selbstständig mitdenkt. Und das hört sich leichter an als es ist.
Die Disziplinen
Reining:
Das Reining ist die Dressur der Westernreiter. Hier wird verlangt, dass das Pferd rasante Manöver, wie z.b. die spektakulären Slinding Stops (gleitende Vollbremsung auf der Hinterhand, während die Vorderhand noch weiter läuft) oder flotte Spins (schnelle 360° Drehung) und schnelle Roll-Backs (180° Wendung auf der Hinterhand). Das Pferd muss diese Übungen willig, rasant und durchgehend im Galopp ausführen!
Trail:
In dieser Disziplin müssen Pferd und Reiter Vertrauen zueinander haben. Das Pferd muss stets mitdenken und weitgehend selbstständig einen Parcours mit mindestens 6 nachgestellten Geländehindernissen bewältigen, z.b. eine Brücke, eine Wippe, rückwärts durch ein Stangen-L oder rückwärts durch ein enges Stangen-U.
Western Pleasure:
Bereits der Name sagt alles: Es soll für Pferd und Reiter ein Vergnügen sein, das Pferd in den vier Grundgangarten (Schritt, Jog (wie das menschliche joggen), Trab, Galopp) am losen Zügel möglichst bequem und fliesend zu reiten. Die Pferde werden nach ihren Gangarten und nach ihrer Bereitschaft beurteilt, die unsichtbaren Hilfen des Reiters sofort zu befolgen, was die Prüfung für die Zuschauer sehr mühelos erscheinen lässt. Von den Reitern ist bei dieser, Materialprüfung, aber höchste Konzentration gefordert.
Western Riding:
Hier wird neben den Grundgangarten auch das Rückwärtsrichten (Backing Off) abgefragt. Zudem werden mehrere fliegende Galoppwechsel verlangt. Die Übung sollte präzise geritten werden und das Pferd sollte sich dabei locker und frei bewegen.
Cutting:
Bei der Rinderdisziplin Cutting hat der Reiter 2 einhalb Minuten Zeit, in die Herde hineinzutreten, sich ein Rind auszusuchen und es von der Herde abzutrennen. Hier demonstrieren die Pferde katzenhafte Bewegungen und besonderst athletische Leistungen, um das Rind am zurücklaufen zur Herde zu hindern. Jeder Reiter muss in der vorgeschriebenen Zeit mit min. 2 Rindern gearbeitet haben. Die Pferde die für das Cutting geeignet sind, ist der sogenannte ,,Cow Sense" angeboren. Das Pferd muss Bruchteile einer Sekunde vorher wissen, was das Rind als nächstes tun wird. Sieht man so eine Vorstellung wird man schnell wissen weshalb sich der Reiter mit einer Hand am Sattel festhält.
Barrel Race/ Pole Bending:
Beide Disziplinen werden gegen die Uhr geritten. Nach einem fliegenden Start müssen Pferd und Reiter drei Tonnen (Barrel Race) oder im Slalom zahlreiche Stangen (Pole Bending) möglichst eng und schnell umkurven.
Schlusswort
Häufig gestellte Fragen
Was ist Westernreiten?
Westernreiten ist eine Reitweise, die ihre Wurzeln in der Arbeitsweise der Cowboys im amerikanischen Westen hat. Es betont die Partnerschaft zwischen Pferd und Reiter und die Fähigkeit des Pferdes, selbstständig mitzudenken.
Woher kommt das Westernreiten?
Die Geschichte des Westernreitens beginnt mit den spanischen Konquistadoren, die Pferde nach Amerika brachten. Der spanische Reitstil wurde dann von Engländern und Franzosen beeinflusst, was zur Entwicklung des modernen Westernreitens führte.
Welche Pferderassen eignen sich am besten für das Westernreiten?
Beliebte Westernpferderassen sind Quarter Horses und Appaloosas. Aber auch andere Rassen wie Fjordpferde, Isländer und Araber können eingesetzt werden. Wichtig ist Talent und ein gutes Verhältnis zwischen Pferd und Reiter.
Welches Zubehör wird beim Westernreiten verwendet?
Zum Zubehör gehören Westernsättel, spezielle Gebisse und Kopfstücke. Westernsättel sind schwerer als englische Sättel und verteilen das Gewicht besser. Die Kopfstücke haben oft keine Nasenriemen oder Sperrhalfter, um dem Pferd mehr Kopffreiheit zu geben.
Was ist der Unterschied zwischen Westernreiten und Englischem Reiten?
Beim Englischen Reiten besteht eine ständige Anlehnung an das Pferd, während Westernreiten auf Intervallen basiert. Beim Westernreiten gibt der Reiter ein Signal, wenn er etwas vom Pferd möchte, und das Pferd soll selbstständig mitdenken.
Welche Disziplinen gibt es im Westernreiten?
Es gibt verschiedene Disziplinen wie Reining, Trail, Western Pleasure, Western Riding, Cutting, Barrel Race und Pole Bending.
Was ist Reining?
Reining ist die Dressur des Westernreitens. Das Pferd muss rasante Manöver wie Sliding Stops, Spins und Roll-Backs ausführen.
Was ist Trail?
Beim Trail müssen Pferd und Reiter einen Parcours mit Geländehindernissen wie Brücken und Wippen bewältigen.
Was ist Western Pleasure?
Beim Western Pleasure soll das Pferd in den Grundgangarten bequem und fließend am losen Zügel geritten werden.
Was ist Cutting?
Beim Cutting muss der Reiter ein Rind von der Herde abtrennen und verhindern, dass es zurückläuft.
Ist Westernreiten gefährlich?
Westernreiten kann gefährlich sein, ist aber auch sehr interessant. Wichtig ist ein harmonisches Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiter.
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- Daniela Pieper (Author), 2001, Westernreiten, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/102364