Gerhart Hauptmann
Die Weber
1. Angaben zum Autor:
- Gerhart Hauptmann wird am 15.November 1862 als jüngstes von vier Kindern in Obersalzbrunn / Schlesien geboren. Sein Vater Robert und seine Mutter Marie besaßen ein Hotel, das den Lebensunterhalt für die Familie bot.
- Er tritt 1868 in die Dorfschule ein und besucht anschließend die Realschule in Breslau, kommt dort aber mit der preuß. Strenge nicht klar
- Im Jahre 77 ist sein Vater gezwungen das Hotel aufzugeben und übernimmt die Bahnhofswirtschaft in Sorgau
- Im Folgejahr verlässt Gerhart die Schule und beginn bei seinem Onkel eine Landwirtschaftslehre, die er aber wegen der körperlichen Belastung bald wieder aufgibt
- 1880 bis 82 besuchte er dann die eine Kunst und Gewerbeschule, die er mit dem Zeugnis der Mittleren Reife verlies
- während dieser Zeit lernte er Marie Thienemann kennen mit der er sich auch verlobte und die er am 5.Mai 85 heiratete.
- 1882 er studierte Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte
- Bei seinem ersten Aufenthalt in Italien war er als Bildhauer tätig und studierte nach seiner Rückkehr weiter der Naturwissenschaften, Philosophie und Geschichte
- Hauptmann ist fasziniert vom Berliner Theaterleben und den gesellschaftskritischen Stücken von Hendrik Ibsen und nimmt Schauspielunterricht. Zu dieser Zeit begann er Dramen zu schreiben und zu inszenieren.
- 1885: Umzug nach Erkner, wo er eine Schriftstellerkarriere einschlägt und Beziehungen zu literarischen Gruppen und anderen Naturalisten hegt; Kontakt mit dem naturalistischen Berliner Dichterverein "Durch"
- 1901 Umzug nach Agnetendorf (Riesengebirge)
- 1904 Scheidung von Marie Thienemann; Freundschaft mit Rilke und Hofmannsthal
- In zweiter Ehe heiratete er 1904 Margarete Marschalk
- 1912: Verleihung des Literaturnobelpreises für sein Lebenswerk
- 1933: Rückzug Hauptmanns aus dem öffentlichen Leben ohne eindeutige Stellung zum Nationalsozialismus
- Nach einer Reise Nach Griechenland und England sowie weiteren Aufenthalten in Italien stirb Gerhart Hauptmann am 6.Juni 1946 in Agentendorf
Weitere Werke
- Bahnwärter Thiel 1887 (Novelle)
- Vor Sonnenaufgang 1889 (sozialkritisches Drama)
- Der Biberpelz 1893 (naturalistische Komödie)
- Florian Geyer 1896 (Tragödie des Bauernkrieges)
Die Weber (1892)
bezieht sich auf den Weberaufstand im Juni 1844 im Kreis Reichenbach im Eulengebirge und ist seinem Vater Robert gewidmet.
Das Stück wurde ursprünglich in schlesischem Dialekt mit dem Titel
„De Waber” verfasst.
Es spielt an den „Originalschauplätzen” ca. 50 km südöstlich von Breslau und enthält detailgenaue Ortsbeschreibungen am Anfang jeder der fünf Akte, was es deutlich zu einem naturalistischen Drama macht.
Reaktionen: Die vorgesehene Uraufführung 1892 wird vom Berliner Polizeipräsidenten verboten. Nach der Uraufführung 1893 im dt.
Theater, die durch das Revisionsurteil des Preußischen Oberverwaltungsgerichts, kündigt Kaiser Wilhelm II seine dortige Loge und weigert sich 1896, Hauptmann den Königlichen Schiller- Preis zu verleihen.
Personen
Familie Dreißiger (in der Realität Zwanziger), wohlhabende Gewebehändler Angestellte, Arbeiter von Dreißiger
Welzel, Gastwirt
Hornig, Lumpensammler und Revolutionär Wittig, Schmiedemaister und einer der Anführer Bäcker, Weber und revolutionärer Denker Familie Baumert, Weber
Moritz Jäger, Soldat und Anführer der Revolte
Inhalt
Erster Akt: Die Weber liefern im Hause des Fabrikanten Dreißiger ihre Arbeit ab und nehmen dafür einen Hungerlohn entgegen.
Es sind arme, elende, von Hunger und Not ausgemergelte Menschen, die um ein paar Pfennige Lohnerhöhung oder um einen geringen Vorschuss betteln. Aber der Zahlmeister Pfeifer, früher selbst Weber und jetzt im Dienste Dreißigers, lehnt alles ab, kritisiert an dem abgelieferten Stücken herum um die Löhne noch weiter hinunterzudrücken. Ihnen wird Angst gemacht, ihre Aufträge zu verlieren, da neue Weber eingestellt werden könnten, die billiger und auch besser arbeiten würden.
Im zweiten Akt werden die Auswirkungen des Weberelends am Beispiel der Familie Baumert gezeigt. Der alte Baumert, der seit zwei Jahren kein Fleisch mehr gegessen hat, hat einen kleinen Hund geschlachtet und schmort ihn im Topf um für die hungernden Kinder etwas zu essen zu haben.
Der in die Heimat zurückgekehrte Soldat Moritz Jäger stimmt das verbotene Weberlied mit dem Namen „Das Blutgericht“ an, das die andern zu auftrumpfender Entschlossenheit reizt: so kann es nicht weitergehen, es muss anders werden.
Der 3. Akt spielt in Welzel’s Gaststube n sich ein Reisender und ein Tischler über die Aufruhr unterhalten, die unter den Heimarbeitern gärt. Die Erregung wächst als die jungen Weber von dem Schmied Wittig und Moritz Jäger aufgestachelt, anfangen, das Weberlied zu singen. Als ein Gendarm Ruhe gebietet eskaliert die Situation und die Weber gehen auf die Straße
Im vierten Akt dringen die Aufständischen plündernd und zerstörend in Dreißigers Villa ein und zwingen die Besitzer zur Flucht.
Der Schlussakt zeigt anhand der zerstrittenen Familie Hilse die Auswirkungen des Aufstandes. Man merkt, das dieser nicht in einer Sieg geendet hat, obwohl es den Aufständischen gelingt die Soldaten aus dem Dorf zu vertreiben und eine Weberei zu zerstören. Der alte Hilse, der nie für den Aufstand war, stirbt als Unbeteiligter, von einem Querschläger getroffen, während sein Sohn und dessen Frau auf der Straße kämpfen.
Interpretation:
a) Historische Kritik
- Bezug des Themas zum Jahre 1890
- Das Arbeiter-Geld Verhältnis
b) Folgewirkungen
- Das Aufführverbot Klassisches und Massendrama
Anbei habe ich das zugehörige Paper angefügt (2 Seiten)
Gerhart Hauptmann
Die Weber
Angaben zum Autor
- geboren am 15. November 1862 in Obersalzbrunn (Schlesien) als viertes Kind des Hotelbesitzers Robert Hauptmann und dessen Frau Maria
- 1878:Vorzeitiges Verlassen der Realschule
- Eintritt im Oktober 1880 in die Breslauer Kunst- und Gewerbeschule
- Verlobung mit Marie Thienemann
- 1882 Studium der Philosophie
- Italienreise
- 84 Rückkehr und Studium der Naturwissenschaften
- Hauptmann heiratet M. Thienemann
- 1094 Scheidung von M. Thienemann und Hochzeit mit M. Marschalk
- Verleihung des Literaturnobelpreises
- Tod am 6. Juni 1946
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Weitere Werke
- Bahnwärter Thiel 1887
- Vor Sonnenaufgang 1889
- Der Biberpelz 1893
- Florian Geyer 1896
Die Weber (1892)
- Widmung des naturalistischen Dramas an seinen Vater Robert
- Bezug auf den Weberaufstand 1844
- Ursprünglich im schlesischen unter „De Waber“ erschienen
- Aufgeteilt in fünf Akte mit unterschiedlichem Handlungsschauplatz
- Verbot und Gerichtsstreit
Personen
- Familie Dreißiger (in der Realität Zwanziger), wohlhabende Gewebehändler
- Angestellte, Arbeiter von Dreißiger
- Welzel, Gastwirt
- Hornig, Lumpensammler und Revolutionär
- Wittig, Schmiedemeister und einer der Anführer
- Bäcker, Weber und revolutionärer Denker
- Familie Baumert, Weber
- Moritz Jäger, Soldat und Anführer der Revolte
Inhalt
Die Weber liefern im Hause des Fabrikanten Dreißiger ihre Arbeit ab und nehmen dafür ihren Lohn in Empfang. Die Auswirkungen des Weberelends werden am Beispiel einer betroffen Familie gezeigt. Der in die Heimat zurückgekehrte Moritz Jäger trägt ein Lied vor, das die Weber aufständisch werden lässt. Durch die zunehmende Unruhe unter den Webern wird das Weberlied von den Behörde verboten, was verbitterte Reaktionen hervorruft. Im vierten Akt dringen die Aufständischen plündernd und zerstörend in Dreißigers Villa ein und zwingen die Besitzer zur Flucht.
Der Schlussakt zeigt anhand der Familie Hilse die Auswirkungen des Aufstandes. Der alte Hilse, der nie für den Aufstand war, stirbt als Unbeteiligter..
Interpretation:
a) Historische Kritik
- Bezug des Themas zum Jahre 1890
- Das Arbeiter-Geld Verhältnis
b) Folgewirkungen
- Das Aufführverbot
- Klassisches und Massendrama
Quellen:
- Hans Schwab-Felisch und Wolf Jobst Siedler (Hrsg.), Dichtung und Wirklichkeit, Verlag Ullstein GmbH, Frankfurt a.M. 1963
- Kurt Kusenberg (Hrsg.), Gerhart Hauptmann, Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Hamburg, 1959
Häufig gestellte Fragen
Wer ist Gerhart Hauptmann?
Gerhart Hauptmann war ein deutscher Dramatiker und Schriftsteller, geboren am 15. November 1862 in Obersalzbrunn, Schlesien, und gestorben am 6. Juni 1946 in Agnetendorf. Er erhielt 1912 den Literaturnobelpreis für sein Lebenswerk.
Welche Werke hat Gerhart Hauptmann verfasst?
Zu seinen Werken gehören unter anderem:
- Bahnwärter Thiel (1887, Novelle)
- Vor Sonnenaufgang (1889, sozialkritisches Drama)
- Der Biberpelz (1893, naturalistische Komödie)
- Florian Geyer (1896, Tragödie des Bauernkrieges)
- Die Weber (1892)
Worum geht es in Gerhart Hauptmanns "Die Weber"?
"Die Weber" ist ein naturalistisches Drama, das den Weberaufstand im Juni 1844 im Kreis Reichenbach im Eulengebirge thematisiert. Es zeigt die Armut und Not der Weber und ihren Aufstand gegen die Ausbeutung durch die Fabrikanten.
Welche Personen spielen in "Die Weber" eine Rolle?
Zu den wichtigsten Personen gehören:
- Familie Dreißiger (Gewebehändler)
- Welzel (Gastwirt)
- Hornig (Lumpensammler und Revolutionär)
- Wittig (Schmiedemeister und Anführer)
- Bäcker (Weber und revolutionärer Denker)
- Familie Baumert (Weber)
- Moritz Jäger (Soldat und Anführer)
Wie wurde "Die Weber" aufgenommen?
Die Uraufführung von "Die Weber" wurde zunächst vom Berliner Polizeipräsidenten verboten. Nach der Uraufführung 1893 kam es zu Kontroversen, unter anderem durch den Rückzug Kaiser Wilhelms II. aus seiner Loge im Deutschen Theater.
Welche zentralen Themen werden in "Die Weber" behandelt?
Zentrale Themen sind:
- Armut und Elend der Arbeiterklasse
- Ausbeutung durch Fabrikanten
- Sozialer Aufstand und Widerstand
- Historische Kritik an den gesellschaftlichen Verhältnissen
Wie ist das Drama "Die Weber" strukturiert?
Das Drama ist in fünf Akte unterteilt, wobei jeder Akt an einem anderen Schauplatz spielt. Die detailgenauen Ortsbeschreibungen am Anfang jedes Aktes sind typisch für den Naturalismus.
Welche Quellen wurden für die Analyse von "Die Weber" verwendet?
Zu den verwendeten Quellen gehören:
- Hans Schwab-Felisch und Wolf Jobst Siedler (Hrsg.), Dichtung und Wirklichkeit
- Kurt Kusenberg (Hrsg.), Gerhart Hauptmann
- Peter Sprengel, Interpretationen „Dramen des Naturalismus“
- Quote paper
- Dieter Kilian (Author), 2001, Hauptmann, Gerhart - Die Weber, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/102297