In der faszinierenden Welt der Textlinguistik, wo Worte mehr sind als bloße Buchstaben, entfaltet sich ein komplexes Netz aus Beziehungen und Strukturen. Dieses Buch dringt tief in das Wesen von Textthema und Textstruktur ein und enthüllt die subtilen Verbindungen, die einen Text zu einem kohärenten Ganzen machen. Es beginnt mit der grundlegenden Frage: Was macht einen Text aus? Ist es die Summe seiner Sätze, oder existiert eine tiefere, verbindende Kraft? Die Antwort liegt in der dynamischen Interaktion zwischen internen und externen Faktoren, die jeden Satz prägen. Textintern wird der Satz durch seine syntaktische Struktur bestimmt, während textextern der Text als minimale Äußerung im Rahmen der Sprechakttheorie charakterisiert wird. Dabei wird deutlich, dass ein einzelner Satz mehrere Sprechakte enthalten kann, was die Vielschichtigkeit der sprachlichen Kommunikation verdeutlicht. Die Kohäsionsmittel, die oft als Grundlage für Textstrukturen angesehen werden, treten in den Hintergrund, während die semantisch-kognitiven Beziehungen zwischen den Sätzen in den Vordergrund rücken. Diese Beziehungen, motiviert durch die Intentionen des Sprechers und das Weltwissen von Sprecher und Hörer, bilden eine "Gemeinsame Einordnungsinstanz", die den Text zusammenhält. Das Buch untersucht auch die Makrostruktur von Texten, die aus Teilganzen bestehen, die als Sinneinheiten eine Funktion im Textganzen haben. Van Dijks "Makroregeln" werden analysiert, um die Mechanismen der Textverkürzung und -rekonstruktion zu verstehen. Abschließend widmet sich das Werk der Referenz in Texten, wobei die Bezüge sprachlicher Ausdrücke auf Außersprachliches im Mittelpunkt stehen. Verschiedene Referenztypen, darunter Ereignis-, Zeit-, Orts- und Gegenstandsreferenz, werden detailliert untersucht, um die Komplexität der sprachlichen Bezugnahme zu beleuchten. Die Analyse von Referenzbeziehungen in Texten, wie Koreferenz und Temporalreferenzrelationen, rundet das Bild ab und zeigt, wie ein Text ein komplexes Netz von Bedeutungen und Bezügen webt. Tauchen Sie ein in diese tiefgründige Analyse und entdecken Sie die verborgenen Mechanismen, die unsere Texte formen und unsere Kommunikation ermöglichen. Dieses Buch ist ein Muss für alle, die sich für die Geheimnisse der Sprache und die Kunst der Textgestaltung interessieren.
Heinz Vater – Einführung in die Textlinguistik
Textthema und Textstruktur
Zwischen Thema und Struktur eines Textes besteht ein Zusammenhang.
Der Satz ist die minimale Struktureinheit von Texten. Man kann nicht einfach behaupten, daß der Text eine höhere grammatische Einheit als der Satz ist - besser klingt: Der Satz ist minimale Stelle, an der textinterne und textexterne Faktoren festzumachen sind.
→ Textintern wird der Satz durch seine syntaktische Struktur bestimmt (man kann nicht einen Satz nur nach Finitumanwesenheit definieren dies ist nämlich nicht verläßlich - ein Satz kann auch ohne Finitum vollständig sein (z. B. Alle mal herhören! Ab mit dir!) und umgekehrt braucht ein Satz doch ein bißchen mehr, als nur ein Finitum.
Ein Text kann aus einem Satz bestehen, ein Satz aus einem Wort...
→ Textextern wird der Text als minimale Äußerung im Rahmen der Sprechakten charakterisiert. Ein Satz kann dabei mehrere Sprechakte enthalten (z. B. Peter, komm mal her!), sogar ein einfacher Satz kann mehrere Sprechakte enthalten, besonders im Rahmen eines Gesprächs (Zahnputzdialog). Manchmal beansprucht aber ein Sprechakt zwei Sätze (Sie haben sich zu Ehren des Verstorbenen von den Plätzen erhoben. Ich danke Ihnen.)
Die textinternen Bedingungen für einen Text entsprechen also eigentlich dem, was Beaugrande/Dressler unter Kohäsion verstehen, hinzu fügt noch Van Dijk die phonologischen Faktoren (Rhythmus, Reim, Lautsymbolismus, Intonation, Pausenstruktur), diese sind besonders in den künstlerischen Texten wichtig.
Morphologische Kohäsion gibt es im Bereich der Wortbildung, besonders bei Okkasionalismen (z. B. reif für die Schule fi schulreif).
Für das Zustandekommen einer Textstruktur sind nicht die Kohäsionsmittel notwendig, bzw. hinreichend, sondern die semantisch-kognitiven Beziehungen zwischen den Sätzen
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(semantisch Referenz-Beziehungen, Verknüpfungsarten; diese sind jedoch durch Intentionen des Sprechers und das Weltwissen von Sprecher und Hörer motiviert) - diese Zusammenhänge lassen sich (nach Lang) als „Gemeinsame Einordnungsinstanz“ bezeichnen (GEI), sie können, aber müssen nicht explizit im Text erscheinen. Durch Koordination mit einem anderen Satz kann sogar eine Bedeutung abgeleitet werden, die in der ursprünglichen wörtlichen Bedeutung nicht enthalten ist. (z. B. Peter hat sich einen Trabant und seiner Frau ein Auto gekauft.)
Ein langer Text läßt sich unter Umständen in einen Satz verbinden, manchmal führt es aber zu Bedeutungsverschiebung. Man kann also die Beschreibung von Sequenzen nicht einfach mit der Beschreibung von zusammengesetzten Sätzen gleichsetzen.
Im Text handelt sich nicht primär um Relationen zwischen Sätzen, sondern zwischen Propositionen (Proposition @ einem Satz zugrundeliegender Bedeutungsgehalt; dieser kann entweder wahr oder falsch sein; dabei ist er nicht wahrheitgebunden, sondern von den abstrakten Konzepten der Dinge und Sachverhalte abhängig).
Gülich/Raible verstehen Texte als zweidimensionale Gebilde (kohäsive Verkettung + Makrostruktur (Textsortenhaftigkeit)). Nach dieser Konzeption besteht ein Textganzes aus Teilganzen, die als Sinneinheiten eine Funktion im Textganzen haben. Textteile lassen sich in kleinere Textteile zerlegen. Bei Textsorten beschreibt man die Art, Abfolge und Verknüpfung ihrer Textteile.
Nach Van Dijk sind die Makrostrukturen semantisch, formal unterscheiden sie sich nicht von den Mikrostrukturen (beide bestehen aus einer Reihe von Propositionen). Im Text gibt es eigentlich mehr Makrostrukturen, auf verschiedenen Ebenen.
Um die Makro- und Mikrostrukturen bestimmen zu können, schafft Van Dijk „Makroregeln“ (semantische Transformationsregeln).
I. Auslassen -(für die Interpretation der restlichen Textes) irrelevante Information
Ein Mädchen mit einem gelben Kleid lief vorbei.
II. Selektieren - die ableitbare Information
Peter lief zu seinem Auto. Er stieg ein. Er fuhr nach Frankfurt. fi Peter fuhr mit seinem Auto nach Frankfurt.
III. Generalisieren - merkmalkonstituierende Kennzeichen werden durch ein gemeinsames Merkmal ersetzt
Eine Puppe lag auf dem Boden. Eine Holzeisenbahn lag auf dem Boden. Bausteine lagen auf dem Boden. fi Spielzeug lag auf dem Boden.
IV. Konstruieren oder Integrieren - aus expliziten und impliziten Propositionen wird eine rahmenbildende Proposition gebildet, die das Thema enthält Ich ging zum Bahnhof. Ich kaufte eine Fahrkarte. Ich lief zum Bahnsteig. Ich stieg in den Zug ein. Der Zug fuhr ab. fi Ich nahm den Zug.
Nach Van Dijk definiert eine Makrostruktur eine Textmenge, die alle Texte enthält, die dieselbe globale Bedeutung haben.
Nach Vater können aber diese Kürzungsvorgänge nicht erklären, warum bei der Rekonstruktion von Texten oft Informationen beigesteuert werden, die gar nicht im Text enthalten waren - nicht einmal implizit. Vater schlägt also vor, diese Verfahrung lieber auszulassen.
Textthema - kann nach Van Dijk durch Makrostrukturen präzisiert werden fi Thema als Makroproposition → der Text impliziert das Thema (nicht umgekehrt!); das Thema muß nicht explizit im Text genannt werden (wenn‘s geschieht → Themawort, Themasatz (z.B. TextTitel); manc hmal sogar notwendig für die Rezeption des Textes).
Thema -Rhema - Analyse → Thema enthält alte, bekannte Information, im Rhema erfährt man etwas neues; diese Gliederung muß nicht jeder Satz enthalten, es gibt Sätze, die als ganze thematisch oder rhematisch sind; auch Texte können in Thema-Rhema-Strukturen zerlegt werden. Anhand solcher Analyse lassen sich verschiedene Typen von thematischen Progressionen (Komplex von thematischen Relationen im Text).
1. einfache lineare Progression - das Rhema der ersten Aussage wird zum Thema der zweiten, usw.
2. Typus mit durchlaufendem Thema - einem Thema werden fortlaufend neue Rhemen zugeordnet
3. Progression mit abgeleiteten Themen - Teilthemen werden von einem Hyperthema abgeleitet
4. Entwicklung eines gespalteten Rhemas - (explizites oder implizites) Doppelthema, woraus selbständige Teilprogressionen entwickelt werden
5. Thematischer Sprung - ein Glied der thematischen Kette wird ausgelassen → diese fünf Typen werden in den Texten kombiniert
Klein und Von Stutterheim versuchen Textthema und Textstruktur dadurch zu bestimmen, welche Frage(n) der Text beantwortet → die Quaestio des Textes - durch die Fragestellung kann auch die Thema-Rhema-Struktur entschleiert werden.
Referenz in Texten
Referenzlinguistik befaßt sich mit den Bezügen sprachlicher Ausdrücke (Sätze, Phrasen) auf Außersprachliches. Die Hauptaufgabe der Sprache ist unbestritten die sprachliche Kommunikation. In einem normalen Text wird referiert; die Referenzbeziehungen sind oft erst durch den textuellen Zusammenhang erschließbar. Die Sprachzeichen referieren nicht nur auf die reale Welt, sondern auf eine aus unserem Bewußtsein projizierten Welt (z. B. der Weihnachtsmann, Frau Holle).
Ein Ausdruck, der die Möglichkeit hat zu referieren ist „referentiell“. Nichtreferentiell sind nur die sprachlichen ausdrücke, die rein sprachstrukturelle Funktion haben (z.B. Konjunktionen).
Die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke hat zwei Aspekte - Referenz (Bezug auf Außersprachliches, auf „Referenten“) und Sinn (Bezug auf Innersprachliches, semantische Abgrenzung des Zeichens).
Searle analysiert die Referenz anhand von Sprechakten. Diese enthalten mehrere Teilakten: Äußerungsakt (Lokution) - phonologisches und morphologisches Material und die syntaktische Struktur des betreffenden Sprechakts Propositionsakt - betrifft den Sachverhalt (Fritz liest die Zeitung.?!) Illokutionsakt - Funktion der Äußerung (Bitte, Befehl, Aussage, Frage,...)
(Komm her! Geh! Leg dich hin!)
Perlokutionsakt - betrifft globale Intentionen des Sprechers (er kann den Adressaten informieren, irritieren,...)
→ dabei sind Proposition und Illokution untrennbar miteinander verbunden
→ der Propositionsakt wird bei Searle in einen Referenz- und einen Prädikationsakt eingeteilt (Vater hat Einwände hingegen)
Referenztypen:
1) Ereignisreferenz - sprachliche Wiedergabe der Ereignisse
- nach Jackendoff geht es nicht um Referenzen auf Dinge in der realen Welt, sondern in einer projizierten Welt (4 Punkte fi Viereck; man spricht genausogut über abstrakte wie über konkrete Einheiten)
- wenn man getrennte Ebenen für Semantik und Kognition annimmt, wird die Ungleichheit einzelner Sprachen sichtbar (put)
2) Zeitreferenz - die zeitliche Einordnung von Ereignissen
- in vielen Sprachen in jedem Satz Zeitreferenz durch Finitum ausgedrückt
- Zeitkonzept bei verschiedenen Kulturen unterschiedlich; nicht alle Sprachen verfügen über die grammatische Kategorie des Tempus
- lexikalische Mittel zur Zeitreferenz bei allen Sprachen
- Tempora kennzeichnen die zeitliche Einordnung von Ereignissen → drei Bezugspunkte: point of speech, point of event, point of reference (Gestern waren Müllers schon drei Tage verreist. E vor R vor S)
- manchmal werden allerdings Tempora ganz „regelwidrig“ verwendet (Herr Ober, ich bekam ein Bier! Was gab es morgen im Theater?) - pragmatisch beeinflußt
3) Ortsreferenz - Positionierung eines Gegenstandes oder Ereignisses
- direktionale Referenz - Bewegung auf einen Ort zu (+ Bezug auf den lokalen
Ausgangspunkt)
- verschiedene sprachliche Ausdrucksmittel: Adverbiale, lokale Kasus, lokale und direktionale Verben, Prä- und Postpositionen
- jeder Äußerung wird das Hiersein impliziert (auch die Jetztzeit)
- bestimmte Verben verlangen eine Lokalangabe (wohnen, bleiben, befinden)
4) Gegenstandsreferenz - klassischer Fall von Referenz
- 2 Aspekte: Determinierung und Quantifizierung → beide werden durch Nominalphrasen ausgedrückt
- Determinierung = „Definitmachen“ - Lokalisierung eines
Referenten
in einer Referenzmenge, die dem Produzenten und Rezipienten einer
Äußerung gemeinsam verfügbar ist
→ Anaphorik = Definitheit durch Identifizierung mit
Vorerwähntem (Ein Mann kam herein. Er sah müde aus.)
→ Assoziativ-anaphorische Verwendung - Anknüpfung an
Vorerwähntes (z. B. Teil- Ganzes-Beziehung - Es war ein hübsches
Dorf. Die Kirche stand auf einer Anhöhe.)
→ Deiktische Verwendung - Abhängigkeit von unmittelbaren Situation (Das Buch hier muß t du lesen!)
→ Abstrakt-situative Verwendung - Rückgriff auf Weltwissen (Der Präsident hat eine Rede gehalten.)
Referenzbeziehungen in Texten:
Koreferenz - Referenz mehrerer sprachlicher Ausdrücke in einem Text auf den gleichen Referenten außerhalb des Texts
- totale Referenzidentität (z. B. zwischen Hans und er)
- partielle Referenzidentität (z. B. zwischen Hans und sein Kopf)
- überlappende Referenz (Kinder = Mädchen + Jungen)
Produzent - Produkt - Beziehung
Prädikat - Argument - Beziehung
Temporalreferenzrelation - z. B. Gleichzeitigkeit, Vorzeitigkeit,...
- Zeitbezüge von Ereignissen - primär durch Tempora ausgedrückt
- Referenzzeit-Intervalle - z. B. am 20. Mai
Lokalreferenz - muß nicht enthalten sein; oft implizit Die Referenzbeziehungen können jedoch unausgedrückt bleiben.
Bei Beaugrande /Dressler wurden textuelle Referenzbeziehungen in Form von KohärenzNetzwerken dargestellt.
Klein und von Stutterheim unterscheiden anhand der Quaestio zwischen Haupt- und Nebenstruktur von Texten und analysieren „referentielle Bewegung“ in den Texten. Es geht eigentlich um Entfalten der Information von Äußerung zu Äußerung. (Angaben zu zeitlichen Eigenschaften, räumlichen Eigenschaften, an der Handlung beteiligten Personen, Ereignissen und zu modalen Eigenschaften) → Fortführung, Verknüpfung, Wechsel; einzelne Konstituenten eines Satzes können oft mehrere Referenzfunktionen gleichzeitig erfüllen (Ereignis- + Zeitreferenz im Finitum, ...)
Häufig gestellte Fragen – Heinz Vater – Einführung in die Textlinguistik
Was ist der Zusammenhang zwischen Textthema und Textstruktur?
Zwischen Thema und Struktur eines Textes besteht ein Zusammenhang. Der Satz ist die minimale Struktureinheit von Texten, wobei textinterne (syntaktische Struktur) und textexterne (Sprechakte) Faktoren berücksichtigt werden müssen.
Wie werden Sätze textintern und textextern bestimmt?
Textintern wird der Satz durch seine syntaktische Struktur bestimmt. Textextern wird der Text als minimale Äußerung im Rahmen der Sprechakten charakterisiert. Ein Satz kann mehrere Sprechakte enthalten.
Was verstehen Beaugrande/Dressler unter Kohäsion?
Die textinternen Bedingungen für einen Text entsprechen dem, was Beaugrande/Dressler unter Kohäsion verstehen. Van Dijk fügt noch phonologische Faktoren hinzu, die besonders in künstlerischen Texten wichtig sind.
Sind Kohäsionsmittel notwendig für Textstruktur?
Für das Zustandekommen einer Textstruktur sind nicht die Kohäsionsmittel notwendig bzw. hinreichend, sondern die semantisch-kognitiven Beziehungen zwischen den Sätzen.
Was ist eine "Gemeinsame Einordnungsinstanz" (GEI)?
Die semantisch-kognitiven Zusammenhänge zwischen Sätzen lassen sich (nach Lang) als „Gemeinsame Einordnungsinstanz“ (GEI) bezeichnen. Sie können, aber müssen nicht explizit im Text erscheinen.
Wie verstehen Gülich/Raible Texte?
Gülich/Raible verstehen Texte als zweidimensionale Gebilde (kohäsive Verkettung + Makrostruktur (Textsortenhaftigkeit)). Textteile lassen sich in kleinere Textteile zerlegen.
Was sind Makrostrukturen nach Van Dijk?
Nach Van Dijk sind die Makrostrukturen semantisch, formal unterscheiden sie sich nicht von den Mikrostrukturen (beide bestehen aus einer Reihe von Propositionen). Es gibt eigentlich mehr Makrostrukturen, auf verschiedenen Ebenen.
Welche "Makroregeln" schafft Van Dijk, um die Makro- und Mikrostrukturen zu bestimmen?
Van Dijk schafft "Makroregeln" (semantische Transformationsregeln): I. Auslassen, II. Selektieren, III. Generalisieren, IV. Konstruieren oder Integrieren.
Wie definiert Van Dijk eine Makrostruktur?
Nach Van Dijk definiert eine Makrostruktur eine Textmenge, die alle Texte enthält, die dieselbe globale Bedeutung haben.
Wie kann das Textthema präzisiert werden?
Das Textthema kann nach Van Dijk durch Makrostrukturen präzisiert werden. Das Thema impliziert das Thema und muss nicht explizit im Text genannt werden.
Was beinhaltet die Thema-Rhema-Analyse?
Thema-Rhema-Analyse: Thema enthält alte, bekannte Information, im Rhema erfährt man etwas Neues. Es gibt verschiedene Typen von thematischen Progressionen.
Welche Typen von thematischen Progressionen gibt es?
Es gibt 1. einfache lineare Progression, 2. Typus mit durchlaufendem Thema, 3. Progression mit abgeleiteten Themen, 4. Entwicklung eines gespalteten Rhemas, 5. Thematischer Sprung.
Wie versuchen Klein und Von Stutterheim Textthema und Textstruktur zu bestimmen?
Klein und Von Stutterheim versuchen Textthema und Textstruktur dadurch zu bestimmen, welche Frage(n) der Text beantwortet (die Quaestio des Textes).
Was ist Referenzlinguistik?
Referenzlinguistik befasst sich mit den Bezügen sprachlicher Ausdrücke (Sätze, Phrasen) auf Außersprachliches.
Welche Aspekte hat die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke?
Die Bedeutung sprachlicher Ausdrücke hat zwei Aspekte - Referenz (Bezug auf Außersprachliches, auf „Referenten“) und Sinn (Bezug auf Innersprachliches, semantische Abgrenzung des Zeichens).
Welche Teilakte enthalten Sprechakte nach Searle?
Sprechakte enthalten: Äußerungsakt (Lokution), Propositionsakt, Illokutionsakt, Perlokutionsakt.
Welche Referenztypen werden unterschieden?
Es werden unterschieden: 1) Ereignisreferenz, 2) Zeitreferenz, 3) Ortsreferenz, 4) Gegenstandsreferenz.
Was beinhaltet die Gegenstandsreferenz?
Die Gegenstandsreferenz beinhaltet Determinierung und Quantifizierung. Determinierung = „Definitmachen“ - Lokalisierung eines Referenten in einer Referenzmenge. Anaphorik, Assoziativ-anaphorische Verwendung, Deiktische Verwendung, Abstrakt-situative Verwendung fallen unter die Determinierung.
Welche Referenzbeziehungen gibt es in Texten?
In Texten gibt es: Koreferenz, Produzent-Produkt-Beziehung, Prädikat-Argument-Beziehung, Temporalreferenzrelation, Lokalreferenz.
Wie unterscheiden Klein und von Stutterheim die Struktur von Texten?
Klein und von Stutterheim unterscheiden anhand der Quaestio zwischen Haupt- und Nebenstruktur von Texten und analysieren „referentielle Bewegung“.
Wie kann man eine Referenz erschließen, wenn sie im Text nicht explizit ausgedrückt wird?
Wenn eine Referenz im Text nicht explizit ausgedrückt wird, kann man sie entweder aus dem Kontext ableiten (strukturbasierte oder reguläre Kontextabhängigkeit), oder hilfs seines Weltwissens erschließen (Inferenz?).
- Arbeit zitieren
- Veronika Harmathová (Autor:in), 2001, Heinz Vater - Einführung in die Textlinguistik, München, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/102056