Diese Arbeit thematisiert die Nähe vs. Distanz Antinomie nach Helsper. Dafür wird zunächst ein Beispielfall dargelegt, der einem Transkript aus dem Lateinunterricht entstammt. Daraufhin wird der Begriff der Antinomie definiert, um anschließend auf die Antinomie von Nähe und Distanz, in der Sichtweise von Helsper einzugehen, die dann auf diesen Fall bezogen wird. Es wird versucht, anhand dieses Falls, darzulegen, in welchen Situationen diese Antinomie auftritt und wo es zu einem Spannungsverhältnis kommt. Hieraus werden schließlich Konsequenzen für das Lehrerhandeln abgeleitet, die eine mögliche Balance ermöglichen sollen.
Viele Schüler*innen, wenn nicht sogar alle, haben das menschliche Bedürfnis nach Nähe und so dürfte es keinen verwundern, dass diese Nähe insbesondere in der Schule eine wichtige Rolle spielen muss. Gerade vor dem Hintergrund des Ausbaus der Ganztagsschule und somit weniger Zeit, die die Schüler*innen in der Kernfamilie verbringen, ist zu erwarten, dass dieser Nähewunsch und somit das Handeln der Lehrer*innen eine besondere Rolle einnehmen muss, und ein Handeln erfordert, das nicht immer einfach ist. Der Schulalltag kann jedoch nicht nur von dieser Nähe bestimmt sein, nein es muss auch eine Distanz der Lehrkräfte zu den Schüler*innen geben, um eine einheitliche, faire, objektive Benotung zu gewährleisten, die nicht zu Benachteiligung einzelner Schüler*innen führt. Insbesondere deshalb spielt die Balance von Nähe und Distanz im Schulunterricht eine immer wichtigere Rolle, wie schon Helsper in seiner Antinomie der Nähe versus Distanz treffend formuliert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Können wir heut was spielen? – Ein Beispiel aus dem Lateinunterricht
- 3. Antinomien des Lehrerhandelns
- 3.1 Der Begriff der Antinomie
- 3.2 Antinomien nach Helsper
- 4. Analyse
- 5. Konsequenzen für das Lehrerhandeln
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Antinomie von Nähe und Distanz im Lehrerhandeln. Sie analysiert den Spannungsbereich zwischen dem Bedürfnis nach Nähe zu den Schülern und der Notwendigkeit professioneller Distanz für eine objektive Bewertung. Die Arbeit zielt darauf ab, dieses Spannungsfeld anhand eines Beispiels aus dem Lateinunterricht zu veranschaulichen und daraus Konsequenzen für das pädagogische Handeln abzuleiten.
- Das Spannungsverhältnis zwischen Nähe und Distanz im Lehrer-Schüler-Verhältnis
- Der Begriff der Antinomie im pädagogischen Kontext
- Analyse eines konkreten Beispiels aus dem Lateinunterricht
- Konsequenzen für das Lehrerhandeln im Umgang mit der Antinomie
- Die Bedeutung von professioneller Distanz für eine faire und objektive Bewertung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Nähe und Distanz im Lehrerhandeln ein. Sie betont die Bedeutung der Balance zwischen beiden Polen für eine erfolgreiche und gerechte Pädagogik. Der Wunsch der Schüler nach Nähe wird im Kontext des Ganztagsschulsystems hervorgehoben, ebenso wie die Notwendigkeit der Distanz für eine objektive Beurteilung. Die Arbeit skizziert ihren methodischen Ansatz: die Analyse eines konkreten Beispiels aus dem Lateinunterricht, die Definition des Begriffs "Antinomie" und die Anwendung des Konzepts auf den gewählten Fall, um schließlich Konsequenzen für das Lehrerhandeln abzuleiten.
2. Können wir heut was spielen? – Ein Beispiel aus dem Lateinunterricht: Dieses Kapitel präsentiert einen detaillierten Ausschnitt aus einer Lateinunterrichtsstunde, der die anfängliche Unruhe der Schüler und deren Wunsch nach einem Spiel verdeutlicht. Der Lehrer versucht, die Situation mit einer formalen Begrüßung zu regulieren, stößt aber auf anhaltenden Widerstand. Der Abschnitt dient als Grundlage für die anschließende Analyse der Antinomie von Nähe und Distanz. Die detaillierte Schilderung der Interaktionen zwischen Lehrer und Schülern ermöglicht eine genaue Untersuchung des Spannungsfelds zwischen pädagogischer Autorität und dem Bedürfnis nach Nähe und Verständnis.
3. Antinomien des Lehrerhandelns: Dieser Abschnitt definiert den Begriff der Antinomie im pädagogischen Kontext, wobei die widersprüchlichen Erwartungen an Lehrer im Mittelpunkt stehen. Die Arbeit bezieht sich auf Helsper's Arbeit zu den Antinomien des Lehrerhandelns und fokussiert sich auf die Antinomie von Nähe und Distanz. Dieser Teil legt die theoretische Grundlage für die Analyse des Beispielfalls aus Kapitel 2. Das Konzept der Antinomie wird erläutert und in Bezug zur pädagogischen Praxis gesetzt, um das Verständnis der Herausforderungen für Lehrer zu verbessern. Die Bedeutung des "Zivilisierungsparadoxons" wird im Kontext der Antinomie ebenfalls diskutiert.
Schlüsselwörter
Nähe, Distanz, Antinomie, Lehrerhandeln, Pädagogik, Schulunterricht, Schüler, Objektivität, Bewertung, Professionalisierung, Helsper.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Antinomien des Lehrerhandelns - Nähe und Distanz im Unterricht
Was ist der Hauptfokus dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Antinomie von Nähe und Distanz im Lehrerhandeln. Sie analysiert den Spannungsbereich zwischen dem Bedürfnis nach Nähe zu den Schülern und der Notwendigkeit professioneller Distanz für eine objektive Bewertung. Ein Beispiel aus dem Lateinunterricht veranschaulicht dieses Spannungsfeld, und daraus werden Konsequenzen für das pädagogische Handeln abgeleitet.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt das Spannungsverhältnis zwischen Nähe und Distanz im Lehrer-Schüler-Verhältnis, den Begriff der Antinomie im pädagogischen Kontext, die Analyse eines konkreten Beispiels aus dem Lateinunterricht, Konsequenzen für das Lehrerhandeln im Umgang mit der Antinomie und die Bedeutung von professioneller Distanz für eine faire und objektive Bewertung. Das Konzept des "Zivilisierungsparadoxons" wird ebenfalls diskutiert.
Wie wird die Thematik veranschaulicht?
Ein detailliertes Beispiel aus einer Lateinunterrichtsstunde, in der Schüler nach einem Spiel fragen und der Lehrer mit einer formellen Begrüßung reagiert, verdeutlicht die Antinomie. Diese Interaktionen zwischen Lehrer und Schülern ermöglichen eine genaue Untersuchung des Spannungsfelds zwischen pädagogischer Autorität und dem Bedürfnis nach Nähe und Verständnis.
Welche theoretische Grundlage wird verwendet?
Die Arbeit bezieht sich auf Helsper's Arbeit zu den Antinomien des Lehrerhandelns und definiert den Begriff der Antinomie im pädagogischen Kontext. Die widersprüchlichen Erwartungen an Lehrer stehen im Mittelpunkt der theoretischen Betrachtung.
Welche Kapitel beinhaltet die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in folgende Kapitel: Einleitung, Ein Beispiel aus dem Lateinunterricht ("Können wir heut was spielen?"), Antinomien des Lehrerhandelns (inkl. Definition des Begriffs und Bezug auf Helsper), Analyse des Beispiels, Konsequenzen für das Lehrerhandeln und Fazit.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Nähe, Distanz, Antinomie, Lehrerhandeln, Pädagogik, Schulunterricht, Schüler, Objektivität, Bewertung, Professionalisierung, Helsper.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, das Spannungsfeld zwischen Nähe und Distanz im Lehrerhandeln zu veranschaulichen und daraus Konsequenzen für das pädagogische Handeln abzuleiten. Sie soll das Verständnis der Herausforderungen für Lehrer im Umgang mit diesem Spannungsfeld verbessern.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine qualitative Methode, indem sie ein konkretes Beispiel aus dem Lateinunterricht analysiert und dieses mit der Theorie der Antinomien des Lehrerhandelns verbindet.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2021, Nähe vs. Distanz im Lehrerhandeln. Die Antinomie nach Helsper, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1013022