Nach einer Nachzeichnung der geschichtlichen Entwicklung der Architekturfotografie, setzt sich diese Arbeit mit der Funktion von Architekturabbildungen auseinander. Gerade durch die körperliche Distanz zwischen dem Betrachter und dem Bau, die die Fotografie zu überbrücken versucht, muss der Frage nachgegangen werden, inwieweit die zeitliche und räumliche Sphäre in den Bildern zum Ausdruck kommt. Damit zusammenhängend ist der Aspekt der fotografischen Reproduzierbarkeit von Architektur, wurde doch dadurch eine weltweite Resonanz möglich und der Blick für moderne Architekturstile sensibilisiert. Nach Gernot Böhme ist die Kunst der Architekturfotografie „etwas nicht Darstellbares zur Darstellung zu bringen“. Dementsprechend reichte die reine Dokumentation der Gebäude nicht mehr aus, vielmehr diente die fotografische Erfassung von Architektur der Vermittlung von Realitätserfahrung, was im Umkehrschluss die Ästhetik des jeweiligen Objekts ausmacht.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung finden Anwendung in den Abbildungen der Gebäude des Internationalen Stils. Besprochen werden die Fotografien, welche sich in dem Katalog befinden, komplettierte dieser doch die Darstellungen aus der Ausstellung, ohne sie zu wiederholen. Hintergrund für die Diskrepanzen zwischen dem Katalog und der Ausstellung ist die Finanzkrise gewesen. Geplant waren ein ausführlicher Katalog, der die Arbeiten berühmter Architekten dokumentierte, dann ein Bericht, der die technischen Exponate bzw. Architekturmodelle darstellt, sowie ein Ausstellungsführer. Letzterer wurde niemals produziert und auch der Katalog kam erst drei Wochen vor Ausstellungseröffnung in den Druck. So bleibt heute nur noch das literarische Werk „Der Internationale Stil“, welches die theoretische Grundlage zur Ausstellung liefert. Sich dessen Architekturabbildungen zu widmen erscheint demnach fruchtbar, findet der kunstwissenschaftliche Hintergrund dadurch praktische Anwendung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Architekturfotografie
- Die Geschichte der Architekturfotografie bis in die 1930er
- Die Funktionsweise der modernen Architekturfotografie
- Das Verhältnis von Architektur und Fotografie
- Die Darstellungsweise von Architektur in der Fotografie
- Der Internationale Stil
- Fabrikgebäude
- Öffentlichkeitsgebäude
- Gebäudekomplexe in Siedlungen
- Pavillons
- Die Funktionsweise der Architekturfotografie des Internationalen Stils
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die Architekturfotografie des Internationalen Stils und untersucht deren Rolle als Vermittler zwischen der Architektur und dem Betrachter. Sie beleuchtet die historische Entwicklung der Architekturfotografie sowie die Funktionsweise der modernen Architekturfotografie im Kontext des Internationalen Stils. Die Arbeit geht insbesondere auf das Verhältnis von Architektur und Fotografie ein, analysiert die spezifischen Darstellungsformen von Architektur in der Fotografie und untersucht die Bedeutung von Architekturaufnahmen für die Vermittlung des Internationalen Stils.
- Die Rolle der Architekturfotografie als Vermittler zwischen Architektur und Betrachter
- Die Geschichte der Architekturfotografie und ihre Entwicklung bis in die 1930er Jahre
- Die Funktionsweise der modernen Architekturfotografie und ihre spezifischen Merkmale
- Die Darstellung des Internationalen Stils in der Architekturfotografie
- Die Vermittlung von Architektur durch Fotografie im Kontext des Internationalen Stils
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Architekturfotografie ein und beschreibt die Vermittlerrolle der Fotografie zwischen Bau und Betrachter. Es wird die Bedeutung der subjektiven Sicht des Fotografen und die durch die Fotografie ermöglichte Vermittlung charakteristischer Eigenschaften der Architektur hervorgehoben. Zudem wird der Internationale Stil als neuer Architekturstil im Kontext des Eklektizismus und der Ingenieurwissenschaften vorgestellt.
Das Kapitel "Architekturfotografie" beleuchtet die historische Entwicklung der Architekturfotografie von den Anfängen mit Daguerreotypien bis in die 1930er Jahre. Es wird die Bedeutung der Architekturfotografie für die Denkmalpflege, die Dokumentation und die Reisefotografie erläutert. Der Fokus liegt auf dem Wandel der Architekturfotografie von rein statischen, frontalen Aufnahmen zu einer dynamischeren und ästhetischeren Darstellungsweise.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Architekturfotografie, den Internationalen Stil, die Vermittlung von Architektur durch Fotografie, die Geschichte der Architekturfotografie, die Funktionsweise der Architekturfotografie, die Darstellungsformen von Architektur in der Fotografie und die Bedeutung von Architekturaufnahmen für die Vermittlung von Architektur.
- Quote paper
- Ann-Katrin Boberg (Author), 2013, Theorie und Praxis der Architekturfotografie anhand des Internationalen Stils, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1010886