Diese Arbeit untersucht, inwiefern Integration bezogen auf Menschen mit Migrationshintergrund eine spezielle Problemstellung beschreibt. Öffnungen und Anpassungen werden augenscheinlich durch Differenzen zwischen Kultur und Sprache der jeweiligen Herkunftsregion und dem Aufnahmeland Deutschland erschwert. Bei der genaueren Analyse scheinbar kultureller Unterschiede und damit verbundener Fremdheit werden jedoch deren konstruktive Charaktere deutlich. Inwiefern können solche theoretischen Überlegungen Eingang in die Soziale Arbeit finden?
Der erste Teil beginnt mit einer kurzen Darstellung zu Migration und interkultureller Realität und fährt damit fort, migrantische Lebenslagen anhand soziostruktureller Befunde zu veranschaulichen, um der Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit der Marginalisierung ethnischer Gruppen sowie organisierten Hilfehandelns Ausdruck zu verleihen. Im Anschluss folgt der zweite Teil mit der Analyse von Integration, ihrer Begriffsbestimmung und ihren Teilaspekten. Eine kritische Sichtweise auf den Begriff der Kultur soll hier Eingang finden.
Der dritte Teil der Abhandlung befasst sich vor allem auf Grundlage aktueller Literatur von Thomas Eppenstein und Doron Kiesel mit der Aufgabe interkulturell orientierter Sozialer Arbeit. Hier sollen besonders die Konzepte interkultureller Sensibilität und interkultureller Kompetenz als Querschnittsaufgaben vorgestellt werden, die als Grundlage von Maßnahmen und Projekten relevant sind, welche individuelle als auch kollektive Integrationsprozesse zu stützen und zu fördern beabsichtigen.
Integration wird als fortdauernder Prozess betrachtet, der den Zusammenhalt von Teilen innerhalb eines systemischen Ganzen anstrebt. Für die Mitglieder der Gesellschaft bedeutet dies, Zugang zu den wesentlichen Elementen des Wohlfahrtsstaats zu bekommen, also Zugang zu Arbeit, Wohnen, Erziehung und (Aus-)Bildung, Gesundheit, Recht, Sicherheit, Medien und Religion. So gesehen bezeichnet Integration eine allgemeine Entwicklungsaufgabe, mit der jede und jeder gleichermaßen konfrontiert ist, deren normativer Anspruch und Sinngehalt aber auch kritisch zu betrachten sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Fragestellung
- Migration als Realität
- Um wen geht es?
- Lebenslagen und Armutsrisiken
- Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
- Strukturelle Integration
- Kulturelle Integration
- Kultur und Identität
- Interkulturelle Soziale Arbeit
- Interkulturell orientierte Sozialarbeit und Interkulturelle Öffnung
- Interkulturelle Sensibilität
- Interkulturelle Kompetenz
- Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem Thema Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Kontext der Sozialen Arbeit. Sie untersucht die Herausforderungen und Chancen, die mit den unterschiedlichen Lebenslagen von Migranten verbunden sind, und beleuchtet die Rolle der interkulturellen Sensibilität und Kompetenz in der Sozialen Arbeit.
- Migration und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft
- Lebenslagen und Armutsrisiken von Menschen mit Migrationshintergrund
- Integration als Prozess und ihre verschiedenen Facetten
- Die Bedeutung von Interkultureller Sensibilität und Kompetenz in der Sozialen Arbeit
- Die Herausforderungen und Chancen interkultureller Sozialer Arbeit
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung und Fragestellung
Die Einleitung führt in das Thema Integration von Menschen mit Migrationshintergrund im Kontext der Sozialen Arbeit ein. Sie stellt den Begriff der Integration als fortdauernden Prozess dar, der den „Zusammenhalt von Teilen innerhalb eines systemischen Ganzen“ (Esser 2001: 65) anstrebt. Die Arbeit untersucht, inwiefern Integration eine spezielle Problemstellung für Menschen mit Migrationshintergrund darstellt, und erörtert die Rolle von Kultur und Sprache im Integrationsprozess.
Migration als Realität
Dieses Kapitel beleuchtet die Realität von Migration in Deutschland und betrachtet die verschiedenen Kategorien von Migranten. Es wird die Frage geklärt, welche Bezeichnung für Menschen mit Migrationshintergrund angemessen ist, und es werden soziostrukturelle Befunde zur Situation von Migranten präsentiert. Das Kapitel zeigt die Notwendigkeit einer kritischen Auseinandersetzung mit der Marginalisierung ethnischer Gruppen sowie organisierten Hilfehandelns auf.
Integration von Menschen mit Migrationshintergrund
Dieses Kapitel analysiert den Begriff der Integration und seine verschiedenen Aspekte. Es beleuchtet sowohl die strukturelle als auch die kulturelle Integration und setzt sich kritisch mit dem Begriff der Kultur auseinander. Das Kapitel untersucht die verschiedenen Dimensionen von Integration und die Herausforderungen, die sich im Integrationsprozess stellen.
Interkulturelle Soziale Arbeit
Dieses Kapitel befasst sich mit der Aufgabe interkulturell orientierter Sozialer Arbeit. Es stellt die Konzepte Interkulturelle Sensibilität und Interkulturelle Kompetenz als Querschnittsaufgaben vor und erläutert ihre Bedeutung für Maßnahmen und Projekte, die individuelle und kollektive Integrationsprozesse unterstützen sollen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen Migration, Integration, Interkulturelle Soziale Arbeit, Interkulturelle Sensibilität, Interkulturelle Kompetenz, Lebenslagen, Armutsrisiken, Kultur, Identität, Differenz, Fremdheit, Dialog und Konflikt.
- Quote paper
- Sophia Schmilinsky (Author), 2008, Interkulturelle Soziale Arbeit. Sensibilität und Kompetenz im Zeichen von Migration und Integration, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1006102