Diese Arbeit befasst sich mit dem Umgang mit den Ereignissen des Zweiten Weltkrieges in zwei ausgewählten Gedichten der deutschen Nachkriegslyrik. Es handelt sich um eine detaillierte Analyse von "Freizeit" von Magnus Enzensberger und "Reklame" von Ingeborg Bachmann.
Die Textanalysekompetenz zielt auf das Erlernen von (kognitiven) Fähigkeiten und Fertigkeiten, um zentrale Textelemente zu erkennen, sie mithilfe von textanalytischen Kategorien auf formaler und inhaltlicher Ebene zu isolieren und funktionale Zusammenhänge zwischen diesen Elementen zu bestimmen. Ihr Fokus liegt auf dem, "(…)was in einem Text klar ist bzw. sich durch Textuntersuchung klar erkennen lässt". Im Sinne der Deutungskompetenz sollen diese Elemente in einem nächsten Schritt gedeutet werden können. Hier spielt das jeweilige Menschen- bzw. Weltbild eine zentrale Rolle, das der Text dem Leser vermittelt. Bezugskompetenz schließlich meint die Fähigkeit, die so entstandene Deutung auf die Wirklichkeit beziehen, also Textwelt und Lebenswirklichkeit verknüpfen zu können. Hierzu gehören auch emotionale Beteiligung und die Identifikation mit oder Distanzierung vom literarischen Text bzw. der lyrischen Instanz. Alle drei Kompetenzen ergänzen sich zum Lernziel der Textverstehenskompetenz und verfolgen gemeinsam das Ziel, den Leser dazu zu befähigen, dass er sich einen Text möglichst eigenständig und reflektiert erschließen kann. Ein Blick auf die Bildungsstandards zeigt, dass für das Fach Deutsch hier eine ähnliche Kompetenz formuliert wird, die jeder Schüler im Laufe seiner Bildungslaufbahn erwerben soll: "Literarische Texte verstehen und nutzen können."
Inhaltsverzeichnis
- Grundlagen für die Gedichtanalyse im Deutschunterricht
- Analyse des Gedichts „Freizeit“ von Magnus Enzensberger
- Analyse des Gedichts „Reklame“ von Ingeborg Bachmann
- Vergleich beider Gedichte.
- Fazit und aktueller Bezug..
- Quellen- und Literaturverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Analyse zweier Gedichte der deutschen Nachkriegslyrik, „Freizeit“ von Magnus Enzensberger und „Reklame“ von Ingeborg Bachmann. Ziel ist es, den Umgang der Autoren mit den Ereignissen des Zweiten Weltkriegs im Kontext ihrer Werke zu untersuchen.
- Analyse der formalen und inhaltlichen Besonderheiten der Gedichte
- Identifizierung von zentralen Motiven und Symbolen
- Interpretation der Gedichte im Kontext der Nachkriegszeit
- Vergleich der beiden Gedichte und deren unterschiedlichen Zugänge zum Thema Krieg und Erinnerung
- Relevanz der Gedichte für die heutige Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Grundlagen für die Gedichtanalyse im Deutschunterricht
Das erste Kapitel beschäftigt sich mit den grundlegenden Lernzielen des Deutschunterrichts, insbesondere im Hinblick auf das Textverstehen. Martin Leubner präsentiert ein triadisches Kompetenzmodell, das aus Textanalysekompetenz, Deutungskompetenz und Bezugskompetenz besteht. Die Textanalysekompetenz fokussiert auf die Identifizierung und Analyse von Textelemente, während die Deutungskompetenz die Interpretation dieser Elemente im Kontext des Textes und des Lesers beinhaltet. Die Bezugskompetenz schließlich zielt auf die Verknüpfung von Textwelt und Lebenswirklichkeit ab. Leubner argumentiert, dass alle drei Kompetenzen für ein gelungenes Textverstehen notwendig sind.
Analyse des Gedichts „Freizeit“ von Magnus Enzensberger
Das Gedicht „Freizeit“ von Magnus Enzensberger wird in diesem Kapitel detailliert analysiert. Die formale Analyse beleuchtet das Reimschema, die Metrik, die Strophenform und die syntaktischen Strukturen. Die inhaltliche Analyse befasst sich mit den zentralen Motiven des Gedichts wie Zeit, Tod, Vergessen und Erinnerung. Besondere Aufmerksamkeit wird auf die personifizierten Objekte, die Metaphern und die Wiederholungen gelegt, die dem Gedicht eine vielschichtige Bedeutung verleihen.
- Quote paper
- Clara Lösel (Author), 2019, "Reklame" von Ingeborg Bachmann und "Freizeit" von Enzensberger-Umgang. Ereignisse des Zweiten Weltkrieges in zwei ausgewählten Gedichten der deutschen Nachkriegslyrik, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/1004593