Was bedeutet es, mündig zu sein? Tauchen Sie ein in die Epoche der Aufklärung, eine Zeit des Umbruchs und des revolutionären Denkens, in der die Vernunft zum obersten Gebot erklärt wurde. Diese Epoche, die von 1730 bis 1785 reichte, war geprägt von Kriegen, dem Aufstieg Preußens zur Großmacht und dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg, doch vor allem von einem neuen Weltbild, das den Menschen in den Mittelpunkt stellte. Erleben Sie den Aufstieg des Bürgertums und die Emanzipation des Individuums, während Sie die Werke von Schlüsselpersonen wie Lessing, Kant und Gottsched entdecken. Erforschen Sie die zentralen Ideen der Aufklärung, von der Kraft des menschlichen Verstandes und der Toleranz bis hin zur Brüderlichkeit und dem Optimismus. Entdecken Sie die literarischen Formen dieser Zeit, von Lehrgedichten und bürgerlichen Trauerspielen bis hin zu Fabeln und Romanen, die alle darauf abzielten, den Leser zum selbstständigen und kritischen Denken anzuregen. Begeben Sie sich auf eine Reise durch Lessings Leben und Werk, von seinen frühen Schriften bis hin zu seinen philosophischen und theologischen Meisterwerken wie "Nathan der Weise" und "Die Erziehung des Menschengeschlechts", die die Bedeutung von Vernunft und Humanität in den Mittelpunkt stellen. Untersuchen Sie Kants kategorischen Imperativ und seine Auswirkungen auf das bürgerliche Denken. Lassen Sie sich von Lessings Werk "Ernst und Falk" inspirieren, das die Notwendigkeit von Toleranz und Akzeptanz in einer sich wandelnden Gesellschaft betont. Diese umfassende Analyse der Aufklärung bietet Ihnen einen tiefen Einblick in eine Epoche, die unsere moderne Welt nachhaltig geprägt hat und deren Ideen bis heute relevant sind. Entdecken Sie, wie die Aufklärung den Weg für eine Gesellschaft ebnete, die auf Vernunft, Toleranz und Menschlichkeit basiert, und lassen Sie sich von den Denkern dieser Zeit dazu inspirieren, die Welt kritisch zu hinterfragen und selbstbestimmt zu handeln. Die Aufklärung ist nicht nur eine historische Epoche, sondern eine Einladung zum selbstständigen Denken und zur Gestaltung einer besseren Zukunft.
Aufklärung
1730-1785
Historischer Hintergrund
Erster (1740-42) und zweiter (1744-45) schlesischer Krieg 70-jähriger Krieg (1756-63) Preußen als Großmacht Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg (1775-83) Aufstieg des Bürgertums
Neues Weltbild
Glaube an die Vernunft Rationalismus
Pietismus
Empfindsamkeit
Literarische Regeln
Emanzipation des Menschen
Überwindung des Nationalismus
Anleitung zum selbständigen Denken Kritisches Denken
Toleranz
Wichtigste Ideen
Kraft des Menschenverstandes Menschlichkeit
Toleranz
Brüderlichkeit Optimismus
Moralisches Leben
Hinwendung zum Bürgertum
Formen
Lehrgedicht
bürgerliches Trauerspiel Fabeln
Romane
Verserzählungen Erziehungsdramen
Hauptvertreter
Albrecht von Haller Salomon Geßner
Friedrich Gottlieb Klopstock Johann Christoph Gottsched Gotthold Ephraim Lessing Sophie von La Roche Christoph Martin Wieland
Aufklärung:
“ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit”
Unmündigkeit: Unvermögen, sich seines ohne Leitung eines anderen zu bedienen
Selbstverschuldet: Ursache der Unmündigkeit ist der Mangel an Entschließung
und Mut, sich ohne Leitung eines anderen am Verstand
zu bedienen
Leitspruch: “Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!”
Ursache für Unmündigkeit: fehlender Verstand, Schicksalsgläubigkeit Faulheit und Feigheit, Angst vor Krieg
Unmündigkeit ist zu bequem
Erforderlichkeit: Freiheit, von seiner Vernunft in allen Stücken öffentlich Gebrauch zu machen
Der Kategorische Imperativ
kategorisch: unverrückbar Imperativ: Befehl
von Imanuel Kant 1788
Bürgertum steht im Mittelpunkt, Bürgertum erhält K.I.
“Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzbildung gelten könnte.”
Maxime - Leitfaden
bürgerliches Denken soll Gesetze entstehen lassen
Mittelpunkt der Aufklärung ist der Mensch mit seinen Ideen und Gedanken Mensch ist Mittelpunkt der Kultur und Wissenschaft
Pflicht von Dichtern: die Wahrheit und Wahrhaftigkeit herauszufinden, sie
sagen wollen und sagen dürfen - Ziel der Dichter
muß immer unparteiisch sein, darf sich nicht auf eine gesellschaftliche Schicht stellen, läßt sich aber nicht verwirklichen, da die Dichter Geld verdienen mußten
Gotthold Ephraim Lessing(1729-1781)
- Am 22. Januar 1729 in Kamenz/Oberlausiz geboren
- Vater - Pastor
- Bis1741 Stadtschule in Kamenz
- 1741-1746 Fürstenschule in Meißen
- 1746-1748 Medizin- und Theologiestudium in Leipzig
- Danach in Wittenberg
- In Berlin als Schriftsteller, Journalist
- Freundschaft mit M. Mendelssohn und F. Nicolai 1756 - Reisen
- Wieder in Leipzig
- 1758 - wieder in Berlin
- 1760-65 - als Sekretär für General Tauentzien in Breslau
- 1767 - Kritiker für das Nationaltheater Hamburg
- 1770 - Bibliothekar beim Herzog von Braunschweig in Wolfenbüttel
- 1775-76 - italienische Reise mit dem Sohn des Herzogs
- 1776 - Heirat mit Eva König
Lessing war:
Intelligent, Vielseitig, Selbstkritisch, Guter Kritiker, Philosopische und theologische Werke, Toleranz
Werke:
Der junge Gelehrte (1748)
Der Freigeist und Die Juden (1749) Samuel Henze (1749)
Die Theateralische Bibliothek (1754) Schriften (1753-55)
Briefe (1753)
Rettungen (1754)
Miß Sara Sampson (1755) Vademecum (1754) Literaturbriefe (1759)
Abhandlungen über die Fabel (1759) Philotas (1759)
Laokoon (1766)
Briefe antiquarischen Inhalts (1768-69) Wie die Alten den Tod gebildet (1769) Minna von Barnhelm (1767)
Hambergische Dramaturgie (1767-68) Emilia Galotti (1772)
Nathan der Weise (1779) Ernst und Falk (1778)
Die Erziehung des Menschengeschlechtes
Lessing stellt 100 Thesen auf, die die Entwicklung des Menschen beschreiben sollen. Dabei überdenkt er die Bedeutung (und Berechtigung) der Offenbarungsreligionen. Er sieht in der Offenbarungsreligion eine Erzieherrolle, die die Entwicklung des Menschen in drei Stufen zu Reife und zur Vollendung führen soll.
Die Kindheit steht dabei unter der Führung durch das Alte Testament:
- Erkenntnis und Monotheismus durch ein System von Strafe und Belohnung. Die Jugend durch das Neue Testament:
- Unsterblichkeitsaussicht führt zu moralischen Handeln
Das Erwachsenenalterunter der Führung eines Zeitalters der Vernunft, der Humanität und der Vollendung:
- die Offenbarungsreligion wird entbehrlich
Ernst und Falk
Inhaltsangabe:
- Diskutieren über die Nachteile und über die Notwendigkeit von Staat und
Gesellschaft.
Notwendigkeit:
- Sicherung des Friedens und des Glückes innerhalb einer Gruppe/ Religion. Nachteile:
- Dieser Schutz gilt nur für diese eine bestimmte Gruppe/ Religion
- Menschen werden durch ihre Gruppe von anderen Menschen getrennt Æ Menschen sollen nicht glauben, das ihre Gruppe/ Religion die einzig wahre ist!
Fordern:
- mehr Menschen, die die Initative ergreifen, auch für andere/ anders denkende
Menschen einzutreten/ helfen/ sie zu akzeptieren
- freiwillig Gutes tun
Häufig gestellte Fragen
Was ist die Aufklärung (1730-1785) im historischen Kontext?
Die Aufklärung fand im Kontext des Ersten und Zweiten Schlesischen Krieges, des Siebenjährigen Krieges, des Aufstiegs Preußens als Großmacht und des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges statt. Es war auch eine Zeit des Aufstiegs des Bürgertums.
Was waren die wichtigsten Ideen der Aufklärung?
Zu den wichtigsten Ideen gehörten der Glaube an die Vernunft (Rationalismus), die Emanzipation des Menschen, die Überwindung des Nationalismus, die Anleitung zum selbstständigen Denken (kritisches Denken), Toleranz, die Kraft des Menschenverstandes, Menschlichkeit, Brüderlichkeit, Optimismus und ein moralisches Leben. Es gab auch eine Hinwendung zum Bürgertum.
Welche literarischen Formen wurden in der Aufklärung verwendet?
Lehrgedichte, bürgerliche Trauerspiele, Fabeln, Romane, Verserzählungen und Erziehungsdramen waren gängige literarische Formen.
Wer waren die Hauptvertreter der Aufklärung?
Zu den Hauptvertretern gehörten Albrecht von Haller, Salomon Geßner, Friedrich Gottlieb Klopstock, Johann Christoph Gottsched, Gotthold Ephraim Lessing, Sophie von La Roche und Christoph Martin Wieland.
Wie definierte Immanuel Kant die Aufklärung?
Kant definierte die Aufklärung als "den Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit", wobei Unmündigkeit das Unvermögen ist, sich seines Verstandes ohne die Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist die Unmündigkeit durch den Mangel an Entschließung und Mut, sich ohne Leitung eines anderen am Verstand zu bedienen.
Was ist der Kategorische Imperativ nach Kant?
Der Kategorische Imperativ ist ein unverrückbarer Befehl (Imperativ) von Immanuel Kant (1788). Er lautet: "Handle so, daß die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzbildung gelten könnte." Das bürgerliche Denken soll Gesetze entstehen lassen.
Was war Gotthold Ephraim Lessing für eine Person?
Lessing war intelligent, vielseitig, selbstkritisch, ein guter Kritiker und Autor philosophischer und theologischer Werke. Er setzte sich für Toleranz ein.
Welche Werke hat Gotthold Ephraim Lessing verfasst?
Zu seinen Werken gehören u.a. Der junge Gelehrte, Der Freigeist und Die Juden, Samuel Henze, Die Theatralische Bibliothek, Miß Sara Sampson, Literaturbriefe, Abhandlungen über die Fabel, Laokoon, Minna von Barnhelm, Hamburgische Dramaturgie, Emilia Galotti, Nathan der Weise, Ernst und Falk und Die Erziehung des Menschengeschlechtes.
Was behandelt Lessings "Die Erziehung des Menschengeschlechtes"?
Lessing stellt 100 Thesen auf, die die Entwicklung des Menschen beschreiben. Er überdenkt die Bedeutung der Offenbarungsreligionen und sieht in ihnen eine Erzieherrolle, die die Entwicklung des Menschen in drei Stufen zu Reife und Vollendung führen soll: Kindheit (Altes Testament), Jugend (Neues Testament) und Erwachsenenalter (Zeitalter der Vernunft).
Was ist das Thema von Lessings "Ernst und Falk"?
Das Werk diskutiert über die Nachteile und die Notwendigkeit von Staat und Gesellschaft, wobei die Notwendigkeit in der Sicherung des Friedens und des Glückes innerhalb einer Gruppe/Religion gesehen wird, während die Nachteile in der Trennung der Menschen durch ihre Gruppen von anderen Menschen bestehen. Es fordert mehr Menschen, die Initiative ergreifen, auch für andere/anders denkende Menschen einzutreten, freiwillig Gutes zu tun und die Vorurteile über Menschen, die nicht der Norm entsprechen, zu zerschlagen.
- Quote paper
- Christina Lehmann (Author), 2000, Kurzüberblick über die Epoche der Aufklärung. Weltbild, Ausdrucksformen und Vertreter der Aufklärung, Munich, GRIN Verlag, https://www.hausarbeiten.de/document/100388